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sie endlich nach Hause, weil es heute keine Mahlzeit gibt. votaque deponunt, spem abiiciunt, sc. coenae aus dem folgenden Satze. coenae steht nur einmal, muss aber zweimal genommen werden. Es ist diess eine Art synchysis oder hyperbaton: das Object sollte im ersten Satze stehen, steht aber im zweiten. Wolf zu Horat. I. Sat. v. 88. und 104. Matthia Gr. Grammat. p. 902. WO diese Constructionsart jedoch zu beschränkt gefasst ist. caulis,

jedes Gemüse. auf Tage kauft.

ignis, Holzbedarf, den der Arme nur

135. vorabit, vorare solet, iacebit, iacere solet. Ueber diesen Gebrauch des futurum, der sich schon im Griechischen bei Hesiodus findet, cf. Graev. Lectt. Hesiod. P. 27.

rex, patronus, hier nicht ohne gehässigen Nebenbegriff des Stolzes, der anderswo fehlt, wie Horat. Epp. I, 7, 37. rexque paterque Audisti coram, und 17, 43. Juven. V, 14. vacuis toris. An einem triclinium für mehrere Personen, sitzt der Schlemmer allein, als μovoqúyos. Zu v. 95. orbes, IV, 132. XI, 122., oben v. 75. mensae. Kostbare Tische, womit Parade gemacht wird der Römer weiss nichts von einem Tischtuch. una mensa. Henninius macht hier eine entsetzlich lange Anmerkung, die Ruperti so vortrefflich fand, dass er sie ganz einrückt. Das Resultat ist, dass man verstehen soll: una lance; gegen Sprachgebrauch und Zusammenhang! comedunt. Der Plural

geht auf das ganze genus dieser Leute.

139. Nullus iam etc. Parasiten wird es freilich auf die Art nicht mehr geben, und damit wäre etwas gewonnen, wenn diese neu aufgekominene Schlemmerei, luxuriae sordes, nicht noch viel unerträglicher wäre. luxuriae sordes,

i. e.

luxuria sordida, ein Oxymoron. S. Gesner unter Sordes. propter convivia, ad epulas, grosse Gastinäler. Varro de R. R. II, 4. Suillum pecus donatum ab natura dicunt ad epulandum. Also hier, wie ein Sprichwort. Mit wilden Schweinen wurde ein arger Luxus getrichen, V, 115.;

Vol. II.

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man brachte sie ganz auf die Tafel. Antonius liess einmal acht Stück zugleich auftragen, Plutarch, vita Anton.

142. deponis amictus. Wenn der Römer, Nachmittags um zwei Uhr, vom Forum gekommen, so nimmt er vor Tische erst ein Bad; dieser Schlemmer setzt sich erst zu Tische, und hat er sich, dann zum Platzen voll gegessen, so badet er gegen alle Diät mit vollem Magen zu geschwinderer Verdauung. Wyttenbach. Animadverss. in Plutarch. T. I. p. 826. Poena, als Person, die gerechte Strafe, Vergel

tung, Tibull. I, 8, 4. Horat. III, 2, 31.

praesens, ist gleich bei der Hand, ihr Strafamt auszuüben, entlehnt von der Eлpávεia, praesentia deorum. intestata senectus. Die guten Freunde des Alten hatten sich auf reiche Legate gespitzt; nun aber sind durch den plötzlichen Tod, den er sich durch das Bad zugezogen hat, alle ihre Hoffnungen zu Wasser geworden. per cunctas coenas, an den Tafeln, WO die Stadtneuigkeiten und Anekdoten erzählt werden, XI, 4. 147-49.,,Schon hat das Verderben von jeder Art seinen höchsten Grad erreicht; höher kann es nicht steigen". Das Raisonnement wird jetzt allgemeiner. minores, posteri,

die Nachkommen, im Gegensatze von maiores.

stetit,

ein praeteritum, ganz mit der Bedeutung des Griechischen praeteritum: das Laster hat sich gestellt, also es steht auf dem höchsten Gipfel. Utere velis sinus. Der Dich

ter fordert sich selbst auf, Satiren zu schreiben. Uti velis, xоλлovσ9αι, ein Schifferausdruck, Cicero: pandere vela orationis, Tusc. IV, 5. Cf. Plin. Epp. VIII, 4, 5.

150. bis zu Ende unterhält sich der Satiriker mit einem Zwischen redner. Der dramatische Charakter der alten Satire ist auch hier wieder zu erkennen. Grangaeus und Ruperti machen hier Verwirrungen; dagegen Heinecke, ohne den Britannicus zu nennen, der das Nämliche hat, ad v. 154., auch Lubinus ap. Hennin. p. 766. sq. materiae. Die letzte Sylbe wird nicht elidirt, aus demselben Grunde, aus welchem auch oben v. 135. die letzte Sylbe von interea lang

wurde, weil sie nämlich in die Arsis fallt.

Bentl. ad Horat.

unde illa. Vgl. Cicero pro Planc. §. 33. ubi

priores, maiores. Forcellini

simplicitas,

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p. 198. sq. illa antiqua libertas ? in v.; das Homerische лoórego ❝rdoes, die Vorgänger, die älteren Satiriker, hauptsächlich Lucilius. nagóŋoía, antiqua libertas Dial. de corr, eloq. 27. Ruhnken. ad Vellei. p. 103. Quid refert etc. konnte ein Lucilius sagen, dicta, beissende Reden; später kam dafür dicteria auf, ein Wort, was aber nicht viel taugt. Mucius, nicht Mutius; die Richtigkeit der Schreibart mit c ist längst erwiesen durch Handschriften, Steinschriften, Münzen und die Autorität der Griechen. Gesner. ad Horat. p. 623. Es heisst hier ein Mucius." Persius I, 114. secuit Lucilius Urbem, Te Lupe, te Muci, et genuinum fregit in illis. Cf. Horat. Serm. II, 1, 62. sqq. Pone, ein Kunstausdruck you Gemälden oder Statuen, die der Künstler zur Beschauung ausstellt, Griechisch tidέvat, hier übertragen auf den Satiriker, der den Menschen gleichsam öffentlich ausstellt, exponit, describit, notat. Cf. Salmasius ad Tertull. Pall. p. 158. Tigellinus: der berüchtigte Sophonius Tigellinus, Günstling Nero's, aus Tacitus, Dio Cassius und Sueton hinlänglich bekannt. Hier überhaupt: ein Mächtiger der heutigen Zeit..

155-157. Der Sinn im Allgemeinen: So musst du darauf gefasst sein, des grausamsten Todes zu sterben. Es ist aber hier eine grosse Verschiedenheit der Meinungen über Lesart und Erklärung, Ruperti hat hierüber einen Excurs, der aber nicht vollständig ist, und am Ende bringt er nichts heraus, als zwei elende Conjecturen. Die einzig wahre Lesart ist lucebis und deducis. Jenes haben ohnehin fast alle Codd., und dieses hatte die alte Ofener Handschrift des Pithocus und mehrere andere. Die Verbindung verschiedener Tempora, des futurum und praesens, hat ihre Richtigkeit. Drakenb. ad Liv. III, 46. Das Wahre in dieser Stelle traf schon Gesner zu Plin, Paneg. 33, 3, nach blosser

Muthmassung. Heinecke sagt das Nämliche, ohne seine Quelle zu nennen. Die Rede ist von zwei verschiedenen Todesstrafen, ganz in derselben Verbindung, wie Seneca de Ira III, 3. circumdati defixis corporibus ignes, et cadavera quoque trahens uncus, und Plinius 1, c. unco et ignibus. Die erstere Strafart, taeda, versteht man von der tunica molesta VIII, 235. So selbst Jos. Scaliger Animadv. ad Euseb. p. 197. Ich auch in Commentat, 1806 Diese Erklärung wird aber unsicher, sobald man die Worte genauer ansieht. taeda, Kienholz, passt nicht zum Marterhemde. Vielmehr ist im eigentlichen Sinne leicht brennbares Holz zu verstehen, welches un den Körper herumgelegt und angezündet wird; daher auch taeda in illa. Tertull. Apolog. p. 39. C: Licet nunc sarmenticios et semaxios appelletis, quia ad stipitem dimidii axis revincti sarmentorum ambitu exurimur Diess ist auch der Sinn bei Tacit. Ann. XV, 44. aut flammandi; vergl. Lipsius ad Senec. 1. c. qua, i. e. in qua. stangutture fumant: Ueberfluss der Sprache, statt qua fixo gutture stantes ardent. fixo, affixo ad palum.

tes

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Et latum arena. Hier wird die zweite Strafart erwähnt. Der Körper des Hingerichteten wird an einem eisernen Haken, uncus (Gesner. Thes. s. v.), durch die Strassen geschleift und in die Verbrechergrube geworfen. Zu dieser Grube führte eine Treppe hinab; daher scalae Gemoniae. Vergl. X, 66. Forcellini s. v. Dio p. 975. ed. Reim, Der uncus, von welchem in diesem Vers die Rede ist, setzt aber eine andere Hinrichtungsart voraus, als das Verbrennen, und deswegen taugt das copulative Et hier nicht, wo die Wahl gelassen wird zwischen der einen oder der andern schrecklichen Todesart, und ich halte daher zur völligen Aufklärung der Stelle für ganz nothwendig, dass Aut gelesen wird; eine sehr gewöhnliche Verwechselung, und hier um so natürlicher, da die Stelle schon von jeher nicht verstanden worden ist.

158, 159. fragt der Dichter: Wie? wir sollen uns

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nicht rächen, wenn verbrecherische Bösewichte mit verachtendem Hochmuth auf uns herabsehen?

ergo, mit In

dignation gesagt. aconitum, das berüchtigte Pflanzengift, begriff mehrere Arten von Wolfswurz, Aconitum Linn. Voss zu Virg. Ldbau p. 332. Es wirkte so schrecklich, dass man kein Gegenmittel wusste. Theophr. Hist. Plant. IX, 16. Das Gift soll seinen Namen haben, weil es sv ázóras, an schroffen Felsen, wächst. Qvid. Met. VII, 418. Rhodius Lexic. Scribon, v. Aconitum, pensilibus plumis, h. e. „,lectica, in qua lectus, aut pulvinus mollissimus." Forcellin. despiciat, nicht despiciet, ist der Zeitfolge wegen aus Handschriften zu lesen. 160-170. Worte des Interlocutors. labellum für labrum, ganz im Ton der Satire: Sei nur still, wie ein Mäuschen. Die Diminutiva werden in der spätern Zeit sehr zur Manier. accusator erit. Diess wird gewöhnlich falsch erklärt, oder sehr wunderlich an der Lesart gekrittelt. Das Wahre ist: Accusator erit sc. eius, qui etc., eine ächte Auslassung des Pronomens, VI, 413. Heinecke p. 9. Auson. Popma de Antiq. Locut.-I. II. c XI. Sallustii Haverc. T. II. p. 521. Cic. p. Murena §. 89. Nep. Agesil. c. 1. Die Construction ist vollkommen Griechisch: ἔσται κατήγορος, ὃς ἂν λέξαι, SC. TOUTOV, Schaefer ad L. Bos. Ellips. Gr. p. 364. und im Ind. verb. v. Ouros.

162. Alte Geschichten von Aeneas und Turnus, von Achilles, Hylas, kann einer besingen, so viel er Lust hat. Dafür die dichterische Wendung: committas und nulli gravis est percussus Achilles, i. e. nulli grave est, und also licet, Achillem percutere. Den Achill verwundet Paris in der Iliade aus der Ferne, dass jener ihm nicht schaden konnte. Dem Dichter wird also die Ilandlung selbst, das committere, percutere, zugeschrieben, indem er bloss diese Handlung besingt, den Achill und Paris miteinander kämpfen lässt, den Achill verwundet werden lässt; wie bei Horaz in den Sermonen: Turgidus Alpinus iugulat dum Memnona. Es ist das genus loquendi, quo quis facere dicitur, quod factum narrat,

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