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wie Ruhnkenius es ausdrückt, Praefat. ad Schelleri Lexic. p. XII. Vorzüglich erläuternd ist Tertullian. ad Nation. I. c. 10. p. 48. C. Rigalt. gegen Homer: Ille, opinor, qui de diis favore diversis gladiatoria quodammodo paria commisit, Venerem sauciat sagitta humana etc., wo das, was die Götter thun und leiden, ebenfalls dem Dichter als Erzähler beigelegt wird; und so in vielen Fällen. Hemsterh. ad Thom. Mag. p. 187. f. Hylas, der schöne Knabe, Lieb ling des Hercules, der während des Argonautenzuges bei einer Landung in Mysien, als er Wasser aus einer Quelle schöpfte, von den Quellnymphen geraubt wurde und nicht Wieder zum Vorschein kam. Cui non dictus Hylas puer? Virg. Ge. III, 6. Theocrit hat dieselbe Mythe zum Gegenstand eines schönen Gedichtes gemacht.

úrnamque secu

tus: halbkomischer Ausdruck für: in den Brunnen fallen, wie X, 58. descendunt statuae restemque sequuntur,,,fallen hinter das Seil her."

165. Die Satire hingegen verwundet und erbittert, und ist deshalb so gefährlich. Ungemeine Stärke und grosse Kunst des Ausdrucks in den Gegensätzen. infremuit, erknirscht,

wie der Krieger im Kampfe; es ist das Griechische perfeclum, das praesens rei perfectae: er ist erknirscht, ist knirschend. Das infremere an sich ist vorbei, res perfecta; die Wirkung, das Knirschen selbst, dauert noch fort, ist ein praesens. Also infremuit für fremit. ardens vom Dich

ter, rubet vom Hörer, ein trefflicher Gegensatz. rubet eigentlich vom Widerschein der Flamme; hier metaphorisch : erglüht vor Wuth. - frigida, betroffen, in Angst gejagt. Das erregte Gefühl der Verbrecher macht das Blut stocken.

sudant praecordia, jagt ihm den Angstschweiss ins Gesicht. Plutarch. de Ratione audiendi p. 46. D. von der Wirkung einer Strafpredigt, ακούειν ἱδρῶτος καὶ ὀλίγγου μεστόν, αἰσχύνῃ φλεγόμενον τὴν ψυχήν. XIII, 220. quod praecipuis mentem sudoribus urget. Eigentlich können die praecordia nicht schwitzen; aber das Gewissen, das in den

praecordiis sich regt, macht schwitzen. Also auch ardere conscientia Cic. Legg. II, 17., gegen Wyttenbach Bibl. er. XI. p. 111. Inde irae. Terent. Andria: Hinc illae lacrimae. ante tubas, sc. inflatas, fortgesetzte Metapher vom Kampfe. Viele Handschriften haben dafür eine Lesart, die leicht durch gefälligen Schein täuschen kann, nämlich: animante tuba. Achaintre hat sie in den Text genommen. Sie ist aber falsch: denn animare in der Bedeutung von incitare, incendere, konnte weder Juvenal, noch ein anderer gleichzeitiger Schriftsteller sagen: es ist späteres Latein. Dagegen hat Juvenal absichtlich ante tubas geschrieben, eine Redensart aus dem Virgil, die auch Claudian mehrmals gebraucht. galeatum, i. e. quum semel galeatus fueris. Der Römische Soldat trägt auf dem Marsch den Helin an einem Riemen an der rechten Schulter herabhängend, und erst, wenn das Gefecht angeht, setzt er ihn auf, behelmt sich. 170. 171. Der Dichter gibt nach: So will ich denn versuchen, wie weit ich's mit den Todten bringen kann, wenn es mit den Lebenden so gefährlich ist. quorum etc., die an der Flaminischen und Latinischen Strasse begraben liegen. Nach einem Polizeiverbot der Zwölf Tafeln durften keine Todte innerhalb der Mauern der Stadt begraben werden. Cic. de LL. II. §. 58. Grabmäler wurden, daher ausser den Thoren an den Landstrassen errichtet. Flaminia,

oben 61, Latina, V, 55., führte von der porta Latina aus durch Latium, zwischen der via Appia und Labicana, Begräbnisse waren aber an mehreren andern Strassen, an der Appia, (das des Pomponius Atticus, Nepos vit. Attici extr.,) Aurelia, Laurentina; und nicht ohne besondere Bedeutung nennt der Dichter die Flaminische und Latinische: an jener lag Domitian begraben, nach Sueton., an dieser Paris pantomimus, nach Martial, Er bezeichnet also auf die Weise mit versteckter Schlauheit den Zeitraum, den er vorzüglich in seinen Satiren vor Augen hat.

ZWEITE SATIRE.

1. Der Charakter der Juvenalischen Satire ist Derbheit; darum geht sie ohne Umschweife ihrem Gegenstand zu Leibe. Dieser ist für diessmal eine Classe von Leuten, qui Curios simulant, die äusserlich streng tugendhaft erscheinen, in der That aber die verworfensten Sünder sind. Curius, XI, 78. M'. Cur. Dentatus; ein Curius, sprichwörtlich der mässigste und enthaltsamste aller Menschen. incomtis Curius capillis, Hor, 1, 12, 41. Cicero pro Coel. c. 17. Bacchanalia vivunt, insgeheim führen sie das ausschweifendste Leben. Der ausgeartete Bacchusdienst, der sich aus Unteritalien nach Rom verbreitete, wurde der Deckmantel des einreissenden Sittenverderbens. Liv. XXXIX, 9. sqq. SC, de Bacchanalibus, eine förmliche Aufhebungsacte. Es war die Griechische Feier; ganz verschieden davon sind die Liberalia, die zur Römischen Festordnung gehörten. Bacchanalia vivere, eine gewagte Construction, Bacchanalium more, Bacchanaliter. Vita sua exhibent speciem Bacchanalium" erklärt es Perizon. ad Sanct. Min. p. 412. ed. Scheid. Vergl. p. 505. Der Grund ist, weil gesagt wird vitam vivere, nach dem Griechischen Biov. Aufzulösen: vivunt vitam, tanquam in Bacchanalibus. XII, 128. vivat vel Nestora totum. Horat. Epist. 1, 1. 101. insanire sollemnia. N. Heins, in Prudent. Not. p. 61. Salmas. in Achill. Tat. p. 723. Ruperti vergleicht aus Horaz Cyclopa movetur, höchst ungeschickt!

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2.,,Man möchte davonlaufen, wenn man hört, dass solche Menschen de moribus sprechen, von verdorbenen Sitten, die verbessert werden müssten." Domitian wollte ein Sittenreformator sein, und eine gewisse Classe äffte ilim nach. Ultra Saurom. et glac. Oceanum, Bezeichnung des Nordens; stärker kann ein Römer nicht sprechen, wenn er sagen will: hier in Rom ist es nicht mehr auszuhalten.

audere aliquid ist nicht selten, v. 82.; nach dem Griechisehen rokuğv ti. Eine Ellipse darf man nicht annehmen. τολμᾷν τι.

4. Schilderung dieser Leute. Man denkt sich dabei Philosophen: aber es sind Leute, die etwas Philosophisches affectiren, die, dem Kaiser zu Gefallen, eine Ascetenmiene annehmen. Gleich 21. beweis't, dass die Rede von Vornehmen ist. Sie wollen keine Weltmenschen scheinen, alumen im Aeusseren die Philosophen nach, und wollen für Asceten gehalten sein. Die Ascetik ist sehr alten Ursprungs; oxηdis, Uebung im Entbehren und in der Ausübung strenger Grundsätze. Der Ausdruck ist von den Athleten übertragen. Die Philosophen der Cynischen und neustoischen Secte wurden schon doxyrai genannt, durch äusseres Betragen, Kleidung, Lebensart, sich auszeichnend. Sie fanden Nachahmer unter den Christen, wo die doxnors wirklich auch den Namen piloooqia führte, zum Beweis ihres eigentlichen Ursprungs. Die christlichen Asceten nahmen sogar das heidnische pallium an; nur war ihre Disciplin natürlich in manchen Stücken anders modificirt. Salmas, ad Tertull. de Pall, 8. sqq. Diese heidnischen Asceten legten es aber schon früher bloss auf den Schein an. Schon im Euripides findet man Spuren von philosophischer Scheinheiligkeit, die er rügt. Valckenaer. ad Hippol. 956. Viel weiter wurde sie getrieben in der Griechischen und Römischen Welt die ersten Jahrhunderte nach Christus von Cynikern und Stoikern, die eine rauhe Lebensweise zur Schau trugen, und in dieser Hinsicht sehr passend mit gewissen Mönchsorden, besonders den Capuzinern, verglichen worden sind. Lips. Manuduct. ad Philos. Stoic. I, 13. Die Schilderung selbst zeigt, dass nicht von eigentlichen Philosophen, (Zunft- oder Schulphilosophen, professoribus,) die Rede, sondern von Nachäffern unter Reichen und Vornehmen. Es sind Leute, welche Aufwand machen, Büsten und Statuen von alten Weltweisen ankaufen, und damit ihre Häuser, Villen und Gärten anfüllen plena omnia gypso Aristotelem similem: Vgl.

p.

1

Gronov. ad Stat. p. 69., wo Hand's Note unrichtig ist. archetypos, Original-Statuen oder Büsten von berühmten Meistern, die natürlich sehr kostbar sind. pluteum, Pers.

I, 106., eine Vorrichtung (von Holz oder Gyps?) an den Wänden herum, um Büsten und kleine Statuen darauf zu stellen. Ulpian. Dig. XXIX, 1, 17. plutei circa parietes aedium non sunt. In so fern lässt sich's durch repositorium erklären, aber nicht für Bücher. Die vielfachen Bedeutungen des Wortes sind noch gar nicht zuverlässig bestimmt. Die Lexica und Schneider ad Vitruv. T. II. p. 316. Gloss. vett.: pluteum, yvyorlaría, scheint yvwonλaxíu zu sein, Gypsgerüst. An unserer Stelle ist übrigens die Construction eine von de nen, wo der doppelte Accusativ eine Zweideutigkeit machen kann. Das Subject ist nicht in pluteum, sondern in dem voranstehenden Accusativ archetypos Cleanthas zu suchen.

8. Heuchelei. obscoeni, unnatürlichen Lastern ergeben, dabei tristes, oxv9qwno, Capuzinergesichter, tristitia ist dafür der eigentliche Ausdruck, auch Quintil. I prooem. 15. cinaedus, xivados, pathicus v. 99., scortum masculum, catamitus beim Cicero, molles v. 47., μaidaxoi Demetr. de Elocut. §. 97. Jac. Gothofred. ad Cod. Theod. T. III. p. 70., sonst auch effeminati, morbosi, Bentl. ad Horat. I, 37, 9. contaminatus grex turpium morbo virorum; wie vooos. Brunck. ad Aristoph. Aves 1378. Socratici, äusserst bitter, sokratisirende, philosophische, mit der Sokratischen Miene. fossa ist stark, wie λaxxónowXTOS, λaxxóпvyos bei den Griechischen Komikern, cui podex dilatatus est instar fossae. Für cunnus steht fossa auch, aber es gehört natürlich nicht hieher. Scaliger in Priapeia p. 208. promitt. atrocem animum. Horat. Od. II, 1, 24. podice levi, λισπό лvyo, levigato podice, wie crura levia VIII, 115., gehört mit zur übertriebensten Weichlichkeit.

praeter atrocem animum Catonis.

der Chirurgus,

Der medicus ist

mariscae, Geschwüre, ovxa. Daher

ein solcher ovzónowxros heisst. Toup. Addend. ad Theocrit.

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