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Cum fugeret, tamen uda Lyaeo Tempora populea fertur vinxisse corona, Sic tristes affatus amicos:

25 Quo nos cunque feret melior fortuna parente, Ibimus, o socii comitesque!

30

Nil desperandum Teucro duce et auspice Teucro; Certus enim promisit Apollo

Ambiguam tellure nova Salamina futuram.

O fortes peioraque passi

Mecum saepe viri, nunc vino pellite curas:
Cras ingens iterabimus aequor.'

VIII.

Lydia, dic, per omnes

Te deos oro, Sybarin cur properes amando
Perdere: cur apricum

22. fugeret nicht 'vor' dem Vater, sondern 'von' dem Vater: bestimmter aufugeret, von dem Vater 'hinweg'. Vgl. Cic. N. D. II. 43. 111: Andromeda, aufugiens adspectum maesta parentis. Udus Lyaeo erheitert vom Weine (Sorgenlöser), verschieden von madidus: II. 19. 18.

23. Die Schläfe, als der zarteste Theil des Hauptes, galten vorzugsweise für den Sitz der Trunkenheit. Die Pappel war dem Hercules heilig. Man opferte aber dem Ἡρακλῆς ἡγεμών, weil auch er die Weiten der Erde durchschweift hatte: III. 3. 9.

25. melior gütiger, günstiger. 27. Nil desperandum Nichts ist der Hoffnung versagt, Alles dürfet ihr hoffen; Teucro Teucro ist ein wirksamer Chiasmus, der Name für me zeigt Selbstgefühl; certus νημερτής.

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29. Salamis werde zweifelhaft sein, d. h. aufhören das einzige seines Namens und Ruhmes zu sein: tellure nova, d. h. urbe in novis finibus condenda. Deutlicher wäre ambiguam Salamine nova

Salamina futuram. Die Cäsur wie Ep. 13. 3.

30. Aen. I. 198: O socii, neque enim ignari sumus ante malorum; O passi graviora: dabit deus his quoque finem.

32. ingens aequor άnɛíqovα пóvTov, iterare aufs Neue befahren: 'morgen geht's zurück aufs unendliche Meer.'

VIII.

Frage. Der Scherz richtet sich an die Lydia, scheint aber mehr noch auf den Sybaris gemünzt. Beide Namen bezeichnen Wohlleben und Weichlichkeit. Nach dem allgemeiner gehaltenen Eingange gehen die Fragen ins Einzelne, und erhalten in der letzten Strophe einen dem Eingang entsprechenden Schluss: 1+2+1 Strophen. Eine Vermuthung über die Person des Sybaris zu III. 9. 14.

3. cur giebt die nähere Erklärung der ersten Frage: ich meine, will sagen.

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10 Cautius vitat neque iam livida gestat armis Brachia, saepe disco,

15

Saepe trans finem iaculo nobilis expedito?

Quid latet, ut marinae

Filium dicunt Thetidis sub lacrimosa Troiae
Funera, ne virilis

Cultus in caedem et Lycias proriperet catervas?

4. Campum das Marsfeld, 9. 18. III. 1. 11; patiens da er doch zu ertragen weiss, nicht 'wusste'.

5. militares inter aequales, nicht militaris equitat. Es sind junge Cavallerieofficiere gemeint. Auch 24. 2 ist der auf ältere Weise geschriebene Accus. Plur. fälschlich für den Nominat. Sing., nach unserer Schreibung lugubres für lugubris genommen worden.

7. ora, als der Theil auf den es vornehmlich ankommt, für die Rosse selbst. Die gallischen Rosse wild und schnell.

8. tangere: als Schwimmer. Mit Öl salbte man sich zum Ringkampfe.

9. Natternblut für das stärkste Gift: Ep. 3. 6.

10. neque iam: wie früher. Li

vida: durch Druck und Stoss bei dem Gebrauch der Waffen, etwa den Übungen mit dem schweren Schilde.

11. saepe zu nobilis, der sich oft Ruhm gewann.

12. trans finem expedito dadurch dass er noch über das Ziel hinaus schwang. Hiernach scheint es mehr auf Weitwerfen als auf Treffen angekommen zu sein.

14. dicunt. Hierzu ist aus latet zu entnehmen latere, aber latere in der Geltung des Imperfects (versteckt 'war'), wie dies nicht nur an sich, sondern auch aus dem Imperf. proriperet klar ist. Gemeint ist der heimliche Aufenthalt des Achilles bei Lykomedes und seiner Tochter Deidamia. Sub funera zur Zeit des (nahen) Untergangs.

16. cultus in Verbindung mit virilis regius und ähnlichen Beiwörtern nicht einfach Kleidung, sondern Schmuck. Et fügt zu caedem, Schlacht Gemetzel, Specielles hinzu. Die den Troern verbündeten Lycier kämpften unter dem göttlichen Sarpedon und Glaukos. Proriperet: doch wohl mittelbar durch Hinzutreten Anderer, wie des Ulixes.

HORAZ I. 4. Aufl.

3

IX.

Vides ut alta stet nive candidum
Soracte, nec iam sustineant onus
Silvae laborantes, geluque

Flumina constiterint acuto :
5 Dissolve frigus ligna super foco
Large reponens, atque benignius
Deprome quadrimum Sabina,
O Thaliarche, merum diota.
Permitte divis cetera: qui simul
10 Stravere ventos aequore fervido
Deproeliantes, nec cupressi

Nec veteres agitantur orni.

Quid sit futurum cras fuge quaerere, et
Quem Fors dierum cunque dabit lucro

IX.

Im Winter. Gegen unbehagliche Temperatur und Stimmung ertheilt der lebensfrohe Sänger den doppelten Rath, vor allen Dingen für Feuer und Wein zu sorgen und das Übrige den Göttern zu überlassen, dann unbekümmert um den folgenden Tag die Jugend zu geniessen. Die 3 ersten Strophen sagen was jetzt, die 3 letzten was überhaupt zu thun sei. Sehr ähnlich, selbst in Einzelheiten wie cetera und virenti, ist Ep. 13.

1. ut stet wie es starrt oder ragt: sofern es nämlich nive candidum (III. 25. 10) viel deutlicher als sonst erscheint.

3. laborantes, etwa 'die gebeugten', legt den Wäldern gleichsam Empfindung bei: II. 9. 7.

4. constiterint von consisto. Die Situation deutet auf Tibur: 7. 13 u. 21. IV. 3. 10. In Rom ist Soracte (ein isolirtes Kalkgebirge, das wie ein Eiland aus dem Vulcanischen Boden hervorragt) nur vom Janiculum zu erschauen.

5. dissolve mit Rücksicht darauf, dass die Kälte starr ist; focus vom Zimmerherd, Kamin.

6. benignius freigebiger, das Gegentheil malignus 28. 23.

7. depromere mit dem Abl. auf die Fr. unde: 37. 5.

8. Thaliarche. Auch dieser Name ist den Verhältnissen angepasst, bedeutet also nicht einen Symposiarchen, sondern alías τὸν ἄρχοντα: im Sinne des Homerischen" ἀλλὰ σύ γ' ἄρχε θεοῖσι δόμοις ἔνι δαιτὸς ἐΐσης, 11. XV.95.

9. qui simul (ac). Das Relativum führt die Begründung ein, wie oft.

10. stravere (niederstreckten, niederwarfen) beruht auf derselben Anschauung, wie das deutsche sich legen oder concidunt 12. 30.

11. deproeliari nach der Analogie von decertare depugnare, 'machtvoll'. Nec cupressi etc stellt sehr schön von dem Einschreiten der Götter den unmittelbaren Erfolg vor Augen: sobald sie dem Sturme gebieten, so rührt und regt sich nichts. Es ist also nicht richtig, was strenge Kritiker behaupten: dass der ganze Gedanke darauf hinauslaufe, ut tempestas postquam detonuerit detonuisse dicatur. Sehr ähnlich diesem qui simul etc ist quorum simul 12, 27 -32.

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15. apponere nicht 'wofür' rechnen, sondern 'wozu'. Das Bild ist von der Buchführung entlehnt.

16. puer Nominativ, in der Jugend. Neque ist dem vorhergehenden nec untergeordnet, tu im Vergleich mit dem Deutschen pleonastisch, aber durchaus nicht müssig. Es stellt das Subject in den Vordergrund, und dient der Concinnität.

18. morosa, sofern das Grau des Alters grämlich macht: vgl. nobilis 1. 5. Nunc d. i. Dum virent genua (Ep. 13. 4), nunc et (auch) wie 4. 11.

20. repetere heisst aufsuchen, und das re- deutet an, wie es sich schickt (decet Ep. 13. 5); denn repetere bedeutet nicht allein wiederverlangen was man gegeben hat, sondern überhaupt verlangen oder suchen was sich gebührt. An wiederholen ist hier gar nicht zu denken.

21. latentis proditor intimo ist in derselben Ordnung mit puellae risus ab angulo zu construiren. Das noch mit risus verbundene gratus begegnet der Einförmigkeit.

23. lacertis Ablativ: 12. 29.

24. male pertinax schlimm d. h.

'hartnäckig' widerstrebend. Voss: oder, wie trotzig er thut, dem Finger. Bentley: Non est parum pertinax, ut vulgo exponunt; sed qui simulat se pertinacem esse [nicht simulat, sondern qui est praefracte et obstinate pertinax], et tamen pertinaciam suam expugnari cupit. Für parum oder non admodum kann male bei pertinax unmöglich stehen, so wenig als bei dispar 17. 25. Von Hand Turs. III.585 wird digitus male pertinax durch non admodum pertinax, dagegen male pertinax vincendi studium richtig durch admodum pertinax erklärt.

X.

Lobgesang. Mercur als lóγιος, ἀγώνιος, διάκτορος, μουσι κός, κλέπτης, έριούνιος, und χρυσόῤῥαπις ψυχοπομπός.

1. nepos Atlantis, durch die Atlantide Maja.

2. cultus die Sitten, more durch Einführung. Nach Sat. I. 3. 100 waren die ersten Menschen mutum et turpe pecus: dem Ersteren hat das Wort, dem Zweiten das Ringspiel abgeholfen.

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6. κήρυκ ̓ ἀθανάτων Hes. Th. 939. Parens für Erfinder.

7. quidquid placuit, näml. iocoso condere furto: iocoso benimmt das Missfällige, und gestattet keine andere Auffassung des quidquid placuit.

8. condere verschwinden zu machen, auf die Seite zu bringen.

9. olim nicht zu reddidisset, nicht zu amotas, sondern zum Ganzen. Es geht auf den Tag der Geburt: Hymn. in Merc. 20 ff, wo Hermes am Mittag die Laute spielt und am Abend die Kühe des Apollon stiehlt.

12. risit er musste lachen, viduus wie er sich beraubt sah.

13-16. Und nicht bloss Einzelne, nein sogar die stolzen Atriden, die Wächter der Myrmidonen und das ganze feindliche Lager hast du zu täuschen gewusst.

15. ignes die Wachtfeuer, iniquus mit dem Dat, feindlich.

quem mihi,

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16. fefellit ad' eloɛldór, Il. XXIV. 477. Zu der ganzen St. II. XXIV. 336 ff.

17. reponere sedibus (Ablat.) zu (bestimmten, debitis: dies liegt in dem re-) Ruhesitzen bringen.

18. virga aurea gáßdo xovorin, Odyss. XXIV. 1-5; levem turbam εἴδωλα καμόντων, coercere zusammenhalten.

20. imis d. i. denen der Unterwelt.

XI.

Lebensregel. Einer thörichtgesinnten Schönen (λευκαὶ φρένες

insipientia), die sich das Leben durch Zukunftssorgen verbittert, ruft der Dichter in freundlicher und gemüthlicher Weise sein Sapias zu: 'Sei kein Närrchen, geniesse die Gegenwart.'

1. scire nefas proleptische Ap

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