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Und anderswo: Nemo fluere dixit aquam, quae intra se tantum movetur. Die Ursache des munandi dagegen liegt in der Ueberfüllung der Quelle. Demnach ist fluere mehr mit labi, und manare mehr mit effundi verwandt. *) Cic. Tusc. V, 25, 72. Disserendi ratio per omnes partes sapientiae manat et funditur. Marcell. 8, 23: Omnia quae dilapsa jam fluxerunt, severis legibus vincienda sunt. Auch fühlt man leicht, dass in folgenden

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Stellen fast ausschliesslich das von dem Autor gewählte Wort Statt finden konnte: Cic. Phil, XII, 3, & Excident gladii: fluent arma de manibus. Catil. IV, 3. Hoc malum manavit non solum per Italiam. In Tac, Ann. II, 23. Equi, jumenta, sarcinae, etiam arma praecipitantur, quo levarentur alvei, manantes per latera et fluctu superurgente, darf man nicht, wie Oberlin thut, de aqua irrumpente per latera denken, sondern vielmehr de erumpente. Dass schon. Wasser eingedrungen war, ist unmittelbar vorher ́erwähnt: daran erinnert nur Tacitus unter einem andern Bilde, indem er dieses Wasser wieder aus oder ablaufen lässt, wann sich eine Seite des Schiffs aus den

Ganz anders Ernesti n. 1592.,,Man kann nicht sagen manare luxuria anstatt fluere; 1) weil manare allezeit absolute gesetzt [und doch so häufig manare cruore, wie Drakenb. ad Liv. I, 59 zeigt?] und nur von einer fliessenden und sich fortbewe genden Sache gesagt wird, 2) weil manare eine zu langsame, träge Bewegung bezeichnet, als dass es zu luxuria passen könnte, welche man sich mehr unter dem Bilde eines reissenden Stromes denken würde." Auch Hill. p. 378 erkennt als das unterscheidende Merkmal von manare „a motion that is never violent nor subject to sudden interruptions." Aber diess taugt mehr zur Unterscheidung der griechischen und deutschen Synonymen vás fliessen und gev strömen. Vgl. fluvius und amnis. Lieber möchte ich manare mit rinnen vergleichen.

Wellen erhob; und während die Schiffe innen schon so drohte noch die Woge von oben,

voll Wasser waren,

2. Auf jene Bestimmung hätte schon Festus führen können: Manare dicitur, cum humor ex integro, sed non solido nimis per minimas suas partes erumpit; und: Manare solem antiqui dicebant, cum solis orientis radii splendorem jacere coepissent. Aber anstatt das Wort mit Festus von μavós, locker, oder mit Martinius von meare abzuleiten, begnüge ich mich, auf die Stamm- und Sinnverwandtschaft zwischen manare und madere hinzuweisen, welche ganz so auch zwischen μύρω und μυδάω, μαδάω Statt findet. Lucr. VI, 1185.

Sudorisque madens per collum splendidus humos. und VI, 944.

Manat item nobis toto de corpore sudor.

wo ganz einerlei Bild gegeben wird, nur dass manare den sudor als einen abfliessenden, madere als einen stehenden madorem darstellt. Der Saxquoi μúoov vergiesst Thränen; der dáxovoi uvdaléos hat die Augen oder Wangen nass von Thränen.

3. Cic. Tusc. II, 22, 52. Quum voluptate liquescimus, fluimusque mollitie weist auf eine neue Synonymie hin, welche besonders in den Adjectiven liquidus und fluidus sichtbar ist. Fluida aqua ist das vorwärts fliessende und nicht gehemmte Wasser, opp. haerens, stans, dagegen liquida ist das auseinander fliessende und nicht fest gewordene Wasser, opp. concreta, rigens. Cic. Brut. 79, 274. Oratio Calidii ita libere fluebat, ut nusquam adhaeresceret. Univ. 14. Quae vim habeant refrigerandi, calefaciendi, concretionis et liquoris.

Plin. Pan. 82, 5. Quibus moris est, eadem illa nunc rigentia gelu flumina aut campis superflua, nunc liquida ac deferentia lustrare navigiis.

32.

Fluvius. Amnis.

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1. Die an sich ganz unhaltbare und willkührliche Bestimmung des Pseudo-Fronto *): Flumen idem fluit et manet; Fluvius temporibus siccatur, würde eher auf die Synonymen fluvius oder flumen und torrens anwendbar sein. Denn obgleich flumen eigentlich als ein Gattungsbegriff den torrens mit einschliesst, nach Ulpian in L. I. §. 2. D. Fluminum quaedam sunt perennia, quaedam torrentia, und Ovid. Rem. 651.

Flumine perpetuo torrens solet acrius ire,

Sed tamen haec brevis est; illa perennis aqua.

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so wird doch, weil torrens selbst zum Substantiv geworden ist, fluvius xar' ŝov von permanenten Flüssen gebraucht.

*) Der Herr geheime Staatsrath Niebuhr hat die Güte gehabt, mich mit Verweisung auf Mai's neue Ausgabe des Fronto, welche mir leider nicht zu Gebote steht und überhaupt in Deutschland wenig bekannt scheint, zu belehren, dass der bekannte Tractat de differentiis vocabulorum nur durch die Willkühr des ersten Herausgebers den Namen Fronto's trägt. Der Codex, welchen Herr Niebuhr in Italien wieder entdeckt und verglichen hat, nennt vielmehr den Plinius ziemlich unkenntJich als Verfasser, nämlich PL SECDI. Da aber diese Angabe aus inneren Gründen noch weniger Wahrscheinlichkeit für sich hat, als die bisherige Annahme, so habe ich mich begnügt, das Werkchen durch Pseudo-Fronto zu bezeichnen.

...

2. Der Begriff des Reissenden liegt ursprünglich keineswegs in torrens, obgleich die Wörterbücher ihn zum Theil voranstellen. Aber da die torrentes meist auf Höhen entstehen, und, weil sie kein ordentliches Flussbett haben, sich gewaltsam und verwüstend Bahn machen, so verschwand schon für die Alten die Grundbedeutung der temporären Dauer, und an deren Stelle trat die Vorstellung der Heftigkeit und Schnelligkeit. Isidor. Or. p. 1155, 50. Torrens est aqua veniens cum impetu. Iustin. XLIV, 1. Cursus amnium non torrentes rapidique. Plin. H. N. III, 16 s. 10. Padus augetur liquatis nivibus, agris quamvis torrentior, nihil tamen ex rapto sibi vindicans; d. h. torrenti similior. Noch weiter geht der nämliche Schriftsteller, indem er II, 103 s. 116. Fluvius Novanus omnibus solstitiis torrens, bruma siccatur, Begriffe einander entgegenstellt, welche eigentlich völlig synonym sind. Denn torrere heisst bekanntlich nichts als austrocknen, und hatte, wie der entsprechende deutsche Ausdruck, auch intransitive Bedeutung. Golum. I, 4 extr. Collis medius... torret aestate vaporibus, wo andere torretur lesen. Und wenn auch torrescere mehr von dem Ausdörren der mit Feuchtigkeit durchdrungenen Körper gebraucht wurde (wäh→ rend für die Verflüchtigung des blosen Wassers u.ä. arescere üblicher war), so sagt doch noch Liv. IV, 30. Defectus aquarum circa torridos fontes rivosque stragem dedit.

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3. Die alte Ableitung des Varro L. L. V. p. 44. Sp. Amnis id flumen, quod circuit aliquod; nam ab ambitu amnis, womit Festus im ganzen übereinstimmt: Amnis proprie dicitur a circumnando, quoniam am ex Graeca praepositione sumptum, quae est augi, significat circum, et nare, fluere, hat viel Empfehlendes. Denn die Krümmungen waren

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für die Griechen und Römer ein so wesentliches Attribut des Flusses, dass sie das Horn zu seinem Symbole stempelten, woher bekanntlich der Ayεlos founowooç, Aufidus tauriformis und Numicius corniger heisst. Auch darf man nicht glauben, dass ambire immer ein Rings umfliessen bezeichne, wie bei Ovid. Fast. V, 82.

Duxerat Oceanus quondam Titànida Thetyn,

Qui terram liquidis, qua patet, ambit aquis.

Denn der Hebrus, von dem Hor. Ep. I, 16, 13 sagt:
Fons etiam rivo dare nomen idoneus, ut nec

Frigidior Thracam nec purior ambiat Hebrus.

geht nur hiehin und dorthin, wie der Candidat beim ambitus.

4. Gleichwohl hat diese Etymologie keinen solchen Grad von Evidenz, dass nicht ein neuer Versuch neben ihr Platz finden dürfte. Ich glaube, dass agere, agmen der Stamm von amnis, so wie vielleicht selbst von aqua ist. *) Ennius ap. Macrob. Sat. VI, 4.

Quod per amoenam urbem leni fluit agmine flumen. Virg. Aen. II, 782. Leni fluit agmine Tibris. Georg. I, 322. Coelo venit agmen aquarum, in gleichem Sinne wie Aen. VII, 464..

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Fumidus atque alte spumis exuberat amnis.

wie Heyne statt aquae vis aufgenommen hat. Auson. Ord. Nob. Urb. XIV, 23.

*) Meine Th. I. S. 9 ausgesprochene Vermuthung, dass amnis von manare stamme, nehme ich zurück. Isidor. pag. 1156, 60., Goth. Amnis fluvius est nemore ac frondibus redimitus, atque ex ipsa amoenitate amnis vocatur.

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