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Aber ich liebe Pozzuol und das Rebengeheg des Falerners,

Gebe des bajischen Golfs seliger Ruhe den Preis.

carm. I 9 Vides, ut alta cet. Die ersten zwei Strophen dieser Ode hat Mörike (in den, Wispeliaden") in einer witzigen Übersetzung wiedergegeben, die die oberflächliche ignorante Gelehrttuerei verspotten soll; die komische Figur Wispels ist aus dem ,,Maler Nolten" bekannt.

Horatius ad Thaliarchum." (Chansons, Livre 1. od. 9.) Vides

diota.

Schau, wie, an Altersweisheit ein Sokrates Höchlings der Berg steht, und wie die Silphe

sich

Ihn untergrabend, umsonst abmüht,

Und die Gewässer wie Spießglas zwitzern ! Wärme dich, Guter, staple den Holzstoß auf Reichlich, nicht etwa über den Sparherd bloß! Und vielleicht ist Sabinchen1) so gütig, Uns, Daliarch, ein Glas Rein-Wein zu wismen 2)

1) Wahrscheinlicherweise Horazens Gattin. (An

merkung,,Wispels".)

2) Die übrigen Verse blieben weg, weil ich sie nicht für antique halte. (Anmerkung,,Wispels.)

carm. I 13, 11 f. sive puer furens Inpressit memorem dente labris no tam. Vgl. Heine (Letzte Gedichte [Historien], Schlachfeld bei Hastings): „Drei kleine Narben, Denkmäler der Lust."

carm. III 1,1 Odi profanuum volgus et arceo. Vgl. Richard Schaukal (Meine Gärten, Berlin 1893, S. 9), Das Gartengitter: » Aus breiter goldener Schale will ich den den edlen Wein

Großer Gedichte trinken, die der Menge fern sind."

carm. III 2 Angustam amice pauperiem pati etc. Hiezu vgl. Arth. Schopenhauer (Welt als Wille und Vorst., 11. Kap. 37, S. 506 f. der Ausgabe von Ed. Grisebach): „Manchen Meisterstücken der lyrischen Poesie, namentlich einigen Oden des Horaz (man sehe z. B. die zweite des dritten Buchs) und mehreren Liedern Goethes (z. B. Schäfers Sonntagslied), ist vorgeworfen worden, daß sie des rechten Zusammenhangs entbehrten und voller Gedankensprünge wären. Allein hier ist der logische Zusammenhang absichtlich vernachlässigt, um ersetzt zu werden

durch die Einheit der darin

ausgedrückten Grundempfindung und Stimmung, als welche gerade dadurch mehr hervortritt, indem sie wie eine Schnur durch die gesonderten Perlen geht und den schnellen Wechsel der Gegenstände der Betrachtung so vermittelt, wie in der Musik den Übergang aus einer Tonart in die andere der Septimenakkord, durch welchen der in ihm fortklingende Grundton zur Dominante der neuen Tonart wird."

carm. III 29, 29 f.

Prudens futuri temporis exitum

Calignosa nocte premit deus. Vgl.Hâvamâl, Strophe 56 (Jordan, Edda 227; Wolzogen, Edda 194):

„Jedem Mann ist bekommlich sein Maß von

Kenntnis;

Gefahr bringts, nicht Vorteil, zu viel zu

wissen ...

Wer vorher zu schauen sein Schicksal wüßte, Dem wäre die Seele mit Sorge belastet.

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virtute me involvo. Vgl. E.

v. Keyserling („Das XXV. Jahr“, Fischer,

Berlin 1911, S. 242): „Ihr drapiert Euch in Eure bürgerliche Tugend."

carm. III 15 Nox erat etc. Vgl. Schopenhauer (Welt als Wille und Vorst., II.Kap. 30, S. 435 ed. Griseb): „Wenn die Dichter den heitern Morgen, den schönen Abend, die stille Mondnacht u. dgl. mehr besingen; so ist, ihnen unbewußt, der eigentliche Gegenstand ihrer Verherrlichung das reine Subjekt des Erkennens, welches durch jene Naturschönheiten hervorgerufen wird, und bei dessen Auftreten der Wille aus dem Bewußtsein verschwindet, wodurch diejenige Ruhe des Herzens eintritt, welche außerdem auf der Welt nicht zu erlangen ist. Wie könnte sonst z. B. der Vers Nox - sidera, so wohlthuend, ja, bezaubernd auf uns wirken?

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Sat. I 1, 61 quia tanti, quantum habeas sis. Vgl. Cervantes (Don Quixote X. B., 11. Kap., übers. v. Tieck): „Du giltst soviel, als du Geld hast" und Hansjakob (Aus dem Leben eines Vielgeliebten, Kap. 11): „Weil in der heutigen Welt nur der etwas gilt, der Geld und Gold hat."

Sat. 13,1-8 Vgl. Goethe (Unterhaltun

inquimus.

gen deutscher Ausgewanderter, G. Werke, hrsg. v Kurz, VIII 465): „Es ist zwar selten, daß Sänger, Dichter und Erzähler, die eine Gesellschaft zu unterhalten versprechen, es zur rechten Zeit tun; vielmehr lassen sie sich gewöhnlich, wo sie willig sein sollten, sehr dringend bitten und sind zudringlich, wenn man ihren Vortrag gern ablehnen möchte." Sat. 13, 59-65 ineptus Vgl. Schopenhauer (Parerga und Paralipomena II 214, zur Ethik § 113): „Jede menschliche Vollkommenheit ist einem Fehler verwandt, in welchen sie überzugehen droht; jedoch auch, umgekehrt, jeder Fehler einer Vollkommenheit. Daher beruht der Irrtum, in welchen wir, hinsichtlich eines Menschen, geraten, oft darauf, daß wir, im Anfang der Bekanntschaft, seine Fehler mit den ihnen verwandten Vollkommenheiten verwechseln, oder auch umgekehrt; da scheint uns dann der Vorsichtige feige, der Sparsame geizig; oder auch der Verschwender liberal, der Grobian gerade und aufrichtig, der Dummdreiste als mit edlem Selbstvertrauen auftretend, u. dgl. mehr."

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