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das ihm Hinterlassene mittelst der mucianischen Caution erhalten; so erwirbt er zwar ein Eigenthum daran, welches ihm auch ein Recht giebt, die Sache zu veräußern; als Eigenthümer hat er denn auch die Früchte und Nutzungen derselben. Ja ist ihm eine Erbschaft hinterlassen, so kann er auch als Erbe die erbschaftlichen Klagen erheben, und als Erbe belangt werden 44). Allein die Dauer seines Rechts hängt von einer resolutiven Bedingung ab, nämlich wenn er nicht zur andern Ehe schreitet. Handelt er dieser Bedingung zuwider, so erlöscht sein Recht, und zwar rücks wärts, als ob er es nie erworben hätte, und derjenige, dem nun das verwirkte Vermögen zufällt, hat wider den Honorirten sowohl, als alle andern Besizer alle diejenigen Klagen, welche ihm zugestanden hätten, wenn dem Hono rirten das ihm Hinterlassene nie wäre übergeben worden 45). Derselbe kann aber wider denjenigen, welchem die mucia

RADI in Diss. de cautione Muciana. Lips. 1761. §. 3. diese Meinung zu vertheidigen sucht, und den Balduinus in Comm. de Jurisprud. Muciana, welcher das Gegen. theil behauptet, eines nicht geringen Irrthums bezúch. tiget. Die L. 7. §. 1. D. de condit. et demonstr. und L. 20. pr. D. de conditionib. tönnen dagegen nichts be, weisen, denn sie reden von solchen Fällen, wo die conditio negativa nicht deficiren kann, und also iure ipso videtur impleta conditio, wie die L. 7. fagt. Hier ist die Cautio Muciana ohnehin überflüssig. 'S. CUJACIUS Observat. Lib. V. cap. 2. HUBER Praelect. ad Pand. Lib. XXXV. Tit. 1. §. 3. VOET Comm. ad Pand. Tom. II. Lib. XXVIII. Tit. 7. §. 7. und REUVENS Cit. Diss. Cap. III.

44) S. REUVENS cit. Diss. Cap. III. §. 18.

45) Nov. XXII. Cap. 44. §. 6. REUVENS 6. 1. §. 19.

nische Caution geleistet worden ist, actione utili darauf klager, daß er ihm die durch die Caution erlangten Klagen cedire 46). Ist übrigens eine verwittwete Person unter der Bedingung sich nicht wieder zu verheyrathen zum Erben eingesetzt, so haben wir hier ein merkwürdiges Beyspiel von einer unter einer auflösenden Bedingung gesches' henen Erbeinsehung, welche das Gesetz für gültig erklärt. Justinian scheint es überhaupt, seit dem er das SCtum Pegasianum mit dem Trebelliano vereiniget hatte, und Letzteres nur allein gelten lassen wollte, mit der alten Regel des Civilrechts, qui semel heres exstitit, non desinit heres esse, nicht so genau genommen zu haben, wie die sonderbare Successio heredum beweist, welche der Kaiser in der Nov. I. Kap. 1. §. 1. in dem Falle ans geordnet hat, da der Erbe, der richterlichen Admonition ungeachtet, binnen Jahresfrist den Willen des Erblaßers nicht erfüllt, ne hereditas defuncti non adita maneat 47).

Zu dieser andern Gattung der gemeinen Folgen der zweyten Ehe rechnet man auch die, daß diejenigen, welche zur zweyten Ehe schreiten, nicht eingesegnet werden sollen 48).

46) L. 73. D. de condit. et demonstrat.

47) S. Ant. FABER de errorib. Pragmaticor. Decad. XXVII. Err. 2. Ein Beytrag zum 5. B. des Archivs für die civilift. Praxis S. 517 ff.

48) BROUWER de iure connubior. Lib. II. cap. 19. nr. 8. pag. 570. Edm. MARTENE de antiquis ecclesiae ritibus. P. II. Lib. I. Cap. IX. Art. I. §. 7. pag. 599. SCHENKL Institution. iuris eccles. P. II. §. 667. J. H. BOEHMER ad. cap. 5. X. de secund. nupt. Not. 24. Tom. II. Corp. iur. can. pag. 695. Xav. GMEINER Institut. iur. eccles.

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Man beruft sich auf die Verordnung des Pabstes Urban III. in dem Cap. 5. X. de secund. nupt. welches also lautet:

Vir autem, vel mulier, ad bigamiam transiens, non debet a presbytero benedici: quia, cum alia vice benedicti sint, eorum benedictio iterari non debet.

Allein es ist dieses weder eine Strafe der zweyten Ehe, noch von der gemeinen Benediction oder Trauung zu verstehen, welche bey allen Ehen vorgeschrieben ist; sons dern es wird unter der benedictio, welche bey der zweys ten Ehe nicht wiederholt werden soll, eine gewiße Förms lichkeit verstanden, welche bey den Katholiken nach verrichteter Trauhandlung noch hinzugefügt zu werden pflegt, und in einem Gebet besteht, wodurch der Priester dem Brautpaar allen Segen von Gott, dem Stifter des Ehe standes, und Christo, dem Einseher des Sacraments der Ehe, erflebet 49). Eine Menge solcher Benedictionsformeln aus den Ritualbüchern der römischen und griechischen Kirche, führt Heinrich Christoph Hochman 5°), und aus den

Tom. II. $.389. Schol. PEHEM Praelect. in ius eccles. univ. P. II. §. 558. Ferd. Walter Lehrbuch des Kir chenrechts. §. 207.

49) BERARDUS Commentar. in ius eccles. univ. Tom. III. Diss. VII. Qu. 3. pag. 1978q.

Ge. Lud. BоEHMER Prin

a.

cip. iuris canon. §. 415. Not. Jo. Christph. KocH Commentat. de secundis nuptiis non benedicendis. (Opusc. iur. can. Nr. V.) Ant. Mihl Kirchenrecht. $. 85. .388. Franc. Wilh. Ant. GAMBSJAEGER ius eccles. §. 239.

30) De benedictione nuptiarum Commentat. (Altdorfii 1685. 4.) Cap. V. §. 22 — 28.

Ritualbüchern der französischen Kirchen Edmund Mars tene s1) an. Auch Joh. Christoph Koch "2) hat zur Erläuterung eine solche Formel aus der Agende der Mainzer Kirche vom I. 1590. beygebracht, welche folgendermassen lautet:

Deus Pater, Deus Filius, Deus Spiritus Sanctus, trinus et unus, vobiscum sit, et ipse coniungat vos, impleatqne benedictionem suam in vobis. Crescite et multiplicamini, et replete terram; et benedictio Dei omnipotentis, Patris, et Filii, et Spiritus Sancti, descendat super vos, et maneat semper. Amen.

Diese Benediction ist es nun, welche nach der Vers ordnung des Pabstes Urban III. bey der zweyten Ehe nicht wiederholt werden soll, wenn sie entweder beyde neue Ehegatten schon bey der ersten Ehe erhalten haben, oder wenigstens einer von beyden, weil man ihr eine forts dauernde Kraft zuschreibt, welche der Benedicirte auch dem Nicht Benedicirten mittheilt 3). Daher sagt Duran dus 4): Non ergo debent nuptiae benedici, nisi ubi virgo cum virgine contrahit. In der protestantischen Kirche findet zwischen der erstern und zweyten Ehe

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51) De antiquis Ecclesiae ritibus. P. II. Lib. I. Cap. IX. Art. 5. pag. 614-663.

52) Opusc. iur. canon. pag. 93 sq.

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53) S. BERARDUS c.1. pag. 197 sq.

Paul. Jos. a Riegger

Institution. iurisprud. eccles. P.IV. §. 237. Schott Eherecht. §. 238. Not. **. Michl Kirchenrecht a. a. D. und Koch cit. Opusc. pag. 91. et pag. 95.

54) Rationale. Lib. I. cap. 9.

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in Ansehung der priesterlichen Einsegnung kein Unterschied Statt "); und auch selbst die Praxis der katholischen Kirche hält sich nicht mehr so genau an jene Vorschrift des canonis schen Rechts 16).

II. Die besondern Nachtheile der wiederholten Ehe sind wieder verschieden.

A. Einige derselben betreffen blos den Wittwer. Dahin gehört,

1) daß der Vater, wenn er den Kindern vermöge der legten Willensverordnung eines Dritten Vermächtniße oder Fideicommiße unter einer gewissen Bedingung oder nach Ablauf einer gewissen Zeit auszuzahlen hat, ihnen deshalb Caution bestellen muß, wenn er zur zweyten Ehe schreitet, wovon er sonst frey ist.

Nov. XXII. Cap. 41. Placet vero nobis Zenonis piae memoriae constitutio, quae vult, ut a patre, si filio suo legatum sub conditione aut die praestare iubeatur, non aliter cautio de praestandis legatis exigatur, (haec scilicet, quae legatorum servandorum causa vocatur,) quam si pater secundas nuptias contraxerit. Sit enim et haec poena secundas nuptias contrahentium.

55) HOCHMANN Commentat. cit. de benedictione nuptiar. Cap. IV. §. 27. pag. 137 sq. und J. H. BOEHMER iur. eccles. Protest. Tom. IV. Lib. IV. Tit. 21. §. 14.

56) Franc. SCHMIER Jurisprud. canonico-civil. Tom. III. Lib. IV. Tr. II. Cap. IV. Sect. III. nr. 139. SCHENKL Instit. iur. eccles. P. II. §. 667. KocH cit. Commentat. §.8. (in Opusc. pag. 97.)

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