Obrázky na stránke
PDF
ePub

gebot die Verlobten genau mit Anführung des Vornas mens, so wie des Familien Namens, Geburtsorts, Stans des und Wohnorts beyder Theile, desgleichen mit Angabe des Namens und Standes ihrer beyderseitigen Eltern, bes zeichnet werden, damit aller leicht mögliche Irrthum in der Person vermieden werde 32).

S. 1220.

Form der Ehe bey den Römern.

Obwohl die römischen Geseße 33) den Grundsatz aufs stellen: Nuptias consensus facit, oder matrimonium contractum consensu intelligitur 34); so waren sie doch immer auch darauf bedacht, die Ehe durch eine äuss fere Form vom Concubinate zu unterscheiden 35). Anfangs unterschied man jedoch zwischen Ehen, die mit, und denen die ohne connubium geschlossen würden 36). Nur bey den erstern war eine gewisse Form eingeführt, nicht bey den legteren, welche man matrimonia iuris gentium nannte. Doch verschwand dieser Unterschied in der Folge. Die Form der Ehe war jedoch vielen Veränderungen uns terworfen. Anfangs unterschied. man zweyerley Rechtsfors 32) Dies wird auch in mehreren Provincialgefeßen ausdrück,

lich vorgeschrieben, z. B. im Preuß. Landrecht. Th. 2. Tit. 1. §. 130. und im allgem. bürg. Gefeßbu che für die Desterr. Monarchie Th. 1. 2. Hauptst. §. 70. S. von Zeiller Commentar. 1. Th. S. 220.

33) L. 15. D. de condit. et demonstrat. L. 30. D. de div. reg. iur.

34) L. 66. D. de donat. inter vir. et uxor. S. den 22. Th. dieses Commentare §. 1191. S. 396 ff.

35) Ge. Henr. AYRER Diss. de iure connubiorum apud Romanos. Goett. 1736. 4.

36) S. den 23. Th. dies. Commentars. §. 1205. S. 120 ff. Glücks Erläut. d. Vand. 24. Th.

[ocr errors]

men der Ehe. Die eine bestand in der in manum conventio, bey welcher das Verhältniß der Frau ein stren ges, ganz von der Gewalt des Mannes abhängiges war. Die andere Form der Ehe war die, bey welcher die Frau nicht in die Gewalt des Mannes kam, und ihr Verhälts niß milder und freier war 37). Beyder Arten gedenkt Ci cero 38), und auch noch Quinctilian 39). Unter den römischen Juristen vorzüglich Ulpian 4°) Der Arten, wie die Frau in manum mariti fam, gab es drey. Die älteste war die mit religiösen Feyerlichkeiten verbundene Confarreatio, ursprünglich ein etruskisches, und als sol ches, den römischen Patriciern eigenthümliches Institut 41). Denn von den Etruskern stammten die Patricier her, und nicht blos die religiösen Einrichtungen der Römer, sondern die ganze älteste Verfassung Roms, die Zeitrechnung, bils dende Künste, u. s. w. waren von diesem Volke hergenom men, wie schon Niebuhr 42) gezeigt hat. Nach Ub pian 43) und Gajus 44) bestand das Wesen der Cons

37) E. Chr. Ulr, GRUPEN Tr. de Uxore Rom. Cap. 1. und AYRER Diss. cit. §. 18.

38) Topic. Cap. 3.

39) Institution Orator. Lib. V. cap. 10.

40) Fragm. Tit. XXVI. §. 7. et Tit. XXIX. §. 1.

41) Karl Wächter über Ehescheidungen bey den Römern. (Stuttgart 1822.) . 38 ff. hat dieses aus vielen Gründen dargethan.

42) Römische Geschichte 1. Th. S. 80 ff. Man sehe auch dent

[ocr errors]

23. Th. diefes Commentars §. 1213. S. 290 ff.

43) Fragm. Tit. IX. §. 1. Farre convenit uxor in manum, certis verbis, et testibus decem praesentibus,

et solemni sacrificio facto, in quo panis quoque farreus adhibetur.

farréation in einem feierlichen Opfer, woben auch panis farreus gebraucht wurde; das Opferthier selbst aber war nach Barro 4) ein Schwein 46). Die feierliche Hands lung mußte vor zehen Zeugen geschehen, und dabey wurden feierliche Worte ausgesprochen 47). Bey dieser Ehe kamen auch die Auspices vor 48), und der Blizz war hier von

44) Institution. Lib. I. §. 112. Farreo in manum conve

[ocr errors]

niunt per quoddam genus sacrificü, (eine Lücke, vielé leicht war die Art des Opfers näher angegeben) quá farreus panis adhibetur: unde etiam confarreatio dicitur. Sed complura praeterea huius iuris ordinandi gratia cum certis et solemnibus verbis, praesentibus decem testibus aguntur et fiunt: quod ius etiam nostris temporibus in usu est: nam Flamines maiores, id est, Diales, Martiales, Quirinales, Chier fehlt das Uebrige).

45) De re rustica Lib. II. Cap. 4. (Scriptor. R. R. Vol. I. edit. bipont. pag. 175.) Nuptiarum initio antiqui reges ac sublimes viri in Hetruria, in conjunctione nuptiali, nova nupta et novus maritus primum porcum immolant.

46) DIONYS. HALICARN. Antiquitat. Rom. Lib. II. pag. 95. edit. Sylb. erzählt, die Römer hätten das Opferthier mit gefalztem Mehl bestreut. S. AYRER cit. Diss. §. 11.. 47) Die Alten nannten eine solche Ehe sacrae nuptiae, wie DIONYS. HALICARN. Lib. II. pag. 95. edit. Sylb. fagt. S. GRUPEN Ux. Rom. Cap. 4. wo er ausführlich von der conventione in manum per confarreationem han delt. Außerdem Jo. Car. Ernst MÜNTER Diss. de matrimonio Rom. in specie de confarreato. Goett. 1786.

[ocr errors]

48) VALERIUS MAXIM. Lib. II. cap. 1. nr. 1. Nuptiis etiamnum auspices interponuntur.

2

besonderer Bedeutung 49). Daher sagt Plinius 5 in dieser Beziehung: Quin et in sacris nihil religiosius confarreationis vinculo erat, novaeque nuptae farreum praeferebant. Der Priester, welcher die Feyerlichkeit der Confarreation verrichtete, war der Flamen Dialis, wie Servius zum Virgil "1) anführt.

$

Da die Patricier den Plebejern nicht gestatteten sich dieser religiösen Förmlichkeit bey ihren Ehen zu bedienen, weil man behauptete, daß kein Plebejer Auspicien habe 12); und daher über dreyhundert Jahre zwischen Patriciern und Plebejern kein Connubium Statt fand; so mußten fie wenigstens in so weit nachgeben, daß auch bey den Plebejern eine strenge Ehe eingeführt wurde, bey der die Frau in manum mariti fam. Der erste Schritt ge schahe in den Gesetzen der zwölf Tafeln, in welchen, wie wir aus den Nachrichten von Gellius 3) und Macros bius 54) wissen, bestimmt wurde, daß eine Frau, welche ein volles Jahr, mit Einwilligung des Vaters, oder Vormundes, obgleich ohne alle Förmlichkeit, bey ihrem. Mann in der Ehe geblieben, ohne sich drey Nächte von ihm entfernt zu haben, durch usus, d. i. durch Usucapion, in manum mariti kommen folle ss). Eben dieses bes

49) VIRGIL. Aeneid. IV. v. 167. und SERVIUS ad Eundem. S. Creuzer Symbolik Th. 2. Kap. 8. S. 948. Not. 158.

50) Hist. Nat. Lib. XVIII. Cap. 3.

51) Ad Georgic. Lib. I. v. 31. und Aeneid. Lib. IV. V. 103.

52) LIVIUS IV.. 6. VI. 41. X. 6-8.

55) Noet. Atticar. Lib. III. cap. 2.

54) Saturnal. Lib. I. cap. 3.

55) S. GRUPEN Tr. cit. Cap. 6.

stätigt nun auch Gajus "6), welcher diese Art der conventio in manum als eine quiritarische Erwerbungsart betrachtet, wenn er sagt: Usu in manum convenie bat, quae anno continuo nupta perseverabat: nam velut annua possessione usucapiebatur, in familiam viri transibat, filiaeque locum, obtinebat: itaque lege duodecim Tabularum cautum erat, si qua nollet eo modo in manum mariti conyes nire, ut quotannis trinoctio abesset, atque ita usum cuiusque anni interrumperet. Ben dieser Ehe konnte also die Frau die in manum conventio vers meiden, wenn sie drey auf einander folgende Nächte (tris noctium) hindurch abwesend gewesen war 17). Hierdurch ward die Usucapion unterbrochen. Gellius 58) nennt dieses: trinoctium abesse a viro usurpandi causa, und das Entfernen der Frau vom Manne, um die Usus capion zu unterbrechen: usurpatum ire '9). Um jedoch alle turbatio auspiciorum zu hindern, ward zugleich in den zwölf Tafeln das Connubium zwischen Patriciern und Plebejern ausdrücklich verboten 6°). Doch scheint der Usus ben Ehen nicht so allgemein im Gebrauche gewesen zu seyn, als die Coemtio, nachdem die Mancipatio überhaupt in den zwölf Tafeln als feierliche Form bey

56) Institution. Lib. I. §. 111.

[ocr errors]

57) S. Hugo Lehrbuch der Geschichte des R. R. bis auf Justinian. S. 104. Nr. 25. der 8. Aufl.

58) A. a. D.

i.

59) Man vergleiche über die Stelle des Gellius, die Abh.

über den annus civilis der Ufucapion von Erb in Hus go's civilist. Magazin 5. B. S. 213 f.

60) LIVIUS Lib. VI. 6..

« PredošláPokračovať »