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ihre Hälfte an den Hochzeitsgeschenken ausdrücklich als Heyrathsgut überlassen, so würde dieses auch schon nach der Theorie keinem Zweifel unterworfen seyn. Dem sey nun, wie ihm wolle, so ist soviel gewiß, daß der Frau wegen ihrer Hälfte ein Separations- und Vindications recht zusteht, wenn die Geschenke noch in Natur vorhan den sind 6o). Da der Anspruch an den Hochzeitsgeschenken, wie schon oben bemerkt wurde, nicht schlechterdings Davon abhängt, wer die Kosten des Hochzeitmahls bestrit ten hat; so ist der vom Leyser 1) aufgestellte Saß, daß Derjenige Theil, welcher alle Hochzeitsgeschenke bekommt, auch die sämmtlichen Kosten des Hochzeitsmahls tragen müsse, an sich offenbar unrichtig 63). Auch selbst die El tern können daher auf die Hochzeitsgeschenke keinen Anspruch machen, wenn sie die Hochzeit ausgerichtet haben 63).

zeitgeschenke nach dem Tode der Frau dem Manne, wenn sie in beweglichen Sachen bestehen. S. Jo. Ulr. de CRAMER Observation. iuris univ. Tom. IV. Obs. 1042. 60) STRYK cit. Diss. Cap. III. nr. 17. von Gmelin Ord. nung der Gläubiger. Kap. 2. §.41. Kori angef. Syst.

1. Buch §. 75.

61) Meditat. ad Pand. Specim. CCCVI. medit. 5.

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62) S. LOCHNER Observat. misc, de donis nupt. Obs. III, 63) S. Göz 4. a. D. §.8. S. 417.

Lib. XXIII. Tit. III.

De iure dotium.

425

S. 1229⭑

Dos. Verschiedene Bedeutungen dieses Worts, Parapherna, Ausstattung,

Unter

Unter dem ius dotium verstehen wir hier überhaupt den Inbegriff von Rechten und Verbindlichkelten, welche sich auf das Vermögen der Ehegatten beziehen, die Rechte des Mannes an dem Vermögen der Frau, und die Rechte der Frau an dem Vermögen des Mannes. Jene machen das ius dotium im eigentlichen Sinn aus. Zu den leztern gehört hier vorzüglich die donatio propter nuptias (§. 1242.) 64). Das Wort dos, nach Terentius Varro) von dem Griechischen dativn, donum, ab

64) S. Sam. STRYK Disp. de iure mariti in bonis uxoris. Francof. ad Viadr. 1685. und Eiusdem Disp. de iure uxoris in bona mariti. Ibid. 1686. 4.

65) De Lingua latina. Lib. IV. pag. 48. (edit. bipont. 1788. 8.) Dos erit pecunia, si nuptiarum causa data: haec Graece dotívɩ, ita enim hoc Siculi: ab eodem donum. Aegid. MENAGIUS Amoenitat. iuris civ. Cap. XXXIX. voc. Donatio. Donum. pag. 280. (edit. Jo. Gu. Hofmann.) meint jedoch, daß statt des femin. Jotivi, vielmehr das neutr. dotivov zu sehen sey,

stammend, bezeichnete anfangs das ganze Vermögen, wel ches die Frau dem Manne zubrachte. In dieser Bedeutung braucht es Cicero 66) in der bekannten Stelle: Cum mulier in manum convenit, omnia, quae eius erant, viri fiunt dotis nomine. Ursprünglich, solang die Ehefrau in manum mariti kam, ließ sich also kein Unterschied der Güter bey derselben gedenken. Denn bey dieser strengen Ehe wurde die Frau, wie eine filiafamilias behandelt 67) und konnte also nichts Eigenes haben 68). Was sie erwarb; erwarb sie dem Manne 69). Ihr gan zes Vermögen wurde also als dos betrachtet, und ward Eigenthum des Mannes 70). Bey der laren Ehe hingegen

66 Topic. cap. IV.

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67) GAJUS Institut. Commentar. Lib. I. §. 111. Quae in manum conveniebat, in familiam viri transibat, filiaeque locum obtinebat. S. auch §. 114.

68) PLAUTUS Caşina Act. II. Sc. II. v. 25-29. 29. Unde ea tibi est? Nam peculi probam nihil habere addecet clam virum: et quae habet partum, ei haud commodi est, quin viro aut subtrahat, aut stupro invenerit. Hoc viri censeo esse omne, quicquid tuum est. ́Dab Wort peculium wird hier in seiner ursprünglichen Bes deutung, wie pecunia, für Vermögen überhaupt genom, men. Omne patrimonium, sagt ISIDORUS XV. 17. apud Antiquos PECULIUM dicebatur, a pecudibus, in quibus eorum constabat universa substantia. S. MENAGIUS Amoenitat. cit. Cap. 39. voc. Peculium. 69) Gajus Institut. Lib. II. §. 86. non solum per nosmet ipsos,

Adquiritur autem nobis sed etiam per eos, quos

in potestate, MANU, mancipiove habemus.

70) GAJUS Institution commentar. Lib. II. §. 98. Si quam

in manum ut uxorem receperimus, eius res ad nos transeunt. S. Herm. CANNEGIETER Observation. iuris Rom. Lib. IV. cap. 3. pag. 565.

behielt die Frau ihr Vermögen für sich, und bestellte nur dem Manne eine dos zur Bestreitung der Ehelasten. Nun erst erhielt das Wort dos die eigentliche Kunstbedeutung von Heyrathsgut, wovon man denn das übrige Vers mögen der Frau unterschied, welches man Parapherna το παρὰ μη φέρνη, bona praeter dotem seu extra dotem in domum mariti illata, oder res, quas extra dotem mulier habet, oder kurz bona extradotalia, nannte 71). Zum Unterschiede von dos wird dieses eigene Vermögen der Frau, woran sich der Mann ohne den Willen der Frau kein Recht anmaßen kann, in den Ge seßen peculium genennt 72). Aber auch bey der laren Ehe wird gesagt, daß der Mann Eigenthümer der dos werde 73). Und dieses dehnte das Alterthum so weit aus, daß sie der Mann, wenn er auch die Ehe trennte, nicht herauszugeben brauchte 74). Weil nun, seitdem Sp. Car vilius Ruga seine Frau unter dem nichtigen und trüge rischen Vorwande der Sterilität verstieß, durch dieses Beys spiel mehrere dergleichen willkührliche Ehescheidungen verz

71) L. 8. Cod. de pactis convent. sup. dote. L. 17. C. de donat. inter vir. et uxor. S. GRUPEN Tr. de Uxore

Rom. Cap. VII. §. 7.

72) L. 9. §. 3. D. h. t. L. 31. §. 1. D. de donation. 73) GAJUS Institut. Lib. II. §. 63. Nam dotale praedium maritus invita mukere per legem Juliam prohibetur alienare, quamvis ipsius sit. L. 7. §. 3. L. 8. L. 9. §. 1. in fin. L. 75. D. h. t. S. Magazin für Rechtswif, senschaft und Gefeßgebung, herausgegeben von K.v. Grol, man u. E. 6. Löhr. 4. Bandes 1. H. Nr. V. 6.57 ff. 74) S. Carl Wächter über Ehescheidungen bey den Rö mern. (Stuttgart 1822. 8.) S. 77. f. und S. 115.

anlaßt wurden "); so geschahe es, daß sich nicht nur die Ehefrauen bey der Bestellung des Heyrathsgutes einen Theil ihres Vermögens vorbehielten, welches Vermögen man bona receptitia nannte 76); sondern man suchte auch das Heyrathss gut derselben durch cautiones und actiones rei uxoriae gegen die frevelhafte Ehescheidungswillkühr der Männer zu sichern 77). Es mußte also nun auch die Dos nach ge trennter Ehe zurückgegeben werden. Von der dos findet sich zwar in den Gefeßen der zwölf Tafeln noch keine Spur, sie kommt aber doch schon frühzeitig bey den Clafsikern vor. Plautus78) läßt schon seinen Euclio beklagen,

75). S. Römischrechtliche Untersuchungen für Wissenschaft u. Ausübung von Neustetel u. Zimmern, 1. B. (Heis delberg 1821.) Nr. XIV. S. 532 ff.

76) GELLIUS Noct. Atticar. Lib. XVII. cap. 6.

77) GELLIUS Noct. Attic. Lib. IV. Cap. 3. Memoriae traditum est, quingentis fere annis post Romam conditam, nullas rei uxoriae neque actiones neque cautiones in urbe Romana aut in Latio fuisse: quia profecto nihil desiderabantur, nullis etiam tunc matrimoniis divertentibus. Servius quoque Sulpicius in libro, quem composuit de dotibus, tum primum cautiones rei uxoriae necessarias esse visas scripsit, cum Sp. Carvilius, cui Puga cognomentum fuit, vir nobilis, divortium cum uxore fecit; quia liberi' ex ea, corporis vitio, non gignerentur, anno urbis conditae lǝxxIII. M. Atilio, P. Valerio Coss. atque is Carvilius traditur uxorem, quam dimisit, egregie dilexisse, carissimamque morum eius gratia hebuisse; sed iurisiurandi religionem animo atque amori praevertisse; quod iurare a Censoribus coactus erat uxorem

berum quaerendum gratia habiturum.

78) Aulular. Act. II. Sc. II. v. 14 et 15.

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