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exercet Auster Pleiadum choro scindente nubes, impiger hostium vexare turmas et frementem

mittere equum medios per ignes. sic tauriformis volvitur Aufidus, qui regna Dauni praefluit Apuli, cum saevit horrendamque cultis diluviem meditatur agris, ut barbarorum Claudius agmina ferrata vasto diruit impetu

primosque et extremos metendo

stravit humum sine clade victor te copias, te consilium et tuos praebente divos. nam tibi, quo die portus Alexandrea supplex

et vacuam patefecit aulam, Fortuna lustro prospera tertio belli secundos reddidit exitus laudemque et optatum peractis imperiis decus arrogavit.

21. Πλειάδες aus Πελειάδες, lat. Vergiliae, galten bei ihrem Frühuntergang im November wie die Hyaden für Sturm- und Regenbringerinnen.

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25. tauriformis ravoóuooqos. ταυρόμορφος. Hom. Il. 21, 237 μεμυκὼς ἦΰτε ταῦρος vom Scamander. Hesiod. scut. Herc. 104 ταύρεος Εννοσίγαιος. Das Bild ist mithin vom Brüllen der Fluthen hergenommen; weshalb auch die Stromgottheiten gehörnt dargestellt wurden. Andere nehmen es von der blossen Kraft.

26. praefluit wie IV 3, 10. qua wollte Bentl. und neuerdings Linker. Man könnte, wenn man unter Daunia das ganze Apulien versteht, perfluit vermuthen; doch bezeichnet es im engeren Sinne nur den nördlichen Theil, der nach Süden hin ungefähr, wenn auch nicht genau, vom Aufidus begrenzt wird.

32. humum nicht für humi, sondern Objectsaccusativ zu stravit wie III 17, 12. sine clade victor noch

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stärkerer Ausdruck als das obige (V. 13) plus vice simplici.

34. tuos divos mag eine besondere Beziehung auf den von Aug. geförderten Apollocultus enthalten, überhaupt auf seine Verdienste um die Götterverehrung. S. zu I 31. III 6 u. sonst. Allgemeiner heisst es nur, dass der Krieg unter den Auspicien des Aug. geführt wurde.

36. Zu vacuam aulam vgl.137, 25. 40. arrogavit nicht einfach gleich addidit. Augustus hat durch Gunst des Glücks sich Ruhm angeeignet; absichtlich hat aber H. Fortuna selbst zur Geberin gemacht. Weit kühner noch Tac. Agric. 3 (quamquam) nec spem modo ac votum securitas publica, sed ipsius voti fiduciam ac robur adsumpserit: die Hoffnungen und Wünsche für die öffentliche Wohlfahrt werden auf diese selbst übertragen; sie hegt sie nicht bloss, sondern hat auch Vertrauen auf die Erfüllung derselben gewonnen.

te Cantaber non ante domabilis

Medusque et Indus, te profugus Scythes

miratur, o tutela praesens

Italiae dominaeque Romae.

te, fontium qui celat origines Nilusque et Ister, te rapidus Tigris, te beluosus qui remotis

obstrepit Oceanus Britannis, te non paventis funera Galliae duraeque tellus audit Hiberiae, te caede gaudentes Sygambri compositis venerantur armis.

41. Cantaber s. II 6, 2. III 8, 22. Völlig unterworfen sind sie nach Dio Cass. 54, 11 erst 19 von Agrippa.

42. Medus zu beziehen auf das Bündniss mit Phrahates im J. 20. Von den Indern und Scythen s. Suet. Aug. 21: Indos etiam ac Scythas auditu modo cognitos pellexit ad amicitiam. ultro per legatos petendam. profugus wie I 35, 9. Sie sind schwer einzuholen, daher eine Niederlage ihnen schwer beizubringen.

43. praesens vgl. I 35, 2. III 5, 2. 46. Plin. n. h. 5, 9 (10) Nilus incertis ortus fontibus ff. Tigris rapidus vom schnellen Lauf, der ihm auch den Namen gegeben hat; denn tigris heisst im Medischen Pfeil. Plin. VI 27.

47. beluosus Od. 3, 158.

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51. Sygambri IV 2, 36. IIII, 15. Auch dies Gedicht bewegt sich ganz in einer Verherrlichung der Verdienste des Augustus, sowohl der kriegerischen als der friedlichen. Man hat es gewöhnlich mit Masson in das J. 10 v. G. gesetzt, weil damals der Ianustempel (s. V. 9) zum dritten Male geschlossen sei. Dass diese letzte Behauptung falsch ist, hat Franke erwiesen. Dio Cass. 54, 36 sagt im Gegentheil ausdrücklich, im J. 11 sei die Schliessung des Ianustempels vom Senat beschlossen, aber nicht aus

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geführt, weil die Dacier nach Ueberschreitung der gefrorenen Donau Pannonien plünderten und zugleich die Delmater gegen die Eintreibung Tributzahlungen revoltirten. Dass aber nach Beendigung dieser Unruhen doch der Tempel geschlossen sei, steht nirgends. Es ist überhaupt ungewiss, wann dies zum dritten Male geschehen sei, während für die erste und zweite Schliessung die Jahre 29 und 25 feststehen. Dass es zum dritten Male im J. 13 nach August's Rückkehr aus Gallien geschehen, ist auch unwahrscheinlich, da es sonst Dio Cass. 54, 25 bei der Aufzählung der vielen für Augustus beschlossenen Ehrenbezeugungen schwerlich übergangen hätte. Für das Gedicht ist es gleichgültig, weil V. 9 nicht die dritte, sondern überhaupt nur die Schliessung des lanustempels gerühmt wird. Möglich ist es immerhin, dass das Gedicht in das J. 10 oder vielmehr noch später fällt. Es kommt darauf an, ob V. 21 die von Drusus im J. 15 besiegten Vindelicer verstanden werden können, oder ob man, was mir wahrscheinlicher ist, an die über die Donau in Pannonien eingefallenen Dacier denken muss. Dio Cass. sagt 55, 2, Tiberius habe noch bei Lebzeiten seines Bruders Drusus die Pannonier (die mithin mit den Daciern zusammen im Aufstande waren), als sie sich

XV.

Phoebus volentem proelia me loqui victas et urbes increpuit lyra,

ne parva Tyrrhenum per aequor vela darem. tua, Caesar, aetas fruges et agris rettulit uberes et signa nostro restituit Iovi derepta Parthorum superbis

postibus et vacuum duellis Ianum Quirini clausit et ordinem wieder rührten, zum zweiten Male geschlagen, also im J. 9 v. C. Darnach würde dies Gedicht eines der allerletzten, vielleicht das letzte sein. Dagegen wegen einiger Aehnlichkeiten des Inhalts es mit dem Saeculargedicht in Verbindung zu setzen, d. h. schon in das Jahr 17 v. C. zu verlegen, ist völlig unstatthaft.

1. Einige verbinden loqui mit lyra durch ein doch gar zu schwerfälliges Hyperbaton. Die Leier braucht man überdies bei lyrischen Gedichten, nicht bei epischen, worauf proelia loqui führen würde. Vgl. I 6 u. II 12. Bei Homer präludirt freilich Demodocus seinem Gesange mit der goouys (z. B. Od. 8, 266); aber bei ihm sind die Gattungen der Poesie noch ebenso wenig gesondert wie die Personen und Geschäfte der Musen. Besser verbindet man lyra increpuit, wie pulsata lyra increpuit (= monuit). Aehnlich II 10, 18 cithara tacentem suscitat Musam. Wie dort Apollo die schweigende Muse mit der Cither weckt, d. h. mahnt, ihn mit ihrem Gesange zu begleiten: so mahnt er hier den Dichter ab, ein episches Gedicht zu schreiben. Wie konnte H. das energischer u. drastischer bezeichnen, als wenn er Apollo durch Anschlagen der Leier ihn belehren lässt, welche Gattung der Poesie ihm zukomme? Vgl. auch Verg. buc. VI 3, wo aurem vellere eine ähnliche bildliche Bedeutung hat, die sogar durch ad

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monuit erläutert wird., Ohne Grund will Peerlkamp das Komma vor increpuit setzen und dann lyrae lesen. Dass H. habe sagen dürfen vela lyrae dare, sucht er zu erweisen aus Cic. Tusc. IV 5, 9 pandere vela orationis und aus manchen anderen Stellen. Allein was ist dem Cicero geläufiger als die Vergleichung der Rede mit dem Laufe eines Schiffes, und der Volksversammlung, in welcher sie gehalten wird, mit einem stürmischen Meere? Dass derselbe Tropus von der Leier gebraucht werden könne, dafür spricht auch nicht Pind. Nem. 5, 50 δίδοι φωνάν, ἀνὰ δ ̓ ἱστία τεῖνον πρὸς ζυγὸν καρχασίου, wo ja im Bilde der wirkliche Mastkorb gemeint ist, an den das Segel gespannt wird. Aehnlicher wäre schon Soph. Elect. 242 ἴσχουσα πτέρυγας ὀξυτόνων γόων, aber Flügel sind noch keine Segel und Klagen keine Leier. Tyrrhenum aequor, das stürmische Meer, mitten im Bilde wie 1 14, 11 Pontica pinus trotz der Allegorie.

Zu V. 4 f. vgl. IV 5, 17 u. 18. 7. Ueber den Frieden des Augustus mit dem Partherkönig s. zu IV 5, 25.

9. Statt Quirini lesen Viele Quirinum, so dass Ianus Quirinus nichts anderes wäre als Ianus Quiritium oder Romanus. Und so hat freilich Suet. Aug. 22 Ianum Quirinum ter clusit. Auch Macrob. Saturn. I 9, 15: in sacris quoque invocamus lanum Geminum (den

rectum evaganti frena licentiae iniecit emovitque culpas

et veteres revocavit artes, per quas Latinum nomen et Italae crevere vires famaque et imperi porrecta maiestas ad ortum solis ab Hesperio cubili. custode rerum Caesare non furor civilis aut vis exiget otium, non ira, quae procudit ensis

et miseras inimicat urbes. non, qui profundum Danuvium bibunt,

auch Dio Cass. 54,36 anführt), Ianum Patrem, Ianum Junonium, Iaпит Consivium, Ianum Quirinum, Ianum Patultium et Clusivium -; ebendas. 16: Quirinum quasi bellorum potentem ab hasta, quam Sabini curin vocant. Demnach wäre lanus Quirinus gleich Ianus hastatus. Wenn hier aber alle Hdschr. Quirini haben, so wird man schliessen müssen, dass der Name des Tempelgründers für das Volk selbst gesetzt ist, oder dass es einfach heisst ,,der lanus des Quirinus", d. h. der vom Quirinus geweihte. Die Worte vacuum duellis hat Peerlkamp in eigenthümlicher Weise angefeindet; vacuus könne Ianus nur heissen, wenn Kriege ausgebrochen seien, weil dann der Krieg nicht mehr im Tempel eingeschlossen, sondern gleichsam ausmarschirt sei. Darum schreibt er: vacua (nämlich aetas) ab duellis. Das ist pure Spitzfindigkeit. Ianus ist eigentlich nicht der Tempel, sondern der Gott; wenn er frei von Kriegen ist, so wohnt er in seinem Tempel und ist eingeschlossen.

Zu 10 ff. vgl. IV 5, 22. Augustus hatte schon im J. 19 die morum praefectura übernommen und Gesetze gegeben de pudicitia und de maritandis ordinibus, später verschärft und erweitert in der lex Papia Poppaea im J. 9 n. C. eva

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gari mit Acc. nach Analogie von exire, excedere, egredi z. Th. schon bei Caesar und Sallust.

12. ars im Sinne von Tugend s. III 3, 9.

15. Da im folgenden Verse der Singular cubili steht, ferner ortus einen recht hässlichen Sigmatismus giebt, so ist das von einem Bland. (Cruq. sagt unus codex habet „ad ortus") gebotene, sonst schwächer beglaubigte ortum wohl vorzuziehen.

18. Statt exiget Andere eximet, exuet, auch exigit. Am energischsten ist exiget, am mattesten eximet, das Il 2, 19. III 14, 14. epist. I 5, 18. II 2, 212 allerdings in ähnlichem Sinne, aber passender gebraucht ist. Für exiget lässt sich in dieser Bedeutung aus H. freilich nur II 13, 31 exactos tyrannos beibringen; denn III 30, 1. 22, 6. sat. I 1, 118. 4, 36. epist. II 1, 72 heisst es vollenden oder vollbringen; sat. I 5, 13 (aes exigitur) einfordern. exuere hat H. nur ep. 17, 15 und zwar im eigentlichen Sinne. - Das Futurum ist beizubehalten, wie auch V. 22 rumpent, V. 32 canemus.

20. inimicare wie beare, prosperare, aeternare. S. zu II 3, 7.

21. Die Bezeichnung des Volks (der Dacier?) durch den Fluss wie V. 24. Vgl. III 10, 1. 29, 28. II 20, 20. 9, 21.

edicta rumpent Iulia, non Getae, non Seres infidive Persae,

non Tanain prope flumen orti. nosque et profestis lucibus et sacris inter iocosi munera Liberi

cum prole matronisque nostris rite deos prius apprecati virtute functos more patrum duces Lydis remixto carmine tibiis Troiamque et Anchisen et almae progeniem Veneris canemus.

22. édicta Iulia die sämmtlichen Gesetze des Augustus, nicht bloss die lex lulia de maritandis ordinibus. Dio Cass. 54, 10 erzählt ausdrücklich, es seien vom Jahre 19 alle von Augustus beantragten Gesetze mit seinem Namen als Augustische bezeichnet worden.

25. luces profestae Werkeltage, dagegen sacrae dies festi oder feriati.

26. iocosus Liber wie III 21, 15. 28. apprecari noch bei Apul. metam. 11, 20.

29. virtute functi sind Feldherren, welche grosse Thaten ausgeführt haben; also wie vita fungi, auch laboribus (II 18, 39) u. a. Ueber die Sitte der Römer, bei Gastgelagen die Götter und Heroen zu feiern, s. IV 5, 31 ff. Den Liedern auf die Götter und Heroen wurde Augustus' Name beigefügt.

30. Lydische Flöten, weil die

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Blasinstrumente überhaupt vom Orient nach Griechenland gekommen, wenigstens dort ursprünglich einheimisch gewesen sind, wie der Kampf zwischen Apollinischer Saitenmusik und der Flötenmusik des Marsyas bezeugt. Die lydische Melodie weich und sinnlich, daher für Gastgelage besonders geeignet. S. epod. IX 5 ff., wo die lydische Flöte mit der dorischen Leier verbunden und das Lied daher selber ein mixtum, griechisch und barbarisch, genannt wird. remiscere statt des einfachen miscere von der Begleitung mit einem Instrument selten; bei Horaz nur noch a. poet. 151. Vgl. übrigens IV 1, 24.

32. Der Spross der Venus ist, zumal in dieser engen Verbindung mit Anchises u. Troia, gewiss zunächst Aeneas; doch ist darin ohne Zweifel auch eine ehrenvolle Anspielung auf Caesar und Augustus enthalten. Vgl. c. saec. 50.

Horatius I. 2. Aufl.

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