,,Iam faciam quod voltis; eris tu, qui modo miles, ,,Quid statis?" nolint. Atqui licet esse beatis. giebt er aber dem, was Nebensatz sein sollte (sed tamen ut amoto ludo seria quaeramus, ille etc.) die Form des Hauptsatzes. ut qui iocularia] einen scherzhaften Stoff, einen Schwank (wie z. B. mimische Schwänke von Lustigmachern nicht bloss auf der Bühne, sondern zur Unterhaltung der umstehenden Menge auch auf öffentlichen Plätzen gegeben wurden), sc. agit oder narrat, so dass aus dem specielleren percurram (per bis ans Ende hin, cf. perfert Ep. 1, 17, 41) ein allgemeinerer Begriff supplirt wird, s. Kr. Gr. § 660, 2. || olim dant] von jeher, so oft der Fall eintritt, = insgemein, also dare solent; s. Ep. 1, 10, 42. | sed tamen] nur dem Sinne nach Gegensatz zu dem vorhergehenden concessiven quanquam ... vetat, da dieses grammatisch nicht als Vordersatz zu einem folgenden Nachsatze, sondern als Restriction des vorhergehenden Gedankens erscheint. velint] damit sie Lust bekommen. quaeramus seria] lasst uns die Sache ernsthaft behandeln, also ernsthaft die aufgestellte Frage beantworten. binden. hinc vos partibus] der Ausdruck von der Bühne entlehnt. Mit der Vertauschung der Rollen ändern sich auch die Plätze auf derselben, und der Träger einer andern Rolle tritt nun auch nach einer andern Seite hin ab. eia] ermunternder Zuruf an die Säumenden. cf. Sat. 2, 6, 23. esse beatis] bekannte Attraction; s. Kr. Gr. § 482. (Z. § 601.) || quid causae est, quin]= nihil impedit, daher quin; s. Kr. Gr. § 575, A, 1. || merito] bezieht sich auf den ganzen Gedanken iratus buccas inflet. | illis] gegen sie, zu verbinden mit inflet. Wegen des buccas inflare, als Aeusserung des Zorns s. A. P. 94: iratus que Chremes tumido delitigat ore. Iuppiter] dieser ist also als der V. 15 erwähnte Gott zu denken. V. 23-27. War im Vorhergehenden in einer scherzhaften Darstellung nur angedeutet, worin der Grund jener Unzufriedenheit nicht liegen könne, so soll nunmehr in ernsthafter Besprechung der wahre Grund derselben nachgewiesen werden. Hierzu bahnt sich der Dichter den Uebergang. Doch lässt er den Gedanken, der mit praeterea angeknüpft werden sollte, für den Augenblick noch fallen, und in absichtlicher Nachahmung des nachlässigen Conversationstones eine Reihe von Zwischensätzen folgen: ne sic... prima, nach denen er zu dem nunmehr eintretenden Hauptgedanken v. 28, Ille etc. mittels des sed tamen ludo übergeht. Dabei ... V. 28 ff. Den Grund der Unzufriedenheit der Menschen mit ihrem Loose sucht der Dichter in der avaritia, d. i. sowohl in der Habsucht, dem unersättlichen Streben immer mehr zu erwerben, als in dem Geize, der den Genuss des Erworbenen sich versagt, s. d. Einl. So wie er aber jene Unzufriedenheit an einer Reihe von Beispielen veranschaulicht hatte, so stellt Ille gravem duro terram qui vertit aratro, er auch hier eine Anzahl von Men- V. 28-35. Erster Vorwand: man müsse für das Alter sparen. || ille gravem ... aratro, perfidus hic caupo] dort ... (der Landmann), hier der betrügerische Schenkwirth oder Krämer; caupo stammverwandt mit xáлηlos; vergl. Sat. 1, 5, 4 caupones maligni. || nautae] s. v. a. der oben erwähnte mercator, vergl. Carm. 1, 1, 14; 2, 13, 14; auch Ep. 1, 1, 45. Der Kaufmann in dieser Verbindung passender als der Lohnschiffer. hac mente] eo consilio, cf. Sat. 2, 2, 90. || cibaria] Zehrung, verkleinernd von dem durchaus nöthigen Unterhalte, als ob es ihnen um weiter nichts zu thun wäre. | nam exemplo est] sie wollen also ihr tadelnswerthes Streben mit dem Beispiele der gewöhnlich als Muster eines lobenswerthen Fleisses aufgestellten Ameise beschönigen. || magni laboris] über die Construction s. Kr. Gr. § 339, A. 2. || non incauta futuri] vgl. Virg. Georg. 1, 186, inopi metuens formica senectae. V. 36-40. Widerlegung dieses Vorwandes und Nachweisung des grossen Unterschiedes, der zwischen dem Verhalten des Geizigen und dem der Ameise Statt findet. Worin besteht derselbe? || quae simul etc.] = at ea. || contristat Aquarius annum] beim Eintritt der regnichten Jahreszeit. Diese wird vorzugsweise durch die Erwähnung des Wassermannes bezeichnet, in dessen Zeichen die Sonne in der Mitte des Januars tritt, wenn gleich überhaupt der Winter gemeint ist. | inversum] das sich neigende, abgelaufene Jahr (Iuv. 7,242. Non usquam prorepit et illis utitur ante Quaesitis sapiens, cum te neque fervidus aestus Quid iuvat immensum te argenti pondus et auri ,,Quod, si comminuas, vilem redigatur ad assem.“ Non tuus hoc capiet venter plus ac meus: ut si Forte vehas humero, nihilo plus accipias quam 50 Naturae fines viventi, iugera centum an Mille aret?,,At suave est ex magno tollere acervo." cum se verterit annus); vgl. das homerische EQTellouέvæv, nεqiπlquévav éviavtov. || fervidus aestus... ferrum] cf. Sat. 1, 4, 29 ff.; Ep. 1, 1, 45; Od. 3, 24, 36, überhaupt für die grössesten Hindernisse. || cum te etc.] von hier an wird die Rede des Dichters bis V. 107 zu einem Dialoge mit dem ihm gegenüber gedachten Geizigen. alter] ein Anderer, aber als ein Zweiter gedacht, mit dem sich der Geizige zusammenstellt. cf. Ep. 1, 6, 32. V. 41-51. Zweiter Vorwand des Geizigen: wenn man erst etwas von dem Gesammelten nehme, so schmelze es bald ganz zusammen; dagegen Nachweisung der Thorheit dessen, der das Gesammelte nicht gebrauchen will, da zur Befriedigung des wahren Bedürfnisses doch nur so wenig erfordert werde. || furtim] nicht blos auf defossa, sondern auf den ganzen Gedanken zu beziehen. || quod si... redigatur ad assem] Antwort des Geizigen selbst; quod nicht Conjunction, sondern at si id; redigatur als Potentialis, gleich dem Optativ mit av. ni id fit] nisi comminuis, wenn du nichts davon nimmst. area triverit] der Tenue selbst wird zugeschrieben, was auf ihr geschieht. Triverit concessiv, anstatt eines Bedingungssatzes. Kr. Gr. § 462. Vgl. § 600, A. 4. || milia centum] sc. modium. || plus ac meus] so öfter statt quam bei Dichtern. Sat. 2, 3, 270. || hoc] ideo, darum. Sat. 1, 3, 93. || inter venales] zu denken ist an einen Zug Sclaven, die zum Verkaufe (venales im engern und eigentlichen Sinne) transportirt werden. || quid referat... viventi] für einen etc., in den Augen desjenigen etc. Ethischer Dativ der Person, deren Ansicht eine Sache gemäss ist, wie im Griechichen; s. Krüger griech. Sprachl. § 48, 6, A. 5; refert, es kommt darauf an, hier nicht in dem Sinne von prodest, sondern von interest, es macht einen Unterschied. Ueber die Construction s. Kr. Gr. S. 466. (Z. § 499 A. 1.) || intra naturae fines viventi] der also nur die natürlichen, nicht die künstlichen Bedürfnisse befriedigen will. Von dem Geizigen ist aber schon an und für sich vorauszusetzen, dass er sich nur auf die nothwendigsten Bedürfnisse beschränken werde. V. 51-60. Dritter Vorwand und Widerlegung desselben. „Es ist angenehm vom grossen Haufen zu nehmen." || tantumdem] eben so viel, als du vom grossen Haufen nimmst. || Cur tua plus laudes cumeris granaria nostris? 55 Vel cyatho, et dicas ,,Magno de flumine malim Cum ripa simul avulsos ferat Aufidus acer. At qui tantuli eget, quanto est opus, is neque limo 60 Turbatam haurit aquam neque vitam amittit in undis. At bona pars hominum decepta cupidine falso ,,Nil satis est," inquit,,,quia tanti, quantum habeas, sis.“ Quid facias illi? Iubeas miserum esse, libenter Quatenus id facit: ut quidam memoratur Athenis 65 Sordidus ac dives, populi contemnere voces Flumina Quid rides? Mutato nomine de te ... plus] anstatt des gewöhnlichen magis, werth, und zeigt im Folgenden nur, cf. Ep. 1, 10, 15. || cumeris] s. Ep. wie unglücklich ein in diesem Wahne 1, 7, 30. || liquidi] liquoris, aquae. befangener Mensch sei. | bona pars] || urna vel cyatho] (ein Eimer oder wie Od. 4, 2, 46, und A. P. 297, ganz gar nur ein Glas) urna die Hälfte wie im Deutschen ein ziemlich einer amphora, etwa 11 Berlin. Quart; grosser Theil. || cupidine falso] bei cyathus etwa von der Grösse eines Horaz immer gen. masc. | sis] statt Weinglases, der zwölfte Theil eines es, als wäre vorhergegangen: nil sasextarius. eo fit ... Aufidus acer] tis esse ait. Also auf einer Anakoluviolens, Od. 3, 30, 10; anstatt ei- thie beruhend. | illi] einem solchen, nes reissenden Stromes überhaupt der zu dieser Menge gehört. Gramnennt der Dichter denjenigen, an den matisch nicht auf bona pars zu bezieihn sein Vaterland, Apulien, erinner- hen, daher auch nachher miserum. || te. at qui tantuli eget ... in undis] quid facias illi] wegen des Dativs, der Dichter bleibt bei dem angefange- verschieden von dem Ablativ (quid nen Vergleiche. Der Genügsame setzt hoc homine facias? Cic. Sest. 13, 29) sich nicht den Unannehmlichkeiten s. Kr. Gr. § 370, 5. || iubeas miserum und Gefahren (selbst Lebensgefahren) esse] Sinn: man muss ihn seinem aus, die den Habsüchtigen bedrohen. Schicksale überlassen. || libenter ... Eget desiderat, wie A. P. 154. || id facit] miser est; er will es ja neque limo turbatam h. aq.] geht auf nicht besser haben. I quatenus] den, der durch stetes Streben sich quoniam, wie Sat. 1, 3, 76; Od. 3,24, 30. mehr zu erwerben sich den Genuss verbittert. V.68-91. Schilderung dieses unglücklichen Zustandes des GeiV. 61-67. Vierter Vorwand: zigen, der die Bestimmung des Gel,,das Geld bestimmt den Werth des des zum nützlichen Gebrauche ganz Der Dichter hält diesen verkennt; eine Digression, die sich (nicht sowohl aus einem Irrthum des an die v. 63 gemachte Bemerkung anVerstandes, als vielmehr aus einer ge- knüpft. || Tantalus... flumina. Quid meinen Gesinnung entspringenden) rides?] Bei Erwähnung der Fabel Vorwand kaum der Widerlegung vom Tantalus denkt sich der Dichter Menschen." SIS. ur. ne nz 70 Fabula narratur; congestis undique saccis An vigilare metu exanimem, noctesque diesque Aut alius casus lecto te affixit, habes qui Miraris, cum tu argento post omnia ponas, Quos tibi dat, retinere velis servareque amicos, den Geizigen lachend über die ko- denn das kann doch keine Freude mische Situation eines solchen ar- sein, vigilare etc. || horum ... bonomen Tropfes; (andere meinen: über rum] Güter, die solche Nachtheile mit das von niemand mehr geglaubte sich führen. | frigore] Fieberfrost; Mährchen aus der Unterwelt.),,La- cf. Sat. 2, 3, 290. || assideat] an che nur nicht, ruft er ihm deshalb zu; du befindest dich gerade in derselben Lage. Du liegst gierig (inhians), als wolltest du sie verschlingen, auf deinen Geldsäcken (saccis)" u. s. w. congestis undique] durch jedes nur mögliche Mittel. || cogeris] dein Geiz macht es dir unmöglich sie zu gebrauchen. Aehnliche Schilderung Sat. 2, 3, 117. || quo valeat] wozu es gut ist, was sein eigentlicher Zweck ist. || quis... negatis] Lebens genüsse, deren Entbehrung vielleicht schmerzt; deshalb algeat alyoín av, im Gegensatze der vorhin genannten Lebens bedürfnisse. hoc iuvat] zur Erklärung dieser Frageform vgl. Kr. Gr. § 516, A. Der Geizige befindet sich unstreitig in einem sehr unglücklichen Zustande"; an hoc iuvat? Sinn: deinem Bette. || suscitet] dass er dir wieder aufhelfe, dich wieder herstelle. || pueri atque puellae] sprichwörtlich, wie bei uns: Jung und Alt. cf. Sat. 2, 3, 130. Noch stärker: Cic. Phil. 13, 20. Omnes te dii, homines, summi medii infimi, cives peregrini, viri mulieres, liberi servi oderunt. || post omnia ponas] Tmesis, wie Sat. 1, 6, 58. || quem non merearis] zu verdienen strebst. || at si cognatos 1 1: an ... ... ... operam perdas] Sinn: und doch würde es so leicht sein, die von Natur schon befreundeten (amicos ebenfalls von dat abhängig) Verwandten als Freunde zu erhalten. Dafür mit Ironie: aber freilich würde dies eine vergebliche Mühe sein. In demselben Sinne könnte dieser Satz auch in der Form einer Frage ausgedrückt sein (.. perdas?): sollte es denn |