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geleistet, sich selbst übertroffen habe, sondern mit dem Verfasser eines carmen Saturnium, dieser ächt national-römischen Dichtungsart. Diese ist das rude (d. i. arte destitutum) et Graecis intactum carmen. Ueber auctor Verfasser vgl. A. P. 46 promissi carminis auctor. Dass aber Horaz den Lucilius auch mit Dichtern dieser Gattung vergleicht, wird um so weniger auffallen, wenn man sich erinnert, dass ja nach Ep. 2, 1, 84 die damaligen critici in ihrer Verehrung der archaistischen Poesie selbst bis zu dem carmen Saliare sich verstiegen, und nach 2, 1, 157 der horridus numerus Saturnius ja erst durch den Einfluss der griechischen Poesie, den auch Lucilius an sich selbst empfand (nach Sat. 1, 4, 6), allmählich sich verlor. Wenn gleich übrigens auctor in dem Sinne von Verfasser an unserer Stelle gerechtfertigt werden kann, so würde doch auch bei der obigen Erklärung Erfinder oder Schöpfer nicht unzulässig sein. Nur leuchtet nicht ein, weshalb Crain a. a. 0. das Wort lieber durch Gewährsmann übersetzt haben will, in so fern Gewährsmann eines Versmasses ein jeder Dichter genannt werden könne, der durch Anwendung desselben die stillschweigende Erklärung gebe, er halte dasselbe für passend und zu billigen.

Zu Ep. 2, 1, 50 ff. möge nachträglich noch die von Fleckeisen mir mitgetheilte Bemerkung hinzugefügt werden, dass als Repräsentant der Lobredner der älteru Dichter dem Horaz vermuthlich sein gelehrter Zeitgenosse M. Terentius Varro gegolten habe, wie sich aus der Uebereinstimmung mehrerer an jener Stelle den critici (V. 51) beigelegten Urtheile mit noch erhaltenen Urtheilen des Varro schliessen lasse. Dies sei bis zur Evidenz schon im J. 1838 erwiesen von Bergk comm. de reliquiis comoediae Atticae antiquae S. 146 ff., ohne dass irgend ein Herausgeber des Horaz davon Notiz genommen hätte. Auch mir ist dies entgangen, und die angeführte Schrift von Bergk ist mir nicht zur Hand. Um so weniger habe ich geglaubt, obige Bemerkung hier unerwähnt lassen zu dürfen, um sie künftigen Bearbeitern der Horazischen Episteln zur Beachtung zu empfehlen.

Braunschweig, im März 1860.

G. T. A. Krüger.

HORAZ 11. 3. Aufl.

SATIREN.

Erstes Buch.

Vorerinnerungen

über

den Ursprung und das Wesen der römischen Satire.

Satira oder Satura ist der Name einer den Römern eigenthümlichen und unabhängig von griechischem Einflusse ausgebildeten Dichtungsart, welcher sonst mit Unrecht Satyra geschrieben wurde in Folge der irrigen Voraussetzung, als ob diese Dichtungsart mit den Satyrn oder dem Satyrspiele der Griechen in irgend einer Beziehung gestanden habe. Zum Vorbilde in derselben hatte Horaz den C. Lucilius, einen römischen Ritter aus Suessa Aurunca in Campanien, geb. 148 v. C. Derselbe Name war freilich schon vor Lucilius von Ennius (geb. 239 v. C.) zur Bezeichnung einer von ihm verfassten Art von Gedichten gebraucht, doch berechtigt die Gemeinschaft des Namens nicht dazu, auch eine Identität oder Verwandtschaft des Inhaltes zwischen den Satiren dieser beiden Dichter vorauszusetzen. Der Name selbst nämlich ist, herzuleiten von satur = refertus, indem man nach der Analogie von lanx satura, d. i. eine mit Früchten verschiedener Art angefüllte Schüssel (lanx variis multisque primitiis referta, Diomed. III. p. 483 ed. Putsch.) überhaupt auch ein Gemisch anderer Art, ein Allerlei, mit dem substantivischen Namen satura bezeichnete. In diesem Sinne wurde das Wort auch von Gedichten gebraucht und zwar einerseits mit Rücksicht auf die Mannigfaltigkeit des Inhaltes, andererseits rücksichtlich der Mannigfaltigkeit der in denselben angewandten Versarten, und war an und für sich eben so unbestimmt als etwa tutti frutti oder miscellanea. In ersterer Beziehung bezeichnet z. B. Livius 7, 2 die vor der Zeit des Livius Andronicus, als das von den Etruskern entlehnte Schauspiel bei den

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