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qui iudicabant, scio; 7, 2, 5 fuerunt tales etiam nostris temporibus controversiae atque aliquae in meum quoque patrocinium inciderunt.

Quintilian als Kunst- und Litteraturkritiker. Froment, La critique d'art dans Quintil. (Annales de la fac. des lettres de Bordeaux 4 (1882) p. 1). Seine litterarischen Urteile sind in unserer Darstellung öfters berührt; vgl. über Cicero 1. T. p. 351 (vgl. auch Wölfflin, Rhein. Mus. 47 (1892) p. 640); über Maecenas 2. T. 1. H. p. 16; über C. Asinius Pollio ebenda p. 26; über Domitius Marsus ebenda p. 149; über P. Pomponius Secundus s. oben p. 62; über Persius p. 67; über Caesius Bassus p. 71; über Lucan p 91; über Saleius Bassus und Serranus p. 149; über den Philosophen Seneca p. 314.

Allgemeine Litteratur. Dodwell, Annales Quintilianei, Oxford 1698 (auch abgedruckt in Burmanns Ausg., 1. Bd., Leyden 1720, p. 1117, und in anderen Ausg.); Hummel, Quintil. vita, Gött. 1843; Driesen, De Quintil. vita, Cleve 1845; F. Müller, Quaest. Quintil., Halle 1840.

482. Die verlorene Schrift Ueber die Ursachen des Verfalls der Beredsamkeit (De causis corruptae eloquentiae). Ueber den tiefen Verfall der Beredsamkeit seit der Kaiserzeit konnte sich kein sehendes Auge mehr täuschen, denn die Hohlheit der Rhetorschulen mit ihren unnatürlichen Uebungen lag zu offenkundig vor. Verständige Männer hielten auch nicht mit ihrer Meinung zurück. Petronius fügte in seinen Roman eine scharfe Charakteristik der Deklamatoren ein, Tacitus schrieb seinen wundervollen Dialog. Vor Tacitus hatte auch Quintilian über die Ursachen des Verfalls der Beredsamkeit eine Schrift geschrieben. Es war ihm gerade damals ein fünfjähriger Sohn gestorben (6 prooem. 3 und 6); um seinen Kummer zu vergessen, versenkte er sich in dieses Thema, das ihm ja Herzenssache war. Leider ist das Werkchen verloren gegangen, doch teilt er uns einiges daraus in seiner Lehrschrift mit, so dass wir über den Gang der Untersuchung im allgemeinen orientiert sind. Der Sitz des Uebels war leicht zu erkennen, es war die Rhetorschule mit ihren Deklamationen. Quintilian verfolgte den Ursprung der Themata mit fingierten Fällen und fand, dass schon zur Zeit des Demetrius Phalereus solche im Gebrauch waren. Allein diese Themata wurden im Laufe der Zeit in unnatürliche, phantastische Bahnen geleitet, so dass sie den Zusammenhang mit dem Leben gänzlich verloren. Solche Uebungen bekämpfte die Schrift aufs entschiedenste; sie entbehren nach seiner Meinung der männlichen Kraft, sie geben uns den Schein statt des Wesens, sie sehen nur auf den blendenden Glanz. Der Verfall zeigt sich aber am auffallendsten im Stil; der Wortschatz ist gesucht und überladen und von einem lächerlichen Haschen nach gleichen oder schillernden Worten erfüllt, der Aufbau unklar und schlotterig. Quintilian scheint im einzelnen die verschiedenen Gebrechen des Stils erörtert zu haben, so hatte er z. B. das Masslose und Fehlerhafte bei der Anwendung der Hyperbole gerügt. Das Schriftchen wird also vorwiegend die Darstellung ins Auge gefasst haben. Dieser drohte allerdings noch von einer nichtrhetorischen Seite grosse Gefahr. Der Philosoph Seneca hatte mit seinem pikanten Stil ungemeinen Anklang bei der Jugend gefunden, und doch musste dieser Stil mit seinen „süssen Gebrechen" Quintilian sehr missfallen. Ohne ihn zu nennen, griff er Seneca scharf an, aber doch so deutlich, dass die Leser auf eine Feindseligkeit des Rhetors gegen den Philosophen schliessen konnten (10, 1, 125; vgl. § 469). Soviel lässt sich über den Inhalt feststellen. Ziehen wir zum Vergleich den Tacitus heran, so erkennen wir, dass beide das gleiche Thema

von einem verschiedenen Standpunkt aus behandelt haben. Quintilian schrieb als Rhetor, Tacitus als Historiker; Quintilians Blick reichte nicht über die Schule hinaus, Tacitus' Geist rückte die ganze Frage in den Rahmen der Kultur. Quintilians Darstellung fand ihren Mittelpunkt in der Betrachtung des degenerierten Stils und in der Aufdeckung und Heilung der Fehler desselben, Tacitus sah den Verfall der Beredsamkeit als eine unabänderliche Thatsache an, welche in der geschichtlichen Entwicklung begründet sei; der eine will die gegenwärtige Rhetorik reformieren, der andere will die Blicke von der Rhetorik auf andere Fächer hinlenken. Nur wenn der Dialog des Tacitus der Schrift des Quintilian nachfolgte, gewinnen wir das richtige Verhältnis; den Ausführungen Quintilians, der immer noch den Glauben an die Zukunft seiner Kunst bewahrte, konnte Tacitus gut den Satz gegenüberstellen und erweisen, dass die Blüte der Beredsamkeit für immer dahin sei. Wäre des Tacitus Dialog aber vorausgegangen, so musste Quintilian seiner Schrift eine ganz andere Tendenz geben, er musste zeigen, dass auch in der Gegenwart noch Raum für das lebendige Wort ist.

Von dieser Schrift abgesehen, haben wir noch den Verlust von Reden und von zwei Lehrschriften zu beklagen.

ostentet

....

Zeugnisse über die Schrift de causis corruptae eloquentiae. Den Titel gibt an die Hand 6 prooem. 3 eum librum, quem de causis corruptae eloquentiae emisi; vgl. auch 8, 6, 76. Ueber den Inhalt geben folgende Stellen Aufschluss: 5, 12, 17-23, wo er sich gegen die marklosen Deklamationen wendet (20), eloquentiam, licet hanc (ut sentio enim, dicam) libidinosam resupina voluptate auditoria probent, nullam esse existimabo, quae ne minimum quidem in se indicium masculi et incorrupti, ne dicam gravis et sancti viri (23) sed haec et in alio nobis tractata sunt opere et in hoc saepe repetenda; 2, 4, 41 fictas ad imitationem fori consiliorumque materias apud Graecos dicere circa Demetrium Phalerea institutum fere constat. An ab ipso id genus exercitationis sit inventum, ut alio quoque libro sum confessus, parum comperi; 8, 3, 57 (über das xaxónov) est autem totum in elocutione corrupta oratio in verbis maxime impropriis, redundantibus, comprehensione obscura, compositione fracta, vocum similium aut ambiguarum puerili captatione consistit .... (58) de hac parte et in alio nobis opere plenius dictum est; 8, 6, 76 (über die Fehler bei der Hyperbole) de hoc satis, quia eundem locum plenius in eo libro, quo causas corruptae eloquentiae reddebamus, tractavimus.

Die Abfassungszeit wird aus der praef. zum 6. Buch bestimmt. Die Bestimmung hängt von den Zeitverhältnissen der Institutio ab. Reuter (p. 51) setzt unsere Schrift zwischen 87 und 89, Vollmer (Rhein. Mus. 46 (1891) p. 348) ins Jahr 92. Das Jahr ist ziemlich gleichgültig, von Wichtigkeit ist aber, dass dieselbe vor der Institutio geschrieben ist, da sie bereits im 2. Buch erwähnt wird, und dass sie somit die Vorgängerin des taciteischen Dialogs (s. p. 217) ward.

Litteratur. Th. Vogel, Fleckeis. Jahrb. Supplementbd. 12 (1881) p. 254; A. Reuter, De Quintil. libro qui fuit de causis corruptae eloquentiae, Gött. Diss. 1887; Norden, Die antike Kunstprosa 1, Leipz. 1898, p. 271; Grünwald, Quae ratio intercedere videatur inter Quintil. inst. or. et Tac. dial., Berl. 1883; Gercke, Seneca-Studien (Fleckeis. Jahrb. Supplementbd. 22 (1896) p. 140).

Verlorene Reden Quintilians. 1. Die Rede pro Naevio Arpiniano. Quintil. 7, 2, 24 teilt uns die Rechtsfrage mit: id est in causa Naevi Arpiniani solum quaesitum, praecipitata esset ab eo uxor an se ipsa sua sponte iecisset. Diese Rede war die einzige, die er veröffentlichte: cuius actionem et quidem solam in hoc tempus emiseram, quod ipsum me fecisse ductum iuvenali cupiditate gloriae fateor. 2. Reden, die von Stenographen wider Willen Quintilians veröffentlicht wurden. Er fährt nämlich an der obigen Stelle fort: nam ceterae, quae sub nomine meo feruntur neglegentia excipientium in quaestum notariorum corruptae minimam partem mei habent; welches diese Reden waren, wissen wir nicht. Er nennt uns noch zwei, die er gehalten: Die Rede für die Königin Berenice (4, 1, 19); Berenice war die schöne (Tacit. hist. 2, 81) Tochter des älteren Agrippa, des doo fürsten und stand in Beziehungen zu Titus (Suet. Tit. 7); worin der Rechtshandel ist nicht bekannt. Die zweite wurde in einer Erbschaftsangeleg

halten

team tuebar, quae subiecisse dicebatur mariti testamentum, et dicebantur chirographum marito expiranti heredes dedisse: et verum erat. H. Meyer, Orat. Rom. fragm., Zürich2 1842, p. 594.

Verlorene Lehrbücher Quintilians. Auch zwei rhetorische Lehrschriften wurden wider Willen des Verfassers nach stenographischer Niederschrift zweier Vorträge, eines zweitägigen und eines mehrtägigen, von Zuhörern veröffentlicht. Quintil. 1 prooem. 7 duo iam sub nomine meo libri ferebantur artis rhetoricae neque editi a me neque in hoc comparati. a) Namque alterum sermonem per biduum habitum pueri, quibus id praestabatur, exceperant,

B) alterum pluribus sane diebus, quantum notando consequi potuerant, interceptum boni iuvenes, sed nimium amantes mei temerario editionis honore vulgaverant (vgl. 3, 6, 68).

483. Lehrgang der Beredsamkeit (Institutionis oratoriae libri XII). Als Quintilian nach zwanzigjähriger Thätigkeit sich von seinem Lehramt zurückgezogen hatte, forderten ihn seine Freunde auf, ein Lehrbuch der Rhetorik zu schreiben. Lange sträubte er sich gegen diese Wünsche, schliesslich gab er nach. Nachdem er einmal den Entschluss gefasst hatte, einen solchen Lehrgang abzufassen, steckte er demselben ein höheres Ziel. Die gewöhnlichen Lehrschriften hatten nur den speziellen rednerischen Unterricht im Auge, Quintilians Anleitung übernimmt dagegen den Zögling von der ersten Kindheit und geleitet ihn bis zur höchsten Stufe. Dadurch wird der rhetorische Kursus vielfach zu einem Kursus der Erziehung überhaupt. Die Gliederung des Werkes ist folgende: Im ersten Buch behandelt er die elementare Ausbildung, im zweiten die rhetorischen Anfangsgründe und das Wesen der Rhetorik, die Bücher drei bis sieben führen den Hauptteil der Redekunst durch, die Lehre von der Erfindung und von der Anordnung, die Bücher acht bis elf die Lehre vom Ausdruck, Memorieren und Vortrag, das zwölfte Buch stellt uns endlich, nachdem die Theorie (ars) in den vorausgehenden Büchern erledigt ist, den Redner und die Rede selbst vor Augen. Von den zwölf Büchern hat das zehnte ein weitergreifendes Interesse dadurch erhalten, dass es die für den Zögling der Redekunst geeignete Lektüre der griechischen und römischen Schriftsteller bespricht und dadurch ein Stück Litteraturgeschichte vorführt. Gewidmet ist das Werk dem Vitorius Marcellus. Die Widmung wird dadurch motiviert, dass der Redner bei der Abfassung der Institutio besonders den hoffnungsvollen Sohn des Freundes, Geta, im Auge gehabt haben will. Etwas über zwei Jahre nahm die Sammlung des Materials und die Niederschrift in Anspruch. Die einzelnen Bücher wurden, sobald sie fertig waren, dem Vitorius Marcellus zugeschickt; Quintilian hatte dadurch Gelegenheit, in den Vorreden von dem, was gerade sein Herz bewegte, dem Freunde Mitteilung zu machen. So konnte er bei Uebersendung des vierten Buches von der ehrenvollen Berufung zum Prinzenerzieher Kenntnis geben; als ihn bei der Abfassung des sechsten Buches der schwere Schicksalsschlag traf, dass er den hoffnungsvollen Sohn, den er noch hatte, durch den Tod verlor, schüttete er wiederum in ergreifender Weise sein Herz aus. Als alle Bücher fertig waren, wollte er sie eine geraume Zeit liegen lassen, um sie später nochmals einer völlig unbefangenen Revision zu unterziehen. Allein sein Verleger Trypho drängte zur Herausgabe; so wurden sie denn mit einer Vorrede dem Publikum übergeben.

Die Widmung an Vitorius Marcellus. 1 prooem. 6 quod opus, Marcelle Vitori, tibi dicamus: quem cum amicissimum nobis tum eximio litterarum amore flagrantem non propter haec modo, quamquam sunt magna, dignissimum hoc mutuae inter nos caritatis pignore iudicabamus, sed quod erudiendo Getae tuo, cuius prima aetas manifestum iam ingenii lumen ostendit, non inutiles fore libri videbantur, quos ab ipsis dicendi velut incunabulis per omnis, quae modo aliquid oratori futuro conferant, artis ad summam eius operis perducere destinabamus; 4 prooem. 1; 6 prooem. 1; 12, 11, 31. Ueber das Verhältnis des Vitorius Marcellus zu Statius vgl. oben § 410 p. 140. Geta wird auch erwähnt von Statius silv. 4, 4, 72; es ist derselbe, der später in den Arvalakten der J. 118-120 (CIL 6, 2078-81) als C. Vitorius Hosidius Geta erscheint; vgl. Mommsen, Hermes 13 (1878) p. 429; Prosopogr. imp. Rom. 3 p. 455 Nr. 518.

Der Plan des Werkes wird in dem Prooemium zum ersten Buch dargelegt (21): liber primus ea, quae sunt ante officium rhetoris, continebit;

secundo prima apud rhetorem elementa et quae de ipsa rhetorices substantia quaeruntur, tractabimus;

quinque (III. IV. V. VI. VII) deinceps inventioni (nam huic et dispositio sub

iungitur);

quattuor (VIII. IX. X. XI) elocutioni, in cuius partem memoria ac pronuntiatio veniunt, dabuntur;

unus (XII) accedet, in quo nobis orator ipse informandus est, ubi qui mores eius, quae in suscipiendis, discendis, agendis causis ratio, quod eloquentiae genus, quis agendi debeat esse finis, quae post finem studia .... disseremus (25) nos non particulam illam, sicuti plerique, sed quidquid utile ad instituendum oratorem putabamus, in hos duodecim libros contulimus breviter omnia demonstraturi.

....

Die Abfassungszeit und Herausgabe des Werkes. Es kommen folgende Momente in Betracht: 1. Quintilian schrieb sein Werk, nachdem er sein Lehramt, das von ihm zwanzig Jahre hindurch bekleidet war, niedergelegt hatte; da wir den Antritt desselben ins J. 68 gesetzt haben, muss die Institutio nach 88 fallen; 2. er schrieb auf Verlangen seiner Freunde, nachdem er sich lange gesträubt (1 prooem. 1); 3. als er das zweite Buch verfasste, war er schon längst von seinem Lehramt zurückgetreten (2, 12, 12); es werden also ein oder zwei Jahre nach 88 verflossen sein, als er sich an das Werk machte; 4. da er nun zwei Jahre brauchte, um dasselbe zu vollenden (vgl. die Vorrede an Trypho), kann das Werk wohl nicht vor 92 fertig geworden sein; 5. da er aber nach Fertigstellung desselben noch einige Zeit zuwartete, wird die Herausgabe nicht vor 93 erfolgt sein (A. Reuter, De Quintil. libro, qui fuit de causis corruptae eloqu., Gött. Diss. 1887, p. 45). Ein bestimmteres Datum glaubt Vollmer (Rhein. Mus. 46 (1891) p. 343) eruiert zu haben, indem er von dem Gedanken ausging, dass Statius in dem Widmungsbrief des vierten Buches den Tadel zurückweise, den Quintilian 10, 3, 17 gegen seine Silvae ausgesprochen habe; der Widmungsbrief sei an denselben Vitorius Marcellus gerichtet, für dessen Sohn Quintilian seine Anleitung schrieb; von dem abfälligen Urteil des Rhetors habe Statius durch den gemeinsamen Freund Kenntnis erhalten. Da jener Widmungsbrief im Sommer des J. 95 geschrieben sei und das abfällige Urteil Quintilians in einem der letzten Bücher stehe, sei die Vollendung der Institutio etwa Herbst 95 anzusetzen, sonach der Beginn im J. 93. Die Herausgabe konnte wegen der starken Schmeicheleien Domitian gegenüber im Prooemium des vierten Buches nicht nach dessen Tod erfolgt sein, wird also ins J. 96 fallen. Die Beziehung der Statiusstelle auf Quintilian wird zwar von manchen Gelehrten bestritten, allein dieselbe hat, alles erwogen, doch die grösste Wahrscheinlichkeit für sich; vgl. das, was wir oben (§ 411 p. 144) beigebracht haben. Es wird daher der Ansatz Vollmers, der die Frage auch in der Einleitung seiner Statiusausgabe (Leipz. 1898 p. 32 Anm. 1) berührt, anzunehmen sein. Die Herausgabe der zwölf Bücher geschah auf einmal, wie aus der an Trypho gerichteten Vorrede erhellt: efflagitasti cotidiano convicio, ut libros, quos ad Marcellum meum de institutione oratoria scripseram, iam emittere inciperem: nam ipse eos nondum opinabar satis maturuisse, quibus componendis, ut scis, paulo plus quam biennium tot alioqui negotiis districtus impendi; doch zeigen die an Vitorius Marcellus sich wendenden Vorreden, dass die einzelnen Teile des Werkes zuvor dem Vitorius Marcellus und vielleicht anderen Freunden mitgeteilt wurden (Reuter p. 52).

Ueber Quintilian als Grammatiker vgl. Ständer, Quaest. Quintil., Bonn 1865, p. 14; Böttner, De Quintil. grammatico, I Quintil. de accentu doctrina et de nominum verborumque declinatione praecepta, Halle 1877; Moore, Catos final m: a note to Quintil. inst. or. 1, 7, 23; 9, 4, 39 (American Journal of philol. 19 (1898) p. 312).

Die Ueberlieferung wird durch zwei Handschriftenfamilien vermittelt, durch eine stark defekte und durch eine vollständige. Die defekte ist die ältere. Die Repräsentanten derselben sind der Bernensis 351 s. X und der Parisinus sive Nostradamensis 18527 s. X, Handbuch der klass. Altertumswissenschaft. VIII, 2, 2. 2. Aufl. 23

von dem eine Kollation geben Chatelain et Le Coultre in der Bibl. de l'école prat. des hautes études fasc. 20, Paris 1875. Weitaus der beste Vertreter der jüngeren Klasse ist der Ambrosianus E 153 sup. s. XI, derselbe ist von mehreren Händen geschrieben und zwar in den letzten Teilen nachlässiger, als in den ersten. Leider fehlt in ihm 9, 4, 135-12, 11, 22. Hier tritt der Bambergensis M. 4, 14 s. X ein, der aus dem defekten Bernensis 351 abgeschrieben ist, die fehlenden Partien aber von einer jüngeren Hand aus einer dem Ambrosianus ähnlichen Handschrift ergänzt hat. Ueber den Bambergensis vgl. die Schweinfurter Progr. Enderleins 1842-65; Berichtigungen der Kollation Halms zum 10. Buch gibt F. Meister, Berl. philol. Wochenschr. 1900 Sp. 891. Die übrigen Glieder der jüngeren Familie sind stark interpoliert. Ueber einen cod. Parisinus olim Colbertinus 7727 s. XV vgl. F. Meister, ebenda Sp. 1051. Für die Handschriftenfrage verzeichnen wir folgende ältere Litteratur: C. Halm, Ueber die Textesquellen der Rhetorik des Quintil. (Sitzungsber. der Münchner Akad. 1866 Bd. 1 p. 493); Lücken im letzten Kapitel der Rhetorik des Quintil. (Rhein. Mus. 23 (1868) p. 218); über den Ambrosianus vgl. Bahlmann, Quaest. Quintil., Freib. Diss., Berl. 1859; über den Ambrosianus und Bambergensis Ständer, Quaest. Quintil. p. 5. Nach Halm haben sich besonders zwei Gelehrte um die Sammlung des handschriftlichen Materials, und zum Teil auch um die Sichtung desselben verdient gemacht, Fierville in seiner Ausg. des 1. Buches (früher De Quintil. codicibus et praecipue, inter nostros, de cod. Carcassonensi, Thèse de Rennes, Paris 1874) und Peterson in der Ausg. des 10. B. Der erstere untersuchte 67 Handschriften des Kontinents, Peterson ergänzte die Mitteilungen des französischen Gelehrten durch Heranziehung der in England befindlichen Handschriften. Fierville (Ausg. p. LVII) versucht auch eine Gruppierung seiner Handschriften und erachtet (p. LXXXIX) als die wichtigsten Zeugen für den Quintiliantext den Bernensis, Bambergensis, Nostradamensis, Pratensis s. XII und Puteanus s. XIII. Peterson gibt (p. LXIV) interessante geschichtliche Mitteilungen über den Harleianus 2664 s. X/XI, früher Coloniensis, und zeigt, dass der Harleianus unmittelbar aus dem Bambergensis (p. LXVI) und aus ihm wieder der Florentinus 46 s. XI und der Turicensis geflossen sind (p. LXVII); zur Geschichte des Harleianus vgl. noch Clark, Die Handschriften des Graevius (Neue Heidelberger Jahrbücher 1 (1891) p. 252). Ueber den Parisinus 7723 Vallensis s. XV vgl. F. Becher, Zum 10. Buch des Quintil., Aurich 1891; über die Verwandtschaft desselben mit dem Harleianus 4995 vgl. F. Meister, Berl. philol. Wochenschr. 1892 Sp. 786. Ueber den Florentinus vgl. Rück, Abh. für W. v. Christ, München 1891, p. 382. Ueber die Quintilianhandschriften in Montpellier vgl. Bonnet, Revue de philol. 11 (1887) p. 89. Ueber den cod. Estensis vgl. Sabbadini, Rivista di filol. 21 (1893) p. 142. Ueber spanische Handschr. Fierville, Archives des missions scientif. 3. sér. 5 (1878) p. 85. Ueber die Quintilianhandschrift des Poggio vgl. Reifferscheid, Rhein. Mus. 23 (1868) p. 143; H. Blass, Ueber die von Poggio zu den Zeiten des Kostnitzer Concils gefundenen Handschriften des Quintil. (Rhein. Mus. 30 (1875) p. 458); Sabbadini, Due questioni storico-critiche su Quintil. (Rivista di filol. 20 (1891) p. 307) nimmt an, dass Poggio zwei Handschriften gefunden habe; vgl. auch denselben, Studi di Gasparino Barzizza su Quintiliano e Cicerone, Livorno 1886; Peterson, Ausg. p. LXX. Ueber die Spuren anderer Handschriften im Mittelalter vgl. Manitius, Rhein. Mus. 47 (1892) Ergänzungsh. p. 64.

Ausg. der Institutio. Die ed. princeps stammt her von Campano 1470. Castellani, Intorno alle due edizioni Venete 1471 e senz' anno delle Istituzioni di Quintil. e all' edizione di 1482 delle declamazioni già attribuite a Quintil., Venedig 1891; vgl. Berl. philol. Wochenschr. 1891 Sp. 1362. Von den älteren Ausg. verzeichnen wir: Cum not. var., Leyden 1658; ed. J. Fr. Gronov, Leyden 1665; Gibson, Oxford 1693; Obrecht, Strassb. 1698; die von P. Burmann, Leyden 1720; Capperonnier, Paris 1725; J. M. Gesner, Gött. 1738. Hauptausg. von Spalding, Leipz. 1798-1816, 4 Bde., wozu ein 5. Bd. (supplementum annotationis) von Zumpt, 1829, und ein 6. Bd. (treffliches lex. Quintil.) von Bonnell, 1834. Krit. Handausg. von C. T. Zumpt, Leipz. 1831; Textausg. von E. Bonnell (Teubneriana); massgebende krit. Ausg. von C. Halm, Leipz. 1868; vgl. dazu denselben, Sitzungsber. der Münchner Akad. 1869, Bd. 2 p. 1 und F. Meister, Philol. 35 (1876) p. 542; mit krit. Anm. von F. Meister, Leipz. 1886 und 87.

Ausg. einzelner Bücher. lib. 1 par Fierville, Paris 1890; vgl. dazu Class. Review, Februar 1891. lib. 10 commentiert von Frotscher, Leipz. 1826; mit krit. und gramm. Anm. von C. G. Herzog, Leipz.2 1833; in us. schol. instr. F. W. Augusti (Schneidewin), Helmstadt 1831; recogn. et explic. G. A. Herbst, Halle 1834; lat. und deutsch, mit krit. Noten, von Alberti, Leipz. 1858; erkl. von E. Bonnell, Berl.5 1882 von F. Meister; für den Schulgebr. erkl. von G. T. A. Krüger, Leipz. 1888 von G. Krüger; Textausg. von C. Halm, Leipz. 1869; F. Meister, Leipz. 1887. Französ. erkl. Ausg. des 10. Buches von Dosson, Paris 1884; Hild, Paris 1885. Ital. erkl. Ausg. von Bassi, Turin 1899. Lib. 10, a revised text with introd. essays, crit. and explanat. notes and a

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