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Durch die Erheredation wird dem Erheredierten die Möglichkeit, das Testament mit der querela inofficiosi testamenti anzufechten, natürlich nicht genommen.

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3. Bonorum possessio contra tabulas.1

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In Zusammenhang mit der Normierung der bonorum possessio intestati unde liberi stellte der Prätor zur Zeit des Uebergangs der Republik in das Kaiserreich in seinem Edikt den Satz auf, daß ein jeder Testator seine nach dem Edikt ab intestato erbberechtigten liberi, wenn er sie nicht zu Erben einsehen wolle, ausdrücklich erheredieren müsse, und zwar liberi männlichen Geschlechts nominatim, liberi weiblichen Geschlechts nominatim oder inter ceteros. Erst Justinian beseitigte diesen Unterschied und stellte die weiblichen den männlichen liberi gleich. Die Bestimmung des prätorischen Edikts ward auch auf postumi ausgedehnt. Allen präterierten liberi versprach der Prätor bonorum possessio contra tabulas testamenti oder contra lignum, wenn das Testament nach jus civile gültig oder aus keinem anderen Grund, als wegen Präterition eines filius suus ungültig war."

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Zu dieser bonorum possessio contra tabulas sollten aber nicht nur die präterierten liberi zugelassen werden, sondern commisso per alium edicto auch die vom Testator instituierten liberi, und

1 Gaj. 2, 125. 126. 129. 135-137. Ulp. 22, 23. 28, 2-4. tit. J. de exh. lib. 2, 13. tit. D. de bp. c. t. 37, 4. de legat. praestand. c. t. bp. petita 37, 5. de conjungend. cum emanc. lib. ejus 37, 8. si a parente quis manumissus sit 37, 12. C. de bp. c. t. 6, 12. Leist, in der Forts. von Glücks Kommentar II, S. 15-80. III, S. 80-200. 2 Das tralatizische Edikt zu Ciceros Zeit kannte die bonorum possessio contra tabulas noch nicht; s. oben S. 444, Anm. 1; Labeo kannte sie. 1. 8 § 11 de bp. c. t. 37, 4.

3 Gaj. 2, 129. 135. § 3 J. de exh. lib. 2, 13.

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c. 4 de lib. praet. 6, 28. § 5 J. de exh. lib. 2, 13.

5 1. 1 § 2 de bp. c. t. 37, 4.

1. 19 de bp. c. t. 37, 4. 1. 7 § 6 de Carb. ed. 37, 10.

§ 1 de bp. c. t. 37, 4.

71. 3 § 11. 1. 8 § 14 de bp. c. t. 37, 4.

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zwar nicht nur, wenn sie in der Klasse unde liberi ab intestato erbberechtigt waren, sondern auch, wenn sie in dieser Klasse deswegen nicht erbberechtigt waren, weil sie sich im Augenblick des Todes des Testators in aliena familia befanden. Wenn liberi der leßteren Art nicht im Testament instituiert waren, wurden sie auch nicht zur bonorum possessio contra tabulas zugelassen. 2

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Erheredierte liberi waren von der bonorum possessio contra tabulas ausgeschlossen, wurden aber, wenn das Testament wegen Präterition eines filius suus, oder nach justianischem Recht überhaupt gines suus heres ungültig war, oder wenn es destitut ward, neben denjenigen liberi, die bonorum possessio contra tabulas agnosziert hatten, als Intestaterben zugelassen. Ebenso waren von der bonorum possessio contra tabulas diejenigen liberi ausgeschlossen, welche den letzten Willen des Testators anerkannt hatten, und ebenso diejenigen, welche die utiliter zu berechnende Jahresfrist für die Agnition der bonorum possessio contra tabulas unbenugt hatten verstreichen lassen.

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Die Folge davon, daß die zur bonorum possessio contra tabulas berechtigten liberi diese bonorum possessio agnoszierten, war nicht Vernichtung des Testamentes, sondern nur Eröffnung einer prätorischen Erbfolge für diese Personen neben dem Testament. Mehrere teilten nach denselben Grundsägen, wie wenn sie Intestat

11. 8 § 11-13. 1. 10 pr. - § 3. 1. 11 pr. 1. 13 § 2 de bp. c. t. 37, 4. 1. 1 § 2 de conj. cum em. 37, 8.

2 Adoptio tamdiu nocet, quamdiu quis in aliena familia sit. 1. 6 § 4 de bp. c. t. 37, 4. 1. 9 eod.

3 1. 8 pr. 1. 10 § 5. 1. 20 pr. de bp. c. t. 37, 4. 1. 1 § 5 de conj. cum em. 37. 8. Erheredierte liberi verlieren natürlich durch die Exheredation das Recht auf die querela inofficiosi testamenti nicht. 1. 8 pr. 1. 10 § 5 de bp. c. t. 37, 4.

41. 20 pr. de bp. c. t. 37, 4.

§ 9 si tab. test. null. 38, 6.

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1. 32 de lib. et post. 28, 2. 1. 1

5 1. 10 § 3. l. 14 pr. 1. 15 de bp. c. t. 37, 4. 1. 5 § 2 de leg. praest. 37, 5. Nur wenn ein filius in adoptionem datus jussu patris adoptivi die ihm im Testament seines natürlichen Vaters zugewiesene Erbschaft angetreten hat, wird er, nachdem er emanzipiert ist, noch zur bonorum possessio contra tabulas zugelassen. 1. 10 § 2. 3 de bp. c. t. 37, 4. cf. Bas. 40, 3, 9.

1. 2 pr. de bp. s. t. 37, 11. Schulin, Römische Rechtsgeschichte.

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erben des Verstorbenen wären. Die bonorum possessio diefer prätorischen Erben war den im Testament eingesetzten Erben gegenüber vielleicht gleich von Anfang an, jedenfalls aber von dem Augenblick an, wo die bonorum possessio intestati unde liberi cum re ge= worden war, ebenfalls cum re, jedoch denjenigen der im Testament eingesetzten Erben gegenüber, die auch ihrerseits bonorum possessio contra tabulas hätten agnoszieren können, es aber vorgezogen hatten, das Testament des Testators anzuerkennen, nur so weit, daß diesen Personen alles verbleiben mußte, was sie haben würden, wenn sie ebenfalls bonorum possessio contra tabulas agnosziert hätten. 3 Auch den in dem Testament präterierten sui gegenüber, die statt bonorum possessio contra tabulas zu agnoszieren sich mit der Geltendmachung ihres Intestaterbrechts oder ihres jus accrescendi begnügten, war sie nur in demselben Umfang cum re. Die Kollationspflicht ist bei der bonorum possessio contra tabulas geradeso, wie bei der bonorum possessio intestati geregelt.

Eine wichtige Beschränkung der bonorum possessio contra tabulas als bonorum possessio cum re hat der Kaiser Antoninus Pius eingeführt, indem er bestimmte: suas non plus nancisci feminas per bonorum possessionem, quam quod jure accrescendi consequerentur. Quod in emancipatarum quoque persona, fügt Gajus hinzu, observandum est, ut hae quoque, quod accrescendi jure habiturae essent, si in potestate fuissent, id ipsum etiam per bonorum possessionem habeant. Diese Beschränkung der bonorum possessio contra tabulas der weiblichen liberi ist von Justinian dadurch beseitigt worden, daß er im zivilen wie im prätorischen Noterbrecht die Weiber den Männern ausdrücklich gleichgestellt hat.

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Dadurch, daß den Testamentserben die Erbschaft von den bonorum possessores contra tabulas entrissen wird, aber auch nur so weit sie ihnen entrissen wird, werden auch die ihnen auferlegten

11. 8 § 14. 1. 11 § 1 de bp. c. t. 37, 4.

21. 13 pr. de bp. c. t. 37, 4.

31. 14 pr. de bp. c. t. 37, 4. 1. 15 § 2 de leg. praest. 37, 5. 1. 15 pr. de bp. c. t. 37, 5.

5 Gaj. 2, 126,

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Legate hinfällig. Aber der Prätor hat in seinem Edikt den Satz aufgestellt, ut qui judicia patris rescindunt per contra tabulas bonorum possessionem, ex judicio ejus quibusdam personis legata et fideicommissa praestarent, hoc est liberis et parentibus, und ebenso uxori nuruique dotis nomine legatum. Unter den parentes liberique find hier alle leiblichen Aszendenten und Deszen denten in infinitum zu verstehen. Jedoch soll denjenigen liberi, welche bonorum possessio contra tabulas agnosziert haben, außerdem ein Recht auf diese Legate und Fideikommisse nicht zustehen, und sollen diejenigen liberi, welche Auszahlung der ihnen zugewiesenen Legate oder Fideikommisse verlangt haben, zur bonorum possessio contra tabulas nicht mehr zugelassen werden.◄ Die Jurisprudenz hat im Anschluß an das prätorische Edikt den Sat aufgestellt, daß die personae exceptae auch die ihnen zugewiesenen Erbteile erhalten sollen, aber keinenfalls mehr als zusammen einen Kopfteil; und diese Beschränkung hat man auch auf die ihnen zugewiesenen Legate und Fideikommisse zur Anwendung gebracht. " Außerdem haben die zur Auszahlung der Legate und Fideikommisse verpflichteten bonorum possessores natürlich einen Anspruch auf die quarta Falcidia. Den Legaten und Fideikommissen wurden. die mortis causa donationes gleichgestellt. Uebrigens soll als einer persona excepta zugewandt immer nur das angesehen werden, was sie nach der Verfügung des Testators selbst behalten darf, und was sie an eine andere persona excepta weiter geben muß, nicht auch, was sie an eine persona non excepta herausgeben soll. Dieses behält der bonorum possessor contra tabulas.8

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Von der Verpflichtung, die Zuwendungen an personae excep

11. 8 § 4 de leg. praest. 37, 5.

1. 1 pr. de leg. praest. 37, 5. 1. 8 § 6. 1. 15 § 3 eod.

31. 11. 2. 3. 1. 2 de leg. praest. 37, 5.

41. 5 § 2 de leg. praest. 37, 5.

5 1. 5 § 6. 1. 7 de leg. praest. 37, 5.

61. 6. 7. 8 pr. § 1 de leg. praest. 37, 5. 1. 3. 7 de conj. cum em. 37, 8. Bei dem legatum dotis fällt diese Beschränkung fort. 1. 8 § 5. de leg. praest. 37, 5.

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1. 3 pr. de leg. praest. 37, 5.

81. 3 § 4. 5. 6 de leg. praest. 37, 5.

tae anzuerkennen, sind nur diejenigen bonorum possessores contra tabulas frei, welche, weil das Testament infolge einer Präterition eines filius suus nichtig ist, statt bonorum possessio contra tabulas zu agnoszieren, ein ziviles oder ein prätorisches Intestaterbrecht hätten geltend machen können;1 außer soweit sie selbst in dem Testament zu Erben eingesetzt sind.2

Umgekehrt müssen die im Testament eingesetzten liberi, welche commisso per alium edicto bonorum possessio contra tabulas agnosziert haben, wenn die praeteriti dieselbe nicht ebenfalls agnoszieren, alle ihnen im Testament auferlegten Legate zahlen, weil sie nur der Form nach bonorum possessio contra tabulas, in Wahrheit aber bonorum possessio secundum tabulas haben."

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In dem Testament angeordnete direkte Freilassungen sind und bleiben gültig, wenn auch nur einer der im Testament eingesetzten Erben auf Grund dieser Einsetzung die Erbschaft erwirbt und be= hält, oder wenn er zwar bonorum possessio contra tabulas erwirbt, diese bonorum possessio contra tabulas sich aber materiell mit einer bonorum possessio secundum tabulas deckt. Werden dagegen die sämtlichen Erbeseinsegungen durch bonorum possessio contra tabulas hinfällig gemacht, so fallen auch die Freilassungen dahin.

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Die Gültigkeit von Pupillarsubstitutionen wird durch bonorum possessio contra tabulas nicht alteriert. Dasselbe hat wohl von Vormundschaftsanordnungen gegolten."

Wenn liberi von einem Testator unter einer Bedingung in

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1. 16 de leg. praest. 37, 5.

3 1. 10 § 6 de bp. c. t. 37, 4.

28, 3.

1. 14 pr. 1. 15 § 1 de leg. praest. 37, 5. 1. 17 de injust. rupt.

51. 8 § 2 de leg. praest. 37, 5. cf. Leist, in der Forts. von Glücks Kommentar II, S. 30 sqq.

61. 17 de injust. rupt. 28, 3.

71. 34 § 2 de vulg. et pup. subst. 28. 6. 1. 5 pr. § 1. 4 de leg. praest. 37, 5. Wenn der Pupillarsubstitut selbst bp. c. t. agnosziert hat, so verliert er sein Recht aus der Pupillarsubstitution: 1. 22 de vulg. et pup. subst. 28, 6. 1. 5 § 4 de leg. praest. 37, 5. 1. 2 pr. de his quae ut indign. 34, 9.

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