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ein Glück für uns, zu wissen, dass unsere Sorgfalt ihr angenehm sei, wir verdoppelten unseren Eifer, um ihr nüßlich zu werden wir wollten keinen größeren Lohn. Die Aufsicht war jest viel strenger; man bedeutete meinem Manne, Koft. die Angeklagte dürfe keine andere als die gröbste Gefängniskost, wie alle anderen Gefangenen, bekommen. Das ist nicht meine Ansicht', entgegnete Bault; sie ist meine Gefangene und ich stehe mit meinem Kopf dafür, und man könnte den Versuch machen sie zu vergiften, ich muss also für ihre Speisen sorgen; nicht ein Tropfen Wasser kommt ohne meine Erlaubnis in ihr Zimmer. Man fand dies vernünftig und von diesem Augenblick hatten ich und meine Tochter für ihre Speisen zu sorgen: sie waren nicht ausgesucht, aber wenigstens gesund und ent sprechend. Man reichte der Königin nicht mehr schmuziges und übelriechendes Wasser, wie man früher die Unverschämtheit hatte es ihr zu bringen.“ Die Königin trank nämlich nie Wein, sie liebte dagegen, und bekam jest wieder, wie früher, Wasser aus der Quelle von Avray. 1)

Theil, nahme

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Noch waren nicht alle Herzen dem Mitleid verschlossen. „Ein Weib aus der im Volf. Halle brachte eines Tages meinem Manne eine Melone für ihre gute Königin; eine andere reichte ihm Pfirsiche. All das kam ihr zu, aber man musste sehr schlau sein, um sich nicht Vorwürfe zuzuziehen.“ Ähnliches kam auch früher schon vor.) So lang mein Mann die Wache über die Königin hatte, betrat ich niemals ihren Kerker. Um pünktlicher zu erscheinen, schloss er mich aus und behielt sich allein das Recht vor; auch war er immer von zwei Gendarmen begleitet, welche genau jede Bewegung von ihm beobachteten, man wählte nämlich mit Sorgfalt die allerschlimmsten für diese Begleitung aus. Oft kamen die Beamten, die Mitglieder des allgemeinen Sicherheits-Ausschusses, auch der Staatsanwalt, um nachzusehen. Da fielen die gehässigsten Nachsuchungen vor. Eines Tages sahen sie einen alten Teppich, den mein Mann längs dem Bette der Königin angenagelt hatte, um die Feuchtigkeit abzuleiten, sie bezeigten ihre Unzufriedenheit darüber. — Sehen Sie denn nicht, dass dies jeden Ton hemmt, und dass man nicht hören kann, was man im nächsten Zimmer spricht? Jegt waren sie auf einmal voll Staunen über seinen Scharfblick: Das ist recht, sagten sie, du hast es gut gemacht.' Um diese Schurken zu täuschen, musste man in ihrem Sinne reden.

„Die Feuchtigkeit und Ungesundheit des Zimmers war so groß, dass das schwarze Kleid der Königin, das sie abwechselnd mit einem weißen trug, in Stücke fiel. Meine Tochter nähte ihr einen neuen Besaß dazu. Ich sammelte die alten Stücke und schenkte sie Leuten, die sie als Reliquien begehrten. Meine Tochter war ohne Unterlass beschäftigt, die Leinwand, die Strümpfe, die Kleider, die Schuhe, die vollkommen zerfielen, auszubessern. Ihr war die Besorgung ihres Kerkers überlassen, sie allein durfte diesen Dienst verrichten; sie war auch mit dem spärlichen Kopfputz der Königin beschäftigt. Alle zehn Tage brachte der Schreiber des Gerichtes von den drei Hemden ein frischgewaschenes; man hätte nicht einmal ein Schnupftuch mehr zu liefern gewagt. Die Königin merkte den Bestand ihrer Wäsche mit einer Stecknadel an die Wand, aber bald nachher ward diese Schrift mit Kalf übertüncht. - Eines Tages verlangte die Königin eine Fou Bettdecke von englischer Baumwolle; mein Mann legte diesen Wunsch Fouquier Tinville. Tinville vor; dieser begann vor Zorn darüber zu schäumen und schrie meinen

quier

1) Récit exact des derniers moments etc., p. 322.

Frauen der Halle reichten Richard das Beste, was sie hatten: „Bringen sie das

unserer guten Königin“, so berichtet die Lamorlière bei Compardon.

Marie Antoinette in der Conciergerie.

327

Mann an: Was wagst du zu fordern? Du verdientest, dafür auf die Guillotine geschickt zu werden." Wir waren ganz niedergeschmettert. Wir thaten unser Bestes aus Eigenem. Ich ließ eine Matraße aus der besten Wolle machen, welche ich finden konnte, und man tauschte sie gegen die im Gefängnisse aus. — Ich sah dabei in ihr das Vorbild der religiösesten Entsagung und der heldenmüthigsten Standhaftigkeit; aber man darf sich auch nicht verhehlen: der Himmel wollte, dass die Königin von Frankreich den Leidenskelch bis auf die Hefe austrinke, und es wird mich ewig schmerzen, dass ich so wenig thun konnte, um dessen Bitterkeit zu mildern. Ach, wir konnten ihr Leben nicht retten, wir wollten ihre lezten Augenblicke nur vor Trübung schüßen und die Majestät ihrer Person vor jeder Beschimpfung.

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Baults.

Doch bewies mein Mann die größte Sorgfalt, um auch ihren leisesten Sorgfalt Wunsch zu errathen. Unter allerhand Vorwänden vermehrte er die Anlässe, in ihre Nähe zu kommen. Sie hatte ihm die Sorge für ihre Haare anvertraut, und er half jeden Morgen so gut als möglich. Sie war so gütig, zufrieden zu erscheinen, und ergriff jede Gelegenheit, oft mit der nur ihr eigenen Huld ihm ein verbindliches Wort zu sagen, wie: Ich will Sie hinfüro Bon nennen, das passt besser als Beau (Bault)';') ein andermal: Ich werde nie glücklich genug sein, um Sie für das zu belohnen, was Sie für mich thun.' - Sie bat ihn immer um Nachrichten von ihren Kindern und Madame Elisabeth. Mein Mann konnte sie geben, wenn er solche von Hue bekam, welcher immer mit dem Temple in Verbindung stand und bisweilen selbst in die Conciergerie kam. Soviel Güte, Gefühl, Milde, gepaart mit Muth, rührte uns zu Thränen. 2)

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Lage.

Mitten in den Gefahren, welche sie umgaben, war die Königin stets in Heitle Sorge, niemanden, der eine Theilnahme an ihrem Schicksal zu haben schien, bloßzustellen sie musste ihre Miene, ihre Worte, ja jeden Schritt beherrschen. Ein Blick, ein Wort, eine Bewegung hätten hingereicht, den Verdacht des Einverständnisses mit ihrem getreuen Wächter zu erwecken, und alles wäre verloren gewesen. Eines Tages glaubte sie jedoch sicher genug zu sein, um, ohne bemerkt zu werden, insgeheim etwas in die Hände meines Mannes gleiten lassen zu können. Sei es, dass die Sache nicht schnell, nicht geheim genug vor sich gieng, der Gendarm stürzte sich plötzlich auf ihn und rief in Wuth: Was gibt man dir da in die Hand?' Er musste zeigen, was er bekommen hatte, es waren ein Paar Handschuhe und eine Locke, die sogleich dem Schreiber Fouquier-Tinvilles überbracht wurden. Diese Dinge waren für die Kinder bestimmt und wir theilten den Schmerz über die Wegnahme. Die Königin war jedoch nicht zu entmuthigen und das Herz einer Mutter ist erfinderisch, das Unglück gibt ihm neue Stärke. Aus einigen Fäden am Teppich bei ihrem Bette machte sie mit Hilfe zweier Zahn- Arbeiten stocher ein Strumpfband die schurkischen Verfolger hatten ihr sogar die Nadeln Königin zum Stricken weggenommen. Als die Arbeit fertig war, ließ sie dieselbe eines Tages zu ihren Füßen fallen im Augenblick, als mein Mann den Kerker betrat; er ahute sogleich den Gedanken der Königin, er gieng schnell zu ihr, that, als ob ihm das Schnupftuch auf den Boden falle, bedeckte damit das Band und hob es im Schnupftuch auf. Wir bewahrten mit einer Andacht dieses kostbare Gewebe, ich gab es Herrn Hue, als er ihre Tochter nach Wien begleiten musste.")

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3) Hue, Dernières années du règne et de la vie de Louis XVI., p. 352. Bault, 1. c. p. 327.

der

Läftige Wache.

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„Um zu erreichen, dass die Gendarmen nicht immer im Zimmer der Königin blieben, wo sie ihre Tage mit Trinken, Spielen, Rauchen zubrachten, nur durch eine niedere spanische Wand von ihr getrennt, welche das Zimmer in zwei Hälften theilte, nahm mein Mann auf seine Verantwortlichkeit hin den Schlüssel in seine Tasche und die zwei Soldaten blieben nun vor der äußeren Thüre. Die Schwüre, die Flüche, die Gotteslästerungen verlegten nun nicht mehr das Ohr der erhabenen Gefangenen und unterbrachen ihre frommen Betrachtungen nicht mehr. Wegen Mangel an Licht und an Mitteln zur Beschäftigung konnte sie nicht arbeiten: sie las daher viel, ein Lieblingsbuch waren die Reisen des Capitäns Cook, welche mein Mann ihr verschafft hatte. Der größte Theil ihrer Zeit war jedoch dem Gebet geweiht, oft betraf man sie in dieser Übung der Religion, welche namentlich seit dem Vorfall mit Richard alle Augenblicke ihres Daseins leitete." Frommer So weit Madame Bault.') Ein Beweis frommer Betrachtung war auch eine von der Hand der Königin geschriebene Stelle aus dem Trostbuche so vieler Unglücklichen, aus der „Nachfolge Christi" von Thomas a Kempis. Sie lautet: Der Ruhm, welchen die Welt gibt und erhält, vergeht in einem Augenblick und ist immer von vieler Traurigkeit begleitet. Der Ruhm der Guten ist im Grunde ihres Herzens und nicht in dem Munde der Menschen. Die Freude der Gerechten ist von Gott und in Gott; ihre Freude beruht in der Wahrheit." 2)

Sinn.

Zweiter

Versuch

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Die Tochter Maria Theresia erzählt, dass öfters ein frommer Priester zu ihrer Mutter zu gelangen verstand und ihr die heiligen Sacramente spendete, die Magnin. sie mit großer Andacht empfieng. 3) Wer war dieser Priester? Ein Abbé Magnin, später Pfarrer von Auxerrois, der auch schriftlich erklärte:") "Ich bezeuge, dass ich im Monate October das hohe Glück hatte, mit Mademoiselle Fouché in die Conciergerie zu gelangen, dort mehrmals die Königin Marie Antoinette Beicht zu hören, ihr eine heilige Messe zu lesen und die heilige Communion zu reichen." Ihre Tochter erzählt noch von einem zweiten Versuche, die Königin zu zur retten.") Die Gelegenheit wurde vereitelt, weil man ihr empfohlen hatte, mit der zweiten Wache zu sprechen, und sie aus Irrthum mit der ersten sprach. Sie war schon außer ihrem Zimmer und auf dem Gang, als ein Gendarm sich ihrem Weitergehen widerseßte, obschon er gewonnen war, und sie zwang, in ihren Kerker zurückzukehren. Viele Leute nahmen Antheil an meiner Mutter; in der That, wenn man nicht eines der gemeinsten Ungeheuer jener Race war, wie es deren leider viele gab, so konnte man ihr nicht nahe kommen und sie nur einige Augenblicke sehen, ohne von Hochachtung für sie durchdrungen zu sein; so sehr milderte ihre Güte das, was ihre Haltung Majestätisches an sich hatte.“

Rettung.

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Beauchesne, 1. c. p. 438.

1) Bault, 1. c. p. 328-329.
2) Imitation, II, 6.
p.
3) Récit. I. c. p. 230.

4) Beauchesne, Louis XVII, p. 134. Dasselbe bezeugte auch ein Brief der Madame Bault und der Brief eines Freundes der Bault. Auch Compardon nimmt die Angabe als vollgiltig. Damit ist nicht gesagt, woran Wallon, Trib. révol., I, p. 317, wegen des Briefes der Königin an ihre Tochter sich stößt, dass die Begegnung unmittelbar vor der Hinrichtung stattgefunden habe.

5) Récit, 1. c. p. 230.

Ludwig XVII. und sein Lehrer Simon.

329

Drängen zum Process. Wie man Ludwig XVII. misshandelt und ihn gegen seine Mutter zum Zeugen verwendet.

Baren

So kam man bis an den 3. October, als ein Beschluss gegen die Giron- Billauddisten Billaud-Varennes bewog, einen neuen Antrag gegen die Königin nes. zu stellen: „Der Nationalconvent hat soeben ein großes Beispiel der Strenge gegen Verräther gegeben, welche auf den Untergang ihres Vaterlandes finnen, aber es bleibt ihm noch ein wichtiger Beschluss zu fassen. Ein Weib, die Schande der Menschheit und ihres Geschlechtes, die Witwe Capet, muss endlich ihre Verbrechen auf dem Schafott büßen. Schon redet man öffentlich davon, dass sie wieder in den Temple zurückversezt wird, dass sie heimlich vor Gericht stand und dass das Revolutions-Tribunal sie weißgewaschen hat; als ob eine Frau, welche das Blut von mehreren Tausend Franzosen vergossen hat, je von einem französischen Schwurgericht freigesprochen werden könnte. Ich fordere also, dass das Revolutions-Tribunal diese Woche noch über ihr Schicksal entscheide." So dieser Blutmensch. ')

Beweise.

Also Beschleunigung des Processes! Wer aber war in größerer Vereine legenheit als der Staatsanwalt! Er hatte noch keinen Anhalt zur Anklage in diesem welthistorischen Prozesse! Er beklagte sich beim Convent, dass ihm noch kein einziges beschwerendes Actenstück zugesendet worden sei, und dass es ihm darum unmöglich sei, den Beschluss des Conventes durchzuführen. Héron hatte vergebens versprochen, die Angeklagte durch schriftliche Beweise zu erdrücken er besaß keine Urkunden. Die guten Freunde meinten: wozu Beweise? sie müsste wie Pastetenfleisch zerhackt werden, wenn ihr Recht widerfahren würde.

Ein

Da half sich die Mörderpartei mit einer Maßregel, so niederträchtig, schlechtes so einzig in ihrer Bosheit, dass etwas Schlechteres kaum zu ersinnen war. Mittel. Der eigene Sohn der Königin musste zum Zeugnis gegen die Mutter verwendet werden. Die Actenstücke, welche dies beweisen, sind jezt veröffentlicht. 2)

XVII.

Seit die Königin in die Conciergerie verjeßt war, stieg die Roheit Ludwig Simons gegen Ludwig XVII.

handelt.

Als am 10. August früh der Kanonendonner begann, ärgerte sich Simon gewaltig, dass er wegen seines Zöglings dem großen Feste nicht beiwohnen konnte: er zwang den Kleinen, der noch schlaftrunken war, aufzustehen und sich anzukleiden, und rief ihm zu: „Nun, kleiner Capet, heute ist ein großes Fest, du musst roh be rufen: Es lebe die Republik.“ Da der Kleine schwieg, stellte sich Simon drohend vor ihn: „Du verfluchter König von Montbrison, du wirst rufen: „Es lebe die Republik, oder..." Entschlossen erhob der Kleine den Kopf und sagte mit fester Stimme: Sie können machen, was Sie wollen, aber ich werde nicht rufen: „Es lebe die Republik!" Diese Entschiedenheit verblüffte den rohen Gesellen: „Die

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1) Vgl. über ihn Bd. XVI dieses Werkes, S. 138-139.

Beauchesne, 1. c. II, p. 116 ff. Wallon, Trib. révol., p. 316-318.

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ganze Welt soll dein Benehmen erfahren." Am andern Tag las Simon den Festbericht seinem Zögling vor, der ruhig zuhörte, sich aber bei der vierten Rede: „Hier hat das Beil des Gesezes den Tyrannen getroffen“ in die Fensternische begab und bitterlich weinte. Simon riss den König an den Haaren wieder zu Tische, an welchem er in der Vorlesung fortfuhr, und wollte ihn beim Saße: „Schwören wir, die Verfassung zu vertheidigen: die Republik ist ewig" zwingen zu schwören: Die Republik ist ewig!" Der Kleine schwieg, da packte ihn der rohe Mann an den Schultern und schüttelte ihn entseßlich. Als Ludwig XVII. sagte: Nichts ist ewig", ergrimmte Simon und warf ihn mit einem Fluche auf das Bett, dass die Mauern des Zimmers zitterten. „Lass ihn,“ rief sein Weib, „er ist noch jung, er ist in Missbräuchen und Lügen aufgezogen. “ Endlich wurde Simon ruhiger, stellte sich vor das Bett, auf welchem der Kleine vor Schmerz weinte: „Du bist selber schuld, wenn ich dich so behandle; du hast es verdient." Unter Thränen antwortete der Kleine: „Ich habe mich geirrt, Gott ist ewig, aber nur er ist es." Seit die Hinopferung der Königin beschlossen war, wurden Schandgedichte auf Madame Veto und die österreichische Wölfin verbreitet, und Simon gab ein solches Ludwig zu lesen und befahl ihm, es dann zu singen. Kaum hatte der Kleine einen Blick darauf geworfen, so legte er das Lied unwillig auf den Tisch: „Nie werde ich ein solches Lied singen." Da entgegnete der rohe Mann: „Ich haue dich nieder, wenn du es nicht singst!" - Niemals!" rief Ludwig XVII. entschlossen. Simon griff zu einem Schüreisen und warf es gegen ihn, nur durch eine rasche Beugung des Kopfes rettete der Bedrohte sein Leben. 1)

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Hier war leidenschaftliche Aufregung Simons. Doch rasch sollte das Ludwig Leben des jungen Königs nicht enden und auf blutige Weise — leiblich und

gegen

XVII. seelisch sollte er zugrunde gerichtet werden. Ein bestimmter Plan zeigt sich in

folgendem: Simon zwang den Kleinen, sehr viel zu essen, sehr viel Wein und Brantwein zu trinken. Der Kleine wuchs nicht mehr, er bekam Herzklopfen, er bekam Fieber, kein Arzt wurde geholt. Als nach einiger Zeit die kräftige Natur des Knaben den Sieg davontrug, wurde der Zwang, viel zu essen und zu trinken erneuert, dabei der Arme durch Misshandlung in die Stimmung einer knechtischen Furcht versezt.

Als er einmal den trunkenen Lehrer beim Tische bediente, schlug ihm dieser mit seinem Handtuch beinahe ein Auge aus. Ein menschlich gesinnter Beamter Lebceuf. der Gemeinde, Leboeuf, trat gerade ein. Simon rief ihm zu: „Sieh einmal her, Bürger, wie der verfluchte kleine Wolf linkisch ist im Dienst; man will aus ihm einen König machen, und er taugt nicht einmal zu einem Bedienten. Komm, trink mit mir, er soll dich auch bedienen." Leboeuf rief Simon mit fester Stimme zu: „Schämst du dich nicht, ein Kind so zu misshandeln? du übertreibst deine Befehle und bringst die Regierung in Verruf, dein Mitschuldiger zu sein." Simon schwieg, zeigte aber Leboeuf beim Gemeinderathe an, und Chaumette stellte den Antrag, Leboeuf, weil er sich ganz niederträchtig und unrepublikanisch im Temple benommen, aus der Zahl der Beamten zu streichen. Von diesen Misshandlungen bekam nicht nur Madame Elisabeth durch Tison Nachricht, sondern auch die

1) Beauchesne, 1. c. II, p. 103-104.

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