phonie (zu welcher sich dann auch Gesang und Tanz gesellte), die auf einem chinesischen Schiffe aufgeführt wurde, erreichte die Abscheulichkeit dieser sogenannten Musik den höchsten Grad. Das Orchester bestand aus einem grossen Tantam, einem kleinen Tantam, Schallbecken, einer Holzbüchse auf einem Dreifuss, die mit zwei Klöppeln geschlagen wurde, einer Art Cocosnuss, welche geblasen wurde und dumpfe Heultöne von sich gab, und einer chinesischen Geige. Dans les tutti le charivari des tamtams, des cymbales, du violon et de la noix de Coco est plus ou moins furieux, selon que l'homme à la sébile (qui du reste ferait un excellent timbalier) accélère ou ou ralentit le roulement de ses baguettes sur la calotte de bois." Zuweilen schwieg das ganze Orchester, nur die Geige greinte fort, dann folgte ein gewaltiger Schlag im Tutti u. s. w. Berlioz konnte aus dem Höllenspectakel nur vier erkennbare Töne heraushören d, e, g, h. Wir wollen ihm glauben, wenn er sagt: „après le premier mouvement d'horreur, dont on ne peut se défendre, l'hilarité vous vagne, et il faut rire, mais rire à se tordre, à en perdre le sens." Zu Seite 525. Den Namen der Melodie Lieu-ye-kin übersetzt P. Amiot: „le satin à feuilles de Saule." Der Name Mu-li-chwa bedeutet Muliblume. Zusätze und Nachträge zur Musik bei den Naturvölkern. Zu Seite 541. Ueber die Musik der alten Mexikaner enthält der Aufsatz von Christian Carl Sartorius „Zustand der Musik in Mexiko" im 7. Bd. der Cäcilia S. 199-222 einige dankenswerthe Andeutungen. Der Berichterstatter erzählt freilich, dass er während eines Aufenthalts von acht Monaten bei den Indianern von ihnen kaum etwas Anderes zu hören bekommen habe, als spanische Tanzweisen oder „Jaraves", und dass in Tlascala, dem „Athen der mexikanischen Indianer", zwar alte indianische Liedertexte, aber nach der Melodie spanischer Volksweisen gesungen werden, so dass wirklich Reste wirklicher altaztekischer Musik wenigstens eine höchst problematische Sache sind. „In den vom Verkehre ganz entfernt liegenden Theilen des Gebirges", sagt Sartorius, ,,sollen sie noch ihre eigenen Lieder und Melodien haben, höchst einförmig und traurig, namentlich in der Huasteca und dem Lande der Otomi. Von den alten Indiern wissen wir nur, dass sie mit kriegerischer Musik zum Kampfe zogen und dass sie bei ihren Opfern Trommeln und Pfeifen gebrauchten. Da indessen die heutigen Indier in vielen Stücken dieselbe Lebensart führen, wie ihre Väter unter Montezuma, so kann man theilweise von dem jetzigen Zustand auf den früheren schliessen. Nach diesem war die Musik der alten Indier freilich noch auf einer sehr niederen Stufe. Sie bedienten sich Trommeln aus Stücken hohler Baumstämme, mit Hirschfellen überzogen und Pfeifen aus Rohr oder gebranntem Thon. Ich hatte Gelegenheit, mehrere dieser Instrumente unter den Indiern zu sehen. Die Pfeife ist von der Grösse eines Flageolets, meist aus Bambus und der Ton wird wie bei jenem erzengt. Sie haben 3 auch 4 Tonlöcher und sind, namentlich die alten ans Thon, nicht ohne Zierlichkeit gearbeitet. In den ganz indischen Dörfern bedient man sich bei kirchlichen Festen, namentlich am Tage des Kirchenpatrons und bei den Processionen und Functionen der semane santa (Charwoche) der Trommel und Pfeife, es werden einzelne Schläge auf die Trommel gethan, wie auf eine Pauke und dann auf der Pfeife vier langausgehaltene Töne angegeben c, d, e, c. Diese einförmige, traurige Musik wechselt ab mit einem andern, den Indianern gleich falls eigenem Instrument, Clarin genannt, wo möglich noch trauriger als das vorige." Dieses Clarin ist mit dem Acocotl ein und dasselbe Instrument; Sartorius meint, „es gehöre eine fürchterliche Lunge dazu.“ Das Mundstück besteht aus einer Art Clarinettenschnabel, die Schallöffnung gleicht der eines Alpenhornes. Ausserdem nennt Sartorius eine kleine Schalmei Chirimia, 8 Zoll lang, mit fünf Tonlöchern, sehr gellenden und starken Tones und vorzüglich auf der Hochebene von Tenochtitlan im Gebrauche. Die Indianer spielen darauf zur Trommel verschiedene Melodien, die aber nie den Umfang einer Octave erreichen. Eine kleine Guitarre mit vier Saiten, Jarana genannt, dient meist zur Begleitung von Gesang und Tanz; zum Corpus dieses Instrumentes dient zuweilen ein Armadilpanzer, eine Galabasse oder die grosse, runde, hartschalige Frucht Zacuelli. Auch die Musik der Indianer von Chili wird von Tschudi (Reiseskizzen aus Peru 1846) als sehr düster geschildert. Ein Blasinstrument Jaina, eine Art Clarinette aus Schilfrohr, klingt höchst melancholisch. Ausserdem haben sie eine Art Trompete aus einer Seemuschel. Diese Trompete, Pututo genannt, wird nur an den Tagen der Erinnerung an die Incas geblasen und scheint also aus jenen Zeiten herzurühren. Accorde, zweistimmige bei den Grie- Acocotl 542, 564, 567. Aegypter: Musik des alten Reichs 345, Lieder 348, astronomische Mystik Aeolische Harmonie von F. Bellermann Aeolischer Tonos 184, 186, 188. Aeschylos, Cäsur bei ihm 123. Agoge 60. Ahmed ben Mohamed 431. Ajacaztli 542. Akustiker, griechische 307. Alexander der Grosse 36, 344. Alfarabi 431, 438, 439 ff., 467. Alogia 127. Alphabet, Musik- 284 ff., 446. Alt, Stimmiregion 279. Alyattes 402. Alypius 183, 286, Tonzeichentabelle Ambros, A. W. 5, spricht den Griechen Ambubajen 397, 556. Amenhotep 361, 362, 368. Amerika 541. Amiot, P. 559. Anapast 75. Anapästische Tetrameter und ihre Căsur Anonymus de musica 244, Musikbeispiel Ansa 482, 490. Apeph 347. Apodeixeis in Arkadien 282. Apollo 538. Apotelestische Künste des Aristoxenos 44. Araber, Musik der 425 ff., älteres Ton- Arabisch-persische Musik, Gevaert über 10. Ararey 551. Archilochos 154. Archytas 308, 322 ff., 327, 335. Argul 363, 463, 466. Aristides, musikalische Encyklopädie 41, bei den Griechen 36, über rechtes Aristoxenos 3, 4, 37, Doctrin vom Arsis 67. Ashtan 481. Babylonier 390 ff. B. Bach, Joh. Seb., als Theoretiker 35; Bagana 552. Barabra 366, 548. Barbud 394, 429, 430, 557. Bariton, Stimmregion 277. Bass, Stimmregion 277. Bentley 68. Berat 472. Berlioz, H., Instrumentallehre 70, über Bhairavi 484, 485. Bharata 472, 473, 484. Bharja 484. Bharot 476. Bhat 476. Bilan 507. Binnencăsur 24. Bird 486, 501. Birgelis 429. Birmanen 508, Instrumente derselben 508. Boeckh, A. XX, 127, 170, Quinten- Böotische Harmonie 242, 281. Bogenharfe 357, 372. Bombart (Bommer) 463. Bontempi, G. A., X. Borde, de la 446. Brahma 471, 473. Brill, B. 148. Bruce, James 345. Buccina 465, vgl. Horn. Buchstaben als Tonzeichen, v. Tonschrift. Chinesen, Musik der 510 ff., Quart und Chopin, Jonische Polonaise 102. Choreus 75. Chorgesang bei den Griechen 146, 194. Chormusik bei den Aegyptern 381. Chromatische Scala bei den Indern 505. Chromatisch und enharmonisch in der Chronos protos und seine Multipla 54, untheilbar in der griechischen Musik Chrysander, Gegner Westphal's 199. Clarin 567. Clarinette 159. Clavichord 555. Clavicymbalum 555, 556. Clavier 389, 418, 547, 555. Clemens von Alexandrien über ägyp- Colascione 345, 554. Coloraturen 312, 446, 491. Combou 508. Componist 139. Confucius 513, 517. Consonantia 169, 230, vgl. Symphonie. Corneille 36. Coussemaker, E. de, Werke XIV. |