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Baues zur Rede gestellt hatten, sie aber nicht hinderten, weil sie sich auf die ihnen von Cyrus zu Theil gewordene Erlaubnifs beriefen, denselben durch ein Schreiben darüber in Kenntnifs und erbaten sich von ihm Verhaltungsmafsregeln. Nachdem Darius Hystaspis sich von der Wahrheit des Vorgebens der Juden überzeugt hatte, ertheilte er in der Antwort auf jenes Schreiben den Befehl, den Tempelbau nicht allein nicht zu hindern, sondern ihn vielmehr eifrig zu fördern und die Unkosten desselben aus dem königlichen Schatze und die nöthigen Opferthiere, Waizen, Salz, Wein, Oel an die Priester auf ihr Begehren zum Gottesdienste zu verabreichen (Esr. 1, 3; 6, 3 ff.; 2 Chron. 36, 22 f.). Im sechsten Regierungsjahre dieses Königs (516 v. Chr.) wurde der Bau vollendet (Esr. 5 bis 6, 15).

Dafs während der Regierungsjahre des Darius Hystaspis und seines Nachfolgers Xerxes (485 — 465) die Stadtmauern nicht völlig wieder aufgebaut wurden, davon lag der Grund wohl zunächst in den unruhigen Zeiten, die schon in den letzten Regierungsjahren des Darius

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داراب دارا

neupers. oder d. i. König, auf der Keilinschrift von Persepolis Dár[a]yawu, nom. dár[a]yawush (Vullers lex. pers. u. d. W. ) eintraten und unter Xerxes fortdauerten, ferner in der Gröfse der Arbeit und in der Erkaltung des Eifers der Juden. Dafs die Juden in Palästina während der persischen Kriege nicht verschont bleiben konnten, wird jedem einleuchten, der nur einen Blick auf die damalige Zeit und die Lage Palästinas wirft. Es zogen die persischen Heere nicht selten durch Palästina, oder versammelten sich doch in dessen Nähe. Als Darius 3 Jahre hindurch nach der für die Perser so unglücklichen Schlacht bei Marathon 491 vor Chr. und im 31. Jahre seiner Regierung sehr grofse Zurüstungen zu einem zweiten Feldzuge gegen die europäischen Griechen machte, empörten sich die von dem grau

tete (6), oder mit dèm Mundschenke und Statthalter Nehemia oder mit Zerubabel, der die erste Carawane der im Exil befindlichen Juden nach der von Cyrus allen im Exil lebenden Israeliten ertheilten Erlaubnifs zur Rückkehr nach dem in Trümmern liegenden Jerusalem`zurückführte, zu halten (7). Denn man konnte diese drei Männer, da sie alle grofse Verdienste um das Volk hatten, fast mit demselben Grunde, wie den Esra, mit dem Namen Boten oder Gesandte Jehovas (dyyɛhoi tov

xvoiov) an das Volk Israel nennen. Dafs aber keiner von diesen Männern der Verfasser des prophetischen Buches Malachi sein kann, erhellet schon daraus, dafs diese Meinungen aller historischen Grundlage entbehren und keiner an irgend einer Stelle den Ehrennamen „Prophet", welcher dem Malachi Marc. 1, 2 ertheilt wird, erhält. Es ist hier gegangen, wie mit so manchen anderen Sachen und Personen, worüber die Rabbinen, wenn keine zuverlässige und bestimmte Nachrichten davon vorhanden waren, Vermuthungen und Grübeleien vorgetragen haben, um dadurch in etwa den Mangel derselben zu ersetzen. Wir erinnern hier aufser manchen anderen Angaben nur an die Lebensumstände des Propheten Jesaia. Wie Vieles wissen nicht die Rabbinen und nach ihnen einige Kirchenväter von demselben zu erzählen? S. Gesenius in der Einleitung zum Jesaia, S. 10 ff., §. 2 und S. 45 ff., §. 9.

Bei den alten Schriftstellern treffen wir auch noch Legenden über den Ursprung des Namens. So soll nach Pseudepiphanius (de vitis prophetarum c. 22), der mit vielen anderen seiner Zeit ebenfalls für ein Appellativum hält, aber die Person, welche unter diesem Namen zu verstehen ist, unbestimmt läfst, Malachi diesen Namen wegen seiner Heiligkeit, Milde und körperlichen

(6) S. Talm. Tract. Negilloth c. 1; Rabbi Asaria in 'DAN c. 18, fol. 85, Col. 1.

(7) S. Cocceii Comment. in Malachiam in Prooem.

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Schönheit und nach Isidor von Sevilla (8) wegen der Stärke und Eindringlichkeit seiner Vorträge, und nach Theodoret wegen der Bekanntmachung der ihm von Gott gewordenen Offenbarungen (9) erhalten haben. Vgl. Ephräm des Syrers Erklärung des Malachi, wo man alles dieses findet. Der an Sagen und Fabeln so fruchtbare Pseudepiphanius bringt an der genannten Stelle noch die aus der Bedeutung des Wortes entstandene

Fabel bei, dafs, wenn Malachi einen prophetischen Vortrag gehalten, ein Engel vom Himmel gekommen sei und denselben erklärt habe. Diese Legenden finden sich auch in zwei codd. des Theodoret, nämlich in dem Cod. florent. am Ende der Vorrede des Theodoret zum Mal., und im Cod. Augustin. am Ende des Buches (10). Dafs diese Sagen und Fabeln keiner Widerlegung bedürfen, braucht kaum bemerkt zu werden.

(8) Ἐπειδὴ πὰς ὁ λαὸς ἐτίμα αὐτὸν, ὡς ὅσιον καὶ πρᾷον, ἐκάλεσε Μαλαχίαν ὁ ἑρμηνεύεται ἄγγελος· ἦν γὰρ τῷ εἴδει πάνυ εὐπρεπής i. e. Quoniam sanctus, et mansuetus in honore apud populum habebatur, Malachias ab eo vocatus est, hoc est angelus. Fuit eadem in primis decora et venusta corporis specie.

(9) Im Commentar zu Mal. 1, 1 : Ληφθεισά μου φησὶν, ἡ διάνοια ὑπὸ θείας χάριτος, καὶ τῶν ἀνθρωπίνων ἁπάντων ἐκτος γενομένη, τὴν περὶ τοῦ Ἰσραὴλ ἐδέξατο προαγόρευσιν· οὐκ ἵνα μόνος ταύτην ἔχω τὴν γνῶσιν, ἀλλ ̓ ἵνα καὶ αὐτοῖς ἐπαγγείλω τὰ δηλωθέντα. τούτου χάριν ἑαυτὸν ἄγγελον προσηγόρευσεν, ὡς τοῖς θείοις λόγοις ὑπηρετοῦντα. οὕτως ὑποδείξας τὸν δι' αὐτοῦ φθεγγόμενον κύριον, παραινεὶ τῷ λαῷ προσέχειν τοῖς λεγομένοις.

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(10) Die Worte sind : »Μαλαχίας ἐρμενεύεται ἄγγελος· οὗτος μετὰ τὴν ἐπιστροφὴν τίκτεται ἐν Σοφηρᾷ ἐκ γένους Λευΐ. καὶ ἔτι πάνυ νέος ὢν καλὸν βίον ἔσχεν. καὶ ἐπειδὴ πᾶς ὁ λαὸς ἐτίμα αὐτὸν ὡς ἄμεμπτον καὶ πραΰν ἐκάλεσεν Μαλαχίαν αὐτὸν, ὃ ἐστιν ἄγγελος· ἦν γὰρ καὶ τῷ εἴδει εὐπρεπής. ̓Αλλὰ καὶ ὅσα αὐτὸς εἶπεν ἐν προφητείᾳ, αὐτῇ τῇ ἡμέρᾳ ἄγγελος ὀφθεὶς θεοῦ ἐπεδευτέρου τοὺς λόγους αὐτοῦ. Τὸν δὲ ἄγγελον οὐδεὶς ἀνάξιος ἐθεώρει, ἀλλ ̓ ἢ τὴν φωνὴν αὐτοῦ ἤκουσε μόνον. Οἱ δὲ ἄξιοι καὶ τὸ εἶδος αὐτοῦ ἐθεώρουν, ὡς ἐγένετο ἐν ταῖς ἡμέραις τῆς ἀναρχίας, ὡς γέγραπται ἐφαρφωτεὶμ, τουτέστιν ἐν βίβλῳ Κριτῶν. καὶ ἔτι νέος ὢν προ

samen Cambyses unterworfenen Aegypter. Darius theilte deswegen sein Heer in zwei Theile und liefs den einen Theil gegen Aegypten, und den andern gegen die Griechen in's Feld ziehen. Dafs nun die Juden während dessen Regierung wegen des grofsen, in der Nähe von Palästina versammelten Kriegsheeres nicht ganz verschont und ungestört bleiben konnten, begreift jeder leicht. Auch ist es nicht unwahrscheinlich, dafs die Juden beunruhigt wurden, als Darius den Krieg gegen die Jonier führte, die sich, unterstützt von den Atheniensern und Erotriern, in seinem 20. Regierungsjahre empörten, aber im 27. bezwungen wurden, worauf Darius den eben genannten Krieg mit den europäischen Griechen wegen der genannten Unterstützung anfing. Herod. 5, 23-126; 6, 43-48; 94-119.

Nach dem Tode des Darius Hystaspis, der in seinem 36. Regierungsjahre 485 v. Chr. zu einer Zeit erfolgte, als die persischen Heere völlig gerüstet waren und der Feldzug gegen Aegypten und Griechenland beginnen sollte, setzte sein Nachfolger auf dem persischen Throne, der schwelgerische, wollüstige und grausame Xerxes I (485–464), den angefangenen Krieg gegen die Aegypter fort und brachte sie im Jahre 484 v. Chr. wieder unter den Gehorsam zurück. Hierauf rüstete er sich noch 3 Jahre zum Kriege gegen die Griechen und soll in dieser Zeit ein über 2 Millionen starkes Kriegsheer und eine grofse Flotte zusammengebracht haben. Im 5. Jahre seiner Regierung 480 v. Chr. ging er mit dem Heere über den Hellespont.

Dafs Xerxes, da er aus allen Provinzen seines Reiches die junge Mannschaft ausheben liefs, die Juden nicht werde geschont haben, braucht kaum bemerkt zu werden. Zum Beweise, dafs sich unter den unermesslichen Schaaren auch viele Juden befunden haben, verweiset man gewöhnlich auf den Dichter Chörilus von Samos, einen Zeitgenossen Artaxerxes Mnemon (404-364), der bei Josephus

wider Appion I, 22 sagt, dafs sich phönicisch redende Solymer, Zo'λvuoi (4), welche Josephus und andere für Jerusalemiter halten, in dem Heere der Perser befunden haben. Schon Scaliger bestreitet (opus de emend. tempp. in den angehängten Anmerkungen ad vett. graecor. fragmenta selecta p. 12) dieses, indem er behauptet, dass Chörilus die lycischen und phisidischen Solymer oder Solymäer meine. Auch soll γλώσσαν φοίνισσαν ἀπὸ στομά twv άqieves nicht dagegen sein, indem diese Solymer höchstwahrscheinlich eine Colonie der Phönicier gewesen seien. Dafs Josephus die Stelle des Chörilus falsch auf Juden aus Jerusalem bezogen habe, haben Bochart (Canaan p. 362) und Movers (die Phönicier, Bonn 1841, Bd. I, S. 15 ff.) zur Genüge gezeigt. Movers bemerkt. dafs die Solymer ein in alter Zeit verschlagener canaanitischer Volksstamm gewesen, welcher sich an der kleinasiatischen Küste befand und einen phönicischen Cult, namentlich den des Saturn gehabt habe und allmälig unter den benachbarten Völkern ganz verschwunden sei. S. Plutarch. Alexand. cap. 17; Q. Smyrnaeus III, 243, de def. oracul. cap. 21; Plinius Hist. nat. V. 30. Wenn demnach diese Stelle auch nicht von den Juden handelt, so bleibt es doch gewifs, dafs diese als persische Unterthanen

(4) Man könnte sich zum Beweise, dass Jerusalem Fólvua () genannt wurde, noch berufen auf Josephus (Alt. I. 10, §. 2), der sagt: τὴν μέντοι Σόλυμα ὕστερον ἐκάλεσαν ̔Ιεροσόλυμα (8. Ps. 76, 3 ; 1 Mos 14, 18), wenn nicht Hieronymus im 73. Briefe ad Evangelium ed. Valars. T. I, p. 446 es mit diesen Worten bestritte: »Salem, autem non, ut Josephus et nostri omnes arbitrantur, est Jerusalem sed oppidum iuxta Scythopolim, quod usque hodie appellatur Salem, et ostenditur ibi palatium Melchizedeck ex magnitudine ruinarum veteris operis ostendens magnitudinem, de quo in posteriore quoque parte Geneseos, scriptum est 33, 13. S. Schumanni Pentateuch. p. 245, und Rosenmüller's bibl Alterthumskunde, Bd. II, Th. 2, S. 134 u. 202, und Illgen's historischtheolog. Zeitschrift. Neue Folge. I. Bd., 4. Hft.

Reinke, Malachi.

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