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Der

Prophet Malachi.

Einleitung, Grundtext und Uebersetzung

nebst

einem vollständigen philologisch-kritischen und historischen

Commentar

von

Dr. Laur. Reinke,

Domcapitular und ordentlichem Professor der Theologie und orientalischen Sprachen
an der königl. Academie zu Münster.

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Ἕως τοῦ θανάτου ἀγώνισαι περὶ τῆς ἀληθείας, καὶ κύριος ὁ Θεὸς πολεμήσει υπέρ σου.

Δεν πληρωθῆναι πάντα τὰ γεγραμμένα προφήταις, καὶ ψαλμοῖς, περὶ ἐμοῦ.

Sir. 4, 28 (4, 33).

ἐν τῷ νόμῳ Μωσέως, καὶ Luc. 24, 44.

Da das Werk : »Der Prophet Malachi etc. nach dem Urtheile des Censors nichts der katholischen Glaubens- und Sittenlehre Widersprechendes enthält und dem Zwecke des Verfassers, angehenden Theologen ein sicheres Hülfsmittel zum gründlichen Studium des A. T. zu geben, völlig entspricht, so wird der Druck desselben hierdurch von Ordinariatswegen gestattet.

Münster, den 29. April 1856.

Der General-Vicar

Melchers.

Vorwort.

Zu der neuen Bearbeitung des vorliegenden Commentars über den ́Propheten Malachi sind wir hauptsächlich durch zwei Beweggründe geführt worden durch die Mangelhaftigkeit der bisher erschienenen Commentare und durch den Wunsch, den angehenden Theologen, insbesondere unseren Zuhörern in einem umfassenden Commentare über einen der wichtigsten unter den kleinen Propheten *) ein sicheres Hülfsmittel zum gründlichen Studium des A. T. an die Hand zu geben.

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Was zuerst die früheren Uebersetzungen und Erklärungen des Propheten Malachi betrifft, so lassen dieselben mehr oder weniger Manches zu wünschen übrig, haben Mehreres nach unserer Ueberzeugung nicht richtig aufgefafst, oder doch nicht befriedigend bewiesen. Zur Begründung des Gesagten verweisen wir theils auf unsere Einleitung, worin die früheren wichtigeren Uebersetzungen uud Auslegungen charakterisirt worden sind, theils auf unseren Commentar selbst. Der zweite Punkt, die Rücksicht auf die Theologen, denen der erforderliche literarische Apparat durchweg abgeht, machte es nöthig, dass wir unserem Commentar eine

*) Ist doch Malachi der Schlufsstein des A. B. und der Verkünder des Mittelpunktes des N. B., nämlich des unblutigen Opfers Jesu Christi!

gröfsere Ausführlichkeit geben mussten, als vielleicht der Exeget von Fach wünschen mag. Zu dem Ende ist auch in der Einleitung nicht allein über die Person des Propheten, seine Lebensverhältnisse, sein Zeitalter und seine Sprache und Darstellung eine möglichst genaue und gründliche Untersuchung angestellt worden, sondern es sind auch darin der genaue Zusammenhang und Ideengang der Weissagung des Propheten angegeben, die verschiedenen alten und wichtigeren neuen Uebersetzungen und Commentare näher gewürdigt, namentlich aber das Verhältnifs der älteren Uebersetzungen zum hebräischen Grundtext, sowie ihre Beschaffenheit und Eigenthümlichkeit genau charakterisirt worden.

Den Commentar selbst anlangend, so mufsten wir von der Auslegung Anderer häufig abweichen; wo dieses nöthig war, haben wir durch triftige Gründe zu beweisen gesucht, dafs unter den verschiedenen Ansichten die unsrige, wo nicht als die einzig richtige, doch als die bessere und dem Zusammenhange am meisten entsprechende angesehen werden müsse. Bei dieser Beweisführung gingen wir von dem durch eigene Erfahrung bewährten Grundsatze aus, dafs die Prüfung und Beurtheilung verschiedener Erklärungen und Ansichten nicht wenig zur Schärfung des Urtheils und zur Beförderung eines gründlichen Studiums beitrage. Wenn wir nun bei Erforschung und Begründung des Sinnes oft in die Lage gekommen sind, die Erklärungen älterer und neuerer Ausleger zu bestreiten: so lag dieses in der Natur des Gegenstandes. Dafs wir hierbei stets nur die Sache selbst im Auge gehabt und nicht mit herben und bitteren Worten die Erklärungen Anderer, welche wir für unrichtig hielten, bestritten haben: - davon wird sich jeder Leser dieser, so wie aller unserer Schriften überzeugen, oder bereits überzeugt haben. Die Art und Weise, mit welcher nicht wenige Gelehrte die ihren Ansichten entgegenstehenden bekämpfen, halten wir nicht allein für die hohe Wichtigkeit und Würde der h. Schrift

unangemessen, sondern sie ist auch unserer ganzen Persönlichkeit zuwider.

Wir könnten hier füglicherweise unsere Vorrede schliefsen, wenn wir nicht der festen Ansicht wären, dass es aus verschiedenen Rücksichten zeitgemäss und manchem Leser unseres Commentars willkommen sei, hier seine Aufmerksamkeit noch auf die Ursachen der verschiedenen Erklärungen zahlreicher Stellen der heil. Schrift und zugleich auf den Nutzen eines fleissigen und gründlichen Studiums derselben hinzulenken und die wichtigeren Momente hervorzuheben. Wir sind nämlich der Ueberzeugung, dafs die Erwägung beider Punkte und insbesondere des letzteren nicht wenig geeignet ist, die angehenden Theologen und namentlich den Clerus zum wiederholten und tieferen Studium der heil. Schrift aufzumuntern.

Die Ursachen der beim ersten Blick so auffallenden Verschiedenheit der Uebersetzungen zahlreicher und nicht selten sehr wichtiger Stellen der heil. Schrift und namentlich des A. T. sind gar verschiedener Art:

1. Ein Hauptgrund liegt offenbar in der Sprache, worin die heil. Schriften geschrieben worden sind. Da die hebräische Sprache schon vor 2000 Jahren ausgestorben ist und die Literatur der lebenden Sprache sich nur auf die Bücher des A. T. beschränkt, wir somit nicht mehr den ganzen Sprachschatz besitzen so begreift man, dafs eine genaue Bestimmung der Bedeutung und besonders des Sprachgebrauchs mancher Wörter, insbesondere solcher, die selten oder nur ein- oder zweimal vorkommen, oft sehr schwer sein mufs. Durch Hülfe der verwandten Dialecte lässt sich zwar in den meisten Fällen die ursprüngliche Stammbedeutung angeben und mit Sicherheit bestimmen; allein diese Benutzung derselben reicht häufig zur Angabe des Sprachgebrauchs mancher Wörter nicht hin, indem es nicht selten der Fall ist, dafs ein Wort in den Dialecten in engerer oder weiterer Bedeutung vorkommt. So bezeichnet z. B. on im Hebräischen

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