Welcher die Schläge gesehn, wagt's einzig zu sagen: ich sah es: Würdig des Barts und würdig der Haare der Ahnen vermöcht' ich Diesen zu halten. Du kannst viel schneller dir einen, der Falsches Gegen den Bauer bezeugt, ausfinden, wie den, der die Wahrheit Wider die Ehr' und das Glück aussagte von einem Soldaten.
Anderen Lohn lasst jetzt uns sehen und anderen Nutzen, Welchen der Kriegseid bringt. Nahm ein unredlicher Nachbar Mir von dem Gute der Ahnen ein Thal weg oder ein Kornfeld, Und grub aus den geheiligten Stein von der Mitte der Grenze, Welchen ich jährlich verehrt mit dem Brei und dem mächtigen Kuchen, Oder der Schuldner bezahlt nicht wieder geliehene Gelder,
Falsch auf täuschendem Holz mir erklärend die eigene Handschrift: Muss ich harren des Jahrs, bis dass für das sämmtliche Volk man Mit den Processen beginnt; auch dann muss tausend Verdruss noch, Tausend Verzug ich ertragen es bleibt beim Ordnen der Bänke Häufig allein; schon nimmt der beredte Caedicius seinen Mantel herab, schon drängt's bei Seite den Fuscus, gerüstet Ziehen wir ab und es zögert der Kampf im Sande des Marktes. Jenen jedoch, die bewehrt und umgürtet mit Degengehänge,
Gönnt man nach eigener Wahl sich die Frist vor Gerichte zu wählen, Und nie reibt sich die Sach' an des Rechtsstreits zögerndem Hemmschuh. Ferner gebühret allein den Soldaten das Recht, zu vererben, Wenn der Erzeuger noch lebt; denn was in den Mühen des Kriegsstands Sie sich erworben, es fällt nicht heim zu dem ganzen Vermögen, Welches der Vater gesammt zu verwalten im Rechte. Der Vater Schleicht drum bei dem Coran, der folgend den Fahnen im Lager Geld sich gemacht, um's Erb', ob gleich schon zitternd. Es bringt den Weiter die billige Gunst und lohnt sein rühmliches Streben. Liegt's doch, wie es mir scheint, in des Feldherrn eigenem Nutzen, Dass, wer tapfer sich hält, auch jeglichen Glückes geniesse, Und dass jeder sich freue des Rossschmucks, jeder der Ketten.
Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzig.
Der Druck vorstehender Bogen war fast vollständig beendet, als uns ein eben erschienenes Werk in die Hände kam, welches, von einem Fachgenossen verfasst, die auf die Medicin bezüglichen Stellen bei unserm Dichter zu erläutern sucht. Wir können hier weiter nichts thun, als auf das Buch verweisen, behalten uns aber vor, bei einer andern Gelegenheit auf dasselbe näher einzugehen. Der Titel ist: Études médicales sur les poètes latins par P. Menière, Profess. agrégé de la Faculté de médec. à Paris etc. Par. 1858. 8. Daselbst nr. XV. Iuvenal. p. 347-388. Bemerken wollen wir noch, dass vor ein paar hundert Jahren schon der Venetianer Caesar Zarotti in ähnlicher Weise den Martial von medicinischer Seite aus commentirt hat. S. de medica Martialis tractatione commentarius. Venet. 1657. 4.
Quis nescit, Volusi Bithynice, qualia demens
Aegyptus portenta colat? crocodilon adorat Pars haec, illa pavet saturam serpentibus ibin. Effigies sacri nitet aurea cercopitheci,
Dimidio magicae resonant ubi Memnone chordae Atque vetus Thebe centum iacet obruta portis. Illic aeluros, hic piscem fluminis, illic Oppida tota canem venerantur, nemo Dianam. Porrum et caepe nefas violare et frangere morsu: O sanctas gentes, quibus haec nascuntur in hortis Numina! Lanatis animalibus abstinet omnis Mensa, nefas illic fetum iugulare capellae: Carnibus humanis vesci licet. Attonito quum Tale super coenam facinus narraret Ulixes Alcinoo, bilem aut risum fortasse quibusdam Moverat, ut mendax aretalogus: In mare nemo Hunc abicit, saeva dignum veraque Charybdi, Fingentem immanes Laestrygonas atque Cyclopas? - Nam citius Scyllam vel concurrentia saxa Cyaneis plenos et tempestatibus utres Crediderim aut tenui percussum verbere Circes Et cum remigibus grunnisse Elpenora porcis: Tam vacui capitis populum Phaeaca putavit? -
Sic aliquis merito nondum ebrius et minimum qui De Corcyraea temetum duxerat urna;
Solus enim haec Ithacus nullo sub teste canebat.
Mystischer Fackel, wie ihn ein Priester der Ceres sich wünschet, Glaubt wohl, nimmer befall' ihn hienieden ein Uebel? Es trennt uns Dies vom stummen Geschöpf, und drum auch haben allein wir Hehre Vernunft im Besitz, und geschaffen für göttliche Dinge Und für die Künste geschickt, sie zu üben und leicht zu begreifen, Sind wir vom Geiste beseelt, aus himmlischen Burgen gesendet, Den das Gebückte zur Erd' hinblickend entbehret. Es schenkte Diesem der Schöpfer des Alls mit der Welten Beginnen allein nur Leben, doch uns noch dazu ein Gemüth, dass wechselnd die Liebe Uns um Hülfe zu flehn und solche zu leisten geböte,
Alle Zerstreuten zum Volk zu vereinen, zu fliehen die alten Haine, die Wälder, bewohnt von der Ahnen Geschlecht, zu verlassen, Häuser zu bau'n und eng zu verbinden mit unseren Laren Anderer Dach, dass Schlaf, durch Nachbars schwelle gesichert,
5 Mache das Wechselvertrau'n, mit den Waffen zu schützen den Bürger, Ist er gestürzt, ist wankend der Gang von gewaltiger Wunde, Alle zu rufen mit einer Drommet', in den nämlichen Thürmen
Sicher zu sein und bewahrt sich zu sehn von dem nämlichen Thorschloss. Doch bei Schlangen ist jetzt Eintracht viel grösser; es schont ein O Aehnlich geflecktes das andere Wild: wann brachte den Löwen Je ein stärkerer Löwe zum Tod? in welchem der Haine Fiel ein Eber noch je von den Zähnen des grösseren Ebers? Indiens Tigerin lebt mit der wüthenden Tigerin friedlich Stets und immer, es herrscht bei grimmigen Bären die Ruhe: 5 Aber zu schmieden den tödtlichen Stahl auf frevelndem Amboss, Achten für nichts jetzt Menschen, indess bloss Hacken und Karst im Feuer zu glühen gewohnt und müde von Spaten und Pflugschar Schmiede der Vorzeit nichts vom Verfert'gen der Schwerter verstanden. Völker erblicken wir jetzt, die nicht mit dem Hasse zufrieden,
0 Wenn sie getödtet den Mann: nein, Brust und Arme, Gesichter Sehen für Art von Genuss sie noch an; wie würde sich äussern, Oder wohin wohl fliehn Pythagoras, wenn er in jetz'ger Zeit die Gräuel erlebt, der jeglichen Thiers sich enthielt, als Wär' es ein Mensch, und dem Mund nicht jedes Gemüse vergönnte?
« PredošláPokračovať » |