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Doch kann die Beziehung zwischen ihnen eine verschiedene sein. Es kann nämlich entweder: a. die eine Person nur Gläubiger, die andere nur Schuldner sein einseitige Obligationen -; hieher gehören alle Deliktsobligationen, und von den Obligationen aus R-geschäften diejenigen, welche stricti iuris find (z. B. Darlehn, stipulatio). Oder es kann b. jede Person zugleich Gläubiger und Schuldner sein zweiseitige Obligationen -; hieher gehören alle bonae fidei obligationes (§ 24. V. a). Die Zweiseitigkeit ist wiederum eine verschiedene. Sie ist nämlich 1. entweder in dem Wesen der betreffenden Obligation begründet - notwendig, wesentlich zweiseitige, oder gegenseitige Obligation, ultro citroque obligatio, so daß jedes der beiden Subjekte stets und notwendig zugleich Creditor und Debitor ist, und die beiderseitigen Ansprüche und Verbindlichkeiten (Leistung und Gegenleistung) sich kreuzen und bedingen (z. B. Kauf-, Gesellschaftsvertrag); oder sie beruht 2. auf zufälligen Umständen, so daß der eine ursprünglich und wesentlich der Creditor, der andere der Debitor ist, letterer aber an ersteren zufällige und sekundäre, das Wesen der Obligation nicht berührende Gegenforderungen (auf Schadloshaltung 3. B. wegen Verwendungen und Auslagen) haben kann, welche nötigenfalls mit einer aus dem Kontrakt fließenden actio contraria (Gegenklage) geltend gemacht werden, unvollkommen zweiseitige, einseitige Obligation mit actio contraria (z. B. Mandat, Commodat).

II. Meistens steht einem Gläubiger ein Schuldner gegenüber; es kann aber auch auf der aktiven oder passiven Seite eine Mehr heit von Subjekten sich finden Dabei sind folgende Fälle zu unterscheiden:

A. Jeder der mehreren Gläubiger oder Schuldner hat einen Teil des geschuldeten (juristisch teilbaren) Gegenstandes zu fordern oder zu leisten, obligatio plurium pro parte s. rata. Hier sind so viele Einzelobligationen vorhanden, als Gläubiger oder Schuldner (z. B. mehrere Erben § 174. III. b).

B. Jeder der mehreren Gläubiger oder Schuldner hat neben dem anderen denselben ganzen Gegenstand (resp. dessen aestimatio) zu fordern oder zu leisten obligatio in solidum i. w. S. (z. B. bei der Verbindlichkeit zur Strafleistung aus einem Delikt, ferner wenn mehreren dieselbe ganze Sache vermacht ist § 134. I. c. § 183. III. b.). Auch hier giebt es so viele unabhängige Einzelobligationen, als Gläubiger oder Schuldner.

Si tutores rem pupilli furati sunt, videamus, an . . singuli in solidum teneantur et, quamvis unus duplum praestiterit, nihilominus etiam alii teneantur: nam in aliis furibus eiusdem rei pluribus non est propterea poenae deprecatio, quod ab uno iam exacta est. Tryph. 1. 55 § 1 D. de adm. tut. 26, 7.

C. Jeder der mehreren Schuldner hat denselben Gegenstand zu leisten, doch wird durch die Leistung des einen die Verbindlichkeit

aller aufgehoben, - obligatio in solidum i. e. S., bloße Solidarobligation (z. B. Verpflichtung mehrerer zum Schadensersah aus einem gemeinsamen Delikt oder Quafidelikt, oder aus der Verletzung eines gemeinsam eingegangenen Kontraktes). Hier liegen in Wahrheit ebenfalls mehrere selbständige Obligationen vor, welche nur durch die Identität des geschuldeten Objektes mit einander verknüpft sind.

a. Si plures in eodem coenaculo habitent, unde deiectum est, in quemvis haec actio dabitur, et quidem in solidum. Sed si cum uno fuerit actum, ceteri liberabuntur perceptione, non litis contestatione. Ulp. 1. 1 § 10 l. 3. Paul. 1. 4 D. de his qui eff. 9, 3.

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b. Si apud duos sit deposita res, adversus unumquemque eorum agi poterit; nec liberabitur alter, si cum altero agatur: non enim electione sed solutione liberantur. Proinde si . . alter quod interest praestiterit, alter non convenietur exemplo duorum tutorum. Ulp. 1. 1 § 43 D. depos. 16, 3. D. Es kann aber endlich auch eine Obligation ganz und ungeteilt sich auf mehrere Subjekte beziehen, so daß sich nur eine Leistung in obligatione befindet und jeder der mehreren Gläubiger oder Schuldner dem gemeinschaftlichen Schuldner oder Gläubiger so gegenübersteht, wie wenn er der einzige Gläubiger oder Schuldner wäre: alsdann spricht man von einer aktiven oder passiven Korrealobligation, deren Subjekte duo (s. plures) rei credendi (s. stipulandi), debendi (s. promittendi) oder correi genannt werden. Die Korrealobligationen sezen notwendig einen einheitlichen Begründungsakt voraus und beruhen stets auf einem Rgeschäfte, entweder Vertrag (insbesondere stipulatio) oder testamentarischer Anordnung. Von den bloßen Solidarobligationen unterscheiden sie sich wesentlich dadurch, daß nicht bloß durch einmalige Leistung des geschuldeten Objektes, sondern schon durch die Litiscontestation mit dem einen Gläubiger oder Schuldner die Forderung oder Verbindlichkeit der übrigen aufgehoben wird.

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a. 1. Cum duo eandem pecuniam aut promiserint aut stipulati sint, ipso iure et singulis in solidum debetur et singuli debent; ideoque petitione, acceptilatione unius tota solvitur obligatio. Iavol. 1. 2 D. h. t. (de duob. r. 45, 2.).

2. Si duo rei stipulandi sint, . . convenit et uni recte solvi et unum iudicium petentem totam rem in litem deducere, item unius acceptilatione perimi utrisque obligationem: ex quibus colligitur unumquemque perinde sibi adquisiise, ac si solus stipulatus esset, excepto eo, quod etiam facto eius, cum quo commune ius stipulantis est, amittere debitorem potest. Venulej. 1. 31 § 1 D. de novat. 46, 2.

b. Ubi duo rei facti sunt, potest vel ab uno eorum solidum peti; . . et partes autem a singulis peti posse nequaquam dubium est. Ulp. 1. 3 § 1 D. h. t.

c. Cum duo eandem pecuniam debent, si unus capitis demi

Doch kann die Beziehung zwischen ihnen eine verschiedene sein. Es kann nämlich entweder: a. die eine Person nur Gläubiger, die andere nur Schuldner sein einseitige Obligationen; hieher gehören alle Deliktsobligationen, und von den Obligationen aus R-geschäften diejenigen, welche stricti iuris find (z. B. Darlehn, stipulatio). Oder es kann b. jede Person zugleich Gläubiger und Schuldner sein zweiseitige Obligationen; hieher gehören alle bonae fidei obligationes (§ 24. V. a). Die Zweiseitigkeit ist wiederum eine verschiedene. Sie ist nämlich 1. entweder in dem Wesen der betreffenden Obligation begründet notwendig, wesentlich zweiseitige, oder gegenseitige Obligation, ultro citroque obligatio, so daß jedes der beiden Subjekte stets und notwendig zugleich Creditor und Debitor ist, und die beiderseitigen Ansprüche und Verbindlichkeiten (Leistung und Gegenleistung) sich kreuzen und bedingen (z. B. Kauf-, Gesellschaftsvertrag); oder sie beruht 2. auf zufälligen Umständen, so daß der eine ursprünglich und wesentlich der Creditor, der andere der Debitor ist, letterer aber an ersteren zufällige und sekundäre, das Wesen der Obligation nicht berührende Gegenforderungen (auf Schadloshaltung z. B. wegen Verwendungen und Auslagen) haben kann, welche nötigenfalls mit einer aus dem Kontrakt fließenden actio contraria (Gegenklage) geltend gemacht werden, unvollkommen zweiseitige, einseitige Obligation mit actio contraria (3. B. Mandat, Commodat).

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II. Meistens steht einem Gläubiger ein Schuldner gegenüber; es kann aber auch auf der aktiven oder passiven Seite eine Mehrheit von Subjekten sich finden Dabei sind folgende Fälle zu unterscheiden:

A. Jeder der mehreren Gläubiger oder Schuldner hat einen Teil des geschuldeten (juristisch teilbaren) Gegenstandes zu fordern oder zu leisten, obligatio plurium pro parte s. rata. Hier sind so viele Einzelobligationen vorhanden, als Gläubiger oder Schuldner (z. B. mehrere Erben § 174. III. b).

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B. Jeder der mehreren Gläubiger oder Schuldner hat neben dem anderen denselben ganzen Gegenstand (resp. dessen aestimatio) zu fordern oder zu leisten obligatio in solidum i. w. S. (z. B. bei der Verbindlichkeit zur Strafleistung aus einem Delift, ferner wenn mehreren dieselbe ganze Sache vermacht ist § 134. I. c. § 183. III. b.). Auch hier giebt es so viele unabhängige Einzelobligationen, als Gläubiger oder Schuldner.

Si tutores rem pupilli furati sunt, videamus, an . . singuli in solidum teneantur et, quamvis unus duplum praestiterit, nihilominus etiam alii teneantur: nam in aliis furibus eiusdem rei pluribus non est propterea poenae deprecatio, quod ab uno iam exacta est. Tryph. 1. 55 § 1 D. de adm. tut. 26, 7.

C. Jeder der mehreren Schuldner hat denselben Gegenstand zu leisten, doch wird durch die Leistung des einen die Verbindlichkeit

aller aufgehoben, obligatio in solidum i. e. S., bloße Solidarobligation (z. B. Verpflichtung mehrerer zum Schadensersah aus einem gemeinsamen Delikt oder Quafidelikt, oder aus der Verlegung eines gemeinsam eingegangenen Kontraktes). Hier liegen in Wahrheit ebenfalls mehrere selbständige Obligationen vor, welche nur durch die Identität des geschuldeten Objektes mit einander verknüpft sind.

a. Si plures in eodem coenaculo habitent, unde deiectum est, in quemvis haec actio dabitur, et quidem in solidum. Sed si cum uno fuerit actum, ceteri liberabuntur perceptione, non litis contestatione. Ulp. l. 1 § 10 1. 3. Paul. 1. 4 D. de his qui eff. 9, 3.

b. Si apud duos sit deposita res, adversus unumquemque eorum agi poterit; nec liberabitur alter, si cum altero agatur: non enim electione sed solutione liberantur. Proinde si . . . alter quod interest praestiterit, alter non convenietur exemplo duorum tutorum. Ulp. 1. 1 § 43 D. depos. 16, 3. D. Es kann aber endlich auch eine Obligation ganz und ungeteilt sich auf mehrere Subjekte beziehen, so daß sich nur eine Leistung in obligatione befindet und jeder der mehreren Gläubiger oder Schuldner dem gemeinschaftlichen Schuldner oder Gläubiger so gegenübersteht, wie wenn er der einzige Gläubiger oder Schuldner wäre: alsdann spricht man von einer aktiven oder passiven Korrealobligation, deren Subjekte duo (s. plures) rei credendi (s. stipulandi), debendi (s. promittendi) oder correi genannt werden. Die Korrealobligationen sehen notwendig einen einheit lichen Begründungsakt voraus und beruhen stets auf einem Rgeschäfte, entweder Vertrag (insbesondere stipulatio) oder testamentarischer Anordnung. Von den bloßen Solidarobligationen unterscheiden sie sich wesentlich dadurch, daß nicht bloß durch einmalige Leistung des geschuldeten Objektes, sondern schon durch die Litiscontestation mit dem einen Gläubiger oder Schuldner die Forderung oder Verbindlichkeit der übrigen aufgehoben wird.

a. 1. Cum duo eandem pecuniam aut promiserint aut stipulati sint, ipso iure et singulis in solidum debetur et singuli debent; ideoque petitione, acceptilatione unius tota solvitur obligatio. Iavol. 1. 2 D. h. t. (de duob. r. 45, 2.).

2. Si duo rei stipulandi sint, . . convenit et uni recte solvi et unum iudicium petentem totam rem in litem deducere, item unius acceptilatione perimi utrisque obligationem: ex quibus colligitur unumquemque perinde sibi adquisiise, ac si solus stipulatus esset, excepto eo, quod etiam facto eius, cum quo commune ius stipulantis est, amittere debitorem potest. Venulej. 1. 31 § 1 D. de novat. 46, 2.

b. Ubi duo rei facti sunt, potest vel ab uno eorum solidum peti; . . et partes autem a singulis peti posse nequaquam dubium est. Ulp. 1. 3 § 1 D. h. t.

c. Cum duo eandem pecuniam debent, si unus capitis demi

nutione exemptus est obligatione, alter non liberatur; multum enim interest, utrum res ipsa solvatur an persona liberetur: cum persona liberatur manente obligatione, alter durat obligatus. Pomp. 1. 19 eod.

d. 1. Et stipulandi et promittendi duo pluresve rei fieri possunt; stipulandi ita, si post omnium interrogationem promissor respondeat 'spondeo': utputa cum duobus separatim stipulantibus ita promissor respondeat 'utrique vestrum dare spondeo'; nam si prius Titio spoponderit, deinde alio interrogante spondeat, alia atque alia erit obligatio nec creduntur duo rei stipulandi esse. Duo pluresve rei promittendi ita fiunt [veluti si ita interrogati]: Maevi, quinque aureos dare spondes? Sei eosdem quinque aureos dare spondes?' respondeant singuli 'spondeo'. pr. I. eod. 3, 16.

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2. fiunt duo rei promittendi . . testamento: utputa si pluribus heredibus institutis testator dixit 'Titius aut Maevius Sempronio decem dato.' Pap. 1. 9 pr. D. h. t.

3. Si Titio aut Seio utri heres vellet, legatum relictum est, heres alteri dando ab utroque liberatur; si neutri dat, uterque perinde petere potest, atque si ipsi soli legatum foret: nam ut stipulando duo rei constitui possunt, ita et testamento potest id fieri. Cels. 1. 16 D. de leg. II. 31.

B. Beziehung der Obligationen auf dritte.

§ 112. (§ 102.) a. Berechtigung und Verpflichtung aus Verträgen dritter.

[Müll. § 99. B. III. § 9. P. § 266. Schi. § 261. K. § 184. Ku. I. § 609. 610. 744. 745. 761. 762.]

I. Dem Wesen der Obligation, als einem individuellen Verhältnis zwischen zwei bestimmten Subjekten, entsprechend, stellt das Röm. R. folgende Regel auf: a. Stellvertretung (§ 20) bei Eingehung von Öbligationen ist unzulässig. Jede Obligation hat nur zwischen den Personen Wirksamkeit, welche sie begründet haben, so daß ein dritter aus ihr weder Gläubiger noch Schuldner werden kann; ist die Leistung direkt auf den Namen des dritten gestellt, so ist die Obligation selbst ungültig. Jedoch kann dem Schuldner schon durch den Vertrag das R. eingeräumt sein, statt an den Gläubiger auch an einen bestimmten Dritten (solutionis causa adiectus) zu leisten, welcher jedoch selbst kein Forderungs-R. hat. Soll die Wirkung eines obligatorischen Vertrages sich auf einen dritten beziehen, so läßt sich dies nur indirekt durch Übertragung der entstandenen Forderung oder Verbindlichkeit auf dem Wege der Cession (§ 144) oder Delegation (§ 142) auf den dritten erreichen. b. Aus den Obligationen der Sklaven und hausunterthänigen Personen werden unmittelbar und notwendig die Ge

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