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beide Arme frei liess und das Herabfallen der Toga hinderte. Diese Tracht kam bei den Soldaten ab 2), seitdem das sagum

Fig. 6.

eingeführt war, welches nunmehr als Kriegstracht der Friedenstracht der Toga entgegengesetzt wird 3), erhielt sich aber immer bei gewissen feierlichen Riten, wie bei den testamentis in procinctu 4), der Devotion 5), bei der Oeffnung des Janustempels 6), bei Anlagen von Städten 7), bei den Ambarvalien) und bei Opferhandlungen verschiedener Art 9). Wenn Cato sagt,

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1) Festi epit. p. 77, 3: Endo procinctu, in procinctu. significat autem, quum ex castris in proelium exitum est, procinctos, quasi praecinctos atque expeditos. Nam apud antiquos togis incincti pugnitasse dicuntur. Vgl. p. 56, 12: Classis procincta, exercitus instructus. Festus p. 189a 13. epit. p. 225 5: Procincta classis dicebatur, quum exercitus cinctus erat Gabino cinctu confestim pugnaturus. Serv. ad Aen. 7, 612: Gabinus cinctus est toga sic in tergum reiecta, ut una (lies ima) eius lacinia a tergo revocata hominem cingat. Hoc autem vestimenti genere veteres Latini cum necdum arma (lies mit Müller saga) haberent, praecinctis togis bellabant, unde etiam milites in procintu esse dicuntur. Isidor. or. 19, 24, 7: Cinctus Gabinus est, cum ita imponitur toga, ut togae lacinia, quae postsecus reiicitur, attrahatur ad pectus.

2) Wenn noch später den Heeren togae geliefert werden, so ist deren Anzahl eine beschränkte, wie z. B. 1200 togae auf 12000 tunicae (Liv. 29, 36, 2) oder 6000 togae auf 30,000 tunicae (Liv. 44, 16, 3), so dass sie nicht als gewöhnliche Kleidung, sondern zu besondern Zwecken, die uns unbekannt sind, verwendet sein müssen.

3) Daher oft saga sumere, ad saga ire, in sagis esse, d. h. in den Krieg ziehn. Dagegen heisst die Toga 50 sipnuz. Dio Cass. 41, 17. Bekannt ist Ciceros Vers (in Pison. 30, 73):

Cedant arma togae, concedat laurea laudi.

vgl. Cic. de or. 3, 42, 167.

4) Gaius 2, 101. Festi epit. p. 109, 7. Vgl. Mommsen Staatsrecht I12, S. 36.
5) Liv. 8, 9, 9. 10, 7, 3.
6) Verg. Aen. 7, 612:

Ipse Quirinali trabea cinctuque Gabino
insignis reserat stridentia limina consul.
8) Lucan. 1, 596.

7) S. Staatsverwaltung 12, S. 126.

9) Liv. 5, 46, 2. Val. Max. 1, 1, 11. Darauf beziehen sich auch die Stellen des Appian. Pun. 48: Σκιπίων δὲ νίκην ἀρίστην νενικηκὼς τὰ μὲν ἄχρηστα της λείας ἐνεπίμπρη διαζωσάμενος αὐτός, ὥσπερ εἰώθασι Ρωμαίων οἱ στρατηγοί. Mithr. 45 : Σύλλας δὲ πολλῶν μὲν αἰχμαλώτων πολλῶν δ' ὅπλων καὶ λείας κρατῶν τὰ μὲν ἀχρεῖα σωρευθέντα διαζωσάμενος, ὡς ἔθος ἐστὶ Ῥωμαίοις, αὐτὸς

binus.

bei dem ritus Gabinus habe man auch das Haupt mit einem Theile der Toga verhüllt 1), so scheint dies doch nur bei den religiösen Handlungen vorgekommen zu sein 2), bei welchen man auch sonst, ohne den cinctus Gabinus anzuwenden, die Toga über das Haupt cinctus Gazog Fig. 6)3), um jede Störung bei der Handlung abzuwehren 4). Die Erwähnungen des cinctus Gabinus bei Schriftstellern des vierten Jahrhunderts und noch späterer Zeit 5) können hier ganz übergangen werden, da sie nur einen alten Namen auf die damalige von der alten ganz verschiedene toga anwenden, welche in toga picta den consularischen Diptychen dargestellt ist und noch immer Kaiserzeit. toga picta oder richtiger vestis picta"), auch wohl trabea heisst. Die doppelten Elfenbeintäfelchen, welche die antretenden Consuln und höheren Magistrate ), seit Theodosius d. Gr. nur die Consules ordinarii o), an den Kaiser und ihre Freunde schenkten 10), sind noch in grosser Anzahl vorhanden 11), und haben zu viel

évéronse tois évvakiotę dɛoïç. Pisanische Inschr. Orelli 642: dum ii, qui immolaverint cincti Gabino ritu, struem lignorum succendant.

1) Serv. ad Aen. 5, 755: Quem Cato in originibus dicit morem fuisse. Conditores enim civitatis taurum in dextram, vaccam intrinsecus cingebant et incincti ritu Gabino, id est togae parte caput velati, parte succincti tenebant stivam in

curtam.

2) Dies nimmt auch Müller Etr. I, S. 266 an.

3) Dies ersieht man aus häufigen bildlichen Darstellungen. S. z. B. Visconti Mus. Pio- Clem. III tav. 19; IV tav. 45 und das Relief einer ara von Caere Monum. ined. dell' Inst. VI, tav. XIII fig. 1. Die hier abgebildete Statue steht jetzt im Vatican in der sala della biga und ist herausgegeben von Bouillon Vol. II mit der Unterschrift Sacrificateur Romain.

4) Verg. Aen. 3, 405 und über den ritus Romanus, nach welchem velato capite geopfert wird, Staatsverwaltung III, S. 171.

5) Claudian de tertio cons. Honorii 3; de quarto cons. Honorii 6; de sexto cons. Honor. 594. Prudentius Peristeph. 10, 1015, wo ein Priester ein taurobolium vollzieht:

Isidor. 19, 24, 7.

6) S. oben S.

cinctu Gabino sericam fultus togam.

dentes:

Diese Stellen hat Müller nicht richtig beurtheilt. 526 und Mommsen Staatsrecht 12, S. 400 Anm. 1. 7) Claudian de cons. Stilich, 3, 346: immanesque simul Qui secti ferro in tabulas, auroque micantes, Inscripti rutilum caelato consule nomen Per proceres et vulgus eant.

8) Auch Quaestoren vertheilten diptycha. Symmachus ep. 2, 81: Filius noster Symmachus

offert tibi dona quaestoria

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diptycha et apophoreta suscipere dignemini.

Quaeso igitur, ut eius nomine

9) Cod. Theod. 15, 8, 1: exceptis consulibus ordinariis nulli prorsus alteri nuream sportulam, diptycha ex ebore dandi facultas sit und Gothofredus zu dieser Stelle.

10) Symmachus epist. 2, 81; 5, 56; 7, 76; 9, 119.

11) Es sind gegenwärtig im Ganzen 61 Diptychen mit Reliefdarstellungen be

der späteren

fältigen Untersuchungen Veranlassung gegeben 1); nichtsdestoweniger ist die Zeit, in welche ihr Gebrauch fällt, nur annähernd festzustellen. Das älteste datirte Diptychon ist vom Jahre 406, das jüngste von 541; dass sie indessen schon im vierten Jahrhundert üblich waren, bezeugt Symmachus an den angeführten Stellen, und es ist möglich, dass ihr Ursprung noch viel weiter zurückliegt 2). In dieser Zeit also, d. h. vom dritten oder vierten bis zum sechsten Jahrhundert hat die consularische Toga die Form eines Umschlagetuches, das unter dem rechten Arm hervorkommend über die linke Schulter gelegt wird, den Rücken bedeckend zur linken Hüfte hinabgeht und von da quer über die Mitte des Leibes gezogen, von dem linken Arm aufgenommen wird, über welchen sein Ende frei herunterhängt. Unter dieser toga liegt

kannt, nämlich 38 vollständige und 23, von welchen nur eine Hälfte vorhanden ist. Darunter sind 39 oder vielleicht 41 Consulardiptychen, während die Bestimmung der übrigen nicht bekannt ist.

1) Die bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts bekannt gewordenen Diptycha findet man in Gorii Thesaurus diptychorum consularium et ecclesiasticorum; ace. F. R. Posserii additamenta et praef. Cum tabulis aeneis. Florentiae 1759. III. Voll. fol. Von der grossen Litteratur über die später gefundenen und über die Diptycha überhaupt sind als die wichtigsten Schriften zu erwähnen: C. Gazzera Dichiarazione di un dittico consolare inedito della chiesa cattedrale della città di Aosta. Torino 1834. 4, auch in den Memor, d. Accad. r. d. scienze di Torino T. XXXVIII p. 225 ff.; das Darmstädter Diptychon, im Jahrb. d. Vereins der Alterthumsfreunde im Rheinlande VIII (1846) S. 155; Augustin Das Diptychon consulare in der Domkirche zu Halberstadt; in Foerstemann Neue Mittheilungen des thür. sächs. Vereins für Erforschung der vaterl. Alterth. VII (1848) S. 60—85; Fr. Pulszky Catalogue of the Fejérváry ivoires in the Mus. of J. Mayer, preceded by an essay on ant. ivories. Liverpool 1856; Vögelin Das Zürcherische Diptychon des Consuls Areobindus. Zürich 1857. 4; Westwood Diptychs of the Roman Consuls, in The gentleman's magazine and hist. review, Aug. 1863; Wieseler Das diptychon Quirinianum zu Brescia nebst Bemerkungen über die diptycha überhaupt. Göttingen 1848. 8; Labarte Histoire des arts industriels. 2me éd. Paris 1872. 4. Tom. I, p. 19 ff.; A description of the ivories ancient and mediaeval in the South Kensington Museum, with a preface by W. Maskell. London 1872; Chabouillet Le diptyche consulaire de Saint-Junien, in Revue des Sociétés savantes, de Série, Tom. VI (1873); J. O. Westwood A descriptive catalogue of the fictile ivories in the South Kensington Museum. With an account of the continental collections of classical and mediaeval ivories. London 1874. 80; W. Meyer Zwei antike Elfenbeintafeln der k. Staatsbibliothek in München, in Abh. der ph. hist. Cl. der bayer. Akademie d. W. XV, 1 (1879), in welcher Schrift der ganze Gegenstand ausführlich erörtert und ein chronologisches Verzeichniss der Diptychen gegeben ist.

2) Nach Pulszki's und Westwood's Vermuthung fallen drei der vorhandenen Diptycha noch vor 406. Auf dem ersten (am besten herausgegeben in den Monumenti inediti dell' Inst. V, 51, 1) erkennt Pulzki in den dargestellten Personen den Philippus Arabs und seinen Sohn und setzt es demnach 248; das zweite (Gori II tab. XIX) schreibt er dem Valerius Romulus Cos. 308 zu; das dritte, in Berlin befindliche des Rufius Probianus bezieht er auf den Consul des J. 322 Petronius Probianus, für welchen der Name Rufius nicht nachweisbar ist. Diese Vermuthungen sind weder von Chabouillet noch von W. Meyer gebilligt worden.

das Schultertuch, superhumerale, omophorion, zwei breite Streifen von beiden Schultern her auf der Brust sich vereinigend und dann als einer bis zu den Füssen herabhängend, die bekannte Form der späteren bischöflichen Messkleidung1). Dies ist der cinctus Gabinus, von dem Claudian, Prudentius und Isidor reden.

Aus dem bisher Erwähnten ist ersichtlich, dass die Toga, so lange sie ein einfaches und kunstloses Kleidungsstück war, für alle Bedürfnisse genügte, so dass sie bei Tag und Nacht, von Frauen 2) und Männern, in Krieg und Frieden getragen werden konnte, sobald sie aber ein Gegenstand des Luxus und der Mode wurde, sich als unpraktisch erwies und immer mehr auf den officiellen Gebrauch beschränkte, während die neben der privilegirten Tracht der römischen Bürger seit alter Zeit in Italien und den Provinzen üblichen Costüme der Fremden und Sclaven sich für den praktischen Gebrauch aller Stände immer mehr empfahlen, und je weiter sich das römische Reich ausdehnte, desto mehr fremde Moden in Rom Eingang fanden.

Die arbeitende Classe, welche nur die Tunica, nicht die Toga brauchte 3), bediente sich zum Schutze gegen Regen, Wind, Schnee und Kälte 4) der paenula. Sie ist die Tracht der Maul- paenula. thiertreiber 5), der Sclaven 6), welche im Freien zu thun haben, namentlich der Sänftenträger), und kommt auch bei Soldaten vor); aber nicht nur Männer aller Stände, Reisende im Wagen 9), Städter bei schlechtem Wetter 10), in der Kaiserzeit selbst Volks

1) Ich folge in dieser kurzen Beschreibung Vögelin a. a. O. S. 11. Ausführlich handelt über die Consulartracht W. Meyer S. 22. Auch die Münzen geben über diese Tracht einigen Aufschluss, allein in der Schrift von Madden On the imperial consular dress in dem Numismatic Chronicle. New Series I (1861) p. 231 ist dieser Gegenstand nur flüchtig und wenig gründlich behandelt.

2) S. oben S. 42 Anm. 7.

3) Juvenal 3, 171:

Pars magna Italiae est, si verum admittimus, in qua

nemo togam sumit nisi mortuus.

4) Varro bei Non. p. 537, 12. Quintil. 6, 3, 66. Juven. 5, 79. 5) mulionia paenula Cic. pr. 6) Plaut. Most. 4, 2, 74. 7) Sen. de benef. 3, 28, 5. 8) Sen. de benef. 5, 24, 1. 9) Cic. pr. Milone 20, 54.

Horat epist. 1, 11, 18. Senec. N. Q. 4, 6, 2.
Mart. 6, 59. Lamprid. Al. Sev. 27.
P. Sest. 38, 82.

Vgl. Mart. 9, 22, 9.
Suet. Galb. 6.

10) Lampr. Al. Sev. 27: paenulis intra urbem frigoris causa ut senes uterentur permisit, cum id vestimenti genus semper itinerarium aut pluviale fuisset.

tribunen1) und Redner 2), sondern auch Frauen fanden sie auf Reisen und auf dem Lande bequem 3). Die paenula ist ein Mantel von zottigem Fries (gausapa) 4) oder Leder 5), dunkelfarbig) und dick 7), ohne Aermel, eng an den Körper anschliessend und vorn der Länge nach zugeknöpft und geheftelt, so dass er die freie Bewegung der Arme hindert) und dem einkehrenden Gaste von dem ihn empfangenden Wirthe aufgeknöpft werden muss"). Für Soldaten im Dienst und Arbeiter auf dem Lande, welche die Arme brauchen, war er in dieser sagum. Form nicht anwendbar 10), für beide 11) kam das sagum in Gebrauch, welches nicht ursprünglich römisch ist 12), sondern als

1) Spart. Hadr. 3, 5: (paenulis) uti tribuni plebis pluviae tempore solebant, imperatores autem nunquam, unde hodieque imperatores sine paenulis a togatis videntur. Wenn die Lesart richtig ist, sind unter togati die Einwohner Roms zu verstehen (s. O. Hirschfeld Wiener Studien III (1881) S. 115), ich möchte indessen mit Mommsen Staatsrecht I2, S. 392 Anm. 3 ac togati schreiben.

2) Dial. de or. 39.

3) Die paenula ist ein commune vestimentum, d. h. Männern und Frauen gemeinsam. Dig. 34, 2, 23 § 2. Ueber die paenulae matronales s. Treb. Poll. trig. tyr. 14, 4. Cic. bei Quintil. 8, 3, 54. Lampr. Al. Sev. 27.

4) Mart. 14, 145. Plin. n. h. 8, 193.

5) scortea. Mart. 14, 130. Sen. N. Q. 4, 6, 2.

6) Mart. 14, 129, wo unter den Canusinae der Ueberschrift paenulae zu verstehen sind:

Roma magis fuscis vestitur, Gallia rufis,

Et placet hic pueris militibusque color.

7) spissa et crassa est. Acron. ad Hor. epist. 1, 11, 18. Auch gegen Schläge ist sie ein guter Schutz. Plautus Most. 4, 2, 74: Libertas paenula est tergo tuo. 8) Milo war, als er in rheda paenulatus veheretur, und von Clodius angegriffen wurde, paenula irretitus. Cic. pr. Mil. 20, 54.

9) Cic. ad Att. 13, 33, 4: De Varrone loquebamur; lupus in fabula. Venit enim ad me, et quidem id temporis, ut retinendus esset. Sed ego ita egi, ut non scinderem paenulam. Memini enim tuum: „et multi erant nosque imparati“. Quid refert? Paullo post C. Capito cum P. Carrinate. Horum ego vix attiți paenulam: tamen remanserunt.

10) Unter den vielen Abbildungen von Soldaten auf der Trajans- und Alltoninussäule, sowie auf den Triumphbogen kommt, so viel ich gefunden habe, die paenula gar nicht vor, sondern überall das sagum; auf dem berliner Relief, edirt von Hübner im 26. Programm zum Winckelmannsfest, Berlin 1866. 40, ist ein Soldat in der paenula dargestellt, aber dieselbe hat ein Aermelloch für den rechten Arm; der Soldat bei Clarac Musée de sculpture II pl. 148 n. 319 hat beide Hände frei. Einige andere Beispiele weist Hübner a. a. O. S. 11. 12 nach. In wieweit und wie lange die paenula als Soldatentracht vorkam, ob vielleicht nur für Wachposten oder für besondere Truppentheile, wissen wir nicht.

11) Dass auch die Sclaven auf dem Lande ein sagum trugen, geht hervor aus Dig. 34, 2, 24. Colum. 1, 8, 9, wo statt sagis cucullis vielleicht mit Ferrarius II p. 16 sagis cucullatis zu lesen ist.

12) Isidor. or. 19, 24, 15: Sagum autem Gallicum nomen est. Dictum autem sagum quadrum eo, quod apud eos primum quadratum vel quadruplex esset.

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