Obrázky na stránke
PDF
ePub

7) Bona fides.

§. 149.

Möllenthiel, über die Natur des guten Glaubens bei der Verj. Erl. 1820. §. 19 fgg. S. 111 fgg., Unterholzner, Verj. I. §. 92, Savigny S. 326 fgg., Hildebrand, de bona fide rei propriae debitori ad temp. praescript. haud necessaria. Monach. 1843, Ders. im ziv. Arch. XXXVI. S. 27 fgg., Heimbach a. a. O. S. 427 fgg. Vgl. auch Flach, Entscheid. III. S. 63 fgg.

1) Alexander III. cap. 5. X. de praescript. (2, 26): Vigilanti studio cavendum est, ne malae fidei possessores simus in praediis alienis, quoniam nulla antiqua dierum possessio juvat aliquem malae fidei possessorem, nisi resipuerit, postquam se aliena noverit possidere, cum bonae fidei possessor dici non possit. Ephesinus enim legislator (i. e. Theodos II. in 1. 3. C. de praescr. XXX. annor.; cf. Püttmann, de legislatore Ephesino in dem lib. singul. Probabil. jur. civil. Lips. 1768. pag. 153 sqq.) solum propter vitandam miserorum segniciem et longi temporis errorem et confusionem primus tricennali vel quadragenali praescriptioni vigorem legis imposuit. Nobis autem tam in rebus cognitis quam latentibus placuit non habere vigorem.

2) Innocent. III. cap. 20 eod.: Quoniam omne, quod non est ex fide, peccatum est, synodali judicio definimus, ut nulla valeat absque bona fide praescriptio, tam canonica quam civilis, cum generaliter sit omni constitutioni atque consuetudini derogandum, quae absque mortali peccato non potest observari. Unde oportet, ut, qui praescribit, in nulla temporis parte rei habeat conscientiam alienae.

d) Keine Unterbrechung der Verjährung.

S. 150.

Savigny S. 312 fgg. - Ueber die Unterbrechung der Verj. durch Einleitung des Prozesses vgl. noch insbesondre außer Savigny S. 316 fgg., Sintenis, Erläutr. S. 150 fgg., prakt. Zivilr. I. S. 299 fgg., Pfotenhauer, über die Unterbrechung der Klagenverj. Leipz. 1843. (auch in der Sächs. Zeitschr. für Rechtspfl. N. F. III. S. 237 fgg. 287 fgg.), Wächter, Erörter. H. III. S. 89 fgg., Heimbach a. a. D. S. 510 fgg., Demelius a. a. D. S. 60 fgg. S. 105 fgg.; vgl. auch Schäffer in Gieß. Zeitschr. N. F. VIII. S. 276 fgg., Ahrens ebendas. XII. S. 319 fgg.

1) L. 3. C. de praescr. XXX. annor. verb.: nec sufficiat precibus oblatis rel. (f. Tert §. 146).

2) Justinian. 1. 2. C. de annali except. Ital. contr.: Ut perfectius omnibus consulamus, et nemini absentia, vel potentia vel infantia penitus adversarii sui noceat, sed sit aliqua inter desides et vigilantes differentia: sancimus, si quando adfuerit is, qui res alienas vel creditori obnoxias detinet, et desiderat dominus rei vel creditor intentionem suam proponere, et non ei licentia sit, absente suo adversario, qui rem detinet, vel infantia, vel furore laborante, et neminem tutorem vel curatorem habente, vel in magna potestate constituto, sua auctoritate cas res usurpare: licentia ei detur, adire praesidem provinciae, vel libellum ei porrigere, et hoc in querimoniam deducere intra constituta tempora et interruptionem temporis facere, et sufficere hoc ad plenissimam interruptionem. Sin autem nullo potuerit modo praesidem adire, saltem ad locorum episcopum eat vel defensorem civitatis et suam manifestare voluntatem in scriptis deproperet. Sin autem abfuerit vel praeses vel episcopus vel defensor civitatis, liceat ei proponere publice, ubi domicilium habet possessor, seu cum tabulariorum subscriptione, vel si civitas tabularios non habeat, cum trium testium subscriptione; et hoc sufficere ad omnem temporalem interruptionem, sive triennii, sive longi temporis, sive triginta vel quadraginta annorum sit.

c) Wirkungen der Klagen-Verjährung.

S. 151.

Anm. Man muß hierbei zwischen dinglichen und persönlichen Klagen unterscheiden. Was:

1) die ersten anbelangt, so ist es ausgemacht, daß mit der Klage nicht auch das zu Grunde liegende Recht verloren geht, 1. 8. §. 1. C. de praescr. XXX. annor. und nur bei der Pfandklage verhält sich dies anders, denn wenn dieselbe gegen den Verpfänder verjährt ist, was seit der Verordnung Justins in 1. 7. C. de praescr. 30. annor. allerdings vorkommen kann, so ist auch damit das Pfandrecht selbst erloschen, nullum enim pignus est, cujus persecutio negatur, 1. 27. pr. de noxal. act. (9, 4), ein Saß, welcher aus der, in der Lehre vom Pfandrecht näher zu entwickelnden Natur dieses Rechts als einer obligatio rei hervorgeht; vgl. unten §. 363. Anm.

2) Was aber die actiones in personam betrifft, so ist es h. 3. T. noch sehr streitig, ob blos die Klage durch Verjährung verloren gehe, so daß also eine naturalis obligatio mit den dieser eigenthümlichen Wirkungen bestehen bleibe, oder ob mit der Klage auch das ganze Recht zusammenfalle. Die Vertheidiger

der ersten Meinung (vgl. z. B. Weber, nat. Verb. §. 92. und in den Beiträgen zur Lehre von gerichtlichen Klagen und Einreden S. 54 fgg.; Guyet im ziv. Arch. XI. 5, France, ziv. Abh. S. 73 fgg., Unterholzner, Verj. §. 258, Schuldverh. I. §. 247, Roßhirt in seiner Zeitschrift Bd. I. S. 156 fgg., S. 390 fgg., Puchta, über die gerichtlichen Klagen S. 96 fgg., Mühlenbruch, Kommentar XXXV. S. 462. Not. 67. und Lehrb. §. 481, Göschen, Vorles. I. §. 154, Puchta, Lehrbuch §. 92, Vorles. I. ad h. 1. und Beil. VI. (4. Aufl. S. 210 fgg. S. 469 fgg.), Savigny S. 366 fgg. Obligat. I. S. 96 fgg., Fick, quid intersit, quoad vim tempore in jus exercitam rel. Cass. 1847. p. 46 sqq., Demelius a. a. D. S. 64 fgg., Brinz, Lehrbuch. §. 47 gegen E. S. 164 fg. u. A. m.) stüßen sich im Wesentlichen auf folgende Gründe:

a) Für diese Ansicht spreche schon die Analogie der actiones in rem, denn da hier anerkannter Weise das Recht bestehen bleibe, so müsse dies gewiß auch bei den actiones in personam der Fall sein.

b) Ferner folge dies auch aus der bestimmten Regel des röm. Rechts, daß die Erzeptionen unverjährbar seien, 1. 5. §. 6. de dol. mal. exc. (44, 4). Es könne also, wenn auch die Klage verjährt sei, nicht auch die exceptio aus dem der Klage zu Grunde liegenden Rechte als verjährt betrachtet werden.

c) Eine fernere Regel des römischen Rechts sei, wenn eine exceptio gegen eine Klage in odium creditoris, nicht aber in favorem debitoris eingeführt sei, so bleibe immer eine naturalis obligatio bestehen, 1. 19. 40. pr. vgl. mit 1. 51. de cond. indeb. (12, 6), l. 9. §. 4. 5, 1. 10. ad SC. Maced. (14, 6). Durch die Klagenverjährung solle nun aber die Nachlässigkeit des Gläubigers bestraft werden, wie dies in mehreren Geseßen ganz bestimmt gesagt werde, 1. 3. C. de praescr. 30. annor. verb.: rerum ne qua otioso rel. 1. 2, 1. 3. fin. C. de annali exc., und daraus gehe von selbst hervor, daß, wenn auch die verjährte Klage durch eine Einrede entkräftet werde, doch noch eine naturalis oblig. bestehen bleibe, was insbes. auch noch dadurch bestätigt werde, daß die Geseze immer nur von einer submotio oder extinctio actionis, nicht aber von einem Erlöschen des Rechts durch Verjährung redeten, vgl. 1. un. C. Th. de actionibus certo tempore finiendis (4, 14), l. 3. 4. 7. C. de praescr. 30. annor., Nov. Valent. tit. 27. c. 1. pr. §. 3—6.

d) Vorzüglich spreche auch noch für diese Ansicht die Bestimmung, daß, wenn auch die Forderungsklage durch Verjährung erloschen sei, das Pfandrecht für die Forderung nichts desto weniger fortdaure, 1. 7. C. de praescr. 30. annor, 1. 2. C. de luit. pignor. (8, 31), was doch unmöglich sei, wenn wirklich das ganze Recht erlösche.

So scheinbar aber auch diese Gründe sein mögen, so muß man sich doch bei genauerer Ueberlegung für die entgegengeseßte Ansicht erklären, welche auch in neuerer Zeit immer mehr Anhänger gefunden hat, vgl. v. Löhr im ziv. Archiv X. S. 70 fgg., Heimbach in Gießer Zeitschrift I. S. 436 fgg., Vermehren ebenbas. II. S. 319 fgg., Büchel, zivilrechtliche Erörtr. No. 1. Marb. 1832. 2. Aufl. 1847. (wo auch in mehreren Nachträgen S. 88 fgg. auf den gegenwärtigen Standpunkt dieser Streitfrage hingewiesen wird), Kierulff S. 210 fgg., Sintenis

in Zu-Rhein's Jahrb. für Proz. I. S. 249 fgg., prakt. Zivilr. I. S. 302 fag., v. d. Pfordten, de oblig. civ. in natur. transitu §. 6, Flach, Entscheid. III. S. 58 fgg., Molitor, obligat. I. p. 51 sqq. III. p. 336 sqq., Wächter, Handb. II. S. 818 fgg., Dahn, über die Wirkung der Klagenverj. bei Oblig. Münch. 1855, Windscheid, Actio S. 38 fgg., Bekker in sein. und Muther's Jahrb. IV. S. 408 fgg., Schwanert, Naturalobligg. S. 452 fgg., Massol, de l'obligation naturelle p. 91 sqq., Machelard, des oblig. naturelles p. 450 sqq. und die Lehrbücher von Thibant 8. Aufl. §. 1019, 9. Aufl. §. 205 (früher war Thibaut a. M., s. dessen Besiß und Verj. §. 39), Schweppe §. 173, Wening §. 43, Schilling II. §. 116, Arndts §. 277. Sehen wir ganz ab von den aus der Natur der Sache entnommenen Gründen, die m. E. ganz entscheidend für die stärkere Wirkung der Ertinktiv-Verj. sprechen denn es bedarf wohl keiner Ausführung, daß dann, wenn wirklich eine natur. oblig. übrig bliebe, und der Gläubiger auch nach verjährter Klage sein Recht noch durch Erzeptionen, namentlich durch Kompensation, geltend machen könnte, der Zweck des ganzen Instituts so offensichtlich verfehlt würde, daß man die Einführung desselben nicht wohl begreifen könnte sehen wir, sage ich, hiervon ab, und halten uns lediglich an die Aussprüche der Geseze, so kommt es hierbei vorzüglich auf folgende Punkte an:

-

[ocr errors]

1) Was zunächst die Analogie der actiones in rem anbelangt, so fällt dieselbe von selbst hinweg, wenn man die so ganz verschiedene Natur der diesen Klagen zu Grunde liegenden Rechte m's Auge faßt. Das Obligationen-Recht besteht ja im geraden Gegensaß zum dingl. Recht, seinem ganzen Wesen nach nur darin, daß man von einer dritten Person etwas fordern kann, während das dingliche Recht die von Handlungen Dritter ganz unabhängige totale oder partielle Herrschaft über Sachen giebt. So unnatürlich es also bei dem leßtern wäre, wenn mit der dinglichen Klage das davon völlig verschiedene dingliche Recht selbst wegfiele, so natürlich ist dies gerade bei der obligatio, die ihrem Wesen nach mit der actio zusammenfällt, weshalb auch bekanntlich häufig in unsern Quellen actio für obligatio steht; vgl. z. B. 1. 3. pr. de bon. poss. (37, 1), vgl. mit 1. 49. und 91. de V. S.; 1. 8. §. 7-11, 1. 24. §. 3. ad SC. Vellej. (16, 3) u. f. w.

2) Hierdurch fällt denn auch von selbst das Argument hinweg, welches man aus den Ausdrücken der Quellen über Ertinktiv-Verjährung entnimmt, denn die submotio oder extinctio actionis kann hiernach ohne Schwierigkeit die Erlöschung der obligatio bedeuten, und daß dies wirklich der Fall ist, geht insbesondere daraus hervor, daß an mehreren Stellen mit klaren Worten die Erlöschung des Rechts selbst als Wirkung der Ertinktiv-Verj. angegeben wird; vgl. bes. 1. 4. C. de praescr. 30 annor. verb.: nullumque jus quod praedictorum 40 annorum extinctum est jugi silentio; vgl. auch 1. 9 eod.

3) Diesem Resultat steht auch nicht die Bestimmung des röm. Rechts entgegen, wornach, wenn in odium creditoris eine Klage hinwegfalle, eine naturalis oblig. übrig bleibe; denn es ist eine irrige Behauptung, daß die Klagenverj. zur Strafe des Kreditors eingeführt sei; und was sollte denn auch gestraft werden? Ist denn etwa die Nichtanstellung einer zuständigen Klage eine

strafbare Handlung? Vielmehr ist der einzig wahre Grund der Klagenverjährung der allgemeine aller Verjährung, daß nämlich ein endlicher Rechtsfriede möglich werde. Wenn darneben doch an manchen Stellen die desidia des Klägers erwähnt wird, so geschieht dies offenbar nicht, um damit den Grund der Klagenverjährung anzugeben, sondern nur, um dieselbe zu rechtfertigen, damit sie nicht als etwas Hartes erscheinen möge. Wenn nun aber nicht in odium creditoris, sondern aus ganz andern Gründen gegen eine verjährte Klage eine exceptio opponirt werden kann, so muß nothwendig das Prinzip eintreten, daß eine exc. pepetua das gegenüberstehende Forderungsrecht ganz vernichte. Wenn jezt Savigny S. 375 fgg., um dieser Schwierigkeit zu entgehen, die ganze quellenmäßige Unterscheidung zwischen exceptiones in odium creditorum und in favorem debitorum comparatae verwirft, indem sie nur eine unüberlegte Abstraktion römischer Juristen aus zwei einzelnen Fällen sei, nämlich aus der exc. SCti Macedon. und SCti Vellejani, und wenn er dann Statt dessen eine andre Unterscheidung aufstellt zwischen Erzeptionen, welche aus dem jus civile, und solchen, welche aus dem jus gentium hervorgehen, vgl. auch Fein im ziv. Archiv XXVI. S. 384 fgg., Buchka, Einfl. des Proz. Band I. S. 320 fgg., so ent behrt diese neue Doktrin selbst des „quellenmäßigen Scheinz“ so sehr, daß sie nicht nur nirgends in den Quellen angeführt wird denn die von Savigny nicht einmal genannte 1. 66. de R. J. hat gewiß einen andren Sinn vielmehr mit den Quellen in offnem Widerspruche steht, vgl. z. B. Vat. fragm. §. 266, und s. auch Büchel a. a. D. 2te Auflage. S. 414 fgg.

--

-1

sondern

4) Ein nicht unerhebliches Argument für die stärkere Wirkung der Ertinktiv-Verjährung liegt auch darin, daß der richtigeren Ansicht nach der Zeitablauf bei actiones temporales eine Aufhebung des ganzen Rechts herbeiführt. In Betreff dieser lepteren Klagen heißt es nämlich nicht blos in einer ganzen Reihe von Stellen: obligatio oder causa oder res certo tempore finitur, vgl. 3. B. 1. 8. pr. de negot. gest. (3, 5), l. 1. §. 3. quando de peculio (15, 2), 1. 1. §. 7. de contr. tut. act. (27, 4), 1. 55. de legat. I., 1. 6. de O. et A., 1. 21. §. 2. de fidejussor. (46, 1), 1. 2. C. in quib. caus. in integr. rest. (2, 41), sondern wir finden auch noch außerdem, daß mit Verjährung der Temporalklage sowohl die vorher eingegangene Bürgschaft wegfällt, als auch keine neue mehr eingegangen werden kann, 1. 37. de fidejuss. (46, 1), 1. 38. §. 4. de solut. (46, 3); ferner, daß kein constitutum mehr eingegangen werden kann, wenn die actio temporalis verjährt ist, 1. 18. §. 1. de constit. pec. (13, 5), und daß eine condictio des nach verjährter Klage Gezahlten Platz greift, 1. 25. §. 1. ratam rem haberi (46, 8); aus welchem Allen doch wohl mit Evidenz hervorgeht, daß nach vollendeter Verjährung von einer übrigbleibenben naturalis obligatio feine Rede sein kann. Hierin kann nun freilich kein direkter Beweis für die gleiche Wirkung der Theodosischen Verjährung gefunden werden, da die Bedeutung des Zeitablaufs nicht ganz dieselbe bei actiones temporales und bei actiones perpetuae ist, woraus es sich auch erklärt, daß Manche ohne inneren Widerspruch für actiones temporales die stärkere und deßungeachtet für actiones perpetuae nur die schwächere Wirkung annehmen, vgl. z. B. Fick 1. c. p. 16 sqq. 46 sqq., Demelius a. a. D. S. 64 fgg., Brinz, Lehrb.

-

« PredošláPokračovať »