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auch noch aus 1. 22. pr. h. t. hervorgeht, wo Modestin geradezu sagt: geometrae a tutelis non vacant; vgl. Rudorff II. S. 132.

8) Diejenigen, welche propter numerum liberorum privilegirt sind, und zwar ist dies für die in Nom Wohnenden dann der Fall, wenn sie drei, für andere Italiener, wenn sie vier, und für Provinzialen, wenn sie fünf Kinder haben. Erfordert wird aber, daß es leibliche, eheliche, schon geborene und nicht wieder gestorbene Kinder seien, wobei jedoch die, welche in einer Schlacht gefallen sind, für noch lebend angesehen werden. Daß die Kinder noch in väterlicher Gewalt seien, ist nicht nöthig, sondern auch die emancipati, ja selbst die in adoptionem dati, befreien von der Vormundschaft. Enkel von einem vorverstorbenen Sohne werden zwar mitgezählt, gelten aber immer nur für ein Kind. Pr. J. h. t., 1. 2. §. 2—8, l. 18. 36. §. 1, l. 37. h. t., 1. un. C. qui numero liberorum se excusant (5, 66). Vat. fr. §. 168-170. 191-199. 247.

Wie viel Kinder H. z. T. erforderlich seien, muß nach Partikular-Recht bestimmt werden; ist hier nichtz entschieden, so nimmt man jetzt regelmäßig die Zahl fünf an, Glüd XXXI. S. 223 fgg., Rudorff II. S. 146 fgg.

9) Diejenigen, welche propter onus tutelarum privilegirt sind. Erkusirt wird nämlich der, welcher schon drei Vormundschaften (Tutelen oder Kuratelen) verwaltet, §. 5. J. h. t., 1. 2. §. 3. h. t., 1. un. C. qui numero tutelar. (5, 69), wobei es aber nicht sowohl auf die Zahl der Personen, als vielmehr auf die zu administrirenden Vermögens-Massen ankommt, §. 5. J. cit., 1. 3, 1. 31. §. ult. h. t. Macht jedoch die Verwaltung dieser Vormundschaften nur geringe Schwierigkeit, oder ist eine derselben ihrem Ende naye, so darf man sich damit nicht erkusiren, so wie aber auch umgekehrt schon eine recht umfassende und schwierige Vormundschaft zur Erkusation hinreichen kann, 1. 17. pr., 1. 31. S. ult. h. t. Daß diese Vormundschaften gerade von derselben Person administrirt werden, ist nicht erforderlich, sondern tria onera in domo una esse sufficit, wobei nur vorausgesezt wird, daß wenigstens Einer die Gefahr für sämmtliche Vormundschaften tragen muß, so daß sich also der Vater die Tutel seines Sohnes nicht anrechnen darf, in deren Uebernahme er nicht willigte, 1. 4. §. 1, 1. 5. h. t. Ueberhaupt kann aber auch keine Vormundschaft angerechnet werden, welche affectata ist, d. h. nach deren Erlangung der Vormund strebte, oder von der er sich doch nicht, während er es konnte, erkusirt hat, §. 5. J. h. t., Theoph. ad h. 1., l. 15. §. 15. h. t., Vat. fr. §. 188, und endlich müssen auch die Vormundschaften, die zur Erkusation gebraucht werden sollen, schon wirklich begonnen haben, wobei aber das periculum cessationis der wirklichen Administration gleichsteht —, und noch nicht wieder beendigt sein, wovon mehrere interessante Anwendungen in der vielbesprochenen 1. 31. pr. §. 1-3. h. t. vorkommen, vgl. darüber Glück XXXII. S. 7 fgg., Rudorff II. S. 65 fgg.

10) Diejenigen, welche das 70te Lebensjahr überschritten haben, §. 13. J. h. t., 1. 2. pr., l. 15. §. 11. h. t., l. 3. de jure immunitat. (50, 6), 1. un. C. qui aetate se excus. (5, 68). Dies kann auch nicht als durch 1. 3. C. qui aetate vel prof. se excus. (10, 49) abgeändert angenommen werden, denn abgesehen davon, daß diese Stelle gar nicht von der Tutel spricht, so muß da gewiß auch nach dem Vorschlag des Cujacius statt LV. gelesen werden

LXX., wie nicht nur aus der Stelle selbst („cum igitur septuagenario majorem te esse profitearis"), sondern insbesondere auch noch aus 1. 10. C. de decurionib. hervorgeht, Thibaut im ziv. Arch. VIII. S. 544 fgg., (Göschen), Grundr. S. 373, Glück XXXII. S. 55 fgg., Nudorff II. S. 48 fgg.

11) Diejenigen, welche so arm sind, daß die Sorge für die eigene Erhaltung ihre ganze Zeit in Anspruch nimmt, §. 6. J. h. t., 1. 7, 1. 40. §. 1. h. t.

12) Diejenigen, welche so krank sind, daß sie nicht einmal ihren eigenen Angelegenheiten gehörig vorzustehen im Stande sind, §. 7. J. h. t., l. 10. §. 8, 1. 45. §. 4. h. t. Im Falle einer blos vorübergehenden Krankheit wird nur ein interimistischer Kurator ernannt, l. 10. §. 8. cit.

13) Inwiefern Rustizitas, namentlich die Unkunde im Lesen und Schreiben, erkusire, ist nicht ganz ausgemacht. Paulus und Modestin führen in 1. 6. S. 19. h. t., ein Reskript von Hadrian und Antonin des Inhalts an: Ejus qui se neget literas scire, excusatio accipi non debet, si modo non sit expers negotiorum, wegegen sich Justinian in §. 8. J. h. t. so äußert: Similiter eum, qui literas nescit, excusandum esse D. Pius rescripsit, quamvis et imperiti literarum possint ad administrationem negotiorum sufficere. Cb zwischen diesen Stellen ein Widerspruch vorhanden, und wie derselbe zu beseitigen sei, ist bestritten, Glück XXIX. S. 114 fgg., Nudorff II. S. 53 fgg. Das Nichtigste scheint mir, auch die Institutionen. Stelle so zu interpretiren, daß die Nukunde im Lesen und Schreiben nicht unbedingt, sondern nur dann entschuldigt, wenn sich damit Geschäfts-Unerfahrenheit vereinigt, eine Erklärung, die besonders durch das similiter unterstüßt wird, indem im vorhergehenden Sen eine Erkusation angegeben wird, für welche ebenfalls keine unbedingte Regel gilt.

14) Diejenigen, welche nicht an dem Orte domilizirt sind, wo sie zu Vormündern bestellt sind, 1. 46. §. 2. h. t. Damit hängt zusammen, daß man sich auch gegen die Administration solcher Güter erkusiren kann, die in einer anderen Provinz oder 100 Millien von dem Wohnort des Tutors entfernt liegen, 1. 10. §. 4, l. 19, l. 21, §. 2. 4. h. t., l. 11. C. h. t., G1üd XXXII. S. 59 fgg., S. 73, Rudorff II. S. 71 fgg., Sintenis cit. Nr. 7.

Andere in den Quellen noch angeführte Erkusationen haben für das praktische Recht ihre Bedeutung verloren, wie namentlich die der gekrönten Athleten, 1. 6. §. 3. h. t., der Mitglieder gewisser Zünfte und Innungen, 1. 17. §. 2. 3, 1. 26, 1. 41. §. 3, 1 46. pr. §. 1. h. t., l. 24. C. h. t., der primipilares, 1. 8. §. ult. h. t., und der patrimoniales coloni, 1. ult. C. qui dare tutores (5, 34).

Noch sind hier einige allgemeine Bemerkungen hinzuzufügen:

a) Wenn mehrere unvollständige Erkusations-Gründe zusammentreffen, so kann daraus kein Erkusations-Grund entnommen werden, l. 15. §. 11. h. t., 1. 1. §. 3. de vacat. et excus. mun. (50, 5), l. un. C. qui num. tutel. (5, 69). Die entgegengesezte Ansicht findet sich noch bei Paulus in Vat. fr. §. 245. b) Die angeführten Erkusationen können bei jeder Art von Vormundschaft, und namentlich auch bei der geseßlichen zur Anwendung kommen:

denn obwohl dies Cujacius ad 1. 13. pr. h. t. läugnet, besonders wegen 1. 13. cit. und §. 16. J. h. t., weil hier blos von dativi und testamentarii die Rede sei, so ist dies doch, wie auch die Neueren allgemein anerkennen, durchaus unrichtig, vgl. auch Theoph. ad §. 16. J. cit., 1. 2. §. 5, 1. 30. §. 2. h. t., 1. 3. §. 8. de leg. tut., 1. 1. 4. C. de leg. tut. (5, 30), 1. 9. C. qui dari (5, 34), Nov. 118. c. 5, Zimmern, Rg. I. S. 903 fgg. Not. 2. Glück XXXI. S. 181 fgg., Rudorff II. S. 11 fgg.

c) In manchen Fällen kann auch von einer an sich begründeten Erkusation kein Gebrauch gemacht werden, und zwar kommt dies, abgesehen von dem jest nicht mehr anwendbaren Falle bei Freigelassenen, vornämlich vor: 1) wenn der Vormund dem Vater versprochen hat, die Tutel über die Kinder übernehmen zu wollen, §. 9. J. h. t., l. 15. §. 1. h. t., Vat. fr. §. 153; 2) wenn der Vormund den letzten Willen selbst geschrieben hat, in welchem der Vater ihn ernannte, 1. 29. de testam. tut. (26, 2), l. 18. §. 1. de lege Cornel. de fals. (48, 10); 3) wenn der Vormund ohne sich zu erkusiren schon wirklich die Administration übernahm, Vat. fr. §. 154, l. 2. C. si tutor vel curator fals. allegat. excus. sit (5, 63); 4) wenn der tutor testamentarius das ihm im Testamente ausgesetzte Vermächtniß angenommen hat, 1. 5. §. 2. de his quae ut indign. (34, 9).

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Anm. 2. In der vorigen Anm. war von den Erkusationen die Rede, die Jemanden von einer neu deferirten Tutel befreien können. In einigen Fällen darf aber auch der Vormund eine schon übernommene Tutel niederlegen, und zwar:

1) wenn er sich in Staatsangelegenheiten über die See entfernt, 1. 11. §. 2. de minor. (4, 4).

2) Wenn der Vormund in das consilium principis aufgenommen wird, 1. 11. §. 2. de minor.

3) Wenn der Vormund mit Erlaubniß des Regenten sein Domizil ändert, vorausgeseßt, daß der Regent von der Vormundschaft Kenntniß gehabt hat, 1. 12. §. 1. h. t.

4) Wenn der Vormund krank wird, s. oben Anm. 1. Nr. 12. Daß auch das Alter hierher gehöre, wie z. B. Voet ad h. t. §. 7. behauptet, wird nicht nur durch 1. 2. pr. h. t., sondern jezt auch noch bes. durch Vat. fr. §. 238. widerlegt, Glück XXXII. S. 51, Rudorff II. S. 51.

Anm. 3. Ueber die, im Justinianischen Rechte bei der Vormundschaft nicht mehr erwähnte, potioris nominatio vgl. Vat. fr. §. 157-67. §. 206-19. §. 242. 246, de Buchholtz, diss. ad orat. D. Severi de potioribus nominandis. Regiom. 1824. Dess. exc. II. de potiorib. ad tutel. nominandis in seiner Ausgabe der Vat. fragm. p. 326 sqq., Zimmern, Ng. I. §. 242, Glück XXXII. S. 142 fgg., Rudorff II. S. 7 fgg., S. 161 fgg., S. 184 fgg.

b) Erfusations-Prozeß.

S. 272.

1) Ulp. l. 1. §. 5. quando appelland. sit (49, 4): Si quis tutor datus fuerit vel testamento vel a quo alio, qui jus dandi

habet, non oportet eum provocare; hoc enim D. Marcus effecit; sed intra tempora praestituta excusationem allegandam habet, et si fuerit pulsa, tunc demum appellare debebit; caeterum ante frustra appellatur.

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2) §. 16. J. de excus.: Qui autem excusare se volunt, non appellant, sed intra dies quinquaginta continuos, ex quo cognoverunt, excusare se debent, cujuscunque generis sunt, id est qualitercunque dati fuerint tutores, si intra centesimum lapidem sunt ab eo loco, ubi tutores datì sunt; si vero ultra centesimum habitant, dinumeratione facta viginti millium diurnorum amplius triginta dierum, quod tamen, ut Scaevola dicebat, sic debet computari, ne minus sint quam quinquaginta dies. Vgl. 1. 13. §. 1 sqq. de excusat.

3) Paul. 1. 38. h. t.: Quinquaginta dierum spatium tantummodo ad contestandas excusationum causas pertinet; peragendo enim negotio ex die nominationis continui quatuor menses constituti sunt. (Ueber die Bedeutung des dies nominationis vgl. Glück XXXII. S. 197 fgg., Rudorff II. S. 199 fgg.).

4) Verbindlichkeiten bei der Uebernahme.

S. 273.

Inst. I. 24. de satisdatione tutorum vel curatorum; Dig. XLVI. 6. rem pupilli vel adolescentis salvam fore; Cod. V. 42. de tutore vel curatore, qui satis non dedit.

1) N. P. O. v. 1577. Tit. 32. §. 2: Daß ein jeglicher Vormünder, er sei gleich in Testamentsweis verordnet, oder durch das Recht oder Nichter gegeben, sich der Vormundschaft nicht unterziehen soll, die Verwaltung sei ihm dann zuvor durch die Obrigkeit dezernirt und befohlen. — Vgl. Kraut, Vorm. I. S. 236 fgg.

2) Julian. 1. 7. §. 1. de curat. fur. (27, 10): Curator dementi datus decreto interposito: uti satisdaret, non cavit, et tamen quasdam res de bonis ejus legitimo modo alienavit : si heredes dementis easdem res vindicent, quas curator alienavit, et exceptio opponetur: si non curator vendiderit, replicatio dari debet: aut si satisdatione interposita secundum decretum vendiderit; quod si pretio accepto curator creditores furiosi dimisit, triplicatio doli tutos possessores praestabit.

3) Dioclet. et Maximian. 1. 3. C. h. t. oder 1. 4. C. in quib. caus. in integr. rest. nec. n. est: In dubium non venit,

tutores, qui testamento dati non sunt, administrandi potestatem nisi satisdatione emissa: salvam tutelam fore, non habere. Si igitur tutor, qui pro tutelari officio non caveat, judicio expertus est, adversus eum lata sententia juri tuo officere non potuit, nec ea quae ab eo gesta sunt, ullam firmitatem obtinent. Frustra igitur in integrum restitutionis auxilium desideras, quando ea, quae ab eo gesta sunt, ipso jure irrita sunt. Eine interessante Anwendung findet sich in 1. 7. §. 2. de curat. furios., worüber Keller, Litisk. und Urth. S. 335 fgg. und Rudorff II. S. 224 fgg. zu vergleichen sind.

B. Von der Verwaltung der Tutel.

Im Allgemeinen.

S. 274.

Dig. XXVI. 7. de administratione et periculo tutorum et curatorum, qui gesserint vel non; Cod. V. 37. de administratione tutorum vel curatorum.

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1) Callistrat. 1. 33. pr. de adm.: A tutoribus et curatoribus pupillorum eadem diligentia exigenda est circa administrationem rerum pupillarium, quam paterfamilias rebus suis ex bona fide praebere debet. Ob auch die 1. 57. pr. eod. hierher gehört, hängt von der sehr bestrittenen (vgl. Hasse, Kulpa S. 220. Not., Glück XXX. S. 253 fgg., Rudorff III. S. 73. Not. 9) Lesart ab: Chirographis debitorum incendio exustis quum ex inventario tutores convenire eos possent ad solvendam pecuniam, aut novationem faciendam cogere, quum idem circa priores debitores propter eundem casum fecissent, et id omisissent circa debitores pupillorum, an, si quid propter hanc cessationem eorum pupilli damnum contraxerunt, judicio tutelae consequantur? Respondit, si approbatum fuerit, eos tutores hoc per dolum vel culpam praetermisisse, praestari ab his hoc debere. Liest man mit der Florent. und den Basiliken (ap. Fab. tom. III. p. 117. und tom. IV. p. 843.) priores debitores, so enthält diese Stelle keinen Beweis für die dilig. in concreto, obwohl sie auch nichts dagegen ausspricht. Liest man aber mit Haloander, dem die meisten Neueren aus inneren Gründen beistimmen, proprios debitores, so ist darin allerdings eine direkte Anwendung des richtigen Grundsaßes enthalten.

2) Paul. 1. 53. §. 3. de furt. (47, 2): Qui alienis ne

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