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nur dann genugthue, wenn die Gnade ihr den höhern erpiatorischen Werth verleiht, ist klar, wie aber Gott ihm diese Gnade verweigern kann, ist eben entwickelt worden. 3) Daß Gott seinem Gefeß in der Androhung ewiger Strafe eine lezte und für den sinnlichen Menschen wirksamste Sanction verleihen könne, wird Niemand in Zweifel stellen, eben so wenig, daß Gott nachher die angedrohte Strafe vollziehen könne. 4) Die ewige Strafe ist in ihrer Androhung wie in ihrer Erfüllung die feyerlichste Aussprache der Heiligkeit Gottes und seines Gesetzes und der hohen Würde des Geistes (Potentes potenter tormenta patientur). 5) Der in der Sünde Sterbende sezt als ein vom Leibe gelöster Geist mit der von der Natur freyen Erkenntniß und Willen sich gegen den Geist Gottes und in die Satanität, macht, da er mit der Sünde in die Ewigkeit eintritt, sie zu einer ewigen 1), taucht sich mit seinem Zustande, also mit der Sünde, in den Abgrund der Ewigkeit. 6) Diese Zeit hat ihre hohe Bedeutung dadurch, daß sie für die Ewigs keit ist, nach ihr nicht wiederum eine Zeit ist. Es ziemt sich, daß eine Zeit der Arbeit, der Saat, dann des Rechnungsabschlußes (Matth. XXV, 19.),, der Ernte und Sichtung (Matth. XIII, 30.), daß ein status viatoris, wie die Schule sich ausdrückt, und darnach der status termini sey. Das Gegentheil wåre eben das größte Aergerniß für eine tiefere Philosophie.

II.

Weise der Strafe.

Die Schrift bezeichnet die Strafe als Feuer 2), eben so die Våter 3), welche dasselbe nåher als ein unsichtbares †),

1) Cypr. Quos inexpiabili malo saeviens ignis aeterna scelerum ultione torquebit. laud. Martyr. 618. Bal.

2) Matth. III, 12. V, 12. XIII, 42. 50. XVIII, 8. 9. XXV, 41. Marc. IX, 42 sq. Luc. III, 17. XVI, 24. 28. II Thess. I, 8. Heb. X, 27. Jac. III, 6. Apoc. XIX, 20. XX, 9. 14. 15. XXI, 8. Sir. VII, 19.

3) Iren. 11, 28. n. 7 IV, 40. n. 1. Bas. Hom. in illud, quod mundo non adhaer. n. 8.

sein Schlachtopfer verzehrendes und ernährendes 1), aus der Unsterblichkeit des Schlachtopfers sich ernährendes 2), überhaupt geheimnißvolles 3), charakterisirten. Mehrere haben das Feuer nur als Symbol des höchsten Leidens genommen ), Alle aber den Verlust Gottes als die Hölle in der Hölle bezeichnet ). Daß die Creatur in ihrem unendlichen Bedürfniß, was durch Gottes Mangel zur unendlichen Leere wird, in diesem unendlichen Hunger, worin sie nur ihre unendliche Leere und finsterste Abgründlichkeit in sich hineinschlingt, den höchsten Höllenschmerz empfinden müße, daß außer Gott seyn, außer allem Guten und inner allem Bösen und Uebeln also, in der Hölle seyn ist, eben so daß die höchste poena damni auch die höchste poena sensus sey, die Hölle hauptsächlich constituire, bedarf keines langen Beweises. Weiter scheint, daß Feuer nur geistig zu faßen sey, daraus hervorzugehen, daß die Hölle zuerst und besonders für den Teufel und seine Engel bereitet ist ), ohne daß wir dadurch der Vorstellung

†) Orig. in Matth. Comm. Ser. n. 72. Bas. in Ps. XXXIII. Chrys. in Heb. Hom. I. n. 4. Isai. (Abb.) Or. XXIX. n. VII. Max. Opusc. Theol. T. II. p. 58.

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1) Tert. Apol. c. XLVIII. Min. Fel. Illic sapiens ignis membra urit et nutrit. Oct. XXXV. Lact. Idem igitur divinus ignis una eademque vi atque potentia et cremabit impios et recreabit, et quantum corporibus absumet, tantum reponet, ac sibi ipsi aeternum pabulum subministrabit. Div. inst. VII, 21. Greg. Nyss. Orat. Cat. XL. Aug. Trin. IV, 13. n. 18.

2) Min. Fel. Oct. c. XXXIV. XXXV.

3) Tert. Apol. c. XLVII. XLVIII. (Pseudo) Clem. spricht von einem spiritus flammeus. Recogn. III, 26.

4) So nach Orig. Prine. II, 10. n. 4. 5. (sonst öfter) Greg. Nyss. An, et Resurr. T. III. p. 216. Mor. Ambr. in Luc. 1. VII. n. 205. Chrys. ad Theodor. laps. I. n. 9. Hier. in Jes. LXVI. in Eph. V, 6. wo er sagt, daß Mehrere so auffassen. Aug. Civ. dei XXI, 9. Daß die Hölle kein Feuer und kein Ort auch Scot. Erig. div. Nat. V, 29. 30. Böhme von den drey Principien der göttlichen Dinge c. XX.

5) Greg. Naz. Carm, Jamb. XVIII, 132. Chrys. Theod. laps. I. n. 11.

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6) Matth. XXV, 41. Iren. III, 23. n. 3. IV, 40. n. 1.

eines wirklichen Feuers, besonders für den Körper 1), irgend zu nahe treten wollen. Daß das Feuer als wahres darum nicht mit unserm groben, irdischen Feuer zu vergleichen sey, haben schon die Våter errinnert, daß aus der in der Schrift als Bezeichnung der Hölle erwähnten Finsterniß das Feuer widerlegt werden könne, wie man hat dafür halten wollen, dergleichen widerlegen kann Niemand zugemuthet werden.

Die Strafe der Einzelnen ist verschieden 1) nach den Ins dicationen der Schrift 2), 2) nach der Tradition 3), 3) nach der Verschiedenheit der Schuld, welcher die Strafe folgt, nach dem Begriff der Wiedervergeltung und Gerechtigkeit, 4) nach der Analogie der Verschiedenheit in der Belohnung des Himmels.

Linderungslos ist die Strafe 1) nach der Anzeige der

1) Greg. Si viventis hominis incorporeus spiritus tenetur in corpore, cur non post mortem, cum incorporeus sit spiritus, etiam corporeo igne teneatur? Petr. In vivente quolibet idcirco incorporeus spiritus tenetur in corpore, quia vivificat corpus. Greg. Si incorporeus spiritus, Petre, in hoc teneri potest, quod vivificat, quare non poenaliter et ibi teneatur, ubi mortificatur? Teneri autem spiritum per ignem dicimus, ut in tormento ignis sit vivendo atque sentiendo. Ignem namque eo ipso patitur, quo videt, et quia concremari se aspicit, concrematur, sicque fit, ut res corporca incorpoream exurat, dum ex igne visibili ardor ac dolor invisibilis trahitur, ut per ignem incorporeum mens incorporea etiam incorporea flamma crucietur. Diall. IV, 29.

2) Matth. X, 15. Tolerabilius erit terrae Sodomorum et Gomorrhaeorum in die judicii, quam illi civitati. XI, 22. Tyro et Sidoni remissius erit in die judicii, quam vobis. S. XI, 20-24, Luc. XII, 48, Cui multum datum est, multum quaeretur ab eo. Apoc. XVIII, 6. Dupplicata supplicia secundum opera ejus. 7. Quantum glorificavit se et in deliciis fuit, tantum date illi tormentum. Sap. VI, 6. Horrende et cito apparebit vobis, quoniam judicium durissimum his, qui praesunt, fiet. 7. Exiguo etiam conceditur misericordia, potentes autem potenter tormenta patientur. 9. Fortioribus autem fortior instat cruciatio.

3) Cypr. laud. Martyr. Bas. Reg. fus, disp. qu. CCLXVII. Aug. Pecc. mer. et rem. I, 16. de bapt. V, 19. u. 26. Ench. XCIII, Klee's Dogmatif. 111. 25

Schrift 1), 2) der Lehre der Våter ?), von denen jedoch Einige eine Linderung oder eine Intermission annehmen möchten 3), 3) die Schuld der Verworfenen bleibt dieselbe*), ihre Entfernung von Gott dieselbe, so also auch die Strafe und der Schmerz dieselben.

III.

Verhältniß der Verworfenen zu den Heiligen. Von dem Verhältniß der Verworfenen zu den Heiligen ist nur zu sagen, daß es gar keines ist, daß lettere von erstern durch eine unübersteigliche Kluft getrennt (Luc. XVI.) ́ sind, für diese, welche den Geist und Gott verworfen haben und von ihnen verworfen sind, keine Gebete, keine mit ihrer Heiligkeit und Seligkeit unverträgliche, weil unvernünftige und unerfüllbare Wünsche der Herstellung haben 5). Da sie in die Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes, in die Form und Herrschaft Christi übergegangen sind, ist sein Urtheil das ihrige geworden, und wie die Glückseligkeit Gottes durch den Untergang seiner aufrührischen Werke, und die Glückseligkeit

1) Luc. XVI, 24 sq. wv dem Prasser ein Wassertropfen verweigert wird.

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2) Cyp. Vivacibus flammis verax poena: nec erit unde habere tormenta vel requiem possint aliquando vel finem. Ad Demetrian. p. 441. Hippolyt. Τούτους οὐχ ὕπνος ἀναπαύσει, οὐ νὺξ παρηγορήσει . οὐ παράκλησις συγγενῶν μεσιτευσάντων ὀνήσει. adv. Graec. et Platon. c. III. Min. Fel. Nec tormentis modus ullus aut terminus. Oet. c. XXXV. Aster. Οὐδὲ εὐγνώμη τις τῆς ἔκει κρίσ σέως ἐπελαφρύνει τὴν κόλασιν, οὐδὲ ἐλαττοῖ τὴν ὡρισμένην τιμωgíav pihavdgoría. Hom. in div. et Lazar. Ephr. compunct. T. III. P. 569.

3) Eine Linderung durch Gebet und gute Werke der Gläubigen möchten annehmen Chrys. in Phil. Hom. III. n. 4. Aug. Ench, e. X. Eine Intermission Aug. Ench. CXII, În Ps. LXXVII. Prud. Carm. V. de cereo Pasch.

4) Amb. Post mortem nequeunt merita mutari. In Luc. 1. VIII.

n. 18.

5) Aug. Civ. dei XXI, 18. 24. Greg. M. in Job. 1. VI. n. 48.

Christi durch das Verderben seiner von ihm losgerißenen Glies der nicht berührt wird, so auch nicht die Seligkeit der Heiligen durch die Catastrophe der mit ihnen durch natürliche oder geistige Bande einst Verbundenen.

Cap. II.

Allgemeine Vollendung.

Ein Lag wird seyn, ein Tag per eminentiam, ein Lag Gottes, Christi1) zum Schluße aller Zeit 2), wie ein Tag zum Beginn aller Zeit, zur glorreichen Ankunft, Wiederkunft Christi3), im Contrast zu seiner ersten Ankunft in der Knechtsgestalt, ein Tag der Herstellung *). Der Zeitpunct dieses Lages, von Gott ewig vorbestimmt (I Tim. VI, 15.), ist uns unbes kannt). Vorausgehen ihm großes religiöses Verderben †),

1) Tag (Rom. XIII, 12.) des Herrn (I Cor. V, 5. I Thess. V, 2.), Christi ( Phil. I, 6. 10.), des Menschensohnes (Luc. XVII, 22. 24. 26.), Offenbarung (Luc. XVII, 30. I Cor. I, 7. 8.), legter Tag (Joh. VI, 39. 40.).

2) ovvtékeia tov aiâvos toúrov Matth. XIII, 40. 49. XXIV, 5. ovvtéhɛia twv aiávov Heb. IX, 26. I Cor. X, 11. čéozaraı iμéga I Tim. V, 1. II Tim. II, 1. Jacob. V, 3.

3) Matth. XVI, 27.23. XXIV, 20 sq. XXV, 51 sq. Marc. XIII, 26 sq. Luc. XXI, 27. 28. Joh. XIV, 3. 18. XVI, 16. II Cor. V, 1– 10. II Thess. I, 7-40. II, 8. II Tim. IV, 1. I Pet. IV, 5–7. II Pet. III, 10 sq. nagovʊía Matih. XXIV, 3. 27. 37. 39. I Cor. XV, 25. I Thess. II, 19. III, 13. IV, 13. V, 23. II Thess. II, 1. Jac. V, 7. 8. II Pet. III, 4. I Joh. 11, 23. eben so die erste Ankunft II Pet. I, 16. ¿zıpávɛia I Tim. VI, 14. II Tim. “IV, 1. mit dem Bujaje: τῆς παρουσίας II Thess, II, 8. per: τῆς δόξης Tit. II, 13. άлoxáλvyıs I. X. I Cor. I, 7. II Thess. I, 7. I Pet. Ι, 7. 15. τῆς δόξης X. I Pet. IV, 15. φανέρωσις Col. III, 4. I Pet. V, 4. I Joh. II, 28. 111, 2. eben so die erste Ankunft I Tim. III, 16. I Pet. I, 20. I Tim. I, 2. III, 3. 8. βασιλεία θεοῦ Luc. XXI, 31. II Tim, IV, 1.

4) τῆς παλιγγενεσίας, τῆς ἀναστάσεως, ἀποκαταστάσεως.

5) Matth. XXIV, 42. I Thess. Viele erwarteten das Ende der Welt nach sechstausend Jahren. Iren. V, 23. n. 2. 23. u. 5. Justin.

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