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ner): Quum libertas religiosa, sagt er, omnibus fidei cuiuscunque asseclis communis, novissimarum civitatis formularum fundamentum sit atque esse debeat, atque cunctis inde civibus, qualemcunque religionem sequentibus, eadem iura civilia legibus scribenda sint: inter varios diversarum religionum sectatores, neque iuris omnino discrimen statuere, 'neque ob hoc discrimen prohibere matrimonium legislatori licet.

§. 1216. e.

Vormundschaftliches Verhältniß, ein Ehehinderniß.

Nicht sowohl um Mißbrauch der Gewalt, welche ein Vormund über seine Mündel hat, als vielmehr um Untreue und Vervortheilung bei Vormundschaften zu verhüten, die unter dem Schleier der Ehe gar leicht durch Hinderung abzulegender Rechnung verborgen werden könnte, verbietet das römische Recht ferner

III. die Ehe zwischen dem Vormund und seiner Pflegbefohlnen, sowie zwischen dieser, und dem Sohne,

die katholischen Seelsorger sind; indessen beschloß dennoch der Sanhedrin, daß die zwischen Juden und Christen, den Verordnungen des bürgerlichen Geseßbuchs gemäß,, geschlossenen Ehen bürgerlich verbindlich und gültig seien, und daß fie, obgleich unfähig, mit den religiösen Formen bekleidet zu werden, doch auch nach dem jüdischen Geseß keinen Fluch nach sich zögen.

4) Diss. de matrimonio atque ratione, quae ei cum civitate atque ecclesia intercedit. Lipsiae 1810. 4. P. 1. Cap. I. pag. 18. Man sehe auch LEYSER Meditat. ad Pand. Voll. VII. Spec. CCCCLXII, Corol. 5.

Enkel, Vater und Bruder des Vormundes, welcher mit demselben noch in derselben väterlichen Gewalt ist; nicht minder zwischen der Mündel und dem heres extraneus des Vormun= des, weil auch dieser aus der Vormundschaft in Anspruch genommen werden kann; nämlich so lang noch keine Rechnung abgelegt worden und diejenige Zeit noch nicht verstrichen ist, wo die Pflegbefohlne, nach erlangter Großjährigkeit, die Wiedereinseßung in den vorigen Stand noch suchen kann; auch wenn der Vormund nicht mehr Vormund ist, aber doch noch die Gefahr der Tutel trägt ). Dieses Verbot ist durch ein auf den Antrag des Kaisers Marcus Antoninus gemachtes Senatsusconsult eingeführt wor= den und wird daher von den römischen Rechtsgelehrten bald dem Senatusconsult, bald der Oratio Divi Marci zugeschrieben. Die vorzüglichsten Stellen sind:

L. 59. D. h. t. PAULUS lib. sing. de adsignatione libertorum. Senatusconsulto, quo cautum est ne tutor pupillam vel filio suo, vel sibi nuptum collocet, etiam nepos significatur.

L. 60. IDEM libro singul. ad Orationem Divi Antonini et Commodi. Si quis tutor quidem non sit, periculum tamen tutelae ad eum pertineat, an sententia Orationis contineatur; veluti si pupilla ab

5) S. BROUWER de iure connubior. Lib. II. cap. 20. Jo. Ortw. WESTENBERG Divus Marcus. Diss. XLV. Jo. D'AVEZAN Tr. de matrimoniis. Cap. 28. (Th. Meerm. T. IV. pag. 342.) Ge. D'ARNAUD Variar. Conjecturar. Lib. II. cap. 17. BERARDUS Commentar. in ius eccles. univ. Tom. III. Diss. IV. Cap. 7. pag. 139. und Frid. Es. PUFENDORF Observation, iuris univ. Tom. II. Obs. 94.

hostibus capta fuerit®), aut falsis allegationibus a tutela se excusaverit, ut ex sacris constitutionibus periculum ad eum pertineat")? Et dicendum est, hos quoque ad Senatusconsultum pertinere: nam et huiusmodi periculum in numerum trium tutelarum computari comprobatum est.

Wer blos als Magistrat aus einer Vormundschaft belangt werden kann, oder als Bürge für den Vormund haftet, ist unter dem Verbote des Gesetzes nicht mit begriffen; wohl aber der Erbe des. Vormundes, wenn er auch ein heres extraneus ist.

L. 60. §. 1. D. eodem. Sed si propter alterius personam periculum ad eum pervenit, videamus, ne extra sententiam Senatusconsulti sit: veluti si Magistratus in tutelae periculum incidit, vel fideiusserit quis pro tutore, vel curatore: quia nec in numerum trium tutelarum haec imputantur®) et consequens est, hoc probare).

6) Denn wenn die Pupillin in feindliche Gefangenschaft geräth, so endiget sich die Tutel §. 1. J. Quib. mod. tut. finit. Kehrt sie zurück, so tritt das iust. postliminii ein, als ob sie die Civität nie verloren gehabt hätte. L. 4. L. 16. D. de captiv. et postlim. reversis. Daher wird durch die Gefangenschaft der Mündel das periculum tutoris nicht aufgehoben.

7) Vid. tot. tit. Cod. Si tutor vel curator falsis allegationibus excusatus sit. V. 63.

8) Der Grund, den hier Paulus von der Ercusation dreier Vormundschaften hernimmt, ist eigentlich nicht passend. Er selbst räumt gleich nachher §. 2. ein, daß dieser Grund nicht der geseßliche, auch nicht durchgreifend sei. Der Grund ist eigentlich der, weil das Se

L. 64. §. 1. D. h. t. CALLISTRATUS libro II. Quaestionum. Senatusconsulti, quo prohibentur tutores et filii eorum pupillas suas ducere, puto heredem quoque tutoris extraneum sententia adprehendi: cum ideo prohibuerit huiusmodi nuptias, ne pupillae in re familiari circumscribantur ab his, qui rationes eis gestae tutelae reddere compelluntur.

L. 67. §. 2. D. eodem. TRYPHONINUS Libro IX. Disputationum. Sed et si filiusfamilias tutor puellae vel curator fuit, puto, vel magis patri eius non oportere eam nubere: numquid nec fratri, qui est in eiusdem potestate 10)?

natusconsult verhüten will, daß durch die Ehe mit der Mündel nicht Ablegung der Vormundschaftsrechnung vereitelt werde und die begangene Untreue des Vormundes unentdeckt bleibe. Es geht also nur Vormünderan, und diejenigen, die zur Ablegung der Vormundschaftsrechnung verpflichtet sind, also mit der actio tutelae in Anspruch genommen werden können. S. Ger. NOODT Comment. ad Dig. h. t. Tom. II. Oper. pag. 496. und Ant. FABER Iurisprud. Papinian. scientia Tit. IX. Princ. I. Illat. 11. pag. 341.

9) Der griechische Scholiastad Basilica Tom. IV. pag. 303. erklärt diese Worte ganz richtig so: xaì áxolovðóv éσTI ἑκατέρῳ τούτων τὸν τῆς ποτε πουπίλλας ἐπιτρέπεσα dai yάuov. i. e. et consequens est, utrumque eorum non prohiberi pupillam uxorem ducere. S. Ant. FABER Iurisprud. Papinian. Tit. IX. Pr. I. Illat. 11. pag. 341. 10) Franc. CONNANUS Commentarior. iuris civ. Tom. II. Lib. VIII. cap. 6. fol. 618. hält diese Stelle für fehlerhaft. Denn es sei nicht zu glauben, daß Tryphonin eine Frage werde aufgeworfen haben, ohne sie zu beant

Daß der Vormund Rechnung abgelegt hat, hebt das Ehehinderniß noch nicht auf. Es muß auch die Zeit verstrichen sein, da die Mündel nach erreichter Volljährigkeit die Wiedereinsehung in den vorigen Stand noch suchen kann, wenn sie auch unterdessen schon mit einem Andern verheirathet gewesen und Mutter geworden wäre, so daß man glauben sollte, sie werde aus Liebe zu ihren Kindern den Vormund nicht schonen.

L. 62. §. 2. D. h. t. PAPINIANUS Libro IV. Responsorum. Tutor, qui rationes curatori reddidit 11), puellam suam 13) ante constitutum tempus

worten. Er will also statt numquid lieber namque lesen. Allein dazu ist keine Nothwendigkeit vorhanden. Der Sinn der Worte ist der: Sollte nicht auch die Ehe dem Bruder des Vormunds verboten sein, der mit demselben in einerlei väterlicher Gewalt ist? diese Frage beantwortete sich von selbst aus dem Grunde der Personeneinheit. In den Basiliken Tom. 4. pag. 288. Const. 10. heißt es Saber gerabeau : Οὔτε ὁ πατὴρ τοῦ ἐπιτρόπου, οὔτε ὁ συνυπεξούσιος αὐτοῦ ἀδελφὸς, δυνάται γα μɛïv tǹv dopavýv. S. Ant. FABER Iurispr. Papinian. Tit. VIII. Pr. VII. Illat. 8. pag. 327. und WESTENBERG Div. Marcus. Diss. XLV. §. 14. pag. 388.

11) Cod. Erlang. reddere debuit. Eben so CHEVALLONIUS

und BAUDOZA CESTIUS. Allein die Taurellische Lesart bestätigen die Basilica Tom. IV. Lib. XXVIII. Tit. 5. Const. 29. pag. 292., wo es heißt άrodą toùs hóyovs. 12) Cod. Erl. pupillam suam, und so auch Haloander, Miräus, Chevallon, Baudoza, Merlin und alle, die ich verglichen habe. Diese Lesart verdient auch wohl unstreitig den Vorzug. Denn die Rechtsgelehrten haben bei der Erklärung des Senatusconsults immer die Worte

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