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GENERAL

Alle Rechte vorbehalten.

Geleitwort.

Es sei mir erlaubt, dass ich

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gern entsprechend einem von dem Herrn Verfasser mir geäussertem Wunsche der vorliegenden Schrift einige empfehlende Zeilen vorausschicke.

Die Wortgeschichte ist, verglichen mit der Geschichte der Wortformen u. der Laute, innerhalb der romanischen Philologie noch immer ein wenig angebautes Gebiet. An etymologischen Wörterbüchern freilich fehlt es nicht, dagegen fehlen noch gar sehr eindringende und umfassende Untersuchungen über die Entwickelung und Verbreitung einzelner Wortsippen. Erst wenn solche Arbeiten in grösserer Zahl vorhanden sein werden, wird ein klarer Einblick in die Entstehung und die Entwickelung des romanischen Wortbestandes gewonnen werden, wird sich die schaffende und gestaltende Kraft des romanischen Geistes in dem Bereiche der Wortbildung ermessen lassen, wird erkennbar werden, in welcher Weise die Romanen ein gewaltiges, teils von den Römern ererbtes teils von Nachbarvölkern übernommenes Wortmaterial in lautlicher und begrifflicher Beziehung umgearbeitet und dadurch der Eigenart ihres geistigen Lebens angepasst, den Anforderungen ihrer Kulturentwickelung fügsam gemacht haben.

Hugo Schuchardt's Verdienst ist es, nach dieser Richtung hin der wissenschaftlichen Forschung die Bahnen eröffnet und die auf ihnen zu erstrebenden Ziele bestimmt zu haben. Bis jetzt aber sind ihm auf den von ihm vorgezeichneten Forschungswegen nur Wenige nachgefolgt, und auch künftig werden nur Wenige ihm nachzufolgen vermögen, denn auf diesen Wegen kann, weil sie durch das weite Gesamtbereich des romanischen Sprachgebietes

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führen, nur wandeln, wer die Fülle der romanischen Spracharten überschaut.

Was aber in Bezug auf die Gesamtheit des Romanischen immer nur Wenigen ausführbar sein wird, die Erforschung der Geschichte bestimmter Wortsippen und Wortgruppen, das sollte wenigstens zunächst auf dem begrenzten Gebiete sei es dieser oder jener romanischen Einzelsprachen angestrebt werden. Derartige Sonderuntersuchungen würden, wenn in methodischer Weise geführt, den Wenigen, welche die Gesamtheit des Romanischen zu überschauen vermögen, wertvollste Unterlagen und Materialien für zusammenfassende und vergleichende Darstellungen beschaffen, für Darstellungen, welche nicht nur der Sprachgeschichte, sondern auch der Kulturgeschichte im weitesten Sinne des Wortes und der Völkerpsychologie zu mächtiger Förderung gereichen würden.

Eine solche Sonderuntersuchung löblicher und verdienstlicher Art ist die vorliegende Schrift, welche die umfangreiche auf lat. caput, bzw. *capum zurückgehende Wortsippe des Französischen behandelt. Ich hoffe, dass die Fachgenossen sie mit Interesse lesen und dem Fleisse, der Umsicht und dem Scharfsinn des Verfassers Anerkennung zollen werden.

Kiel, den 2. Juli 1904.

G. Körting.

Dem unvergesslich-teuren Andenken meines herzensguten Grossmütterchens, der Frau Rentière

CHARLOTTE LAACK geb. REBBELIN,

in steter Dankbarkeit und Enkelliebe.

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