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dons zusammengefaßt, die mithin nicht zufällig oder gar aus schlechter Ueberlieferung, sondern aus ästhetischer Notwendigkeit 9 Verse füllt. Die letzten beiden Dreizeiler V. 44-46, die eng zusammengehören, und V. 47-49 bilden nach unserer Auffassung den ersten Teil von Battos' Hauptpartie, während sich der nach dem Vorgang Korydons als Fortsetzung zu erwartende dritte Dreizeiler hier zum Tetrastichon erweitert, wodurch ein guter Uebergang zu der Vierergruppe V. 54-57 und den zweizeiligen Strophen V. 58 ff. geschaffen ist.

9. Die viel erörterte Frage, ob Theokrit seinen Idyllen oder wenigstens einem Teil derselben eine strophische Gliederung habe geben wollen, wird durch den Codex Q ihrer Lösung ein Stück näher gebracht. Neben VIII 88 ist am Rande mit voller Deutlichkeit zu lesen: avtotрopn. Wollen wir ganz vorsichtig schließen, so dürfen wir nur sagen, daß ein Grammatiker das achte Idyll in Strophen und Gegenstrophen zerlegt habe; aber es ist nicht einzusehen, warum er andere Stücke gleicher Art nicht ebenso behandelt haben sollte. Jedenfalls kann der Versuch, Strophen bei Theokrit festzustellen, das Recht der Ueberlieferung für sich in Anspruch nehmen, und er ist unbedenklich, wenn wir nur den um die Mitte des vorigen Jahrhunderts so verbreiteten Fehler vermeiden, jedes Idyll in ein festes Zahlenschema, wo möglich mit Gewalt, einpressen zu wollen. Gerade das achte Idyll fügt sich ja leichter als irgend ein anderes der strophischen Teilung. Bis V. 81 schließe ich mich ganz der einfachen und ohne Vergewaltigung der Ueberlieferung durchführbaren Gruppierung an, die Köchly vorgeschlagen hat (Index lect. aest. Zürich 1858. S. 16 ff. = Opuscula philol. Vol. 1. 1881. S. 481 ff.). Den Schluß des Idylls teilte Köchly ein: 82-84= 85 87, 88. 89-90. 91-92. 93. Jetzt müssen wir auf Grund der Ueberlieferung V. 82-87 als Strophe der Antistrophe V. 88-93 gegenüberstellen.

=

Greifswald.

Carl Wendel.

XIII.

Nachlese zu den Fragmenten des Astrologen Anubion.

(G) Hermann Usener hat, gleich nach dem Erscheinen meines oben (LXIII 116 ff.) abgedruckten Aufsatzes über das elegische Lehrgedicht des Astrologen Anubion, die dankenswerthe Freundlichkeit gehabt, mich auf eine Quelle hinzuweisen, die mir leider entfallen war: nämlich auf den von dem Bischof Julianus von Halikarnaß verfaßten Commentar zum Hiob, den vor einigen Jahren Usener selbst aus der Handschrift Nr. 454 der Pariser Nationalbibliothek (P) theilweise im Rhein. Mus. N. F. LV S. 321 ff. veröffentlichte. Darin findet sich eine interessante 'zu einer kleinen Abhandlung angewachsene Erörterung über den Glauben der Astrologen und die menschliche Willensfreiheit, die der Verfasser an Hiob 38, 7 anknüpft' (S. 326), gespickt mit verschiedenen Dichtercitaten, unter denen vier vollständige Distichen und ein Pentameter astrologischen Inhaltes (S. 328 f. 333), welche Julian anonym anführt, von dem Herausgeber wohl mit Fug und Recht dem elegischen Lehrgedichte Anubion's zugetheilt worden sind. Die bezüglichen Stellen des Commentars lauten also: Cod. P fol. 123 5 τί' δ' ἄρα τῶν ἄστρων καταψεύδῃ λέγων, ὅτι, ἂν τριγωνίσῃ Αρης τὴν ̓Αφροδίτην *, μοιχοὺς ποιεῖ; καὶ πάλιν·

κεντρογραφηθείσης δὲ μετ' Ηελίοιο 3 Σελήνης, μείζονας, ἐνδόξους καὶ βασιλεῖς προλέγει 4. καὶ μετὰ βραχέα·

εἰ δ ̓ Αρην ἐσίδοις 5 εἰς τὸν Διὸς ἀγλαὸν οἶκον,
θαρρῶν ἡγεμόνας καὶ βασιλεῖς προδέχου .

καὶ ἑξῆς·

δεινὰ σίνη τευχῶν, ᾗ θορύβους ἐπάγει.

ἐκεῖ γὰρ

8

125 16 καὶ αὐτός μοι συνάδεις· φῆς γὰρ αὐτεξουσίους

ἡμᾶς εἶναι· μετὰ γὰρ τὸ εἰπεῖν·

ὴν δὲ Κρόνον ἐσίδης " γεραρόν 10 ἐν Κύπριδος 11 οἴκῳ, γάλλους ἢ μοιχούς ἔννεπε την γένεσιν,

προτρέπων δὲ 13 ἐπ ̓ εὐχὴν λέγεις ·

εὐχέσθω δ', εἰ 13 μοιχὸς ἀνὴρ καὶ ἄσωτος ἀκούσαις 14, πόρνου καὶ 15 μαλακοῦ μὴ κατάγειν 16 γένεσιν.

Anmerkungen. 1 εἰ δ' Ρ, σὺ δ' Usener. 2 ἄρεις ἢ ἀφροδίτη Ρ, ̓́Αρην ἡ ̓Αφροδίτη Cumont (Usener unter Berufung auf die aus Anubion erhaltene Paraphrase (Catalog. cod. astrolog. gr. II 205, 28) ὁ ̓Αρης ̓Αφροδίτην τριγωνίζων . . . οἱ τοιοῦτοι δὲ πολλῶν γυναικῶν λέχη θηρῶσιν ἤτοι μοιχοί γίνονται, die indessen (ebenso wie P) doch wohl eher für den Nominativ "Αρης Zeugniis ablegt. Uebrigens ist diese vortreffliche Parallelstelle der allerbeste Beweis, daß jener astrologische Dichter, gegen den der Bischof polemisirt und dessen elegische Verse er alsbald wörtlich anführt, kein anderer als Anubion sein kann, dem der Inhalt der Paraphrase ganz ausdrücklich beigelegt wird. 3 μεθ ̓ ἡλίω· und bald darauf μείζωνας P, corr. Usener. 4 προλέγειν Usener. 4 προλέγειν Usener. 5 εἰσειδείης· P, corr. Usener; vgl. Anm. 9 und oben LXIII 120 Z. 21 und 121 Z. 48. Wahrscheinlich ging ein Verbum der Bewegung voraus, das zu dem folgenden εἰς [ἐς ?] τὸν Διὸς ἀγλαὸν οἶκον ergänzt werden sollte (anders Usener S. 335). 6 πρὸς δέχου· P, corr. Usener, aber mit dem nur zu wohl berechtigten Zusatze: ‘bedarf noch der Verbesserung. Mir scheint, daß πρόσ eine paraphrasirende, zu δέχου gehörige Glosse ist (δέχου durch προσδέχου erklärend), die das ursprüngliche Wort (etwa σύ?) herausdrängte. 7 καὶ γὰρ δύνουσιν ἥτ εὐχῶν ἢ Ρ, κινδύνους μοιχῶν ἢ conj. Usener nach Ζ. 26 πῶς ὁ μὲν φονέας, ἡ δὲ μοιχοὺς ἀπεργάζεται, ἧς ἕνεκα θόρυβοι; Allein es ist doch äusserst fraglich, ob Julian bei diesen Worten wirklich gerade das letzte Dichtercitat im Sinne gehabt hat. Das einzige θόρυβοι spricht um so weniger dafür, als nicht einmal das daneben stehende ἧς ἕνεκα, geschweige denn alles Vorangehende irgend welchen sicheren Halt an dem Citate, so wie es jetzt vorliegt, findet. Hinzu kommt, daß die Conjectur sichtlich gar weit von der Ueberlieferung abliegt. Jedenfalls zeigt mein

Vorschlag, daß es immerhin angängig wäre, von der Annahme gelinderer Verschreibungen auszugehen. (Mir fiel auch tɛúxwv ein, aber tɛuyov paßt besser zu der Construction des Satzes.) Ueber die Verwechselung von a und cu sehe man Arist. Hom. Textkr. I 241 Anm. 3 und Schäfer zu Greg. Cor. p. 532; die sonstigen von mir angenommenen Verderbungen sind zu gewöhnlich, als daß sie besonderer Rechtfertigung bedürften. 8 pol und 9 else:deing (hierzu s. Anm. 5) P, corr. Usener. 10 γεραρουν Ρ, περάοντ' conj. Kaibel, παρέοντ' Usener, ich habe das Einfachste vorgezogen, gestützt auf die Beobachtung, daß Anubion die Endsilbe ov in der Arsis auch vor folgendem Vocale öfter als Länge gebraucht hat: so unmittelbar vorher in Kpóvov sowie in den vier oben LXIII 132 zusammengestellten Fällen. Es ließe sich natürlich allenfalls auch an yepap@ oder repapis denken. 11 xo' пaтрidos P, was ich mir als nachträglich verschobene Doppellesart erkläre, nämlich als verschriebenes aτpidos mit der hinterher darübergesetzten Verbesserung xÜ(p), analog den Beispielen, die ich jüngst in meiner Untersuchung über das Spruchbuch des falschen Phokylides S. 24 Anm. 2 vorgelegt habe. 12 verlangt Usener, vielleicht mit Recht, falls hier überhaupt eine Conjunction gestanden hat, was mir keinesweges sicher scheint. 13 & P (ohne :), Usener, dem ich mich jedoch wegen des Folgenden nicht anschließen konnte. 14 dxcusa: P (Usener), mir unverständlich; auch żxoósz: würde ich nicht empfehlen. 15 xxì von Usener zugesetzt; vgl. 126′ 4 λusiteλeiv [vielleicht o λυσιτελεῖ] γὰρ αὐτοῖς ἀσώτοις εἶναι μᾶλλον καὶ μοιχοῖς ἢ πέρα νοις καὶ μαλακοῖς. 16 κατάγων Ρ; ich halte den Infinitiv fur nothwendig (abhängig von euέsdw) und ergänze mir dazu als Accusativ des Subjects einen Begriff, den Julian 126 3 durch eiμzpuévy wiedergiebt, Anubion aber in einem (von dem Bischof nicht mitgetheilten) Verse anders ausgedrückt haben muß.

In den elegischen Versen des ersten Buches der Manethoniana hat bereits Usener (S. 335 f.) ebendasselbe Lehrgedicht wiedererkannt, aus dem die vorstehenden Bruchstücke entlehnt sein dürften, und damit zuerst eine Fährte aufgefunden, auf die hinterher auch ich und W. Kroll (s. oben LXIII 129

und 136) gestoßen sind. Hoffentlich trägt diese erfreuliche Uebereinstimmung ein wenig dazu bei, das Interesse an den gegenwärtig recht vernachläßigten Manethoniana wieder etwas aufzufrischen. Bedürftig sind sie dessen noch gar sehr; denn bisher ist nicht einmal ihre einzige Handschrift (namentlich was die Correcturen zweiter Hand betrifft) mit der erforderlichen Sorgfalt und Genauigkeit ausgenutzt worden, wie ich an einzelnen Proben gezeigt habe und noch an anderen zeigen könnte. Drei Pentameter meiner obigen Sammlung (114. 213. 342) fehlen bei Usener, vermuthlich nur deshalb, weil die jüngsten Herausgeber sie für verkappte Hexameter ausgaben, ohne alle Noth und Wahrscheinlichkeit, wie mich dünkt. Um einen Pentameter (335) ist Useners Sammlung reicher als die meinige. Er lautet bei ihm:

μάρτυς ἐπεὶ τούτῳ γίνετο και Πυρόεις.

In der Handschrift jedoch steht:

μάρτυς δ' ἐπὶ τοῦτο γένηται καὶ πυρόεις.

Das sieht nicht nach einem Pentameter aus und kann auch ehemals schwerlich einer gewesen sein, weil die Hauptquelle, aus welcher hier unser Compilator offenbar schöpfte, nämlich Maneth. IV 409 ff., Folgendes hat:

ἢν δὲ Σεληναίης ἀκτὶς ἰσόμοιρα πελάζῃ

φωτὶ Κρόνου, μάρτυς δ ̓ ἐπὶ σήματι τῷδε γένηται καὶ Πυρόεις, μήτηρ προτέρη πατρὸς ἕξετ' ἐς "Αιδην. Entweder hieraus oder direct aus der Elegie Anubions entnahm der Compilator des ersten Manethonischen Buches sicher das Material zu seinem Pentameter 336

ἡ μήτηρ προτέρη οἴχεται εἰς 'Αΐδην.

Indessen daß er auch das, was diesen Worten in dem vierten Manethonischen Buche vorangeht, zu einem metrisch ganz ebenso gestalteten Verse verarbeitet haben sollte, ist nach Lage aller in Betracht kommenden Umstände als ausgeschlossen anzusehen; alle sprechen vielmehr dafür, daß 335 hexametrisch war, wenn auch seine richtige Fassung jetzt nicht mehr festgestellt werden kann.

Königsberg i. Pr.

Arthur Ludwich.

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