Obrázky na stránke
PDF
ePub

periores solis defectiones reputatae sunt. Die regelmäszige Aufzeichnung der Prodigien durch die pontifices erfolgte aber erst seit dem J. 505/249. JBernays, RhM. 12, 436. OJahn's Obsequens p. xx.

5. Livius und wohl auch Dionysius scheinen die ann. max. nicht (unmittelbar) benützt zu haben, s. Schwegler, RG. 1, 8. 11. Zwar sagt Dionys. 4, 30 ἐν ταῖς ἐνιαυσίοις ἀναγραφαῖς κατὰ τὸν τεσσαρακοστὸν ἐνιαυτὸν τῆς Τυλλίου ἀρχῆς τὸν ̓Αρροῦντα τετελευτηκότα παρειλήφαμεν. Doch kann er damit auch Annalisten gemeint haben; vgl. 4, 7 (L. Piso Frugi v tais ἐνιαυσίοις πραγματείαις) und 15 (derselbe ἐν τῇ πρώτῃ τῶν ἐνιαυσίων ἀναγραφών).

6. Nägele, Studien über altital. u. röm. Staats- u. Rechtsleben (Schaffhausen 1849) 269. FDGerlach, Quellen der ältesten röm. Gesch. Basel 1853. Schwegler 1, 7 ff. Mommsen 1o, 459. JGHulleman, de annalibus maximis, Amsterd. 1855. Lewis, die Glaubwürdigkeit der altröm. Gesch. (deutsch v. Liebrecht, 1858) 1, Cap. 4 u. 5. EHübner, JJ. 79, 401. HPeter, hist. rom. 1, vIII.

77. Wie das Collegium der Pontifices, so hatte auch das 75 der Augurn seine Bücher (libri augurales) und Denkschriften (commentarii augurum). Ebenso gab es libri Saliorum, commentarii XVvirorum. Auszerdem hatten die einzelnen Priesterschaften ihr Album oder ihre Fasten, chronologische Verzeichnisse der betreffenden Priester, sowie ihre Protokolle (acta) über die vorgekommenen Amtshandlungen.

1. Libri augurum z. B. Varr. LL. 5, 21. 33. 58. 7, 51. Cic. rep. 1, 63. 2, 54. n. deor. 1, 72. 2, 11. de dom. 39. Gell. 13, 14, 1. Fest. 253. 322. Serv. A. 4, 45. 9, 20. Aus diesen libri augurales ist als einziges zusammenhängendes Stück erhalten eine Formel bei Varro LL. 7, 8 (s. darüber HJordan, krit. Beitr. z. Gesch. d. lat. Spr. 89). - Commentarii augurum, Cic. de div. 2, 42. Fest. 317. Serv. A. 1, 398. HGaletschky, fragm. auguralia. Ratibor 1875 PRegell, de augurum publicorum libris. part. I. Bresl, 1878.

2. Libri Saliorum, Varr. LL. 6, 14.

3. Commentarii XV virorum, Censorin. 17, 9. 10. 11.

4. Privatverzeichnisse, z. B. das album pontificum Sutrinorum (Gruter p. 302, 1) u. A. bei Becker-Marquardt, röm. Altert. 4, 182.

5. Über die Sacerdotalfasten s. § 75, 4.

Über die Acta fratrum arvalium s. § 65, 1. Acta collegii Aesculapii et Hygiae aus dem J. 153

n. Chr. bei Orelli 2417.

78. Auch die weltlichen Behörden hatten ihre entsprechen- 76 den Aufzeichnungen, teils solche die von ihnen verfaszt wurden (commentarii magistratuum), teils solche deren Gegenstand sie waren (libri magistratuum). Erstere bezogen sich auf die Amtshandlungen der einzelnen Behörden: commentarii consulum, quaestorum u. a. Die wichtigsten dieser Art sind die tabulae censoriae (ungenauer libri censorii), Listen über den Personal

77

78

und Vermögens Stand der römischen Bürgerschaft, als Ergebniss des abgehaltenen Census, sowie Übersichten über das Staatsvermögen. Einen Privatcharakter und Privatzweck scheinen dagegen gehabt zu haben die commentarii censorum.

1. Commentarii consulum, Varro LL. 6, 88. Dahin gehört auch der Saturnier Oriéns consúl magistrum povpulí dícat, Vel. Long. GL. 7, 74; vgl. Reifferscheid, RhM. 15, 627. Commentarium vetus anquisitionis M. Sergii M'. f. quaestoris, Varro LL. 6, 90. 91. 92. Im Allg. MVoigt (§ 70, 1) S. 653.

2. Tabulae censoriae, Varr. LL. 6, 86. Cic. orat. 156. de leg. agr. 1, 4. Plin. NH. 18, 11. Mommsen, Staatsr. 2, 380. Libri censorii, Gell. 2, 10, 1. vgl. tiμntinά yoάuuara, Dionys. 4, 22. Einsetzung der Censur J. 311/443. 3. Commentarii ɛloαywyınoí (vgl. Gell. 14, 7, 1) gewesener Censoren, in ihren Familien als Leitfaden erblich, Dionys. 1, 74. vgl. § 2, 3. 80, 2. 4. Schwegler RG. 1, 28. Über die commentarii aedilium KWNitzsch, d. röm. Annalistik (1873) 210. 220.

79. Libri magistratuum heiszen die Verzeichnisse der Behörden jedes Jahres, dergleichen wohl geführt wurden seitdem die Behörden jährlich wechselten. Ein Teil derselben war auf Leinwand geschrieben und heiszt daher libri lintei. Diese waren auf dem Capitol im Tempel der Göttin der Erinnerung aufbewahrt und werden von Livius als eine Quelle seiner Gewährsmänner öfters erwähnt.

1. Liv. 4, 7 neque in annalibus priscis neque in libris magistratuum. 39, 52 (in mag. libris); vgl. 9, 18 (§ 75, 1).

2. Leinwand Schreibmaterial der alten Zeit, z. B. Liv. 10, 38 ex libro vetere linteo der Samniten. Plin. NH. 13, 69 postea publica monumenta plumbeis voluminibus, mox et privata linteis confici coepta aut ceris. Fronto ep. ad Caes. 4, 4 (p. 67 N.) multi libri lintei, quod ad sacra attinet. Symmach. ep. 4, 84. Vgl. MVoigt a0. 661.

3. Magistratuum libri, quos linteos in aede repositos Monetae Macer Licinius citat, Liv. 4, 20, 8. vgl. ebd. 7, 10. 13, 7. 23, 2. Urkunden auf diesem Material werden den gallischen Brand am wenigsten überdauert haben, und die welche Macer arglos benützte waren daher ohne Zweifel später nachgearbeitet. HPeter, hist. rom. 1, CCCXLV.

C) MONUMENTA PRIVATA.

80. Auch Privaten machten sich frühzeitig Aufzeichnungen für späteren Bedarf, sowohl im Zusammenhang mit ihren Hausbüchern als selbständig, teils über Ereignisse welche das Ganze betrafen (Stadtchroniken) teils über solche welche nur für die jeweilige Familie oder Person näheres Interesse hatten (Hausund Familien-Chroniken). Während bei den ersteren nur das Bestreben das Geschehene in der Erinnerung festzuhalten leiten

konnte, so mischte sich bei den zweiten leicht persönliche Vorliebe und Verherrlichungstrieb ein. Die letzteren werden erst begonnen haben als der Sturz des Königtums die Bedeutung der Adelsfamilien gehoben hatte, und die älteste derselben scheint die des fabischen Geschlechtes gewesen zu sein.

1. Privata monumenta, Liv. 6, 1.

[ocr errors]

2. Cic. Brut. 62 ipsae familiae sua quasi ornamenta ac monumenta servabant, et ad usum et ad memoriam laudum domesticarum et ad illustrandam nobilitatem suam. Vgl. Plin. NH. H. 35, 7 tabulina codicibus implebantur et monimentis rerum in magistratu gestarum. Fest. 356 tablinum proxime atrium locus dicitur, quod antiqui magistratus in suo imperio tabulis (eum implebant).

3. Nägele, Studien 303. Schwegler, RG. 1, 12. ELübbert, de gentium rom, commentariis domesticis, Giessen 1873 de gentis Serviliae, Quinctiae, Furiae, Claudiae comment. domest. Kiel 1875-78. Anderes s. § 78 Ende, mit A. 3.

81. Zu dieser Gattung gehören die Ahnenlisten und Fa- 79 milienstammbäume (stemmata), die Aufschriften (indices, elogia) unter Ahnenbildern, und die Lobreden auf gestorbene Angehörige (laudationes oder orationes funebres), bei welchen allen früh und spät über dem panegyrischen Zwecke die Wahrheit vielfach hintangesetzt wurde.

1. Eitelkeit secundärer Geschlechter eine Verwandtschaft mit vornehmen nachzuweisen, und der vornehmen (wie der Antonii, Iulii) ihre Ahnen bis auf Trojaner und auf Götter zurückzuführen. Festus 130. 166. Dionys. 4, 68. Plut. Fab. 1. Anton. 4. Num. 1. Plin. NH. 35, 8 etiam mentiri clarorum imagines erat aliquis virtutum amor. Cornel. Nep. Att. 18. Suet. Caes. 6. Vitell. 1 u. a.

2. Suet. Galb. 3 imagines et elogia generis. Vitell. i extatque elogi (nach MHertz, de hist. 1871, 10) ad Q. Vitellium. . libellus. Solche Aufschriften einer Reihe von Ahnenbildern (elogia) wurden in späterer Zeit aus privaten und öffentlichen Quellen angefertigt, und aus ihnen schöpften wohl hauptsächlich die laudationes funebres, soweit sie die maiores betrafen. Dergleichen historische elogia auf Männer der Republik, aber meist aus der Kaiserzeit, im CIL. 1, p. 277. Ephem. epigr. 3, 1. Vgl. OHirschfeld, Phil. 34, 85. Auch Aufschriften auf Grabmälern heiszen elogia. Aufschriften auf Statuen oder Hermen für Bibliotheken, CIL. 1, p. 281. Anderes s. § 83. 3. GCurtius, d. Etymol. des Wortes elogium, Ber. d. sächs. Ges. d. Wiss. 1864, S. 1. AFleckeisen, JJ. 93, 3. Düntzer, ZfvglSprachf. 16, 275.

4. Liv. 8, 40 vitiatam memoriam funebribus laudibus reor falsisque imaginum titulis, dum familia ad se quaeque famam rerum gestarum honorumque fallente mendacio trahunt; vgl. 4, 16, u. Cic. Brut. 62 his laudationibus historia rerum nostrarum est facta mendosior. multa enim scripta sunt in eis quae facta non sunt etc. Die Sitte solcher laudationes ist alt, Dionys. 5, 17. Plut. Poplic. 9, vgl. Polyb. 6, 53 u. Cic. de leg. 2, 62. vgl.

80

de or. 2, 44 ff. Liv. 2, 47, 11 (J. 274/480). Auch s. Quintil. 3, 7, 2. 11, 3, 153. Gell. NA. 13, 20, 17 (cum et laudationes funebres et librum commentarium de familia Porcia legeremus). Noch M. Aurelius und Verus laudavere pro rostris patrem, Capitol. Ant. phil. 7, 11.

5. Verhältnissmäszig frühzeitig wurden solche laudationes in Buchform herausgegeben. Solche gab es von Q. Caecilius Metellus (Plin. NH. 7, 139) auf seinen Vater Lucius (J. 533/221), Fabius Cunctator auf seinen Sohn (zwischen 547/207 und 551/203, vgl. Plut. Fab. 1), M. Claudius Marcellus (Liv. 27, 27) auf seinen Vater (J. 546/208), Laelius auf den jüngern Africanus usw. Aus späterer Zeit s. § 195, 2. 210, 2 E.; vgl. § 220, 2. 275, 2.

6. Die erste nicht amtliche (vgl. Liv. 5, 50, 7. Plut. Camill. 8) Leichenrede auf eine Frau (seine Mutter) hielt Lutatius Catulus (Cos. 652/102), Cic. de or. 2, 44. Seitdem wurde auch diesz Sitte (Suet. Caes. 6), wenigstens für Frauen deren Söhne emporgekommen waren (Plut. Caes. 5). Vgl. § 267, 4. 356, 6.

7. Taylor, lectiones Lysiacae c. 3 (ed. Lysiae, Lond. 1739. p. 680). FGDöring, de laudationibus fun. apud veteres, in s. Opusc. p. 100. Cadenbach, de Romanorum laud. fun., Essen 1832. Schwegler, RG. 1, 16 f. Gerlach, Geschichtschr. d. Römer 27. HGraff, de Rom. laudationibus, Dorpat 1862. EHübner, Herm. 1, 440. CMartha, l'oraison funèbre chez les Rom., Rev. d. deux mond. 1877 21, 654.

82. Auch Loblieder auf Verstorbene gab es schon in alter Zeit. Solche wurden bei den Leichenbegängnissen unter Begleitung der tibia gesungen (neniae), oder bei festlichen Gelagen durch Knaben, später von den Teilnehmern im Rundgesang, gleichfalls zur tibia. Beide Sitten sind uralt, und die erste bestand auch wiewohl entartet bis in späte Zeiten fort; die zweite war schon einige Menschenalter vor der Zeit des älteren Cato im Erlöschen.

[ocr errors]

1. Tac. A. 3, 5 Veterum instituta, . . meditata ad memoriam virtutis carmina etc.

2. Fest. 161. 163 nenia est carmen quod in funere laudandi gratia cantatur ab tibiam; vgl. Cic. leg. 2, 62. Quintil. 8, 2, 8. Ursprünglich wohl beim Leichenschmause (nach Non. s. v. ist silicernium ein convivium funebre das antiquo more ad sepulcrum cum defuncti laude [?] Statt fand) und durch die Angehörigen (vgl. Suet. Aug. 100) gesungen, später vor dem Trauerhause, beim Leichenzuge und am Orte des Verbrennens durch bezahlte Klageweiber, praeficae (schon Naevius bei Ribbeck Com. 29 haec . . praeficast, quae sic mortuum collaudat; Plaut. truc. 2, 6, 14 praefica, quae alios collaudat etc. Varro LL. 7, 70 mulier. . quae ante domum mortui laudes eius caneret u. a. St.), daher geschmacklos und bald berüchtigt (nenia, ineptum et inconditum carmen etc. Non. 145; vgl. Plaut. asin. 4, 1, 63. truc. 2, 1, 3. Petron. 47. 58. Capitol. Clod. Alb. 12 neniis quibusdam anilibus occupatus, u. a. St. bei Teuffel, PRE. 5, 395). JWehr, de Rom. nenia (im лo̟олɛμnτixòv für ECurtius. Gött. 1868, p. 11).

3. Cic. Brut. 75 utinam exstarent illa carmina quae multis saeclis ante suam aetatem in epulis esse cantitata (deinceps, Tusc. 4, 3) a singulis convivis (spätere, von den Griechen entnommene Sitte, Mommsen, RG. 1o, 222. 452) de clarorum virorum laudibus in Originibus scriptum reliquit Cato! Vgl. Tusc. 1. 1. u. 1, 3. Val. Max. 2, 1, 10. Dagegen Varro bei Non. s. v. assa voce: in conviviis pueri modesti ut cantarent carmina antiqua, in quibus laudes erant maiorum, et assa voce et cum tibicine. Vgl. auch Hor. O. 4, 15, 25 virtute functos more patrum duces. . canemus, und 1, 12. Zurückführung auf Numa bei Cic. de or. 3, 197. Quintil. 1, 10, 20. Loblieder auf Romulus bei Dionys. 1, 79. Plut. Num. 5; auf Coriolan, Dionys. 8, 62. Vgl. CZell, Ferienschrr. 2, 170. 193.

4. Niebuhr hat diese Lieder für ein zusammenhängendes Epos gehalten und darauf die Hypothese gebaut dasz dieses Epos der auf uns gekommenen Darstellung der ältesten röm. Geschichte als Quelle gedient habe, daher diese einen so poetischen Charakter an sich trage. Über diese jetzt mit Recht aufgegebene Ansicht s. bes. WCorssen, Origg. 112. 162. Schwegler, RG. 1, 53. HCI Willenborg, de Diocle. . deque Niebuhrio antiquissimam gentis rom. memoriam e carminibus manasse adfirmante, Münster 1853. Für diese Niebuhr'sche Ansicht wieder: MAKrepelka, Phil. 37, 450.

83. Denkmäler verwandter Art sind die Aufschriften auf 81 Weihgeschenken, Ehrensäulen und Grabmälern, dergleichen aus den ersten Jahrhunderten der Republik uns eine Anzahl literarisch oder inschriftlich erhalten ist. Literarisch: 1) die Inschrift an dem leinenen Panzer des Tolumnius welchen A. Cornelius Cossus im J. 317/437 (326/428?) weihte und welchen noch August sah; 2) die tabula triumphalis des Dictator T. Quintius vom J. 374/380; 3) die Grabschrift des A. Atilius Caiatinus (Cos. 496/258). Inschriftlich: 4) die Weihinschrift des Marsers Caso Cantovios etwa aus dem 2. Samniter-Krieg (428/326-450/304); 5) von den Scipionengrabschriften die drei ältesten, die Namensaufschrift des L. Cornelius Cn. f. Scipio (Cos. 456/298), die seines Sohnes L. Cornelius L. f. Scipio (Cos. 495/259) und des Letzteren elogium in Saturniern; 6) die Inschrift an der columna rostrata welche dem C. Duilius, zu Ehren seines Seesiegs über die Karthager im J. 494/260, errichtet wurde. Von anderen Inschriften. reichen wohl noch in das fünfte Jahrhundert d. St. zurück die Grabschriften der Furier (CIL. 1, 63 ff.), einzelne aus Praeneste (ebd. 74 ff.), sowie zwei Fragmente eines Senatusconsult aus Venusia (ebd. 185 f.).

[blocks in formation]

3. Cic. Cato 61 carmen incisum in sepulcro; vgl. fin. 2, 116. PRE. 12, 2017.

4. Über diese älteste lat. Inschrift' vgl. FBücheler, RhM. 33, 489.

« PredošláPokračovať »