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aber in Verdiensten der betreffenden Bittsteller oder ihrer Familie um die Kirche (excellentia meritorum); sondern deshalb, weil im Dispensmandat kein bestimmter Grund angegeben ist.

Anmerkung: Wie oben bemerkt (n. 2, b.) werden die kanonischen Dispensgründe eingeteilt in causae honestae und inhonestae. Causae honestae sind: 1. Angustia loci,

2. Incompetentia dotis,

3. Aetas superadulta, 4. Bonum pacis,

5. Paupertas viduae,

6. Periculum fidei,

7. Remotio gravium scandalorum, 8. Excellentia meritorum.

Causae inhonestae:

1. Nimia, suspecta familiaritas, 2. Copula,

3. Infamia mulieris,

4. Revalidatio matrimonii,

5. Periculum perversionis,

6. Periculum matrimonii civilis.

7. Periculum incestuosi concubinatus 8. Cessatio publici concubinatus.

$ 47. Dispensations - Recht.

1. Das Recht, von den Ehehindernissen zu dispensieren, kommt, da es sich um allgemeine Gesetze handelt, derjenigen kirchlichen Gewalt zu, welcher das Gesetzgebungsrecht hierin obliegt, nämlich modo ordinario dem Papste, modo extraordinario einem allgemeinen Konzil in Verbindung mit dem Papste. Der Papst kann darum in allen trennenden, wie verbietenden Ehehindernissen, soweit dieselben überhaupt dispensierbar sind (cf. § 44), dispensieren.

2. Nach geltendem Rechte können in einzelnen Ehehindernissen auch die Bischöfe dispensieren und zwar:

I. Jure ordinario (ex legis facultate): in den verbietenden Ehehindernissen

a) tempus clausum, soferne nicht die feierliche Eheschliessung, oder die eigentliche benedictio solemnis in Betracht kommt, sondern nur die Eingehung der Ehe überhaupt. b) Votum simplex non nubendi et sacri ordinis. Dagegen nicht vom votum religionis et castitatis perpetuae. In diesen beiden letzteren kann der Bischof dispensieren:

a) in ausserordentlichen Notfällen, wenn die Eheschlies-
sung ohne grosses Ärgernis oder andere grosse Nach-
teile nicht verschoben werden kann z. B. bei grosser
Gefahr der Inkontinenz, wenn die Braut defloriert ist
und das Kind infamiert würde, zumal wenn der
Bräutigam am Sterben ist, und der hl. Stuhl nicht
mehr um Dispense angegangen werden kann. Diese
Dispense gilt nur pro foro interno und nur, wenn
das Gelübde der ewigen Keuschheit geheim und nicht
in einer religiösen Kongregation abgelegt ist.
P) Wenn diese beiden Gelübde nicht perfekt sind d. h.,
wenn sie nur bedingungsweise, nur für eine bestimmte
Zeit, oder aus Irrtum, Furcht, oder von Minderjährigen
abgelegt wurden (cf. § 38, pag. 107).

c) Von den Proklamationen ex jure Trident.;

d) vom vetitum Ecclesiae, soferne dies nicht der Papst oder der Metropolit im Apellationsfalle gegeben hat.

Eigentlich ist dies keine wirkliche Dispense, da der Bischof einfach sein und seiner Untergebenen Eheverbot für einen bestimmten Fall aufhebt; da es sich hier nicht um ein allgemeines Gesetz (lex), sondern bloss um ein Gebot für einen speziellen Fall (praeceptum) handelt.

Vom impedimentum prohibens ex sponsalibus giebt es überhaupt keine Dispensation. Der Bischof erklärt, falls gegen eine beabsichtigte Eheschliessung Einspruch auf Grund von Sponsalien erhoben wird, dass unter den obwaltenden Umständen die Gestattung der Ehe als das kleinere Übel trachten sei. Diese Erklärung wird im weiteren (uneigentlichen) Sinne oft Dispensation genannt (cf. § 37. p. 103 n. 4. c.)

zu be

In trennenden Ehehindernissen kann der Bischof jure ordinario nicht dispensieren, wohl aber

II. Jure delegato: und zwar

A. Pro foro externo vermöge der Quinquennalfakultäten der S. Congreg. de Propag. Fide:

1. vom impedimentum consanguinitatis et affinitatis im 3. und 4. Grade, einfach und gemischt; bei verehelichten Häretikern, welche zur Kirche zurückkehren, auch vom einfachen und gemischten 2. Grade, falls nur der erste nicht berührt wird. Zugleich haben die Bischöfe das Recht, die in diesen Ehen bereits geborenen Kinder zu legitimieren.

Facultates a S. Congr. de Prop. Fide ad quinquennium concessae: III. Dispensandi in 3. et 4. gradu simplici et mixto non tantum cum pauperibus, sed etiam cum nobilibus et divitibus in contrahendis et in contractis : cum haereticis vero conversis etiam in 2. simplici et mixto, dummodo nullo modo attingat primum gradum et in his casibus prolem susceptam declarandi legitimam“.

Der Grad ist einfach (simplex), wenn beide Verlobte vom gemeinsamen Stamme gleich weit, gemischt (mixtus), wenn sie ungleich weit entfernt sind z. B. der Bräutigam im vierten, die Braut im dritten Grade. Nach einer Entscheidung der S. Congr. Off. d. d. 25. Juni 1670 ist der dritte und vierte gemischte Grad nur dann anzunehmen, wenn der eine Verlobte im dritten, der andere im vierten Grade vom gemeinsamen Stanime absteht, nicht aber, wenn der eine Teil im dritten oder vierten Grade, der andere aber im zweiten oder gar im ersten Grade vom gemeinsamen Stamme entfernt ist. Früher wurde die Vollmacht bloss gegeben zur Dispense für das matrimonium contrahendum, jetzt aber auch für das matrimonium contractum. Bei den Ehen der Häretiker ist vorausgesetzt, dass die Ehe vorher geschlossen und dass beide zur Kirche zurückkehren. Tritt nur ein Teil über, so gilt diese Vollmacht nicht. Cf. S. Congr. Conc. d. d. 20. Aug. 1780. Der Zusatz „prolem susceptam declarandi legitimam“ ist deshalb wichtig, weil es sich hier handelt de prole ex incestu suscepta, welche durch das matrimonium subsequens allein noch nicht legitimiert wird. (cf. Schnitzer, Eherecht pag. 508 und Schneider, fontes nov. pag. 84 n. 3.)

2. Vom impedimentum publicae honestatis aus Sponsalien. IV. Dispensandi super impedimento publicae honestatis justis ex sponsalibus proveniente". Diese Vollmacht gilt sowohl für das matrimonium contrahendum, als contractum, jedoch nur dann, wenn das Hindernis ex sponsalibus, nicht aber, wenn es ex matrimonio rato non consummato entstanden ist. (cf. Feije, de impedim. et dispens. matr. n. 615.)

3. Vom impedimentum criminis ohne Gattenmord.

V. „Dispensandi super impedimento criminis, neutro tamen conjugum machinante ac restituendi jus petendi debitum amissum". Diese Vollmacht gilt sowohl für schon geschlossene, als zu schliessende Ehen beim Hindernis des Verbrechens aus Ehebruch mit Eheversprechen oder Eheschliessung.

4. Vom impedimentum cognationis spiritualis mit Ausnahme des zwischen Paten und Täufling oder Firmling entstehenden. VI. „Dispensandi in impedimentis cognationis spiritualis praeterquam inter levantem et levatum".

5. Vom Verluste des jus petendi debitum conjugale, wenn dasselbe verloren gegangen ist:

a) durch das votum castitatis, sei es vor oder nach Schliessung der Ehe abgelegt, gewöhnlich jedoch mit der Einschränkung, dass die Dispense nur für die gegenwärtige Ehe und nur bezüglich des gegenwärtigen Eheteiles Geltung habe (cf. § 38, p. 106 ff.);

P) infolge des impedimentum affinitatis subsequentis (cf. § 28,6 pag. 71 ff.).

7) infolge der cognatio spiritualis cf. § 26, pag. 65.

Diese Vollmachten werden den Bischöfen gegeben mit der Klausel:,,dummodo mulier rapta non fuerit, et si rapta fuerit, in raptoris potestate non existat, et in dispensationibus huius

modi declaretur expresse, illas concedi tamquam a Sedis Apostolicae Delegato, ad quem effectum etiam tenor huiusmodi facultatum inseratur, cum expressione temporis, ad quod fuerint concessae".

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Anmerkung: 1. Konkurrieren zwei oder mehrere Hindernisse, so kann der Bischof nur dispensieren, wenn es Hindernisse derselben Art sind z. B. eine doppelte consanguinitas aus einem zweifachen oder dreifachen Stamme, doppelte affinitas. Dagegen nicht, wenn es Hindernisse verschiedener Art sind. S. Congr. Inquisit. d. d. 15. Juni 1875. S. Congr. Off. d. d. 12. Sept. 1886. Sine speciali indulto usum plurium facultatum cumulari non posse in eodem casu“. Auf ihre Bitte erhalten jedoch die Bischöfe auch die spezielle Vollmacht, in mehreren Hindernissen verschiedener Art zu dispensieren, jedoch immer nur für eine bestimmte Zeit und eine bestimmte Anzahl von Fällen. Von diesem speziellen Indulte können die Bischöfe jedoch dann nicht Gebrauch machen, wenn sie kraft eines anderen Indultes bereits die Vollmacht für die sanatio in radice haben. S. Congr. de Prop. Fid. d. d. 30. Jan. 1882. (cf. Schneider, fontes novissimi pag. 85 ff.)

2. Die Dispense auf Grund dieser Vollmachten ist gültig, wenn auch strenge verboten, auch wenn sie formlos, ohne Berufung auf die delegierte Vollmacht und ohne Angabe der Zeit und auch, wenn sie telegraphisch, nur mit wenigen Worten, oder mündlich gegeben wurde. Die S. Congr. Inquis. antwortete am 15. Juni 1875 auf eine diesbezügliche Anfrage des Generalvikars der Diöcese von St. Louis: „Affirmative, dummodo reapse mulier rapta non fuerit, vel si rapta in potestate raptoris non existat. Clausulas vero servandas ad amussim esse; quantum tamen rerum, temporum locorumque adjuncta ferre possunt". (cf. Archiv f. K. K. Bd. XXXVI. pag. 184 f.) Leo XIII. hat durch Dekret der Secretaria Status d. d. 10. Dez. 1891 wegen der dabei unterlaufenden Missstände verboten, telegraphisch Bittgesuche an die Römischen Kongregationen und Gerichtshöfe zu richten und hat dieses Verbot auch den Bischöfen für ihre Diöcesen empfohlen. (cf. Schneider 1. c. pag. 87) cf. S. Congr. Conc. d. d. 14. Aug. 1892.

Eine oberhirtliche Entschliessung des bischöflichen Ordinariates Regensburg vom 19. Nov. 1872 (V. Bl. pag. 90), neu eingeschärft unterm 17. Febr. 1891 (V. Bl. pag. 14) besagt: „Auf telegraphischem Wege dürfen Dispensen in Ehehindernissen oder in Proklamationen fortan nicht erholt und werden auch in Zukunft nicht erteilt werden. Ein derartiges Telegramm würde vielmehr unberücksichtigt und unbeantwortet bleiben. Auch abgesehen davon, dass in Telegrammen die bezüglichen Gesuche nicht gehörig begründet zu werden pflegen, ist es oft unmöglich oder unstatthaft, auf solchem Wege Dispensen zu erteilen. Die Pfarrämter sowohl, als die Brautleute haben daher zu rechter Zeit die nötige Vorsorge zu treffen."

B. Pro foro interno vermöge der von der S. Congr. Poenitentiariae erteilten Quinquennalfakultäten:

1. vom Verluste des jus petendi debitum conjugale für jene, welche nach Ablegung des einfachen Keuschheitsgelübdes eine Ehe geschlossen haben, mit der Mahnung, dass die Dispense bloss für die bestimmte Ehe gelte.

Facultates S. Poenitentiariae n. IX. Dispensandi ad petendum debitum conjugale cum transgressore voti castitatis privatim emissi, qui matrimonium cum dicto voto contraxerint: huiusmodi Poenitentem monendo, ipsum ad idem votum servandum teneri, tam extra licitum matrimonii usum, quam si marito seu uxori supervixerit".

2. Vom Verluste des jus petendi debitum conjugale für jene Ehegatten, die mit im 1. oder 2., einfachen oder gemischten Grade verschwägerten Personen die copula carnalis gepflogen haben. Bedingung dafür ist, dass die Gefahr zur Sünde beseitigt werde und dem Schuldigen eine schwere Busse und die Verpflichtung auferlegt werde, eine bestimmte Zeit hindurch alle Monate zu beichten.

X. „Dispensandi cum incestuoso sive incestuosa ad petendum debitum conjugale, cuius jus amisit ex superveniente occulta affinitate per copulam carnalem habitam cum consanguinea vel consanguineo, sive in primo, sive in secundo gradu suae Uxoris seu respective Mariti: remota occasione peccand, et injuncta gravi poenitentia salutari et Confessione Sacramentali singulis mensibus per tempus arbitrio Dispensantis statuendum“.

3. Vom geheimen impedimentum affinitatis ex copula illicita im I. oder II. Grade und im II., berührend den I., wenn die Ehe bereits geschlossen ist. Wo es sich um die mit der Mutter der Putativ-Gattin gepflogene Kopula handelt, darf diese nicht vor der Geburt der Putativ-Gattin stattgefunden haben. Bedingungen sind:

a) dem schuldigen Teile ist aufzutragen, den unschuldigen von der Nichtigkeit der früheren Konsenserklärung behutsam in Kenntnis zu setzen, und diese sodann zu erneuern,

b) die Gelegenheit zur Sünde ist zu beseitigen,

c) dem Pönitenten ist eine beträchtliche Busse aufzulegen, sowie die Verpflichtung, eine Zeit lang alle Monate zu beichten.

XI. „Dispensandi super occulto impedimento primi, nec non primi et secundi, ac secundi tantum gradus affinitatis ex illicita carnali copula provenientis, quando agatur de matrimonio cum dicto impedimento jam contracto: et quatenus agatur de copula cum suae putatae Uxoris matre, dummodo illa secuta fuerit post eiusdem putatae uxoris nativitatem, et non aliter: monito Poenitente de necessaria secreta renovatione Consensus cum sua putata uxore aut suo putato marito, certiorato seu certiorata de nullitate prioris consensus, sed ita caute, ut ipsius Poenitentis delictum nusquam detegatur: et quatenus haec certioratio absque gravi periculo fieri nequeat, renovato consensu juxta regulas a probatis auctoribus traditas: remota occasione peccandi, ac injuncta gravi poenitentia salutari, et Confessione Sacramentali semel in mense per tempus Dispensantis arbitrio statuendum.“

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