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Schnitzer, Eherecht, pag. 127; Heiner, Grundriss, pag. 182-186).

Für die Diocese Regensburg sind hierüber Verordnungen gegeben unterm 31. März 1840 (Verordnungen-Sammlung. pag. 393) und 19. März 1877 (Verordnungsblatt: Ausserordentliche Beilage). Letztere bestimmt:

Quotiescumque immediato ante copulationem tempore (scilicet quia omnibus jam ad nuptias paratis absque gravi scandalo et sigilli sacramentalis violatione vel saltem criminis occulti divulgatione et oriunda inde infamia nec matrimonium differre, nec dispensatio episcopalis obtineri possit,) impedimentum aliquod dirimens et dispensabile, idque ex causa diffamante, videlicet ex praecedente sponsi vel sponsae peccato ortum in confessione sacra manifestatur, vi potestatis a Nobis hisce delegatae juxta doctrinam gravissimorum auctorum, qui episcopis positis talibus circumstantiis auctoritatem ordinariam vindicant (cf. S. Alfons. Theol. moral. lib. VI. n. 613; Homo Apostol. tract. XX. n. 57.) - omnes in Nostra dioecesi confessarii rite approbati in eo impedimento pro foro interno valide dispensare poterunt, ita ut sponsi, de quibus agitur, valide et licite matrimonio jungi queant.

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Hac autem potestate confessarii uti poterunt, donec ea revocetur : a) quoad impedimentum criminis, neutro tamen conjugum in vitam alterius machinante;

b) quoad impedimentum primi, nec non primi et secundi, ac secundi tantum gradus affinitatis ex illicita carnali copula provenientis: remota semper occasione peccandi, et firma manente conditione, quod copula habita cum matre mulieris nativitatem huius non antecedat;

c) dummodo haec impedimenta sint occulta;

d) dummodo confessio peccatorum, quae impedimenta causarunt, non fuerit in fraudem legis usque ad proximum ante copulationem tempus dilata ex intentione, ut dispensatio ab impedimento, cuius pars dispensanda probe conscia fuerat, quasi necessitate extorqueretur. Insuper praecipimus, ut confessarii, si dispensationem peregerint, mox casum fictis sponsorum nominihus ad Nos referant".

§ 48.

Dispensations - Behörden.

1. Der Papst bedient sich bei Erteilung von Dispensen in Ehesachen verschiedener Behörden:

a) Die Secretaria Brevium erteilt die Dispensen für die höchsten fürstlichen Persönlichkeiten, nach der Konstitution Benedikts XIV. ,, Gravissimum" d. d. 26. Nov. 1745, § 5.

b) Die S. Congreg. Officii dispensiert in jenen Ehehindernissen, die mit dem Glauben oder einem öffentlichen Verbrechen im Zusammenhange stehen, mixta religio, cultus disparitas, ordo sacer, votum solemne, crimen, polygamia.

c) Für die Missionsländer werden die Dispensen sowohl für das forum externum, wie internum erteilt durch die S. Congreg. de Propag. Fide.

d) Die S. Congreg. super Negotia Ecclesiae Extraordin. giebt Dispensen für Russland und Südamerika. An sie kann man sich in ausserordentlichen Fällen bezüglich aller Ehehindernisse wenden.

e) Die am meisten in Betracht kommenden Behörden sind die Datarie und

f) die Pönitentiarie.

2. Die Datarie dispensiert pro foro externo in den öffentlichen Hindernissen (consanguinitas, affinitas legitima, cognatio spiritualis und legalis, publica honestas ex matrimonio rato und sponsalibus solemnibus).

Bei diesen Dispensationen ist zu bemerken:

a) Für die von der Datarie erteilten Dispensen wird eine Taxe erhoben zunächst für die notwendigen Auslagen. Diese gewöhnliche Taxe wird immer erhoben, auch in den Dispensationen in forma pauperum.

b) Man unterscheidet sodann eine dreifache Form, in der die Dispensen erteilt werden: in forma nobilium, in forma communi seu ordinaria und in forma pauperum. Die Verschiedenheit der Form bezieht sich auf den grösseren oder geringeren Betrag der componenda (Sühne-, Bussgeld), die ausser den Taxen auferlegt wird.

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a) Forma nobilium. Bei reichen und vornehmen Bittstellern, die eine Dispense im zweiten Grade und aus unzureichenden Gründen nachsuchen, beträgt die componenda 500, bezw. wenn sie die copula gepflogen haben, 540 Scudi (nach neuerem Geldwerte beträgt ein römischer Scudo 5,37 Lire 4,30 M (2,58 österreich. Gulden); in entfernteren Graden 28-30 Scudi. Diese componenda wird erhoben sive in poenam perpetrati criminis, si ratio dispensationis est copula habita inter oratores, sive ut aliquatenus resarciatur vulneri legi inflicto et rariora reddantur matrimonia inter impeditos (cf. Gasparri, tract. can. n. 315, p. 194). Die Höhe derselben wird für den einzelnen Fall bestimmt. Die componenda wird nur bei den Hindernissen der Konsanguinität und Affinität auferlegt und zu guten Zwecken verwendet (cf. Leitner, die römischen Dispensbehörden, Archiv LXX, p. 424).

3) Die forma communis unterscheidet sich von der forma nobilium nur dadurch, dass hier die componenda eine geringere ist.

7) Bei der forma pauperum wird die componenda ganz erlassen oder der Bischof bezeichnet die Summe, die sie entrichten können.

Als arm (pauperes, vere pauperes et miserabiles) gelten sowohl jene, die sich lediglich durch die Arbeit ihrer Hände

ernähren müssen, als auch jene, deren schuldenfreies, fruch tragendes Besitztum 3000 Lire (= 2400 M.), in Italien 300 Scu (=1611 Lire) nicht übersteigt. S. Congr. Off. d. d. 26. Sept. 175(Acta S. Sed. XXVI. 389.)

Als fast arm (fere pauperes) gelten jene, die über 300 und unter 10000 Lire (= 2400 8000 M.) reines Vermöge haben. Auch für sie kommt noch die forma pauperum i Anwendung, jedoch wird ihnen eine kleine compositio auferleg Die angegebenen Summen sind zu berechnen mit Abzug de Schulden, der Vermögensverwaltungskosten und aller ordent lichen, wie ausserordentlichen Lasten. Die Billigkeit verlangt dass Personen, die zwar kein eigentliches Vermögen besitzen aber ein ihre berechtigten Ansprüche überschreitendes Ein kommen, oder sichere Aussichten auf ein Vermögen, dement sprechend eingeschätzt werden. Der Sohn reicher Eltern gilt nie als arm, ausser er wäre enterbt. Bei Berechnung des Vermögens wird das Vermögen beider Verlobten zusammengezählt, ausser beim impedimentum mixtae religionis, wo das Vermögen des akatholischen Teiles nicht in Betracht kommt.

Über den Vermögensstand der Bittsteller hat der Bischof des Wohnortes ein Zeugnis auszustellen. Dabei sind die persön lichen, örtlichen und zeitlichen Verhältnisse zu berücksichtigen. Der Bischof stützt sich dabei gewöhnlich auf das Gutachten des Pfarrers der Brautleute; nach einer Anweisung Urbans VIII., bezw. Alexander VII. können auch vom Generalvikar zwei Zeugen über den Vermögensstand der Bittsteller vernommen werden. Nach einer Entscheidung der S. Congr. Conc. d. d. 18. Apr. 1885 (Acta S. Sed. XVIII. 240-242) kann für die erforderliche Mühewaltung vom Generalvikar eine Gebühr erhoben werden. Der geringste von der Datarie für Dispensen zulässige Betrag ist 20 Lire (= 16 M.) im zweiten, 25 Lire im zweiten berührend den ersten Grad, 30 Lire im ersten Grade; hierzu kommen noch die Gebühren für den Agenten und das Porto, so dass Dispensen in forma pauperum mindestens auf 30-40 Lire zu stehen kommen; erscheint diese Summe als zu hoch, so wende man sich an die Pönitentiarie, welche geringere Taxen ansetzt (cf. Schnitzer, Eherecht, pag. 502 Anm.).

c) Sind die Bittsteller im ungleichen Grade der Konsanguinität oder Affinität, über den ersten Grad hinaus, verwandt z. B. im 2. und 3., so dispensiert die Datarie im entfernteren Grade, der den näheren nach sich zieht

und erklärt durch eigene litterae declaratoriae, die indes nur zur Erlaubtheit, nicht aber zur Gültigkeit der Dispense erforderlich sind (S. Congr. Conc. d. d. 1. Mai 1607), dass der nähere Grad nicht im Wege stehe,,distantiam vero secundi. . . . consanguinitatis gradus huiusmodi eis nou obstare declares." Constit. Pius V.,,Sanctissimus“ d. d. 26. Aug. 1566. Ist jedoch der nähere Grad der erste, so giebt die Datarie gewöhnlich die Dispense für beide ausdrücklich.

d) Die Datarie hat auch ihre Ferien, während welcher sie keine Dispensen erteilt, nämlich vom 4. Oktober bis 12. November, die drei folgenden Wochen nach Weihnachten, drei Wochen vor Beginn der Fastenzeit, zwei Wochen nach Ostern, und zwei Wochen nach Pfingsten, ebenso am Feste des hl. Petrus und an allen Sonn- und Festtagen. Ist der hl. Stuhl erledigt, so ruht auch die Datarie, da das Amt des Prodatars mit dem Tode des Papstes erlischt. Während der Herbstferien erteilt die Datarie an den Freitagen Dispensen (cf. Gasparri, tract. can. n. 315-321, pag. 193-202).

3. Die S. Poenitentiaria bildet die ordentliche Behörde für das forum internum und die Dispensen in geheimen Ehehindernissen; für das forum externum kommt sie nur als ausserordentliche Behörde in Betracht. Ihr Geschäftsbereich ist geregelt durch die Konstitution Benedikts XIV. „, Pastor bonus" d. d. 13. April 1744.

Die diesbezüglichen Bestimmungen lauten:

§ 39. In matrimoniis contrahendis possit idem Major Poenitentiarius in foro conscientiae tantum super impedimentis occultis, quae matrimonium non dirimunt, dispensare, vel dispensari mandare; itemque super ommissione denunciationum, etiam ad effectum contrahendi secreto . . . . At a dispensationibus concedendis super quocumque impedimento ex quovis gradu sive consanguinitatis sive affinitatis ex copula licita seu ex cognatione spirituali proveniente, etiam in foro conscientiae tantum, tametsi impedimentum sit occultum et periculum scandalorum immineat, in iisdem matrimoniis contrahendis abstineat".

Hierbei ist zu bemerken:

a) Diese Fakultät erstreckt sich nicht auf das impedimentum mixtae religionis, in welchem die S. Congr. Officii dispensiert (cf. oben 1 b); ebenso nicht auf das vetitum Ecclesiae, das kein eigentliches impedimentum ist; auch

nicht tempus feriatum, das dem Bischofe zukommt; wohl aber auf sponsalia occulta und votum simplex.

b) Die genannten trennenden Hindernisse sind eben ihrer Natur nach öffentliche, wenn sie auch vielleicht der Kenntnis nach geheim sind. Doch kann nach Gasparri (tract. can. n. 322, nota) der Grosspönitentiar dispensieren bei honestas publica ex sponsalibus occultis.

,,§ 40. In contractis vero matrimoniis a dispensatione seu matrimonii revalidatione in gradibus primo et secundo seu secundo tantum consanguinitatis vel affinitatis ex copula licita etiam in occultis pariter abstineat: praeterquam si in secundo tantum gradu praedicto impedimentum saltem per decennium duraverit occultum, et oratores simul publice contraxerint et convixerint, et uti conjuges legitimi reputati fuerint. In tertio autem et quarto gradibus occultis in contractis possit dispensare atque etiam in eisdem tertio, et quarto gradibus publicis possit revalidare matrimonia ex causa subreptionis et obreptionis occultae litterarum Apostolicarum nulliter contracta: praeterquam si falsitas consistat in narratione praecedentis copulae, quae antea revera non intercesserat“.

§ 41. Quod si aliqui oratores obtinuerint a nostra Dataria dispensationem super gradu prohibito in primo et secundo, vel in secundo tantum, ac etiam in tertio et quarto cum reticentia copula inter eos sequutae, quam sine honoris detrimento detegere non valeant, et ratione huiusmodi reticentiae petant dispensationem pro matrimonio contrahendo, seu revalidationem matrimonii contracti, possit idem Major Poenitentiarius, si copula adhuc sit secreta, huiusmodi dispensationem, seu respective revalidationem, in foro conscientiae tantum concedere; facta, quando agitur de primo et secundo, vel secundo tantum gradu, compositione 50 ducatorum auri de Camera ad Datariam transmittendorum, ad effectum (ut inconcussi moris est) erogandi in eleemosynas, nisi prior gratia expedita fuisset in forma pauperum, quo casu etiam haec gratia similiter absque ulla com positione expediatur“.

Seit dem Dekrete Leos XIII. d. d. 25. Juni 1885 (durch die S. Congr. Officii), nach welchem die Copula für die Gültigkeit der Dispens anzugeben nicht mehr erforderlich ist, gilt dieser § nur mehr in Bezug auf jene Dispensen, welche vor dem 25. Juni 1885 gegeben waren.

㤠42. Si qui vero oratores, obtenta dispensatione a Dataria super impedimento primi et secundi, sive secundi dumtaxat gradus consanguinitatis seu affinitatis cum expressione quidem copulae carnalis, sed tacita occulta et malitiosa intentione in ipsa

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