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ob Sie bereit seien, in einer hierselbst anhängig gemachten Klage auf Nichtigkeit einer Ehe auf Grund von Impotenz der Frau nach vorheriger Vereidigung durch den dazu kommittierten Ehegerichtsrat, die Untersuchung der Ehefrau vorzunehmen und infolge derselben sowohl den Befund, wie nach Anleitung einer schriftlich mitzuteilenden Instruktion ein motiviertes Gutachten schriftlich abzugeben. Ausser Ihnen hat das Ehegericht Herrn Medizinalrat Dr. N. N. als Sachverständigen ausgewählt.

Prag, den 25. Januar 1900.

Fürsterzbischöfl. Ehegericht.

15.

Verfügung an die Parteien behufs Erklärung über die Person des Sachverständigen 1).

Sie werden hiermit davon benachrichtigt, dass in der Sitzung vom 20. Januar 1900 die beiden Herren doctores medicinae N. N und N. N. als Sachverständige bestellt worden sind, um die Untersuchung über das Vorhandensein des behaupteten Unvermögens in Ihrer Person vorzunehmen. Zugleich werden Sie aufgefordert, innerhalb Tagen nach Empfang dieser Zustellung schriftlich oder mündlich in hiesiger Kanzlei etwaige gesetzmässige Einwendungen gegen die Person der benannten Sachverständigen anzuzeigen, widrigenfalls deren Vereidigung nach Ablauf obiger Frist erfolgen wird.

Prag, den 25. Januar 1900.

Fürsterzbischöfl. Ehegericht.

16.

Eid der Sachverständigen 2).

Ich N. N. schwöre zu Gott, dem Allmächtigen und Allwissenden, dass ich das von mir geforderte Gutachten meiner Kenntnis und Erfahrung gemäss nach sorgfältiger Prüfung unparteiisch und gewissenhaft abgeben werde. So wahr mir Gott helfe und sein hl. Evangelium. Amen.

Wir

17.

Nichtigkeitserklärung einer Ehe.3)

durch Gottes Erbarmung und des Apostolischen Stuhles Gnade Bischof von N. . . . . . . haben durch Unser Ehegericht (I. Instanz, Metropolitan-Ehegericht, Unser durch päpstliches Breve vom

1) Ibidem pag. 319.
2) Schulte pag. 322.
3) Schulte pag. 324.

28. November 1899 delegiertes Ehegericht II, III. Instanz) in Sachen Georg Schrötter, wohnhaft in Breitenthal, Klägers (Appellanten) gegen Maria Schrötter, geb. Fried, wohnhaft in Berg, Beklagte (Appellatin), beide katholisch, wegen Nichtigkeit der Ehe in der Sitzung vom 15. Januar 1900, bei welcher zugegen waren: als Vorsitzender N. N., als Räte: N. N. und N. N. den Akten gemäss für Recht erkannt, dass 1. die zwischen dem katholischen Georg Schrötter und de katholischen Maria Fried am 18. Februar 1896 vor dem katholischen Pfarrer in Breitenthal nach Vorschrift des hl. Konzils von Trient abgeschlossene Verbindung wegen des bei der Eheschliessung vorhanden gewesenen trennenden Hindernisses eines absoluten physischen Unvermögens der Frau als von Anfang an nichtig zu erachten, demnach hiermit auf den Antrag des Mannes die anscheinende Ehe für null und nichtig zu erklären,

2. vom Tage der Rechtskraft dieses Erkenntnisses an jedes Zusammenleben der anscheinenden Ehegatten unerlaubt und zu verbieten,

3. vom Tage der Rechtskraft dieses Erkenntnisses an der Kläger Georg Schrötter die Befugnis habe, den Gesetzen gemäss eine anderweitige Ehe einzugehen,

4. Die Kosten etc. etc.

Von Rechts wegen.

Anmerkung: Hierauf folgt unter der Überschrift,,Gründe" die Darstellung der hauptsächlichsten Motive der richterlichen Entscheidung

18.

Urteil auf Gültigkeit einer angefochtenen Ehe.1)

(u. s. w. wie oben 17) haben . .

den

Wir Akten gemäss für Recht erkannt, dass die zwischen dem katholischen Adam Zwickl und der katholischen Bertha Wein am 27. September 1898 vor dem katholischen Pfarrer in Mannsdorf nach Vorschrift des hl. Konzils von Trient abgeschlossene Verbindung für eine rechte und gültige Ehe zu erachten, derselben das behauptete Hindernis der Schwägerschaft nicht entgegengestanden, demgemäss Kläger mit seinem Antrage: „genannte Verbindung wegen des bei deren Eingehung obschwebenden Hindernisses der Schwägerschaft für nichtig zu erklären", abzuweisen, endlich der Kläger Adam Zwickl in die Kosten zu verurteilen sei.

Von Rechts wegen u. s. w. wie 17.

1) Nach Schulte pag. 326.

19.

Verfügung, womit eine Erkenntnis insinuiert wird.1)

In der Anlage erhalten Sie das Urteil auf die von Ihnen gegen Ihre Ehefrau angestellte Klage auf Nichtigkeit der mit derselben am 20. März 1899 geschlossenen Ehe wegen physischen Unvermögens zugestellt.

Es steht Ihnen frei, gegen dasselbe binnen der Notfrist von zehn Tagen die Berufung an das Metropolitanehegericht München einzulegen. Zugleich wird Ihnen eröffnet, dass der Verteidiger des Ehebandes verpflichtet ist, von Amts wegen die Berufung einzulegen. Bischöfliches Ehegericht N.

20.

Verfügung auf die Einlegung der Berufung (litterae testimoniales,

apostoli. 2)

Der von Ihnen gegen das diesseitige Erkenntnis vom 20. Mai 1900, welches unterm 25. Mai 1. J. insinuiert ist, am 1. Juni 1900 rechtzeitig eingelegten Berufung wird hiemit Folge gegeben. Sie werden demgemäss darauf hingewiesen, dass Sie binnen der Frist von dreissig Tagen, vom Empfange dieses Schreibens gerechnet, die Appellationsbeschwerde bei dem Hochwürdigsten Metropolitanehegerichte München anbringen müssen, widrigenfalls angenommen wird, Sie hätten auf die Berufung verzichtet. Gleichzeitig werden die diesseigen Akten nach München abgesandt werden.

Ihre Eingabe folgt anbei zurück.
N., den 10. Juni 1900.

21.

Bischöfliches Ehegericht.

Bericht an das Gericht höherer Instanz.3)

Einem Hochwürdigsten Metropolitanehegericht München übersendet das ergebenst unterzeichnete Bischöfliche Ehegericht die diesseitigen Akten in der Appellationssache Adam Zwickl gegen Bertha Wein infolge der von der klägerischen Partei unterm 1. Juni 1900 gegen das am 25. Mai 1900 insinuierte Erkenntnis vom 20. Mai 1900 rechtzeitig eingelegten Appellation. Beide Parteien sind hiervon verständigt, Appellant mit der Auflage, innerhalb 30 Tagen die Beschwerde bei dem hohen Richter II. Instanz einzubringen.

N., den 10. Juni 1900.

1) Schulte pag. 327.
2) Schulte pag. 328.
3) Schulte pag. 329.

Bischöfliches Ehegericht N.

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