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påte Reu e.

Cigno liebte Tindola, die schöne, hohe Tindola

Mit dem herrschenden Blick, den Stolz des Vaters, der Mutter

Stolz, ihr einziges Kind; sie führte den Reigen der Jungfrau'n,

Wie der Abendstern auf schimmerndem Pfade den Sternen

Vortanzt mit dem bläulichen Licht der bebenden Fackel. Viele Jünglinge liebten Lindola; aber sie höhnte Ihre Liebe, sie höhnte die treue Liebe des Eigno, Sah ihn schweigend schmachten und lächelte. Dennoch klang ihr

Tief im Herzen mit Nachtigallton der Name Cigno! Sein gedachte sie früh, wenn über die wallenden Reiße Ihrer Schönheit im Bach, der schweigenden Liebe Vertrauten,

Sie sich beugte, mit Lilienhand die glänzenden Locken Ihres Kastanienhaars zu ringeln. Schmeichelnde Welle, Sprach sie, du zeigst mir mein Bild, so bald ich gehe

verschwindet

Auch mein Bild, nicht so im Herzen des zårtlichen Eigno! Immer lebet es da in wechselnden Reißen, gemalet Von der Liebe, fie tauchet in Gluth den verschönenden

Pinsel,

Hauchet Leben in's Bild, und seine schmachtende Seele Hanget über den Zügen mit starrenden Blicken, und sauget

An dem täuschenden Becher, der nur entflammter den Durst macht.

Armer Jüngling, es jammert mich dein! doch will ich die Thräne

Noch nicht trocknen, die oft auf bebenden Wimpern dir glänzet;

Thränen der Liebe sind schön! der Kampf ist schön, den du kämpfest!

Und die Siegerinn reichet dereinst den Kranz dem

Besiegten!

Cigno, du sollst noch seufzen! So sprach das grausame

Mädchen.

Sinnend verließ sie langsam den Bach; es sah sie der

Jüngling,

Ging und stand, und ging ihr entgegen; da hüpfte sie

forglos

Ihm vorbei, und sah ihm erst nach aus der Laube des Gartens,

Bis er trostlos und bleich in wallende Schatten des Delbaums

Hinsank. Also jammerte leise der trauernde Jüngling:

Falsch wie des Delbaums schwacher und wallender
Schatten am Mittag

Ist der Liebenden Hoffnung; kaum athmen kühlende

Lüfte,

Und gleich brennet die Gluth auf die Scheitel des Schmachtenden! Laß mich,

Thdrichter Hoffnungen Wahn! ermanne dich, Cigno!

Vermagst du?

Nun so vertraue dein Herz den heißen Worten der Liebe; Spottet sie deines Schweigens, so rede! Bebte nicht

oft schon

Dir das Geständniß der Lieb' auf den Lippen? redeten schweigend

Sie nicht laut, und lauter die Thräne! - Tindola, du weißt es

Wie ich liebe, doch hart ist dein Herz! So klagte der

Jüngling.

Frühe hört er sie einst vor der Hütte das bunte

Geflügel

Um sich sammeln, sie stand in glänzendem Schnee

gewande,

Und errdthend vom ersten Strahl der steigenden Sonne. Hauche der Frühe spielten in lang geringelten Locken, Welche sanft bewegt auf Falten des Schleiers sich wiegten,

Wie auf der Quelle blendendem Glanz der Schatten des Haines.

In der Linken hielt sie ein buntes Körbchen, und streute Mit freispendender Rechte die goldnen Früchte des Halmes.

Freundlich lockte das liebliche Mädchen, es liefen die

Hühner

Gackernd hinzu, mit watschelnder Eile licfen die Enten, Schreiend flogen herbei langhalsige Gänse, die Tauben Flatterten traulich umher, und liefen mit nickenden

Kipfchen

Vor der Jungfrau, und spielten die Farben des himmlischen Bogens.

Sinnend stand, in Liebe verloren, der Jüngling; nun stürzt er

Kühn durch Wahnsinn hinzu; da huben auf schallenden

Flügeln

Sich die Tauben gescheucht; er rief: Holdseliges

Mädchen!

Lieblich scholl es der Jungfrau in's Ohr: Holdseliges

Mädchen!

Aber sie stellte sich zornig: Wer hieß dich in Stundeni

der Frühe

Meine Freude zugleich mit meinen Tauben zu scheuchen?

Geh'!

Ihr schlug vor Liebe

das Herz, doch blickte fie zornig,

Sprang, dem Herzen nicht trauend, zurück in die

Hütte der Eltern,

Und warf hinter sich zu die laute Thüre. Betroffen

Schlich der Jüngling hinweg. O! wåre Stimme der Weisheit

Ihm erschollen: Siehest du nicht, warum dich Lindola Flichet? Verkennest du, Thor! die Ränke der weiblichen Liebe?

Scheue Liebe nannte sich Zorn, Verwirrung der Liebe Schlug die Thüre dir zu, im Kämmerchen seufzet Lindola!

Eitle Mutter Lindola's! O! wäre Stimme der

Weisheit

Ihr von deinen Lippen erschellen: Töchterchen, Schönheit Ziert die Mädchen, doch Freundlichkeit ziert auch selber die Schönheit!

Freundlichkeit schmücke die Zucht! Dem Liebenden öffne

die Jungfrau,

Wenn sie liebet, das Herz. Die bräutlichen Stunden sind rosicht,

Wie die Stunden des Morgens auf thauigen Hügeln, und brautlich

Ist der Liebenden Ehe; sie gleichet dem lieblichen Baume,

Dessen reifende Frucht noch zarte Blüthen umduften.

Eitle Mutter Lindola's! Du sâugtest mit schmeichelnden Worten

Ihren Stolz, dich freute der schmeichelnden Jünglinge Menge,

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