Ich kann, ich darf, ich muß, ich will, o Freund, Die Weiblein nicht erzürnen! reiße mich
Nicht gegen sie! Dem Pontifer allein Vergönnte Roms Gesch mit strenger Hand Vestalen zu bestrafen, dennoch durft'
Er nicht den Schleier heben, und sein Blick Blieb chrfurchtsvoll, wie streng die Hand auch war. Ich hdre deines Lächelns Frage schon:
Sind unsre Weiber denn Vestalen? Nein, So wenig als ich Pontifer, und als Wir Römer sind. Die Weiber waren stets, Wenn Männer Männer waren, ihrer werth, Nur weiblicher, sonst ihnen gleich. Als Rom Die Feldherrn von der Furche holen ließ,
Als weder Pyrrhus Gold noch Elephant Den Helden rührte, hätte nicht sein Gold, Noch Pyrrhus selbst, der Löw', ein Weib gerührt, Die stolz auf welsches Blut und keusche Zucht, Der Våter Thaten ihrem kleinen Sohn, Indeß bey früher Lampe schon ihr Arm
Den zarten Faden von der Spindel wand, Erzählte, oder zu der Wiege Schwung, Dem kleinen Markus früh ein heißes Lied! Von Vaterland und Sieg und Freiheit sang. Die Kinderstube bildete schon früh
Des Knaben Herz, eh' noch in Mavors Feld Der nackte Jüngling rang, und schweißbedeckt Hinab sprang in der Tiber kalten Strom.
Des Cato Kind, die schöne Porcia, War ihres Vaters, ihres Mannes werth, Der war der lehte Römer, sie war nicht Die leste Römerinn, denn selbst zur Zeitat de n Des Sclavenjochs. blieb Arria noch frei,
Gab lächelnd ihrem Mann den blut'gen. Dolch,
Den Schlüssel einer freien Welt, und sprach:
Påtus, es schmerzet nicht!”. was ist der Tod nứn Der Schlacht wohl gegen diesen Tod?:::Und doch War jene stärker noch als Arria,
Die noch besprüßt von ihrer Söhne Blut, Von ihrer langen Marter nicht geschreckt, Dem siebenten, dem Liebling, weinend rief:
"Mein liebes Kind, neun Monde trug ich dich Hier unter diesem Herzen, säugte fast
Drei Jahre und erzog mit Mühe dich. Gedenk an deinen Schöpfer, deinen Gott! Erbarme deiner Mutter dich und stirb!": Nichts größers that ein Mann; was Månner thun Posaunt der Ruhm in spåte Zeiten aus, Indeß am stillen Heerde, nicht bemerkt, Im dunkeln Schatten der Bescheidenheit, Die Weibertugend tiefe Wurzel schlägt, Und in dem Säuseln ungestörter Ruh', Mit sanftem Wehen unsre Hütten kühlt.
Freunde, laßt uns Männer Männer seyn,
So werden unsre Weiber Weiber seyn! Von Wachs sind ihre Herzen, bildet sie Mit leiser, aber warmer (Hand, wir sind's, Die sie mißbilden, unsre Thorheit geußt. In unbefangne Seelën fremdes Gift; 15 Wir reißen aus des Hauses. Schatten sie, Und stellen sie auf luft'ge Höhen hin, Wo Frankreichs lauer West. Verderben haucht. Wir tödten das Gefühl der reinen: Brust," Wenn Leichtsinn oder Spott des. Heiligen Von unsrer Lippe trieft, wenn unser Blick T Des schlauen Doppelfinnes Sinn bestimmt. Uns ward der Våter Sprache schon zu keusch,
Die stark und rein und reich und edel, ist my
Wir wählen klüglich unsers Feindes Sprache, Die schwach und arm mit falschem Sinne buhlt. Der Schöpfung lehtes Werk verderben wir, Und spotten unsers Mißgeschöpfes dann. Sind wir vielleicht besorgt, sie würden uns Verschmähn, wenn sie nur edel blieben? uns Für Sklaven ansehn, weil wir Sklaven find? Die Schmach zum wenigsten trifft uns allein!
Ich habe keinen Cato noch gesehn, Noch keinen Brutus; aber Weiber, dir O Porcia, an Seelenschöne gleich, Voll Lieb' und hohes Sinns wie Arria, Und Mütter, die geflehet hätten: Kind, Erbarme deiner Mutter dich, und stirb!
Es ist besser einem Bären begegnen, dem die Jungen geraubet sind, denn einem Narren in seiner Narrheit.
Sprichw. Salom. XVII. 12.
Ich schlenderte den krummen Erlengang
An meinem kleinen Bache sorgenlos Hinab, und freute mich des milden Strahls Der Abendsonne, die durch helles Laub Der schlanken Eschen auf die rege Fluth Erröthend schien, indeß der Abendhauch Der Rockenblüthe thaubenchten Duft In süßen Wallungen herüber blies. Wie selig war ich! mir entschwanden selbst Die süßen Träume meiner Phantasei, Denn hier war mehr als Phantasei! ich war So sehr in Frieden mit der ganzen Welt, Daß mich der Frösche Quacken nicht verdroß,
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