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DES

HORATIUS FLACCUS

EPISTELN

UND

BUCH VON DER DICHTKUNST

MIT

NLEITUNG UND KRITISCHEN BEMERKUNGEN

VON

OTTO RIBBECK.

C. BERLIN.

VERLAG VON I. GUTTENTAG.

1869.-

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VORWORT.

Das Bemühen, in Gedankengang und Compositionsweise norazischen Briefe und des vielgeprüften Buches über die kunst einzudringen, hat mich zu eigenthümlichen Resulgeführt, welche ich Lesern von gleichem Bedürfnifs hierworlege, ohne mir zu verhehlen, dafs die mit Worten und en zufriedene Menge sowie die Hohenpriester der ars endi sich auch von diesem Wagestück „subjectiver Willunbesehen abwenden werden. Mir scheint die WissenEdes classischen Alterthums nicht gefährdet zu sein, neben den die diplomatische Grundlage feststellenden aben auch Texte geformt werden, welche der zwingenden It innerer Evidenz mehr gehorchen als äufserlichen Zeugvon unsicherer Auctorität. Warum soll mir verwehrt die nach meiner Ueberzeugung einzig geniessbare und nftige Gestalt poetischer Kunstwerke im Druck darzun und Kennern zur Prüfung zu empfehlen? Mag dieselbe Beifall finden, oder schärfer Blickende anregen die Aufbesser zu lösen, oder wenigstens die Einsicht noch unener Schwierigkeiten verstärken, in jedem Falle ich der Wissenschaft einen Dienst geleistet haben. Ist rmessenheit, wenn ich hoffe einen und den anderen gesinnten zu finden, der meine Gedanken z. B. über echste Epistel des ersten Buches, über die beiden Abte der Poetik (73-85 und 391-407) theilen wird?

Sollte nicht, wenn die Erkenntnifs solcher Entstellung der Episteln siegt, gewissen „Reactionären" auch für die Oden und Epoden der Boden entzogen werden?

Meinem Texte habe ich Nachweisungen über die handschriftliche Lesart nur da beigegeben, wo derselbe entweder von allen oder von den im Allgemeinen am glaubwürdigsten befundenen Büchern oder endlich von der in den neuesten Ausgaben gangbaren Gestalt abweicht. Der Zweck jener kurzen Notizen ist, dem Leser einen raschen Ueberblick über die Leistungen der Conjecturalkritik (der, wie zu erwarten, sehr überwiegend zu Gunsten Bentley's ausfällt) sowie über die relative Zuverlässigkeit der Ueberlieferung zu geben. Es findet sich, dafs denn doch ein ganz erhebliches Contingent brauchbarer Lesarten ausschliefslich Zeugen niederer Ordnung verdankt wird, während die rechts an den Rand gesetzten Zahlen, die ausgeschiedenen Interpolationen und die angegebenen Lücken die Entstellung im Grofsen und Ganzen überschauen lassen.

Von einem neu gesammelten und gesichteten kritischen Apparat hatte ich für meinen Zweck, wie die Sachen im Horaz einmal stehen, wenig zu hoffen. Zu Gebote stand mir eine Collation des Bernensis n. 21, welche Herr stud. philol. E. Kurz in Bern für A. Holder angefertigt und mir durch gefällige Vermittelung meines werthen Schülers und Freundes H. Hagen daselbst freundlichst zugestellt hat. Nach ihr habe ich Orelli's und Ritters Angaben controliren können. Mit aller Mufse selbst in Kiel den Gothanus zu durchmustern war mir durch die Liberalität des Herrn Oberbibliothekars Marquardt vergönnt. So bin ich in den Stand gesetzt worden, ein anschauliches Beispiel tiefgreifender Textverwirrung (S. 98 ff.) und einige Nachträge und Verbesserungen zur Ritterschen Collation zu liefern.

Ueberhaupt verfolgt die Einleitung lediglich den Zweck, Voraussetzungen, auf denen unser Glaube an die Ueberung beruht, soweit zu ermitteln und ins Gedächtnifs zu als genügt, um das Feld für meine kritischen Operaklar zu machen. Die folgenden Bemerkungen wollen enig als etwa die Döderleinschen einen erschöpfenden chen Commentar geben, sondern vor Allem die von mir nommenen Neuerungen des Textes rechtfertigen, dann die in denselben übergegangenen Verbesserungen Aninsofern es noch erforderlich schien, vertheidigen. Die chst präcisen Auszüge des Gedankenganges einzelner eln sollen der Angemessenheit ihrer Composition zur dienen.

Dafs mir ein und das andere brauchbare Korn in der euren Spreu der Horazlitteratur entgangen ist, kann sein und wird hoffentlich eintretenden Falles entschulwerden. Wo ich den Namen meines wackeren Schülers ütjohann nenne, beziehe ich mich auf eine ungedruckte dlung 'de versibus in Horatii epistulis transpositis, omisterpolatis', mit welcher derselbe im Sommer 1867 einen ischen Preis an der Kieler Universität erworben hat.

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m jedem Missverständnifs zu begegnen, will ich doch unerwähnt lassen, dafs S. 236 meine Polemik gegen usdruck in iura paterna recepit in Abrede stellt die gkeit des Begriffs einer abermaligen Aufnahme, selbe auch bei recipere in ordinem patriam amicitiam fehlt: in dieser Verbindung steht die Präposition re cal, „aufnehmen" ist zurücknehmen" aus unbestimmter in einen beschränkten Kreis, wie se recipere aliquo wohin zurückziehen“, nicht wieder zurückziehen“. einen Ausdruck wie spondei iura receperunt hätte ich

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