Beförde rung des Grafen Philipp Gotthard Schäffgotsch' zum Abt und Geite 117 1 21 33 43 1.51 VUeber die geborenen Kardinäle der köln. und trier. Kirche I. II. B. Recensionen. Die Ehe in ihrer welthistorischen Entwickelung. Ein Beitrag Zeitschrift für die gesammte katholische Theologie. Herausge III. Der himmlische Palmgarten des Wilhelm Nakatenus S. J. Nach 100 120 129 137 V. Das römische Brevier. Aus dem Lateinischen für Christen, welche täglich mit dem Priester sich erbauen wollen, von Marcus Adam Nickel, Doktor der Theologie, geistlichem Rathe und Regens des Clerical-Seminars zu Mainz. Mit bischöflicher Up: probation. Zweite Auflage. Frankfurt am Main. Druck und Verlag von Johann David Sauerländer. 1850. In vier Thei len (Winters, Frühlings, Sommer- und Herbst-Theil). Kl. 8. Preis 3 Rthlr. 15. Ngr., 6 fl. VI. De symboli apostolici titulo, origine et antiquissimis ecclesiae temporibus auctoritate dissertationem theologicam scripsit Pet. Meyers. theol. doct. et cathol. $reg. doctrin. in gymnas. Trevir. prof. Treviris 1849. Sumptibus G. A. Gallii, Seite 138 143 VII. Preces quotidianae in usum clericorum et sacerdotum, eorum praesertim, qui in Seminariis, aut in alia eiusmodi congregatione degunt, collegit ac composuit Andreas Gau, ss. theologiae doctor et ecclesiae collegiatae. Aquisgranensis canonicus, Editio cetera auction et emen-{ datior. Coloniae 1851. Typis M. DuMont-Schauberg. IC VI, 306,22.8 mm... 1.6 9..pretat, Hawa The big mulai 144 & 71 Zur Kirchengeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Beförderung des Grafen Philipp Gotthard Schaffgotsch zum Abt und Prälaten des AugustinerStifts auf dem Sande in Breslau. Den 27. Mai 1743 war der Abt und Prälat des Aus gustiner-Stifts auf dem Sande zu Breslau, Johannes Leu. fer, an der Wassersucht gestorben. Seit sechs Jahrhunderten hatte sich dieses Stift einer ununterbrochen freien Wahl erfreuet, es wollte sie daher auch diesmal wieder ausüben. Daher zögerte der Convent nicht, sich an Seine Majestät Friedrich II. zu wenden, und die Erlaubniß nachzusuchen, zu einer neuen Prälaten-Wahl schreiten zu dürfen. Aber wie erstaunte er nicht, als er unmittelbar darauf aus sicherer Quelle erfuhr, der Kardinal Sinzendorf, Bischof von Bress lau, habe schon während der leßten Krankheit des verstorbenen Prälaten dem Könige Vorschläge zur Besetzung der Prålatur auf dem Sande gemacht, und dafür den Grafen Schaffgotsch, Domherrn an den Kathedralen zu Breslau und Olmüß und Propst des Kreuzstiftes auf dem Dome in Bress lau, befürwortet, dergestalt, daß dem Stifte zwar die freie Wahl belassen werde, jedoch unter der ausdrücklichen Bes dingung, daß es, nach dem Willen des Königs, oben ges nannten Grafen postulire. Die Conventualen wurden der Sache noch gewisser, als in den ersten Tagen des Juli der Kardinal selbst im Sandstifte erschien, den Convent zusammenberief, und ihm den Willen des Königs eröffnete, mit Beitschr. f. Philos. u. fathol. Theol. R. F. XII. 26 Heft. 1 hinzugefügter Drohung, daß Seine Majestät keinem andern Kandidaten, den sie etwa wählen möchten, die Bestätigung ertheilen werde. Zum Wahltermine habe Seine Majeståt den 24. Juli laufenden Jahres angesezt, und er selbst, der Kardinal, werde der Wahl beiwohnen. Es klingt fabelhaft, daß ein Karbinal der römischen Kirche und Bischof von Breslau einem protestantischen Fürsten Unterricht gibt und ihn ermuntert, das im Breslauer Frieden gegebene Versprechen, die katholische Kirche Schles siens in Statu quo zu belassen, zu umgehen, ja daß er die Freiheit der katholischen Kirche und die Gerechtsame eines uralten Stiftes, das er als Bischof schützen sollte, vers råth. In der That fabelhaft und doch wahr. Zur Aufklärung darüber Folgendes: Der Kardinal Sinzendorf hatte einen Bruder, Joseph Sinzendorf, Kanonikus an der Kathedrale zu Breslau, den er gern zu seinem Nachfolger gehabt hätte. Er bat daher gelegentlich den König, daß er seinen Bruder zum Koadjutor annehmen dürfe. Können das Eure Liebden?" fragte ihn der König. Und als Sinzendorf dies ses bejahte, erwiederte der König: „Dann werde ich den Grafen Schaffgotsch zum Koadjutor machen *)". Der Kardinal hatte sich nicht nur in seinem eigenen Neße gefangen, sondern er fürchtete auch, daß er dem künftig gen Koadjutor, Grafen Schaffgotsch, der ein großes Haus bereits machte, einen Theil seiner Einkünfte zur standesmås gen Sustentation werde abtreten müssen. Und um wenigs stens das Lezte von sich abzuwenden, warb er für denselben beim Könige um die Prålatur des reich begüterten Stiftes der Augustiner auf dem Sande. In dieser großen Bedrångniß versammelte sich der Cons vent und bericht, was zu thun sei. Man beschloß einstim mig, zwei Brüder eilig an die Nuntiatur in Wien zu senden *) So erzählt ein mit den damaligen Ereignissen sehr vertrauter Thronist; wie denn auch diese Nachricht allein einen Schlüffel gibt zü dem weitern Benehmen des Kardinals. |