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als dem wirklichen Tode glich: weil die Gottheit, die sich nicht von den beiden Wesenheiten der angenoms menen Menschheit (nämlich von der Seele und vom Leibe) trennte (deitas, quae ab utraque suscepti hominis substantia non recessit), was sie durch ihre Macht von einander trennte, durch dieselbe Macht auch wieder mit eine ander vereinigte." Wie die Våter, lehrt auch der Rómis sche Katechismus an mehreren Stellen. So part. 1. cap. 5. qu. 6.:,,Da Christus ein wahrer und vollkommener Mensch war, so konnte er auch wahrhaft sterben; der Mensch aber stirbt, wenn seine Seele vom Leibe getrennt wird. Wenn wir daher sagen, Jesus sei gestorben, so zeigen wir damit an, daß seine Seele vom Leibe getrennt worden; doch aber geben wir damit nicht zu, daß auch die Gottheit vom Leibe sei getrennt worden; wir glauben und bekennen vielmehr standhaft, daß, nach der Trennung der Seele vom Leibe, die Gottheit sowohl mit dem Leibe im Grabe, als mit der Seele in der Vorhölle vereint gewesen sei. "Daselbst qu. 8.:,,Wir glauben nicht nur, daß der Leib Christi begraben worden sei, sondern durch diese Worte (im 4. Glaubensartikel) wird uns vorzüglich zu glauben vorges stellt, daß Gott begraben worden sei; gleichwie wir auch nach der Vorschrift des katholischen Glaubens durch aus mit Wahrheit sagen, Gott sei gestorben und aus der Jungfrau geboren. Denn da die Gottheit nie vom Leibe, der in's Grab gelegt wurde, getrennt worden, so bekennen wir mit Recht, Gott sei bes graben worden." Dieselbe Lehre findet sich auch cap..6. qu. 1. und 8. Endlich bekennt sich zu dieser Lehre auch Papst Pius VI in seiner Bulle Auctorem fidei, indem es censura 63. heißt: Die Gläubigen beten das Herz Jesu als das Herz Jesu an illud adorant ut est cor lesu), nämlich das Herz der Person des Wortes, womit es unzers trennlich vereinigt ist, auf dieselbe Weise, wie der entseelte Leib Christi in den drei Tagen des Todes ohne

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Trennung oder Absonderung von der Gottheit anbetungswürdig war im Grabe."

Aber wie verträgt sich diese Lehre, daß die Gotts heit mit dem Leibe Jesu im Grabe während der Zeit seines menschlichen Lodes vereinigt geblieben sei, mit jener anderen Lehre, das Wort habe nur vermittelst der Seele den Leib angenommen? Wenn das Wort nur vermittelst der Seele den Leib angenommen hat, hat sich dann nicht dasselbe mit der Seele zur Zeit des Todes Jesu wieder von dem Leibe getrennt? Diese Einwendung macht sich auch Billu art tractat. de Incarnatione, Dissert. VII. artic. III. (tom. 14. edit. Wirceburg. de anno 1758 pag. 237.) und antwortet, das wåre allerdings dann wahr, wenn die Seele ein nothwendiges, nicht aber, wenn sie ein blos passendes und schicklich es Verbindungsmittel zwi. schen der Gottheit und dem Leibe wåre; so könne eine Freundschaft, die unter zwei Personen durch eine dritte ge stiftet worden, auch nach Beseitigung dieser noch fortdauern. Hören wir ihn selbst: „Dices: Quoties aliqua inter se uniuntur mediante aliquo, separato illo medio dissolvitur unio; sic separata superficie a corpore, ab ipso removetur etiam color: Ergo si Verbum assumpsit corpus mediante anima, illa anima separata a corpore in triduo mortis, ab ipso etiam remota est subsistentia Verbi, quod est falsum. R. Ant. verum esse de medio necessario, non vero de medio quoad aptitudinem et congruentiam, sic inter aliquos causatur amicitia mediante aliquo, eo remoto, adhuc, remanet amicitia." Allein die Våter betrachten die Seele nicht als ein blos passendes und schickliches, sondern als ein blos nothwendiges Verbindungsmittel der Gottheit mit dem Leibe; wenigstens ist das unter ane deren mit Ambrosius und Origenes der Fall, als welche (jener Tractat. de Trinit. c. 13., dieser Periarch. c. 6.) eine unmittelbare Verbindung beider mit einander für unmöglich erklären. Stehen denn nun die Våter nicht mit sich selbst im Widerspruche, wenn sie einerseits

zwar lehren, das Wort habe nur vermittelst der mensch, lichen Seele den menschlichen Leib angenommen, und an dererseits doch darauf bestehen, daß das Wort auch mit dem menschlichen Leibe Jesu im Grabe verbunden geblieben sei? Das doch nicht! Man darf nur unterscheiden zwischen hypostatischer und nicht hypostatischer Vereinigung; und aller anscheinende Widerspruch verschwindet. Wir sas gen nun:

Eine hypostatische Vereinigung des Worres mit dem Leibe war allerdings nur vermittelst der Seele möglich. Um uns hiervon zu überzeugen, dürfen wir nur bedenken, worin die hypostatische Vereinigung der göttlichen und menschlichen Natur in Jesu Christo bestehe. Diese Ver einigung besteht, wie Jeder weiß, in der Vereinigung beider Naturen zu Einem (persönlichen) Subjekte, so zwar, daß zur Hervorbringung aller Wirkungen in diesem zusammenges feßten Subjekte beide Naturen zusammenwirken, nicht aber der Mensch durch die Thätigkeit der göttlichen Natur wirkt (dann wäre der Mensch -Gott geworden, was nicht mög lich, weil dann die Persönlichkeit in Gott aufgehört haben müßte), sondern daß das Wort (der Sohn Gottes) durch die Thätigkeit der menschlichen Natur wirkt (Gott ist Mensch geworden), und daß er dann alle diese Wirkungen (als die feinigen, d. h. als seiner göttlichen Person (die menschliche Persönlichkeit hat in ihm aufgehört) zukom mende findet oder erkennt. Nun kann aber das Wort nur solche Wirkungen als die feinigen oder als seiner götts lichen Person zukommende finden, welche seiner (des Wortes) Natur gemäß sind, welche, da das Wort als Gott ein purer Geist, d. h. ein erkennendes und wol lendes Wesen, und nichts anders ist, keine anderen sein kön nen, als Akte des Erkennens und Wollens. hin kann das Wort unmittelbar nur mit der menschlichen Seele, als welche allein solcher Wirkungen fähig ist, hypostatisch vereinigt sein. Da jedoch mittelst solcher von dem Worte in der menschlichen Seele

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Mit

Jesu hervorgebrachten Wirkungen auch in dem mit dieser Seele physisch vereinigten Leibe entsprechende Wirkungen ents stehen oder sich einfinden: so ist das Wort auch mit dies sem Leibe, aber nur mittelbar, nämlich vermittelst der menschlichen Seele, hypostatisch vereinigt. Hieraus folgt, daß das Wort zur Zeit des menschlichen Todes Jesu zwar wohl (was Glaubenslehre) mit seiner menschlichen Seele, nicht aber mit seinem Leibe, als welcher ja zu dieser Zeit von der Seele getrennt war, hypostatisch vereinigt blieb. Ohne Zweifel haben die oben erwähnten Våter an eine solche hypostatische Vereinigung gedacht, wenn sie eine unmittelbare Vereinigung des Wortes mit dem Leibe für unmöglich erklärten.

Dagegen ist eine unmittelbare nichthypostatische Vereinigung der Gottheit mit dem Leibe nicht schwerer möglich oder gedenkbar als die Vereinigung des menschlichen und überhaupt jedes Geistes mit einem Leibe. Denn jeder Geist oder jede geistige Natur, wie viel mehr die allmächtige göttliche, besißt, wie Stattler (§. 344. III.*) sich ausdrückt, eine bewegende Kraft und das Vermögen durch die Bewegung zu wirken; einer solchen Einwirkung aber ist der Cents feelte) Leib allerdings empfänglich (pollet vi motrice et vir tute agendi per motum, cuius solius impressionis capax est corpus). Wenn daher Theologen, wie Billuart (1. c. pag. 262.) und Liebermann (III. 570.) weiter gehen und auch eine hypostatische Vereinigung des Wortes mit dem entseelten Leibe Jesu im Grabe behaupten *): so ist nicht wohl abzusehen, wie diese Behauptung sich rechtfertigen

"

*) Doch beschränkt Billuart seine Behauptung, indem er 1. c. nach den Worten „De facto Verbum assumpsit naturam irrationalem et insensibilem, cum triduo mortis mansit unitum hypostatice cadaveri, communicans ei suam personalitatem" hinzufügt: „non quidem sub ratione personalitatis, sed sub ratione subsistentiae constituentis non personam sed suppositum, quia creatura irrationalis est incapax denominari persona."

lasse. Denn der entseelte Leichnam Jesu im Grabe war nicht fähig, Wirkungen ans und aufzunehmen, welche der Natur oder Wesenheit des Wortes konform sind; und eben so wenig fonnte das Wort irgend Wirkungen des entseelten Leibes als die feinigen oder als ihin zukommende finden → wenn anders überhaupt noch von Wirkungen des entseelten, weder etwas thuenden noch leidenden,#Leibes die Rede sein kann. Eine hypostatische Vereinigung des Wortes mit dem im Grabe ruhenden Leibe Jesu kann also, wir wieder holen es, nicht wohl angenommen worden; dagegen hat die Annahme einer nicht hypostatischen solchen Vereinigung nicht die mindeste Schwierigkeit. Corpori" sagt Statt Ler §. 419*. sicut in vita non nisi mediante anima hypostatice, id est, sub unitate suppositi, Verbum unitum erat; ita post mortem, non quidem speciatim persona Verbi, sed. tamen Divinitas ipsa unita mansit, influxu supernaturali, continuo praeservans illud ab omni inilio vel minimo corruptionis, iuxta illud Psalmi XV. 10. Non dabis Sanctum tuum videre corruptionem; quod Act. II. 27. S. Petrus de Christo dictum esse affirmat." Nach Statiler blieb also die Gotts heit mit dem entseelten Leibe Jesu im Grabe, jedoch nicht hypostatisch, vereinigt und bewahrte denselben durchy tete übernatürliche Einwirkung vor jeder, auch der geringsten Verwesung. Gegen diese Stattler'sche Ansicht läßt sich, soviel wir sehen, nichts einwenden, wenn nicht etwa dieses, daß ja dann nicht, wie es in der Bulle Auctorem fidei heißt, der Leib Jesu sim Grabe anbetungswürdig gewesen sein würde. Allein wenn auch keine eigentliche hypostatische Vereini gung im strengen (oben angegebenen) Sinne zwischen: dem Worte und dem Leibe Jesu im Grabe stattfand und nicht stattfinden konnte, so waren doch beide unmittelbar mit einander zu Einer Subsistenz (freilich nicht zu einer persönlichen, in dem angegebenen Sinne) verbunden; und daher der Leib Jesu im Grabe immer noch anbetungswürdig.

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