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reißt, und dann in sich zurückgeht, indem sie es sich aneignet. Eben so ist es auch mit der Philosophie.

Wig ist die Erscheinung, der äußere Bliß der Phantasie, daher seine Göttlichkeit und das Wißähnliche, der Mystik.

Der Mensch ist ein (schaffender) Rückblick der Natur auf sich selbst.

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Frei ist der Mensch, wenn er Gott hervorbringt. Canschaut) oder sichtbar macht, und dadurch wird er unsterblich.

3. Die Religion ist schlechthin unergründlich. Man kann in ihr überall in's Unendliche immer tiefer graben.

Die Religion ist die centripetale und centrifugale Kräft im menschlichen Geiste, und was beide verbindet.

Ob denn das Heil der Welt von den Gelehrten zu ers warten sei? Ich weiß es nicht. Aber Zeit ist es, daß alle Künstler zusammentreten als Eidsgenossen zum ewigen Bündnisse.

Das Moralische einer Schrift liegt nicht im Gegenstande oder in dem Verhältnisse des Redenden zu den Angeredeten, sondern in dem Geiste der Behandlung. Athmet dieser die ganze Fülle der Menschheit, so ist sie moralisch. Ist sie nur das Werk einer abgesonderten Kraft und Kunst, so ist sie es nicht.

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Wer Religion hat, wird Poesie reden. Aber um sie zu suchen und zu entdecken, ist Philosophie das Werkzeug.

Wie die Feldherren der Alten zu den Kriegern vor der

Schlacht redeten, so sollte der Moralist zu den Menschen im Menschen des Zeitalters reden.

Jeder vollständige Mensch hat einen Genius, die wahre Lugend ist Genialitát..

Das höchste irdische Gut und das allein nüßliche ist die Bildung.

In der Welt der Sprache, oder welches eben so viel heißt, in der Welt der Kunst und der Bildung erscheint die Religion nothwendig als Mythologie oder als Christenthum.

Die Pflicht der Kantianer verhält sich zu dem Gebote der Ehre, der Stimme des Berufs und der Gottheit in uns, wie die getrocknete Pflanze zur frischen Blume vom lebendi gen Stamme.

Ein bestimmtes Verhältniß zur Gottheit muß dem My, ftifer so unerträglich sein, wie eine bestimmte Ansicht, ein Begriff derselben.

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Nichts ist mehr Bedürfniß. der Zeit als ein geistiges Gegengewicht gegen die Revolution und den Despotismus, welchen sie durch Zusammendrängung der höchsten weltlichen Interessen über die Geister ausübt. Wo sollen wir dieses Ges ́gengewicht suchen und finden? Die Antwort ist nicht schwer; unstreitig in uns, und wer da das Centrum der Menschheit ergriffen hat, der wird eben da zugleich auch den Mittelpunkt der modernen Bildung und die Harmonie aller bis jest abgesonderten und streitenden Wissenschaften und Künste gefunden haben.

Glaubt man den Philosophen, so ist das, was wir Re.

ligion nennen, nur eine absichtlich populare ober aus Instinkt kunstlose Philosophie. Die Dichter scheinen sle eher für eine Abart von Poesie zu halten, die ihr eigenes schönes Spiel verkennend, sich selbst zu ernsthaft und zu einseitig nimmt. Doch gesteht und erkennt die Philosophie schon, daß sie nur mit Religion anfangen und sich selbst vollenden könne, und die Poesie will nur nach dem Unendlichen streben, und vers achtet weltliche Nüßlichkeit und Kultur, welche die eigent lichen Gegensäße der Religion sind. Der ewige Frieden unter den Künstlern ist also nicht mehr fern.

Was die Menschheit unter den andern Bildungen der Erde, das sind die Künstler unter den Menschen.

Gott erblicken wir nicht, aber überall erblicken wir Götte liches; zunächst und am Eigentlichsten jedoch in der Mitte eines sinnvollen Menschen, in der Liefe eines lebendigen Menschenwerkes. Die Natur, das Universum kannst du unmittelbar fühlen, unmittelbar denken, nicht also die Gottheit. Nur der Mensch unter Menschen kann göttlich dichten und denken und mit Religion leben. Sich selbst kann Niemand auch nur seinem Geiste direkter Mittler sein, weil dieser schlechthin Objekt sein muß, dessen Centrum das Anschauende außer sich seßt. Man wählt und setzt sich den Mittler, aber man kann sich nur den wählen und seßeu, der sich selbst schon als solcher geseßt hat. Ein Mittler ist derjenige, der Göttliches in sich wahrnimmt und sich selbst vernichtend Preis gibt, um dieses Göttliche zu verkündigen, einzutheilen und darzustellen allen Menschen in Sitten und Thaten, in Worten und Werfen. Erfolgt dieser Trieb nicht, so war das Wahrgenommene nicht göttlich oder nicht eigen. Vermitteln und vermittelt werden ist das ganze Leben des Mens schen und jeder Künstler ist Mittler für alle übrigen.

Ein Künstler ist, wer sein Centrum in sich selbst hat.

Wem es da fehlt, der muß einen bestimmten Mittler und Führer außer sich wählen, natürlich nicht auf immer, sondern nur für's Erste. Denn ohne lebendiges Centrum faun der Mensch nicht sein, und hat er es noch nicht in sich, so darf er es nur in einem Menscheu suchen, und nur ein Mensch und dessen Centrum kann das feinige reizen und wecken.

Poesie und Philosophie sind, je nachdem man es nimmt, verschiedene Sphåren, verschiedene Formen, aber auch die Faktoren der Religion. Denn versucht es nur beide wirklich mit einander zu verbinden und ihr werdet Nichts ans deres erhalten als Religion,, *།

Gott ist jedes schlechthin Ursprüngliche und Höchste, also das Individuum selbst in der höchsten Potenz. Aber sind nicht auch die Natur und die Welt Individuen?

Wo die Philosophie aufhe

muß die Poesie anfangen. Einen gemeinen Standpunkt, eine mehr im Gegensaß der Kunst und Bildung natürliche Denkart, ein bloßes Leben, soll es gar nicht geben; d. h. es soll kein Reich der Rohheit jenseits der Gränzen der Bildung gedacht werden. Jedes denkende Glied der Organisation fühle seine Gränzen nicht ohne seine Einheit in der Beziehung auf's Ganze. Man soll der Philosophie z. B., nicht die Unphilosophie, sondern die Poesie entgegenseßen.

Dem Bunde der Künstler einen bestimmten Zweck geben, das heißt ein dürftiges Institut an die Stelle des ewigen Vereins setzen, das heißt die Gemeinde. der Heiligen zum Staat erniedrigen..

Ihr staunt über das Zeitalter, über die gåhrende Niefenkraft, über die Erschütterungen, und wißt nicht, welche neue Geburten ihr erwarten sollt. Versteht euch doch und

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beantwortet euch die Frage, ob wohl etwas in der Menschheit geschehen könne, was nicht seinen Grund in ihr selbst habe. Muß nicht alle Bewegung aus der Mitte kommen, und wo liegt die Mitte? Die Antwort ist klar, und also deutet auch die Erscheinung auf eine große Auferstehung der Religion, eine allgemeine Metamorphose. Die Religion an sich zwar ist ewig sich selbst gleich und unveränderlich wie die Gottheit; aber eben darum erscheint sie immer neu gestaltet und verwandelt.

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Wir wissen nicht, was ein Mensch sei, bis wir aus dem Wesen der Menschheit begreifen, warum es Menschen gibt, die Sinn und Geist haben, andere, denen sie fehlen.

Keine Thätigkeit ist so menschlich, wie die blos ergån zende, verbindende, befördernde.

Der Künstler darf eben so wenig herrschen als dienen. wollen. Er kann nur bilden, nichts als bilden für den Staat, also nur das thun, daß er herrscher und Diener, bilde, daß er Politiker und Dekonomen zu Künstlern erhebe.

Zur Vielseitigkeit gehört nicht allein ein weitumfassendes System, sondern auch Sinn für das Chaos außerhalb desselben, wie zur Menschheit der Sinn für ein Jenseits der Menschheit the labe m n

Wie die Römer die einzige Nation, die ganz Nation war, so ist unser Zeitalter das erste wahre Zeitalter

Die Fülle der Bildung wirst du in unserer höchsten Poesie finden, aber die Tiefe der Menschheit suche du bei dem wahren Philosophen.

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