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I. De primitivis Latinis ex libro memoriali Christophori Cellarii descriptis diebus Lunae, Martis, Iovis atque Veneris et ante et post meridiem certum numerum edisci non neglecta repetitione curavit.

II. Grammatices compendium, quod Donatum inscribimus 5 quodque Brunsvigae exemtum est prelo, quotidie praeter dies Mercurii et Sabbati tironibus suis ita inculcavit, ut voces declinabiles in primitivis occurrentes, et quidem horis matutinis nomina et pronomina, tam substantiva quam adiectiva, itemque numeralia per casus adiectis de genere nominum casuumque regulis, horis 10 autem pomeridianis verba cum personalia tum impersonalia, anomala etiam ac defectiva, per numeros, personas, tempora, modos et quicquid huc spectat flectere consuescerent.

III. Ex aureo isto puerisque utilissimo, historiarum puta biblicarum a Cel. quondam Huebnero idiomate patrio conscrip15 tarum libello quavis hebdomate unam et per biennium omnes tam veteris tam novi testamenti sectiones non sine fructu absolvit. IV. Quaestiones Gesenii catecheticas una cum dictis biblicis ut discipuli fidei suae concrediti recte intelligerent vitamque bonis pueris dignam exinde ducere discerent, Mercurii et Saturni 20 diebus apprime operam dedit.

V. Iisdem diebus non selectos tantum psalmos Davidicos, quos supra dicto Donato annexos vides, aeque ac sacras ex evangeliis aliisque scripturae locis depromtas et domi memoriae mandatas sententias a discentibus repoposcit, sed pericoparum etiam 25 cum evangelicarum tum epistolicarum utriusque linguae lectioni reliquum tempus impendit.

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VI. Iis qui in pingendis literis tam Latinis quam vernaculis se exercere satagunt operam et studium nunquam denegavit, ubique autem monitis gravissimis ac indefessis praesto semper fuit. In his omnibus posthac, quamdiu vitam et sanitatem Deus, summus vitae et studiorum arbiter, clementer largietur, eadem qua hactenus factum est fide ac dexteritate continuabit, quid quod unice eo adnitetur, ut in illis quae officii sui ratio postulat nemo quicquam desiderare possit.

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SEXTAE CLASSIS

COLLEGA ET PRAECEPTORE LUDOLPHO KOELBELIO. Cantus precesque matutinas excipit singulis quibusque diebus lectio minoris catechismi B. Lutheri, cuius aliquod caput, prout

sese ordine offert, a tirunculis recitatur, ut crebra hac repetitione eo firmius memoriae eorum infigatur. Dein unus vel alter discipulorum me iubente pensum aliquod ex historia biblica a Huebnero edita commilitonibus clara et distincta voce praelegit, quae historia dein per quaestiones et responsiones iteratur, ut, num ad s omnia discipuli satis attenti fuerint singulaque satis comprehenderint memoria, mihi liqueat. Tum unus vel alter discipulorum, prout mihi ex utilitate eorum esse videtur, praelegit condiscipulis vel evangelium vel epistolam, quae sequenti die sabbatho e suggestu sacro a praecone verbi divini recitatur et auditoribus explanatur. Dum 10 haec docentur, recitantur, audiuntur, plerumque hora prima praeterlabitur. Hora secunda carendarii superioris ordinis ad pensum e catechismo maiori ediscendum se accingunt, tum illi accedunt quibus prima litterarum elementa instillantur, dein qui litteras et syllabas colligunt et componunt, denique qui quandam in 15 legendo promtitudinem sunt adepti. Quibus ad finem perductis hora secunda auditur. Hora tertia a carendariis primi ordinis lectio est reddenda, et quae explicatu digna veniunt brevibus verbis ob angustum temporis spatium clariorem lucem affundo, quo facto plerumque hora tertia ruit.

Lectiones post meridiem.

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Primo fit rursus initium a lectione biblicae historiae N. T., quae postea per quaestiones repetitur, porro evangelium vel epistola legitur, quo finito hora prima fugit. Hora secunda iterum ad catechismum maiorem accedimus perdiscendum, tum abecedarios, 25 ut vocant, et alios tangit ordo. Hora tertia scribitur. Hae sunt lectiones diei Lunae, Martis, Iovis et Veneris. Diebus Mercurii et Saturni supra memoratae lectiones eaedem sunt, nisi quod hora tertia catechismum minorem illustrandum susceperim et explicandum initiumque a cap. I, quod agit de decem praeceptis, 30 fecerim et ad finem praecepti sexti filum hoc perduxerim. Die Veneris praeter ordinarias lectiones hora ultima antemeridiana superiores evangelium et epistolam memoriter recitare sueverunt. Quibusdam etiam discipulorum prima Latinae linguae rudimenta instillantur.

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Die ältesten Ordnungen des Collegium Carolinum.

1745-1746.

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VORLÄUFFIGE NACHRICHT

VON DEM COLLEGIO CAROLINO ZU BRAUNSCHWEIG.

1745.

Vernünftige haben schon längst die anmerckung gemacht, daß das gemeine wesen von der grossen anzahl der gelehrten, die es ernehret, den nutzen nicht empfinde, den es mit recht davon erwarten könte. Denn was ist unter allen natürlichen mitteln geschickter den verstand und die sitten der menschen 10 zu verbessern und die erkäntniß der wahrheit und des guten allgemein zu machen als die wissenschaften? Wo solte man also unter den gelehrten einen bessern geschmack und in allen ständen einen grössern flor vermuhten als zu unsern zeiten, da alle theile der menschlichen erkäntniß mit so vielem eifer unter15 sucht werden, da alle länder mit hohen und niedrigen schulen versehen und angefüllet und die schulen wiederum mit so vielen geschickten männern besetzt sind, die alle jahr eine neue menge junger leute zu den schönsten und nützlichsten wissenschaften anführen. Und dennoch muß man bekennen, daß die welt ein 20 sehr gegründetes recht habe, weit reiffere und vollkommenere früchte sich davon zu versprechen als sie bis jetzo noch geniesset.

Die öffentlichen schulen haben das unglück gehabt am meisten darüber in verdacht zu kommen, und viele sind der meinung, daß die lehrart, die in denselben üblich ist, für den 25 vornemsten grund des gantzen übels zu halten sey. Nun ist zwar nicht zu leugnen, daß die lehrart, wornach die jugend in den öffentlichen schulen pflegt unterrichtet zu werden, noch in vielen stücken einer verbesserung bedürfe, und die mittel, die einige gelehrte dazu vorgeschlagen, werden allezeit der rühm30 lichste beweis von ihrer grossen einsicht seyn und einen unaus

bleiblichen nutzen schaffen. Aber man würde vergeblich auf die erfüllung hoffen, wenn man glaubte mit einer verbesserten lehrart das gantze übel gehoben zu haben.

Unter denen verschiedenen ursachen, die man davon anführen könte, befinden sich fürnemlich zwey, die als die vor-s nemsten davon anzusehen, die aber mit der eigentlichen einrichtung der schulen selbst so genau verknüpft sind, daß alle geschicklichkeit der lehrer nicht vermögend ist sie völlig zu heben, so lange der landesherr nicht selbst den bemühungen sie zu verbessern den nöhtigen nachdruck gibt.

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Die erste ursache ist unsers bedünckens diese, daß die niedern schulen mit den höheren oder universitäten nicht genau und nahe genug verbunden sind. Die andere aber scheinet uns diese zu seyn, daß alle schulen nur zur unterweisung dererjenigen eingerichtet sind, die von der gelehrsamkeit besonders ihr geschäfte 15 machen wollen.

Die mehresten der niedern schulen scheinen fürnemlich nur die erlernung der griechischen und lateinischen sprache zum vorwurf zu haben. Diese einrichtung ist an sich nicht zu tadeln. Man würde die jugend zu den höhern wissenschaften nicht besser 20 vorbereiten können, als wenn man ihr die schriften der alten Griechen und Römer aufs bekanteste machte. Aber man erreicht diesen endzweck selten. Diese vortrefliche überbleibsel des guten geschmacks der alten zeiten haben in den neuern bey dem grossen hauffen durch den davon gemachten schlechten gebrauch sehr 25 vieles von ihrem wehrte verloren. Man siehet sie als bücher an, die zu nichts dieneten als die beiden sprachen daraus zu erlernen. Und so bald man es höchstens zu einer mittelmässigen erkäntniß darin gebracht hat, so vereinigt sich der unverstand der eltern mit der unvernünftigen eitelkeit ihrer kinder, daß sie glauben, alle 30 stunden wären verloren, die sie in der schule noch länger zubringen würden.

Mit diesem armseligen vorrahte von lateinischen und noch wenigern griechischen worten eilet man also nach den höhern schulen, sich alle schätze der gelehrsamkeit damit zu erwerben. 35 Der verstand ist indessen in keine ordnung gebracht; man hat keinen geschmack von dem was wahr, schön oder nützlich heist; man kennet den umfang und die geschichte der wissenschaften nicht, denen man sich widmen will; man weis ihre hülfs-mittel nicht; man hat gar keinen begrif von dem was man herge- 40

kommen ist zu hören: und dennoch will man so unbereitet die höchsten wissenschaften, die gottesgelahrheit, die rechte und alle geheimnisse der natur auf einmal erlernen. Man hat zwar auf den höhern schulen alle nur zu wünschende anleitung, die dazu 5 vorbereiten könte. Aber welche lehrer lesen daselbst mit wenigerm beifall als diejenigen, deren amt es fürnemlich ist die schönen wissenschaften der jugend vorzutragen? Und sind es nicht in den augen der mehresten nur die nebenstunden, die man zu einer flüchtigen anhörung der vernunft-lehre, der erklärung des 10 wesens überhaupt, der natur, des guten und bösen, der menschlichen handlungen, der erkäntniß der grössen und deren nutzanwendung widmet, ohngeachtet alle vorstellungen des verstandes ihren lezten grund in einem von diesen lehr-fächern finden? Die eingerissene eitelkeit, vor der zeit nach der einmal eingeführten 15 art gelehrt werden zu wollen, macht die besten bemühungen der lehrer unfruchtbar, und die kürtze der zeit und die kostbare lebens-art hält wiederum viele von den lernenden zurück, daß sie die gelegenheit so wie sie solten sich nicht zu nutze machen können. Man muß und will in zwei, höchstens drey jahren 20 wenigstens alles ins gedächniß gebracht haben, wodurch man seine und des gemeinen wesens glückseeligkeit zu befördern gedencket. Man kömt also mit einem schatze von rohen edelgesteinen wieder zurück, die weder geschliffen noch gefasset sind und die mit denen unedlern steinen, womit man sie aufgeraft, 25 beständig vermischt bleiben. Kan aber für das gemeine wesen von einer so flüchtigen und unvollkommenen erlernung der wissenschaften auch ein warer nutzen erfolgen? Die wissenschaften behalten ihren unschätzbaren wehrt. Sie sind das geschickteste mittel den verstand und das hertz der menschen zu verbessern 30 und ihre wolfart zu befördern. Aber wird man diesen endzweck auch erreichen, so lange man sie mit einer solchen nachlässigkeit treibet, und mit so weniger vorbereitung auf die hohen schulen gehet als man fürnemlich in den letztern zeiten angefangen hat? Man würde die gröste unbilligkeit begehen, wenn man hieraus 35 zum nachtheil der lehrer, die in den öffentlichen schulen die jugend unterrichten, einen schluß machen wolte. Die grössten verdienste derer männer, die zum theil noch dergleichen ämter bekleiden, zum theil aber zu höhern bedienungen jetzo beruffen sind, würden dergleichen beschuldigungen am deutlichsten wiederlegen. Diese 40 sind es selbst, die über dieses verderben am meisten klagen und

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