Obrázky na stránke
PDF
ePub

harmonischer; desto entfernter, häßlicher, fren ist uns die Gestalt.

4. Da aller Bestand der Körper auf Glei maas beruhet; so sind in Ansehung dessen ger Linien sein bedeutendes Maas. Da aber alle Kr te sich äußern und aus sich treten und widerstel wo ihnen andre oder das ganze Universum entgege strebet: so werden Umschränkungen, Gre zen der Dinge eben so bedeutend uns in Biegu gen gegeben, die vom Kugelumfange an bis zu lekten ermatteten oder ermattenden Druck auf ein Ebne reichen. Jedem verständigen Gefühl find die Linien durch sich verständlich denn sie bezeichne reell den Ausdruck jeder Bewegung, im Stoß un Druck, im Reiz und Reiben, wie in der saufteste Berührung; vom Stich an bis zu dem leifeste Druck fast überirdischer angenehm nahender Em pfindung.

5. Da jede Empfindung vom leisesten Unfang zum Maximum hinauf, und bis zum unmerklicher Ausklange hinunter ihre Bahn durchläuft, und di Gefeße jeder Bewegung ihr hierin gleichförmig oder widrig seyn müffen; so giebt das Verhältniß Eine zur andern Bewegung Harmonieen und Dis. harmonieen, die jedem feinern Gefühl empfind. lich werden. Die sanfteren Auf- und Abgånge find ihr die angenehmsten, wenn nicht eine höhere Regel dazwischen tritt und ihr Ungestům sowohl rechtfertiget als auflöset. Alles dies wird wahrscheinlich in den Gestalten und Bewegungen lebendiger Wesen durch alle Reiche der Natur sichtbar werden; wie wåre

es, wenn wir uns in diese Lehrschule abgemessener ́ewiger Naturgestalten begåben?

A. Es wäre zu früh, da wir die Gefehe unferer feinsten Sinne, des Gefichts und Gehörs noch nicht durchgangen sind und die Medien noch nicht kennen gelernt haben, durch welche diese am Universum Theil nehmen. Hier also geht unser Weg.

III. Vom Schönen und Angenehmen der Um= risse, Farben und Tône.

2.,,Heil, heilig Licht! Quell des Lebens! Of= fenbarerin der Schönheit, Tagesbrunn!" Mit je= dem Tage sollten wir jene aufgehende Morgensonne also anreden; wir wollen sie aber, so viel an 'uns ist, besser preisen. Kennen wir etwas reineres, hola deres, erfreuenderes, als das Licht ?

C. Alle Nationen nennen es die Quelle der Schönheit. Vom Glanz, vom Schein leitet unsre Sprache das Schöne ab; es erscheinet Wie Gold glänzt es ins Auge und leuchtet.

2. Was giebt uns das Licht?

E. Sich selbst; verborgen ist seine Pracht und Kraft, mit allen ihren Heilbringenden Wirkungen und Wundern. Indeffen, das fühlen und wissen wir alle, die Empfindung zu erwecken, die Schöz pfung zu regen, zu reizen, das ist des Lichtes ewiz ges Amt. Allem Lebendigen schafft die Sonne Thatigkeit und Genuß, die Wärme eines fröhlichen Da= feyns. Ohne jene mächtige Lebenskugel empfånden, genöffen wir nicht.

2. Was stehet dem Licht gegenüber ?

C. Finsterniß. Wie das Licht mit sich selbst Leben giebt und zeigt, befeligend und befruchtend ; so ist Finsterniß das Gegentheil von ihr in Allem ; fie giebt nichts und zeigt nichts, alles Lebendige ver= schlingt sie oder bindet es mit schweren Fesseln.

B. Da behaupten wir vielleicht zu viel, meine Freunde denn ob die Finsterniß bloß eine Lichtbez raubte oder eine Räuberin des Lichts sey, wer mag darüber entscheiden? Der Blindgebohrne, der nie das Licht sah und seine Wirkungen aufs Auge nicht kennet, hat eigentlich so wenig finnlichen Begriff von der Finsternis, als vom Licht; wir leihen ihm solchen. Licht und Finsterniß sind Gegenfäße, die eins ander ausschließen; das Wirksamę des Lichts kenz nen wir ob die Finsterniß auch wirke ? mich důnkt, das laffen wir noch unentschieden.

W. So bleibe es vorjezt unentschieden, Was wirket, was giebt das Licht dem Auge?

B. Die Erfahrungen der Blindgebohrnen, die fehend wurden, haben es gezeigt, nichts als eine er leuchtete Fläche, auf ihr Umrisse, d. i. Figuren und Farben. Wie eine Bildertafel Hand die Welt vor ihnen da, oder vielmehr wie ein bunter Teppich lag fie auf ihrem eröffneten uge. Neugebohren mußten sie die Dinge, die sie als Kórper mittelst des Gefühls wohl gekannt hatten, als Bilder auf der Fläche erst kennen lernen. Die Entfernung derselben gleichfalls; denn nur körperlichen Raum kannten sie, auch den fühlbaren Flåchenraum nur an Körpern. Jcht, da ihnen eine Welt von Umriffen in mancherley Distanzen auf Einet sichtlichen Fläche vorgestellt ward, mußten

་་་་

fie jene körperlichen Darstellungen mit diesen gema HIten Vorstellungen vergleichen, beyde zur Identitā knüpfen, aus Merkmahlen des mehreren Lichts, des dunklern Schattens, durch, Hülfe mancherley oft trugender Erfahrungen, Urtheile auf Nähe und Ferne der Dinge wagen, sich also eine sichtliche Welt harmonisch der fühlbaren ordnen. Kinder, Schwach = sehende thun es noch; in Fallen, wo beyde Sinne mit einander zu streiten scheinen, haben wir alle keine andre Auskunft, kein Mittel zur Vereinigung der Sinne, als das Gefühl leibhafter Formen. Das Gesicht also auf einem gemahlten Flächenraum giebt uns nur Umrisse, Figuren, Farben.

[ocr errors]

C. Giebt es damit nicht gnug? Nicht etwa nur eine neue Sprache, ein verkürztes Alphabet für jene im Dunkeln ertastete Gefühle, deren Objekte es auf eine Tafel mahlt, und den Körper in eine projicirte Fläche verwandelt; fondern heilige Macht! das allgegenwärtige Licht schafft uns gleichsam auf einmal zu Allgegenwärtigen um. Eine Welt von Gegenständen, die wir im Dunkeln uns langsam, oft vergeffend, selten vollständig hervorta= sten, oder aus den Aeußerungen andrer Sinne nur ahnen mußten, stellet Ein Lichtstrahl dem Auge, und badurch der ganzen Seele, wie ein großes Mit= und Nebeneinander vor, nach ewigen Gesezen geordnet.

2. Welches wären diese ewigen Gefehe? Wir kreten vor die heilige Lichttafel der Schöpfung.

C. Zuerst und vor Allem Haltung. Ein Punkt ist der hellefte im Auge und im Object; auf ihn fällt der Lichtstrahl. Zu allen Seiten. treten die

« PredošláPokračovať »