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Maecenas, iterum antiquo me includere ludo? Non eadem est aetas, non mens. Veianius, armis

Commentator Cruquii: rude i, e, missione. Erat autem rudis virga, quae gladiatori (laudato, sed aetate iam debili) dabatur in signum missionis artis gladiatoriae. Solche rude donati oder rudiarii, die als Zeichen der Befreiung vom Kampfe und auch wohl der Meisterschaft den hölzernen Stab vom Volke oder dem editor ludorum empfangen hatten, erhielten entweder ihre völlige Freiheit wieder, wenn sie auctorati, d. h. qui se pretio (auctora. mento) arenae addicebant s. vendebant ludo (daher Quintil..... Quidam ut patrem sepeliret, auctoravit se: sed die muneris pro ductus sub titulo causae rudem postulante populo accepit. Vergl. Juvenal. 6, 113. 7, 171: sibi ipse dabit rudem im metaphor. Sinne, wie in unserer Stelle :); oder, wenn sie Sclaven gewesen waren, nur Befreiung vom Kampfe, und wurden gewöhnlich lanistae d. i. doctores tironum, et batuebant, non pugnabant. S. Abrami zu Cic. Phil. 2, 29. p. 266 ed. Wernsdorf u. Lipsii Saturn. 1, 15 seqq. Horatius vergleicht sich hier mit einem solchen auctoratus, der auf seinem einsamen Meierhöfchen ein unbemerktes, ruhiges Leben dem gefährlichen Beifalle des Volkes vorzieht, und nicht Lust hat, sich in seinen alten Tagen noch einmal dem wandelbaren Urtheile zu unterwerfen. iam bereits; und so dürfte es auch Sat. 1, 1, 4 multo iam fractus labore miles zu nehmen sein; dann würde es freilich nichts gegen die gewöhnliche Lesart gravis annis miles, wie Bothe Annot, ad Hor. Sat. p. 1 meint, und gegen die Annahme eines evocati beweisen. Ueber quae

ris mit dem Infinitiv bei Dichtern und häufig auch bei Prosaikern vorzüglich nach Augustus Zeit s. Obbarius zu dieser St. und Heindorf zu Sat. 1, 9, 8. Ludus bezeichnet sowohl das Gebäude, in welchem die Gladiatoren genährt und eingeschlagen wurden, als auch den Kampfplatz im Amphitheater, und den Kampf selbst. Horatius scheint hier zunächst den mit Mauern umgebenen Kampfplatz im Sinne zu haben.

V. 4-6. Non eadem est aet. n. m. Schol. Acron.: Diversae aetates diversa studia habent; quapropter mutatione aetatis fit mutatio mentis et voluntatis. Horat. Od. 4, 1, 3: Non sum, qualis eram bonae sub regno Cynarae, mens die Sinnesart, der Sinn. Od. 4, 10, 7: Quae mens est hodie, cur ` eadem non puero fuit. Vergl. Epist. 2, 1, 108. Veianius. Porphyr.: nobilis (gladiator) post multas palmas consecratis Herculi Fundano armis tandem in agellum se contulit.

Herculis ad postem fixis, latet abditus agro; 5 Ne populum extrema toties exoret arena.

armis Herculis ad post. fix.. Jeder Stand und jedes Geschäft hatte eine Gottheit, die ihm als Patron Schutz verlieh; und wenn jemand seine bisherige Lebensart veränderte, so pflegte er die zu seinem Geschäfte gebrauchten Werkzeuge oder Waffen diesen Schutzgöttern zu weihen. So widmete ein ägyptischer Fischer den Nymphen sein Netz. Anthol. 6, 3, 6.; die alternde Laïs der Venus ihren Spiegel. ib. 6, 8, 1; die Hirten dem Pan ihre Flöte. Tibull. 2, 5, 29. 30. In diesem Sinne sagt unser Dichter Od. 3, 26: Vixi puellis nuper idoneus, Et militavi non sine gloria: Nunc arma defunctumque bello Barbiton hic parics habebit, etc. Der Gladiator weiht dem Herkules seine Waffen. Schon in Griechenland waren Hermes und Herkules Vorsteher der Gymnasien, wie aller gymnastischen Uebungen, letzterer besonders als, Ideal der Stärke, welche zu diesen Uebungen erforderlich ist. Eustath, zu Homeri Odyss 8, 266 seqq. pag. 1596 ed. Rom. (296 ed. Lips.): διὸ καὶ κατὰ τὰ γυμνάσια Ἑρμῇ καὶ Ἡρακλεῖ αὐτὸν συνίδριον, τῷ μὲν λόγου, τῷ δ' ἀλκῆς προεστῶτι. ὧν μιγέντων φιλία καὶ ὁμόνοια γεγνᾶται. Lipsius in Saturnal. 2, 23: Athletis et gladiatoribus Hercules praeesse putabatur, qui facta eius et robur aemularentur. De gladiatoribus praeter Horatianum Commodus ille testis, qui Herculem dici se voluit, quia gladiator. Igitur ut in circo Neptuni, in theatro Veneris, sic in amphitheatro Herculis aedes vulgo.“ Im Tempel des Herkules scheinen auch die Gladiatoren ihre Weihe erhalten zu haben, Non. Marcell. v. Vel. p. 528 ed. Mercer. 1826 führt aus Varro an: Ex his et eius modi institutis ac vita vel ad Herculis athla athletae facti erant. Vejanius aber weihte dem Gotte sein Schwert, um nicht immer von Neuem auf den Kampfplatz gerufen zu werden, und noch öfter das Volk um Entlassung bitten zu müssen. ne populum extr. cot. exoret arena. Voss:,,Um nicht öfter dem Volke zu flehn am Geländer des Schauplans." extrema arena ist extrema parte arenae. (Liv. 2, 64, 1 Extremo anno statt in extrema anni parte,). Comment. Cruqu. : Quia gladiatores petituri rudem ex media arena consueverunt se ad crepidinem circi ita conferre proximos, ut possent populum tristi vultu exorare. Dass auch ausgediente Gladiatoren (rudiarii) vom Volke, oder dem, welcher Gladiatorspiele gab, bisweilen zurückgerufen wurden, zeigt ausser andern Stellen Sueton. Tiber. 7. Andere denken hier an einen von seinem Gegner an den äussersten Theil, in die Ecke der Arena getriebenen und überwundenen Gla

Est mihi purgatam crebro qui personet aurem :

Solve senescentem mature sanus equum, “ne
Peccet ad extremum ridendus et ilia ducat.

diator, der in dieser Lage das Volk bitten muss, ihm das Leben, das er verwirkt, zu schenken, worauf das Volk durch das bekannte pollicem premere oder pollicem vertere entschied, Vergl. Anm. zu Epist. 1, 18, 66. Iuvenal. 3, 36 und daselbst die Ausleger. Allein durch die Annahme, dass Vejanius ein schlechter Fechter gewesen sei, geht das Treffende der Vergleichung fast ganz verloren. Statt exoret lesen andere weniger passend exornet. Prädicow lies't: Ne populum extremam toties exoret arenam. Ein gelehrter Philolog theilte mir folgende Bemerkung über Vejanius mit: „Die Art der Erwähnung des Vejanius hat mich immer auf die Vermuthung gebracht, dass hierin eine Anspielung auf einen Mimus enthalten sei, worin eben dieser Vejanius verhandelt wurde. Allerdings hatten einzelne Gladiatoren wohl Renommée genug, die hohen Herrschaften zu interessiren, aber mich dünkt nicht über ihre Faust hinaus, und etwanige Lächerlichkeiten, wie die des Turbo (Sat. 2, 3, 310)"

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V. 7-9. Est mihi qui. Comm. Cruqu.: Philosophus. Cruqu.: korv os; hellenismus (vergl. Vechner. Hellenolex. 2, 10) Monitorem, qui sonat per aurem Horatii, accipio noinτixõç animae diviniorem partem, mentem ipsam vel rationem, humanorum affectuum in capite veluti praefectum, Platone auctore; vel ipsum animum, ὃς ἐν ὠσὶ τῶν ἀνθρώπων οικέει i. e. qui in auribus hominum habitare dicitur Herodoto. Eine Stelle bei Virgil Ecl. 6, 4, wo dieser Dichter auf ganz ähnliche Art, durch Vorschützung der Unfähigkeit, die Ansprüche des Varus abzuweisen sucht Cynthius aurem vellit et admonuit könnte vermuthen lassen, dass auch Hor, den Apollo, den Schutzgott der Dichter (vgl. Sat. 1, 9 extr., wo er ihn auch aus einer Verlegenheit rettet) im Sinne gehabt, der ihn erinnert zur rechten Zeit den Renner auszuspannen, um noch mit Ehren abtreten zu können. Vielleicht auch dachte Horat, an den Genius, der nach dem Glauben der alten Welt jedem Menschen rathend, tröstend und schützend zur Seite stand. S. die Anmk. zu Epist. 1, 7, 94. 95. Wieland übersetzt: „Auch mir raunt oft, ich weiss nicht, welche Stimm' in's Ohr"; so dass Horat. nur ein unbekanntes Etwas, eine innere Stimme, die Vernunft im Sinne hatte, welche Ansicht vielleicht durch Persius Nachahmung dieses Verses (Sat. 5, 96: Stat contra ratio, et secretam gannit in aurem) bestätigt wird.

- aurem

Nunc itaque et versus et cetera ludiera pono: 10 Quid verum atque decens curo et rogo et omnis in hoc sum:

purgatam pers. Comm. Cruqu, facilem ad audiendum. Landin,: non obstructam, sed patulam et audientem, Plautus Mil. gl. 3, 1, 176: Ambo perpurgatis tibi operam damus auribus. Persii Sat. 5, 63: Cultor enim iuvenum purgatas inseris aures Fruge Cleanthea. Amm. Marcell. 16, 7: aures in omne patentes crimen, Plaut, Trinumm. Prol, 11: Accipite et date vacivas auris. S. Heinsius zu Ovid. Amor. 3, 1, 62, besonders aber Obbarius zu dieser St., der den scherzhaften Ausdruck von der Gewohnheit, Schwerhörige und Ohrenkranke mit Essigdämpfen zu räuchern und durch andere Mittel zu heilen, entlehnt glaubt. Vgl. Cels. 6, 7,'7: Si sordes eaeque molles sunt, eodem specillo eximendae sunt. At si durae sunt, acetum etc. iniiciendum est; cumque emollitae sunt, eodem modo elui aurem purgarique oportet. Denselben s. über den seltenen Gebrauch des Verbi personare als TransitiSolve equum, das Homerische ἀλλὰ λύ ἵππους (ἐξ oxεor). Virgil. Ecl. 4, 41: Iuga tauris solvit arator, — sanus d. i. si sanus es. S. Henr. Stephan, Diatrib. p. 107-12 ed. 1588 oder Bothe Annot. ad Hor. ed. Fea 1. p. 80. Bentl, zu Epist. 2, 1, 167. „Löse den Renner, wenn Du gescheid bist (sanus hier s. v. a. cautus. S. Sat. 1, 9, 44. 1, 3, 61), bei Zeiten." peccare, alɛw, straucheln. ilia ducat. Comm. Cruqu.: frequenter anhelet, (die Lenden keuchend schleppen). Dasselbe sagt der Dichter in einem andern Bilde Epist, 2, 2, 214 ff.: Lusisti satis etc. vgl. Ovid. Trist. 4, 8, 481-86. Der ganze Vers erinnert an einen Vers des Ennius bei Cic. de Senect. 5: Sicut fortis equus, spatio qui saepe supremo vicit Olympia, nunc senio confectu' quiescit.

vum.

V. 10-12. Versus et cet. ludicra pono i. e. versus, iącos, amores, convivia, nugas, res denique omnes ludicras omitto et totum me ad philosophiae studium confero. Wenn Horat. auf die Versmacherei zu verzichten verspricht, so dachte er wohl zunächst an die scherzhaften Gedichte. Vgl. Epist. 2, 2, 141 ff, Wie wenig er aber solche ihm durch die lästigen Ansprüche seiner Gön. ner und Freunde abgedrungene Versicherungen zu halten im Stande war, gesteht er Epist. 2, 1, 111. 112. Dass pono hier nicht bloss für depono stehe, sondern als eigentlicher Ausdruck von solchen Dingen, die man den Göttern weiht, (wie das griech. lɛμçı),

Condo et compono, quae mox depromere pos

sim.

Ac ne forte roges, quo me duce, quo lare tuter:

bemerkt Obbarius treffend, und verweis't auf Mitscherlich zu Od. 3, 26, 6. (u. zu Od. 4, 1, 20) Burmann zu Propert. 2, 15, 18 und Broukh. zu ebend. 2, 11, 27.; durch welche Erklärung Bild and Gegenbild in die anschaulichste Beziehung gesetzt wird. Quid verum atque decens. Comm. Cruqu,: animi bonum, Tò xalòv ßls; nicht so wohl speculative, als praktische Wahrheiten, die zu dem hinführen, τὶ καλὸν καὶ πρέπον ἢ προσῆκον. curo drückt das eigene Nachdenken, das Vertiefen in eine Sache aus, wie Epist. 1, 4, 5; 1, 12, 15. rogo das Sichbelehren durch Andere. Obbar. et omnis in hoc sum. Wieland: ich leb' und webe drin. Sac. 1, 9, 2: totus in illis. Terent. Adelph. 4, 2, 50: Ctesipho autem in amore est totus. Condo et compono, quae mox depr. poss. Vielleicht eine Anspielung auf die bekannte Fabel von der Grille und Ameise; überhaupt aber von solchen, die Lebensbedürfnisse oder Geld sammeln und zurücklegen, um zur Zeit davon Gebrauch zu machen; condere bezeichnet das blosse Anhäufen, componere das geregelte Ordnen. Diesen beiden Wörtern steht entgegen depromere. Varro de re rust. 1, 62: Quod nemo fructus condit, nisi ut promat. Uebergetragen auf den Geist, wie hier, Virg. Aen. 3, 388: mente aliquid conditum tenere. Obbarius führt aus Seneca Epist. 108 an: auditionem philosophorum lectionemque ad propositum beatae vitae trahendam: non ut verba prisca aut ficta captemus, et translationes improbas figurasque dicendi, sed ut profutura, praecepta et magnificas voces et animosas, quae mox in rem transferantur.

V. 13-15. Ne forte roges. Hor. begegnet hier im voraus einem zu fürchtenden Vorwurfe, und will sich von dem Verdachte reinigen, als habe er sich der Mode wegen blindlings in eine der damals herrschenden philosophischen Sekten einschreiben lassen und somit seine Denkfreiheit verkauft. Quo duce, quo lare me tuter.lar ist hier entweder praeses sectae, wie der lar familiaris (Plaut. Aul. prol. 2) der Vorsteher der Familie; denn die philosophischen Sekten, aigéσs, hiessen familiae und gentes (Od. 1, 29, 14 Socratica domus, die sokrat. Sekte), und zwar desshalb, wie Cruqu. sagt: quod, ut omnes eiusdem gentis, ita omnes discipuli eiusdem scholae sunt cognomines, nimirum Stoici, Peripatetici, Cyrenaici etc. Der Stifter einer Sekte ist daher dux und

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