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der

chriftlichen Vollkommenheit

Alphons Rodriguez,

Priester der Gesellschaft Jesu.

Neu überfest

bon

Christoph Kleyboldt,

Priester der Diöcese Münster.

Erster Band.

Dritte Auflage.

Mit hoher oberhirtlicher Genehmigung.

Mainz,

Verlag von Franz Kirchheim.

1860.

Das Buch, Rodriguez, Ucbung der christlichen Vollkommenheit, “ welches Her dem katholischen Publicum in Deutschland in einer neuen Uebers seßung zugänglich gemacht wird, genießt bei allen Lehrern des geistlichen Lebens im Umfange der ganzen katholischen Kirche ein so unbestrittenes Ansehen, und hat zur Förderung Seelen schon so unaussprechlich

ommer, nach Vollkommenheit strebender 3 geleistet, daß es einer Approbation burch einen einzelnen Bischof nicht mehr bedarf. Inden ich daher diese, nur was die neue Ueberseßung angeht, hiermit zu ertheilen für nöthig halte, fühle ich mich gedrungen, den Gebrauch dieses Werkes allen nach Heiligung ihrer Seelen verlangenden katholischen Christen, insbesondere aber unseren geliebten Diöcesanen, namentlich allen Priestern, angelegentlich zu empfehlen.

Mainz, den 21. Februar 1854.

+ Wilhelm Emmanuel, Bischof von Mainz.

LOAN STACK

Mainz,

Drud von F. Kupferberg.

R614

1860

V. J

Vorrede des Ueberseßers.

Eines unserer vorzüglichsten ascetischen Werke ist unstreitig das vorliegende. Der Verfasser desselben ist der ehrwürdige Alphons Rodriguez. Geboren zu Valladolid in Spanien im Jahre 1526, trat er nach vollendetem neunzehnten Jahre in die Gesellschaft Jesu. Nach Beendigung seines Noviziates und seiner Studien bekleidete er zwölf bis dreizehn Jahre hindurch das Amt eines Rectors und zugleich eines Professors der Moraltheologie. Wegen der ausgezeichneten Frömmigs feit und seiner nicht minder großen Gelehrsamkeit, wovon er während dieser ganzen Zeit viele glänzende Beweise ablegte, wurde er darauf als Novizenmeister nach Montilla geschickt; und zugleich beauftragt, die in der Gesellschaft üblichen wöchentlichen geistlichen Vorträge zu halten. Diesem doppelten Amte widmete er sich dreißig Jahre hindurch mit allem erdenklichem Eifer, und entwickelte darin eine wunderbare Fähigkeit, die Seelen in der Wissenschaft des Heiles heranzubilden und sie auf den Weg der Vollkommenheit zu führen. Von derselben Pros vinz wurde er als Abgeordneter zur fünften Generalversammlung des Ordens nach Romt gesandt, woo Alle Gelegenheit hatten, seine Tugenden, seine Klugheit und seine vollendete Erfahrung zu bewun dern. Nach seiner Rückkehr von Rom ernannten ihn seine Oberen zum Beichtvater und Gewissensführer der Ordensmitglieder in Corduba. Zwölf Jahre hindurch blieb er in dieser Stellung. Im Jahre 1606 im achtzigsten Jahre seines Lebens erhielt er nochmals die Weisung, vre Leitung und Heranbildung der Növizen zu übernehmen, welcher unsäglichen Mühe er sich im Geiste des Gehorsams acht Jahre hindurch unterzog. Nach Verlauf dieser Zeit stellte sich bei ihm eine derartige Abnahme aller Kräfte ein, daß er nicht einmal mehr im Stande war, die heilige Messe zu lesen. Er ließ sich deshalb, um nicht gänzlich der 351

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Speise der Engel beraubt zu sein, täglich seinen Heiland im allerheilichsten Altarssacramente reichen. Durch ihn gestärkt, ertrug er mit unbeschreiblicher Geduld zwei Jahre hindurch diese leßte Prüfung, bis er endlich voll an Jahren und reich an Verdiensten, nachdem er noch zuvor mit glühender Andacht die heiligen Sterbesacramente empfangen hatte, am ein und zwanzigsten Februar 1616 im neunzigsten Jahre seines Lebens im Rufe der Heiligkeit sanft im Herrn entschlief.

Diesem heiligmäßigen Manne, der in seinem ganzen Leben ein lebendiges Beispiel der evangelischen Vollkommenheit war, den der gelehrte P. Suarez, welcher sich stets glücklich schäßte, im Noviziate von einem solchen Geistesmanne herangebildet zu sein, einen großen Lehrer und Meister des geistlichen Lebens" nennt, verdanken wir dieses unschäßbare Werk über die christliche Vollkommenheit. An demselben hat er die größte Zeit seines Lebens gearbeitet; und somit bes figen wir in demselben die Frucht eines vieljährigen Gebetes und lange währender Studien. Ursprünglich bestand es in einer großen Anzahl geistlicher Vorträge, die er in seinen verschiedenen Aemtern als Novizenmeister, Seelenführer u. s. w. oftmals zu halten hatte. Zu Corbuba wurde er von seinen Oberen und vielen anderen durch Tugend und Gelehrsamkeit gleich ausgezeichneten Mitgliedern seines Ordens dringendst ersucht, diese seine schriftlichen Arbeiten zu sammeln, sie auf's Neue durchzusehen, zu ordnen, und sie dann zum größeren und bleibenderen Nußen sowohl der Gesellschaft Jesu im Besonderen, als aller nach Vollkommenheit eifrigst strebenden Seelen im Allgemeinen dem Drucke zu übergeben. Deshalb unterzog er sich ungefähr jene zwölf Jahre, in welchen er dort als Seelenführer thätig war, dieser Mühe; und seßte unverdrossen diese Arbeit während seines lezten Amtes als Novizenmeister bis kurz vor seinem Tode fort. Was allein er hierbei suchte, geht aus einer Antwort hervor, die er dem Verleger seines Werkes auf die Anzeige hin, daß es großes Aufsehen mache und starken Abfäß fände, gab: „Das ist mir gänzlich einerlei. Núr daran ist mir gelegen, daß Die, welche es lesen, großen Nußen daraus für ihre Seelen ziehen; denn ich habe bei der Verfassung dèsselben nur die Ehre Gottes und das Heil der Seelen im Auge gehabt.“

Dieses freilich ganz einfach geschriebene, aber überaus sorgfältig ausgearbeitete und mit lauter durch und durch gesunden

ersten Erscheinen bei allen Geistesmännern großen Anklang fand, das in der Gesellschaft Jesu namentlich stets solches Ansehen genoß, daß man den Novizen vorgeschrieben hat, täglich daraus eine geistliche Lesung vorzunehmen, ist leider in unserem deutschen Vaterlande viel zu wenig verbreitet. Blos eine deutsche Ueberseßung ist davon vorhanden, die in Wien bei den Mechitaristen in sechs Bänden erschienen. Daher wurde von mancher Seite der Wunsch laut, es möchte eine neue wohlfeilere Ausgabe veranstaltet werden, wodurch insbesondere den Weltpriestern die Anschaffung dieses für ihre eigene Vervollkommnung so wichtigen Werkes ermöglicht würde. Von meinem Verleger dazu aufgefordert, unterzog ich mich einer mit so vielen Schwierigkeiten verbundenen und so verantwortlichen Arbeit, welcher ich auf Anrathen mehrerer sachkundiger Männer die nicht umsonst so gerühmte französische Uebersetzung des Abbé Regnier des Marais größtentheils zu Grunde legte. Möchte sie einigermaßen befriedigen, und von Gottes Segen begleitet sein! Der Wunsch, der den ehrwürdigen Rodriguez beseelte, beseelt auch mich, daß nämlich das durch Gottes Ehre und das Heil der armen Seelen befördert werde,

Um ein Ave Maria bittet

Der Ueberfeger.

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