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Comödienfchreiber, Liederdichter und Sänger, Thomas d'Urfey, in grossem Anfehen bey Hofe und im ganzen Reiche. Diefer fröhliche König pflegte fich zum öftern auf die Schultern feines Urfey zu lehnen und ihm die Lieder nachzutrillern s). Es geschah solches ohne Nachtheil der majeftätischen Hoheit, weil der liedervolle Urfey aus einem alten Geschlechte der griechischen Kaiser stammte, und unter seinen mütterlichen Ahnen Unterkönige von Neapel zählte t).

Ritter Etheridge in einem Luftfpiele, welches er Love in a Tub henannt, zum groffen Vergnügen der Zuschauer und Kenner feiner Zeit angebracht.

$) S. den Guardian, im fieben und fech zigfien Stücke.

t) Meffieurs d'Urfé fe nomment Lascaris en leur nom de famille, et prétendent d'être iffus des anciens Lafcaris, Empereurs de Conftantinople. Le dernier Marquis d'Urfé, qui avoit epoufé une d'Alégre, difoit à fon fils, alors Exemt des Gardes: Mon fils, vous avez des grands exemples à fuivre, tant du côté paternel que maternel; de mon côté, vos

Einige alten Ballads der Engländer find unvergleichlich u). Unter diefen Liedern ift

ancêtres étoient Empereurs d'Orient : et du côté de votre mere, vous venez des Viceroys de Naples. Le fils répondit: Il faut, Monfieur, que ce foïent de pauvres gens de n'avoir pû faire qu'un miferable Exemt des Gardes; d'où vient

qu'ils ne m'ont laiffé ni l'Empire, ni leur Viceroyauté? MENAGIANA, Tom. III. p. 286. Unter den Dissertations fur diverfes matieres de Religion, die der Abt Tilladet gefammlet hat, findet fich eine Abhandlung von dem Namen diefes Gefchlechts. S. Lettre de Mr. HUET à Mr. de Scudery, touchant Mr. d'Urfé, Auteur de l' Aftrée, und das Journal Litéraire, Tom. IV. pag. 256. Der Ritter Steele führet im Lover No. 40. vieles von dem berühmten Stammhaufe der Herren d'Urfé oder d'Urfey aus dem Perrault an, um den Thomas d'Urfey, dessen Alter nicht so glücklich war, als feine Jugend, ansehnlich zu máchen, und ihm neue Gönner und Freunde zu erwerben.

dasjenige, welches im Zuschauer u) stehet, eines der schönften. Benjamin Johnson pflegte

u) Ich habe mir sagen laffen, (schreibt der verdeutfchte Zuschauer, im fünf und achtzigfien Stücke) dafs der felige Lord Dorfet, der den grössten Verftand, mit der gröfften Redlichkeit verbunden, beJafs, und fowohl einer der fchärffien Critikverftändigen, als auch der beften Dichter feiner Zeit gewefen ift, eine groffe Sammlung alter englischer Gaffengefänge befeffen, und felbige mit dem grofften Vergnügen durchgelesen. Von Hrn. Dryden kann ich eben dieses bezeugen, und ich kenne viele von den fcharffinnigften Schriftfiellern diefer Zeit, die eben diefe Neigung befitzen. Sonfi fiehet hiebey anzumerken, dufs, noch zu den Zeiten der Königinn Elifabeth, alle Lieder bey den Engeländern Ballets oder Ballads genannt worden: daher denn auch in der Bibel, die Richard Jugge im Jahre 1573 in 4. gedruckt, das hohe Lied Salomonis The Ballet of Ballets of Solomon heiffet. x) Im 70. und 74. Stücke.

zu fagen, dass er es lieber gemacht haben mögte, als alle seine Werke ; und gewils, die witzigften Franzofen haben nichts aufzuweifen, das poetischer, kräftiger, und, in der natürlichen Einfalt, edler wäre, als dieses Lied. Die neueren Sammlungen englischer Lieder find mehrentheils Werke der Gewinnfucht. Sie enthalten zwar einige gute Mufter der lyrischen Dichtkunft, doch weit mehr mittelmässige Oden und vornehmlich Liebeslieder laulicher Poeten, die nur von ihren Verfassern abgesungen zu werden verdienen. Wider diefen Mifsbrauch der Reime und der Tonkunft hat Trapp x) öffentlich

r) Poëma, ab omnibus tum metri, tum rationis, legibus folutum, quantumvis interim infulfum, elumbe et ridiculum, quicunque fuffarcinat, belle fecum agi exiftimat, fi modo portentofam prolem Pindaricam nominaverit: quod utinam in immeritum Pindari opprobrium non ultra dici, docti paterentur. Quae etiam hodie, & vulgo, Cantilenae appellantur, & Inftrumentis adapantur, lectae, ut plurimum, tolerari nequeunt, utcunque placeant cantatae ; imo optimi con

geeifert. Wir finden auch in den vermischten Schriften der Herren Pope, Swift etc. y) eine fatyrische Nachahmung des lächerlichen Geschmacks, der in den neueften englischen Liebesliedern zu herrschen anfängt.DerGuardian wollte gleichfalls verfuchen, die Liedermacher seiner Zeit ihrer Pflichten zu erinnern.Diefe Abficht hat ein critischesSchreiben an feine Annabella Lizard z) veranlaffet, aus welchem ich nur folgendes anführen will:

,,In allen Zeiten uud in allen Ländern, ,,wo die Poefie im Schwange gegangen, ift ,,auch die Zunft der Liederfchreiber unge,,mein zahlreich gewefen. Ein jeder aufge,,weckter junger Herr, der eine ausfchwei

centus peffimis faepiffime conjunguntur carminibus: tanquam vera Poëfis et vera Mufica ftare fimul non poffint ; id quod in opprobrium Muficae non minus dicitur, quam illud modo memora tum in opprobrium Pindari. Trapp, in feinen Praelectionibus Poëticis. Vol. II. p. 104.

y) Mifcellanies in Profe & Verse, T. V. pag. 129.

3) S. das 16. Stück des Guardians.

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