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tapfern Leute, rss dyadss, deren Freundschaft man, nach dem Beyspiele des Admetus, suchen soll, auf die Alcefte gedeutet werde, welche fich nicht scheute, für ihn zu fterben; und dafs der Vater des die zag

Admetus, der nicht so tapfer war, haften Leute, res dess, deren Umgang man fliehen muss, vorftelle. Diefe Anmerkung giebt den Worten 'Αδμήτε λόγος offenbar die Bedeutung der Hiftorie vom Admetus oder feines Exempels, und zeigt die Unrichtigkeit aller Erklärung, worein man den Begriff eines Liedes bringen will,

Der Scholiaft des Aristophanes 78) führt Schriftsteller an, welche fagten, Admetus fey zum Thefeus, dem jüngften Sohne der Alcefte und des Ippafius, geflohen, und bey ihm geblieben; und diefes fey der Inhalt der Scolie gewesen. Einige, fügt der Scholiaft hinzu, sagen, wie Alcefte das Leben ihres Mannes Admetus durch ihren Tod erkauft hatte, fo habe man bey ihm traurige Scolien und Lieder gelungen.

Hierauf hat fich ohne Zweifel Erasmus79) gegründet, wenn er hat behaupten wollen, dafs das Lied vom Admetus, 'Adμýrs

Móyos, bey den Griechen zum Sprüchworte geworden, dafs man es ursprünglich von den Klagen des Admetus, und hernach von jedem traurigen Liede brauchte. Aus eben diefer Urfache fetzet vermuthlich auch Dalechamp voraus, dass man ich weils nicht was für ein Lied vom Admetus gehabt habe, welches von der Scolie unterschieden fey, und den Inhalt derfelben ausmache. Aber alle Begriffe von diefen erdichteten Liedern find so verwirrt und fo wenig gegründet, dass man blofs bey der klaren und genauen Erklärung, die Euftathius von dem Verstande diefer Scolie gegeben hat, bleiben muss.

Cafaubonus) meynt, dass die Wörter dyadoì und Seλoi in diefer Scolie blofs die rechtfchaffenen und die gottlofen, nicht die herzhaften und feigen, Leute bedeuten ; aber er wird auch durch den Euftathius widerlegt. Das Exempel des Admetus,der seine Frau für ihn fterben sah, da sein Vater fich deffen wegerte, lehrt uns eben nicht, fchlechterdings gottlofe Leute zu flieben: es wird auch nicht gesagt, dass der Vater des Admetus gottlos gewefen; fondern diese

Hiftorie weißt, dass man auf zaghafte Leute keine Rechnung zu machen habe. Wenn wir die Scolie fo erklären; fo ift der Verftand darinn vollkommener, und das Wort So genauer nach dem Buchftaben gegeben.

Suidas 1) berichtet uns, dass das Lied vom Admetus, und das Lied vom Harmodius 82), wovon wir hernach reden werden, zum Sprüchworte geworden, wodurch man leichte Sachen beschreiben wollte. An einem andern Orte fagt er, dafs man das Lied vom Harmodius von schweren Sachen brauchte. Von diefen beyden Sätzen, welche fich offenbar widersprechen, muss man nach allem dem, was von den Scolien überhaupt gefagt ift, ohne Zweifel den letzten annehmen, zumal, da Suidas 83) felber nach dem Scholiaften des Aristophanes 84) verfichert, dass man das Wort Scolie in verkehrtem Verftande von einer leichten Sache brauchte.

Die Griechen

welche die Helden ih

rer Nation zu befingen pflegten, hatten eine Scólie auf Ajax, den Sohn Tela

mons.

Sohn Telamons, tapfrer Ajax, man sagt, dass du nach dem Achilles der befte von allen denen Griechen gewesen, die Troja belagerten. Telamon sey zuerft hingezogen, und Ajax, der andere unter den Griechen, nächst dem Achilles, fey ihm gefolgt.

So hat uns Athenäus 85) die Scolie geliefert. Euftathius 86) führet die erste Hälfte davon an, da er sagt, dass man den grofsen Ruhm des Ajax aus der Redensart den Telamon fingen, sehen könne. Diefes Sprüchwort, fetzet er hinzu, ift von der Scolie entstanden, die mit diesen Worten anfängt Sohn Telamons, Antiphanes fetzet diefe Scolie unter die alten Lieder, welche man bey Tische sang. Nehmt den Odos, fagt er beym Athenäus 87), wie er von dem Glase redet, welches die Trink, lieder begleitete; aber fallet auf keine alte Lieder, weder auf den Telamon, noch auf den Päan, noch auf den Harmodius. Theopompus redet bey eben diefem Athenäus 88) auch davon. Wir lagen ganz fanft auf weichen Lagern, und trunken, und

fungen dabey eins ums andere das Lied vom Telamon.

Obgleich die Scolie Telamons Namen führet, fo fang man doch darinn nicht vom Telamon, fondern von seinem Sohne Ajax : und die Scolie hatte also nur deswegen den Namen des Vaters, weil man fie durch eines von den ersten Wörtern derfelben, (πUT Tελaμwrog,) bezeichnete. Diese Erklärung des Euftathius widerspricht der Auslegung, die uns Erasmus giebt 89), dass die Redensart, den Telamon fingen, dew Tελaμavos, so viel heiffe, als das Lied vom Telamon Gingen, ἄδειν τὰ Τελαμvos, und dass man diefes, als ein Sprüchwort, von einer betrübten und klagenden Rede gesagt habe, weil nämlich Telamon feinen Sohn Ajax ohne Aufhö. ren beweint hätte.

Die Tyranney der Pififtratiden war der Inhalt einer Scolie, die einigen tapfern Athenienfern zu Ehren gemacht war, welche, zur Vertheidigung ihrer Freyheit, nach einem Orte im attischen Gebiete, der Lipsydrion hiess, hingeflohen waren, und denfelben befeftigt hatten. Herod otus schreibt 9°).

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