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gewefen und am meiften gebraucht

worden.

Wir haben schon angemerkt, dass Suidas 13) aus dem Liede auf den Harmodius ein Sprüchwort gemacht. An einem Ortel fagt er 14), dafs man es von leichten Sachen brauchte, und an einem andern, dafs man dadurch fchwere Dinge anzudeuten pflegte. Erasmus fügt hinzu 15), dass die Scolie auf den Harmodius, so wie die Lieder auf den Admetus und Telamon, von traurigen Sachen gefagt wurde. So gleich findet er zu diesen drey Sprüchwörtern einen traurigen Ursprung aus, und hernach eine Bedeutung, welche diesem erften Ursprunge gemäfs ift. Aber das ift nicht der Begriff, welchen uns die Schriftfteller davon geben, die älter find, als Erasmus 16).

Es ift glaublich, dass die Scolie von der Clitagora auch auf die Zeit der Pififtratiden und den Beyftand zielte, welchen die Theffalier den Athenienfern gegen die Tyranney leifteten. Diese Anmerkung macht der Scholiaft des Aristophanes 7) bey Gelegenheit der Scolie, wel

che Ariftophanes felbft in diesen Worten

anführt:

Geld, Theffalier und Leben

Müffet ihr,

Götter, mir,

Mir und Clitagoren geben.

Clitagora war, wie eben diefer Scholiaft meldet 13), eine Frau aus Thessalien, welche fich auf die Poefie legte. Suidas 1) redet von einer Clitagora aus Lacedämon, welche ebenfalls die Poefie trieb, und er fagt, dafs Ariftophanes in den Danaiden, welche wir nicht mehr haben, derfelben erwähne.

Athenäus 2) hat uns eine Scolie hinterlaffen, welche Pindarus bey Gelegenheit des Preifes, der in den olympifchen Spielen dem Überwinder gegeben ward, ver fertigt hatte. Xenophon aus Corinth hatte fich anheischig gemacht, wenn er Sieger würde, der Venus in ihren Tempel eine gewisse Anzahl von Frauenspersonen zum Dienfte des gemeinen Wesens zu schenken. Er trug auch den Preis davon, und nach

wel

dem Pindarus feinen Sieg in der Ode, y che Gchmit dem Worte Τρισολυμπιονίκαν anfängt, und itzo die dreyzehnte im erften Buche ift, befungen hatte; fo machte er noch eine Scolie auf das Gefchenk, welches er der Venus gelobt hatte. Eben diese Frauenzimmer mufsten fie bey der Zurückkunft des Xenophons, und unter der Zeit, dafs er im Tempel der Göttinn opferte, zum erstenmale fingen**).

*) Cafaubonus hat fie alfo übersetzet: 0 regina Cypri in tuum iftud nemus puellarum XXV. lascivarùm gregem adduxit, votum laetus ut exfolveret. Peregrinae & hofpitales juvenculae, miniftrae facrorum in opulenta Corintho flavas manibus thuris lacrymas tenentes, faepius nobis amorum coeleftem matrem placaverunt, menteque & animo ad Venerem provolantes nobis illam a fuperis adjutricem praebuere. Harum molliufculam pulcritudinem, cum urget neceffitas, vos demetere lectis in dulcibus, o juvenes, perpulcrum eft. Miror autem, quid domini de me fint exifti

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man,

Aus den letzten Worten derfelben fieht dafs Pindarus fich einige Sorge gemacht hat, was seine Obern von ihm und feiner gar zu freyen Scolie denken würden.

Der Scholiaft des Ariftophanes 21) nennt uns eine Scolie von Lampon; er fagt uns aber weiter nichts, weder von den Worten, noch von dem Inhalte. Man kann fie unterdessen mit Recht unter die hiftorischen Scolien fetzen, weil der Scholiaft diefelbe den Liedern von Admetus und Harmodius beygefüget, als wenn fie von eben der Art wäre. Sonft ift die Perfon, deren Namen fie führt, in der Hiftorie bekannt. Ariftophanes 22), fein Scholiaft 23), und Suidas 24) reden von Lampon. Er war ein Wahrsager, und hielt das Gesetz ftrenge, welches Rhadamant gegeben hatte, und wodurch befohlen wurde, bey keiner andern Sache, als bey dem Namen der Pflanzen oder der Thiere,

maturi, melliti hujus carminis scolii excogitato hujusmodi principio, quod publicarum feminarum laudi veluti connubio annexum & adjun&tum eft.

zu fchwören. Er wurde mit einer athenienfifchen Colonie weggefchickt, um die Stadt Sybaris, nach ihrer Eroberung, wieder aufzubauen.

Ariftoteles, welchen man gemeiniglich nur als einen grofsen Weltweisen anzusehen pflegte, verdienet auch noch unter den Dichtern eine Stelle, wenn er auch fonft keine Verse geschrieben hätte, als die Scolie, die er auf den Tod des atarnischen Tyrannen, Hermias, feines Freundes und Anverwandten, verfertiget hat, und die wir noch aufweifen können. Diefes koftbare Stück hat uns Diogenes Laertius 25) und Athenäus 26) aufbehalten. Julius Scaliger") hat daraus geurtheilet, dafs Ariftoteles in der Poefie dem Pindarus nichts nachgäbe, und Cafaubonus 23) nennt es ein recht güldnes Werk.

Ziel des menfchlichen Beftrebens,
Ziel, das man mit Müh' erreicht!
Schönfte Beute diefes Lebens !

Kleinod, dem kein Reichthum gleicht!
Tugend! dich, dich, unbefleckte Schöne !
Lieben Griechenlandes Söhne.

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