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Kap. I. Die Geschichte des gedruckten Textes seit 1514 .. S. 5-27. Ximenes 5, Erasmus 7, Stephanus 11, Beza 12, Polyglotten 13, Elzevir 16, Mill 17, Bentley, Bengel 18, Wettstein, Griesbach, Lachmann 20, Tischendorf 21, Tregelles, Westcott-Hort 22, Weymouth, B. Weiss 23, 0. v. Gebhardt, Stuttgart 24, Schjott, Baljon 25, katholische Ausgaben, Teilausgaben 26, Apokryphen, Pseudepigraphen 27.

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Kap. II. Die Materialien der neutestamentlichen Textkritik S. 28-123. Autographen 29, Litteratur 32.

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Zahl 33, Alter 34, Stoff 35, Schrift 36, Umfang 37, Lektionarien 38, Pergament 39, Papyrus 40, Akzente 45, Illustration, Palimp

seste 47.

a) Uncialhandschriften 48; des ganzen NT.s 48, der Evangelien 57, Apostelgeschichte und katholische Briefe 62, Paulus 63, Offenbarung 68.

b) Von einigen der wichtigsten Minuskeln 68 (Ferrargruppe 69). c) Lektionarien 74.

2) Uebersetzungen.

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S. 75-115.

a) Syrisch (Peschito, Cureton, Lewis, Tatian, Philoxenus-Polykarp, Thomas von Heraklea, Evangeliarium Hierosolymitanum) 77-86, b) Lateinisch (vor Hieronymus »Itala« 89, Hieronymus 96) 87-106; c) Aegyptisch (bohairisch 107, sahidisch, mittelägyptisch 108) 106-110; d) Gothisch 110-112; e) Aethiopisch 112; f) Armenisch 113; g) Georgisch 114; h) Arabisch 114. 3) Die Schriftstellercitate S. 115-123. Kap. III. Theorie und Praxis der neutestamentlichen Textkritik S. 124-265. Innere Kritik 124, Litteratur 127, Konjekturen 134, Eklektisches Verfahren 137, Genealogisches 138, Aeussere Zeugnisse 145, a) Lucian 146, b) Hesychius 148, c) Eusebius-Pamphilus, Euthalius 150, d) Spätere Bibelrevisoren 156, e) Vororigenistische_Textformen 156, f) Schriftfälschungen 161, g) Marcion 170, h) Tatian 175, i) Westlicher Text 184, k) Allgemeine Regeln der Textkritik 197.

Textkritische Bemerkungen zu einzelnen Stellen des
NT.S . .
S. 208-265.

Das Evangelium. Matthäus 208, Markus 218, Lukas 222,
Johannes 223. Apostelgeschichte 238.

Paulus 242, Römer 245, Korinther 248, Galater 249, Epheser 251,
Philipper 252, Thessalonicher 253, Timotheum 254; Hebräer 255.
Die katholischen Briefe 256, Petrus 256, Johannes 259, Jakobus,
Judas 261.

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Kapitel I.

Die Geschichte des gedruckten Textes seit 1514.

Es ist nicht gerade ein Ruhmesblatt für die kirchliche Wissenschaft des ausgehenden Mittelalters, dass vom griechischen Neuen Testament im Laufe des 15. Jahrhunderts keine einzige Druck-Ausgabe erschien, während die Juden den hebräischen Psalter schon 1477, das ganze hebräische Alte T. schon 1488 zum ersten mal druckten.

1) Dem spanischen Kardinal Franz Ximenes de Cisneros Editio Princeps (1437-1517) gebührt der Ruhm die erste Ausgabe veranstaltet Complutensische Polyzu haben, in der nach ihrem Druckort Complutum (jetzt Alcalà glotte 1514. de Henares) so genannten Complutensischen Polyglotte, die er schon 1502 zur Feier der Geburt des nachmaligen Kaisers Karl V. geplant hatte. Jakob Lopez de Stunica hiess der Gelehrte, der den meisten Anteil an der Arbeit hatte. Der Druck des NT.s wurde am 10. Januar 1514 beendet, der der übrigen 5 Bände (AT. mit Grammatik und Wörterbuch) am 10. Juli 1517 am 8. Nov. desselben Jahrs starb Ximenes -; erst am 22. März 1520 erteilte Papst Leo X. die Genehmigung zur Verbreitung des Werks, nachdem am 9. Juli, beziehw. 23. August 1519 die im ersten Jahre Leo's auf ein Jahr aus Rom entlehnten zwei vatikanischen Handschriften des griechischen AT.s zurückgegeben worden waren; am 5. Dez. 1521 wurde das für den Papst bestimmte, auf Pergament gedruckte, in roten Samt gebundene Geschenkexemplar der vatikanischen Bibliothek einverleibt; vor 1522 scheinen keine Exemplare durch den Handel Nestle, Einführung. 2. Aufl.

1

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Pläne und Vorläufer: Hymnen 1481.

nach Deutschland gekommen zu sein. Nur 600 Exemplare wurden gedruckt und zu 61⁄2 Dukaten verkauft; auf das ganze Werk hatte der Kardinal mit dem Einkommen eines Königs und den Bedürfnissen eines Mönchs über 50000 Dukaten verwendet. Zumal Pergamentexemplare gehören heute zu den grössten bibliothekarischen Seltenheiten. Im AT. steht der lateinische Text der mittelalterlichen Kirchenbibel zwischen dem hebräischen Originaltext der Synagoge und der alexandrinischgriechischen Uebersetzung, der sogenannten Septuaginta, wie Jesus zwischen den beiden Schächern. Das NT. enthält nur zwei Spalten, links den griechischen Text, rechts die lateinische Uebersetzung; zu gunsten der Griechisch Lernenden sind die einzelnen einander entsprechenden Wörter bezeichnet; die Typen sind guten Handschriften nachgeahmt, von Akzenten findet sich nur der Akut zur Bezeichnung der Tonsilbe.

Frz Delitzsch, Studien zur Entstehungsgeschichte der Polyglottenbibel des Cardinals Ximenes. Leipzig 1871 (Ref.-Progr.). 4o. Fortgesetzte Studien, 1886. 4o. Urt. 64; Scrivener, Hoskier (s. S. 8. 9. 10). Ein seltenes Werk über Ximenes scheint zu sein: Archetypo de

...

virtudes espexo de F. Francisco Ximenez de Cisneros por el principal Colegio Mayor de S. Ildefonso Universidad de Alcalà de Henaies. Palermo 1653 fol. (Jacques Rosenthal München XIX, 1238. Ouvrage fort rare et important non cité par les Bibliographes.)

Schon vor Ximenes hatte sich der berühmte Venediger Buchdrucker Aldus Manutius mit dem Plan einer solchen Polyglotten - Bibel getragen; im Vorwort seines undatierten griechischen Psalters [c. 1497] ist eine dreisprachige Bibel versprochen; am 6. Okt. 1499 ermahnte ihn Grocinus aus London daran, am 9. Juli 1501 schrieb er an den deutschen Humanisten Conrad Celtes darüber, dem er am 3. Sept. desselben Jahrs das erste Probeblatt schickte (Faksimile bei Renouard, l'imprimerie des Aldes 2 3).

Noch früher waren unter den Hymnen hinter dem ersten und zweiten Druck des griechischen Psalters (Mailand 1481, Venedig 1486) das Magnificat und Benedictus (der Lobgesang der Maria und des Zacharias 2 1, 46-55. 68-79) als die ersten Stücke aus dem griechischen NT. gedruckt worden, als die ersten in Deutschland 1, 1–14 1512 in Tübingen. Im

Buchhandel erschien als die erste Ausgabe des griechischen
NT.s die des Erasmus von 1516.

Ueber Aldus 8. Nestle, Septuagintastudien (I) S. 2. II S. 11, Kapp, Geschichte des Buchhandels I, 376. Ueber die berühmte Druckermarke des Aldus, den Anker mit dem Delphin s. Léon Dorez, Études Aldines, Revue des bibliothèques 6 (1896) Heft 5/6 S. 143 ff., Heft 7/9, und J. R. Harris, The Homeric Centones (London 1898) p. 24; sie versinnbildlicht das Lieblingssprichwort des Augustus und Titus deì σπεῦδε ταχέως, Semper festina lente.

2) Dem kostbaren Werk des spanischen Kardinals wollte Erasmus 1516. der Basler Buchdrucker Froben zuvorkommen, indem er am 15. März 1515 den damals in England weilenden berühmten Humanisten Desiderius Erasmus (1467-1536) um die Veranstaltung einer Ausgabe anging. Schon am 1. März 1516 erschien das Werk, das Erasmus am 1. Febr. Papst Leo widmete; der Druck hatte im September begonnen und war zum Teil von dem Freunde Zwingli's, Johann Oekolampad aus Weinsberg, überwacht worden. Erasmus gestand später selbst, es sei praecipitatum verius quam editum, rühmt sich aber, nicht die nächsten besten, sondern die ältesten und emendirtesten Handschriften zu Grunde gelegt zu haben. Schon 1734 hat J. A. Bengel erkannt, dass Erasmus zur Apokalypse nur eine einzige, z. T. verstümmelte Hdschr. gehabt haben müsse, die er nicht recht lesen konnte, deren Lücken er selber aus dem Lateinischen ins Griechische zurückübersetzt haben werde; 1861 bestätigte sich dies alles, als Franz Delitzsch die Vorlage des Erasmus in der Oettingen-Wallerstein'schen Bibliothek in Mayhingen wieder auffand. Aber noch heute wird dieser Text des Erasmus in Zehntausenden, ja Hunderttausenden von Exemplaren durch die Britische und Ausländische Bibelgesellschaft in London verbreitet. Man liest in denselben noch heute a 17, 4 anadágtytos, ἀκαθάρτητος, während es ein griechisches Wort anadάgrys, Unreinigkeit, gar nicht giebt, oder in dem von Erasmus aus seiner lat. Bibel zurückübersetzten Schluss des NT.s 22, 19 das schöne Futurum αφαιρήσει statt αφελει, und Konstruktionen wie 17, 8 οὐκ ἔστι, καίπερ ἐστίν, indem man mit der Akzentuation ἐστίν zu Erasmus, der wenigstens otiv gedruckt hatte, noch eine weitere Ungenauigkeit fügte, während jeder Gymnasiast wissen muss,

comma

dass naine mit dem Participium konstruiert wird, andererseits nicht jedem ohne weiteres klar sein dürfte, dass statt dessen naì nágɛor die richtige Lesart ist 1). Dass nach Erasmus auch Luther, der 1521 für seine Uebersetzung des NT.s die zweite Ausgabe des Erasmus von 1519 benutzte, von dem Thier übersetzte »das nicht ist, wiewohl es doch ist«, ist eher zu begreifen, als dass noch 1883 der erste Abdruck der im Auftrag der deutschen evangelischen Kirchenkonferenz revidierten Bibel Luthers solches unbeanstandet liess, und erst die letzte Revision von 1892 derartiges beseitigte. Eine Uebersetzung in elegantem Latein hat Erasmus beigegeben; der Kaiser schützte die Ausgabe auf 4 Jahre gegen Nachdruck, doch wurde sie in Venedig schon im Febr. 1518 von Aldus Manutius in seiner griechischen Bibel wiederholt; der Papst approbierte sie am 10. Sept. 1518; noch 4 Ausgaben hat Erasmus veranstaltet: 21519, 1522, * verbessert 1527, 1535.

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In die dritte hat Erasmus das bekannte comma Johanneum, Johanneum. die Stelle von den 3 Zeugen 15, 7 erstmals aufgenommen, auf Grund einer heut in Dublin befindlichen Handschrift (Montfortianus, 61; s. S. 70), in die sie wahrscheinlich der englische Franziskaner-Mönch Roy aus der Vulgata aufgenommen hatte, aus welcher sie, in etwas abweichender Form, auch schon in die complutensische Polyglotte gekommen war. In Luthers Uebersetzung, der die Stelle absichtlich nie aufnahm, kam sie erst durch den Frankfurter Buchdrucker Feyerabend 1576, in die Wittenberger Ausgaben gar erst 1596; 1534 erschien, für 200 Jahre, die letzte griechische Ausgabe, die sie nicht hatte.

Franz Delitzsch, Handschriftliche Funde. I. Leipzig 1861. Herman C. Hoskier, a full account and collation of the Greek Cursive Codex Evangelium 604. . . together with ten appendices containing

(B) . . . the various readings by the five editions of Erasmus, 1516, 1519, 1522, 1527, 1535 ... (F) Report of a visit to the Public Library at Bâle, with facsimile of Erasmus' second MS. Evan 2, . .

1) Vgl. μ 15, 6 wo die Handschriften ähnlich zwischen öv пαo̟уτοῦντο und ὅνπερ ᾐτοῦντο schwanken (ΟΝΠΑΡΗΤΟΥΝΤΟ). Andere Fälle, wo für die Lesart des Erasmus bis jetzt durchaus keine handschriftliche Bezeugung gefunden, dieselbe aber trotzdem textus receptus wurde, sind z. B. 1π 2, 6 (xaì vor neqiéxɛi). 2x 1, 6.

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