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Lesen und

eine göttliche Erfindung 1). Nach Antisthenes (s. Nestle, Bengel S. 105) oder Demokrit (Zeitschrift für das humanistische Gymnasium 1896 S. 27) braucht der junge Mann um in die Schule der Weisheit zu treten βιβλιαρίου καινου (= καὶ νοῦ) καὶ γραφείου καινου καὶ πινακιδίου καινου. Bei den Cypriern heisst der Griffel ἀλεπτήριον, der γραμματοδιδάσκαλος ähnlich διφθεράλοφος (O. Hoffmann, griechische Dialekte I, 107). In den neugefundenen Stücken der diokletianischen Warenliste folgt auf den Abschnitt περὶ πλούμου (Gans-, Schwanen-, Pfauenfedern) der περὶ καλάμων καὶ μελανίου, dann der περὶ ἐσθῆτος. Von μελανίου kostet das Mass 12 Drachmen, Paphische, Alexandrinische Kalame (erster Qualität? μονογόνατοι) 4, ebenso viel κάλαμοι δευτ. φωρ. - Baruch, der ἀναγνωστής, kauft Tinte und Feder auf dem Markt der Heiden, um seinen Brief an Jeremia zu schreiben (ἀποστείλας εἰς τὴν ἀγορὰν [v. 1. διασπορας] τῶν ἐθνῶν ἤνεγκε χάρτην καὶ μέλανα [ν. 1. μέλαν] Harris, last words of Baruch VI, 17 p. 56). Einen silbernen Stilus besass nicht bloss Demosthenes, auch Bonifatius liess sich einen solchen aus England schenken.

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Aus den griechischen Uebersetzungen des AT.s ist die nachSchreiben. stehende, durchaus nicht auf Vollständigkeit Anspruch machende Zusammenstellung von Ausdrücken entnommen, die sich auf Lesen und Schreiben beziehen; die Stellen findet man in der Septuaginta-Konkordanz von Hatch-Redpath:

Diastole und
Hyphen.

ἀκριβόω, ἀναγιγνώσκω, ἀνάγνωσις, ἀναγνωστής, ἀντίγραφον, ἀποκαλύπτειν, βιβλιαφόρος (βιβλιοφ-), βίβλινος, βιβλιογράφος (Est. 3, 13 complut.), βιβλιοθήκη, βιβλίον (βυ-), βιβλιοφυλάκιον, βίβλος (βυ-), γάζα, γράμμα, τεία, -τεύειν, τεύς, -τικός, -τοεισαγωγεύς, γραπτόν, γράφειν (ανα-, ἀπο-, ἐπι-, κατα-, συν-), γραφεῖον (σιδηροῦν), γραφεὺς (ταχινός), γραφή (ανα-, ἀπο-, συν-), γραφικός, γραφές, διφθέρωμα, διώκειν, εἴλημα, εἰσ- oder ἐνχαράττειν, ἐπιστολή, ἑρμηνεύω, ἐπιστάμενος γράμματα, θησαυροφύλαξ, κάλαμος (καλαμάριον s. Field's Hexapla zu Ez. 9, 2), κάστυ, κεφαλίς, μαχθάμ, μέλαν, μελανοδοχεῖον, μίλτος, μνημόσυνον, μολίβος, μολίβδινος, ξυρός, ὄνυξ άδαμάντινος, ὀξυγράφος, πινακίς, -ίδιον, πτύξ, πτυχή, πυξίον, σελίς, σμίλη, στηλογραφία, σφραγίζειν, σφραγίς, σχοῖνος, τόμος (χαρτοῦ καινοῦ μεγάλου Jes. 8, 1, auch I Esr. 6, 23 für τόπος), τεῦχος, τύπος, χάρτης, χαρτίον, χαρτήρια.

f) Ob zusammengesetzte Zahlen als ein Wort zu lesen seien, erörtern schon die alten Grammatiker zu Homer; um Missverständnisse

1) Vergleiche die Verse auf einer von Ross im Juli 1844 auf Andros gefundenen Marmortafel :

ἐγώ χρυσόθρονος Ίσις . . .

ἀφαλέων Ἔρμανος ἀπόκρυφα σύμβολα δέλτων
εὑρομένα γραφίδεσσιν ἅ τ ̓ ἔξυσε πᾶσι χαράξας
φρικαλέον μύσταις ἱερὸν λόγον. . .,

zu verhüten, verwendeten sie die vлodiαoτoλn zur Trennung (ö, T), das ὑφ ἕν zur Verbindung Διόσκουροι, nicht Διὸς κούροι. Auch in biblischen Texten begegnet man diesen Zeichen, z. B. in den Septuaginta handschriften bei fremden Eigennamen. Dass durch die scriptio continua das Vorlesen wie das Abschreiben erschwert wurde, liegt auf der Hand. Hermas sagt von dem ihm zum Abschreiben übergebenen Buch μɛtεγραψάμην πάντα πρὸς γράμμα· οὐχ ηὕρισκον γὰρ τὰς συλλαβάς (s. Harnack, TU. 2, 5 S. 68). Ueber zwei lehrreiche Missverständnisse in der lateinischen Interlinearversion des Boernerianus s. S. 64.

Akzente.

g) Spiritus und Akzente fanden sich in Bibelhandschriften in Spiritus und einzelnen Fällen schon zur Zeit des Epiphanius und Augustin; in unseren ältesten Handschriften sind sie vor dem siebten Jahrhundert sehr selten. Den ambrosianischen Hexateuch, der sie von erster Hand hat (F bei Swete), setzt Ceriani in die erste Hälfte des fünften Jahrhunderts. Im Codex Vaticanus scheinen Akzente und Spiritus erst von dritter Hand (XII. Jahrhundert ?) beigefügt zu sein, und weichen nicht selten von unsern Regeln ab. Zu Ps. 16, 14, ob die richtige Lesart sei saturati sunt filiis oder porcina, schrieb Augustin: quod (porcina) alii codices habent et verius habere perhibentur, quia diligentiora exemplaria per accentus notam eiusdem verbi graeci ambiguitatem graeco scribendi more dissolvunt, obscurius est (2, 504/5 bei Lagarde, Probe einer neuen Ausgabe S. 40), ebenso zu Gen. 43, 31 über den Unterschied von gaßdov avtov oder avrov, fallit enim eos verbum Graecum, quod eisdem literis scribitur sive eius sive suae; sed accentus [= spiritus] dispares sunt et ab eis qui ista noverunt, in codicibus non contemnuntur (4, 53 Lugd 1586 citiert von Scrivener * I, 47).

Für Silbentrennung befolgten die griechischen Schreiber im Absetzen. allgemeinen die Regel, die neue Linie mit dem Konsonanten zu beginnen; doch finden sich davon namentlich im Vaticanus ziemlich viele Abweichungen, die eine spätere Hand dann meist berichtigt hat. Im dritten Band von Swete's LXX-Ausgabe sind dieselben verzeichnet. Ein hübscher Fall ist Jer. 14, 12, wo der Vaticanus und Marchalianus beide προσενεγκωσιν geschrieben hatten; im Vaticanus ist es zu προσενέγκωσιν gebessert, im Marchalianus zu προσενέγκωσιν. Beispiele aus dem at.lichen Teil des Codex Vaticanus s. Nestle, Sst. 2, 20.

h) Stichometrie. Wie in den bessern Handschriften der Klas- Stichometrie. siker z. B. des Herodot und Demosthenes, finden sich stichometrische Angaben auch in den sorgfältigen Handschriften des A. und NT.s, beim letzteren namentlich in denjenigen der paulinischen Briefe, welche auf die sogenannte Rezension des Euthalius zurückgehen. Einer der Schreiber des Codex Vaticanus hat zu einzelnen Büchern des Alten Testaments sogar die Stichenzahlen vom Rand seiner Vorlage wieder

holt, sodass man aus denselben berechnen kann, dass seine Vorlage fast doppelt so viel Text in einer Zeile hatte, als die neue Handschrift (s. Nestle, Septuagintastudien II, 20 f.; Lagarde, die Stichometrie der syrisch-hexaplarischen Uebersetzung des alten Testaments [Mitteilungen 4, 205–208]). Ueber die stichometrische Liste im Codex Claromontanus der paulinischen Briefe D2 s. S. 63.

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Bücherluxus. i) Ueber Bücherluxus einige Notizen: Salomo taucht seinen Brief an Bilqis, die selbst lesen und schreiben kann, in Moschus (Socin, Ar. Gr. 55, 14. 56, 12). Mani zeichnet Schriftzüge auf weisse Seide in der Art, dass wenn man einen einzigen Seidenfaden herauszog, die Schrift unsichtbar wurde (ZdmG. 43, 547). Gold- und Silberschrift bei den Syrern, s. Zahn, Tatian (Forschungen 108 n 1). R. Wessely, Iconographie (Wiener Studien XII, 2, 259–279). Die älteste mir bekannte Erwähnung dieser Schrift im Aristeasbrief (S. 975 in Buch 4 des Konstantin Oikonomos EQT O' Equηvevtov [Athen 1849]): σὺν . . . ταῖς διαφόροις διφθέραις, ἐν αἷς [ν] ἡ νομοθεσία γεγραμμένη χρυσογραφία τοῖς Ἰουδαϊκοῖς γράμμασι, θαυμασίως εἰργασμέ νου τοῦ ὑμένος καὶ τῆς πρὸς ἄλληλα συμβολῆς ἀνεπαισθήτου κατεσκευασμέIn dem Pentateuch Alexanders sollen die Gottesnamen mit Gold geschrieben gewesen sein (Hody 1684, S. 254 ff.). Ueber Dünne des Pergaments und Schönheit der Buchstaben s. Chrysostomus, hom. 32 in Joann.: σπουδῆς περὶ τὴν τῶν ὑμένων λεπτότητα καὶ τὸ τῶν γραμμάτων κάλλος. Dass der Syrer Ephraim diesen christlichen Luxus lobte, ist betont in den Histor. Polit. Blättern 84, 2. 104. Auch das Targum zu Ps. 45, 10 kennt Goldschrift. Die Stelle über den Gebrauch von Purpurpergament im Brief des Theonas an Lucian soll nach Batiffol von derjenigen des Hieronymus (im Kommentar zu Hiob) abhängen und wird von ihm als Grund gegen die Echtheit des Briefes benutzt; s. Harnack in ThLz. 1885, Sp. 321. 324 A. 5. Dass das Pergament (owuáriov), auf das der Perser Qardagh seine Briefe schrieb, besonders weiss und schön gewesen, wird in seinem Martyrium ausdrücklich bemerkt (ed. Feige S. 53). Neben Schnellschreibern razvyoάqoi stellte Ambrosius dem Origenes für sein Bibelwerk schön schreibende Mädchen zur Verfügung. Cassiodor bittet, qui emendare praesumitis, ut superadiectas literas ita pulcherrimas facere studeatis, ut potius ab Antiquariis scriptae fuisse iudicentur (divin. lect. c. 15). Für kostbare Bucheinbände legte schon Cassiodor Vorlagen an (de inst. c. 30), welche Stelle man (nach Springer: Sächs. Sitz.-Ber. 1889. 11. 4. 369) in der neueren kunsthistorischen Litteratur über Illustration auf dem Bucheinband übersehen habe. Ueber einzelne Prachthandschriften s. W. Wattenbach, über die mit Gold auf Purpur geschriebene Evangelienhandschrift der Hamiltonschen Bibliothek (Berliner Sitz.-Ber., 7. März 1889. XIII. 143–156, vgl. Berl. Phil. Wochenschrift 1889, 33. 34); angeblich ein Geschenk Leo's X. an Heinrich VIII., eher von Wolsey,

Vom Bischof Wilfrid von Ripon (670-688) wissen wir, dass er die 4 Evangelien mit reinstem Golde schreiben liess. Bonifatius bat seine englischen Freunde um die paulinischen Briefe mit Goldschrift, um damit den kindlichen Deutschen zu imponieren (ep. 32 S. 99); von Gustav Freitag in Ingo und Ingraban verwertet (S. 476); s. Christliche Welt 1888, 22. Die Theodulf'schen Handschriften in Paris und Puy. Goldene und silberne Einbände oder Schliessen (firmacula), die Verwendung verschiedener Farben verbieten die Cisterzienser.

Das Aufkommen der Illustration in griechischen Handschriften ist Illustration. ein Jahrhundert früher anzusetzen, als bisher geschah, wenn H. Kothe mit seiner Deutung der Stelle Diogenes La. 2, 3, 8 (= Clem. strom. 416d) recht hat: πρῶτος δὲ Ἀναξαγόρας καὶ βιβλίον ἐξέδωκε σὺν γραφῇ (mit einer Zeichnung; frühere Lesart: ovyyo̟aqñs). Ausser für Aristoteles und die unzüchtigen Gedichte der Philainis wusste man von illustrierten Handschriften für die Werke der Astronomen Eudoxos und Aratos, des Botanikers Dioskorides, des Taktikers Euangelos, des Geographen Ptolemaios. Die ältesten Bilderbibeln beschreibt Victor Schultze in der Gartenlaube 1898, Nr. 28, 449 ff. mit guten Abbildungen. Ueber die Wiener Genesis s. die Dissertation seines Schülers Willy Lüdtke (Greifswalde 1897), über die Quedlinburger Itala Schultze selbst. Ueber die Pferde vor dem Wagen des zum Himmel fahrenden Elias in einer griechischen Hds. des 9. Jahrhunderts im Vatican und die Reiterbilder im dortigen Josua-Codex s. F. aus'm Weerth, im Jahrbuch des Vereins von Alt.-Freunden im Rheinland Heft 78 (1884) Tafel VI. Cassiodor besass einen Pandectes latinus d. h. eine Handschrift der altlateinischen Bibel in grossem Format mit Bildern der Stiftshütte und des Tempels. Eine ältere Dissertation ist P. Zornii historia bibliorum pictorum ex antiquitatibus Ebraeorum et Christianorum illustrata Cum fig. Lipsiae 1743. 4°. Vom gleichen Verf. »Von den Handbibeln der ersten Christen«, ebenda 1738; historia bibliorum ex Ebraeorum diebus festis et jejuneis illustrata 1741.

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k) Palimpseste biblischer Handschriften sollte es nach späterer Palimpseste. kirchlicher Regel nicht geben. Die sechste ökumenische Synode (trullanische, concilium quinisextum von 680/81) bestimmt in ihrem 68. Kanon (περὶ τοῦ μὴ ἐξεῖναί τινι τῶν πάντων βιβλίων τῆς παλαιᾶς καὶ νέας διαθήτης διαφθείρειν), dass man keine alten Bibelhandschriften an βιβλιοκά лnoi, μvoεoí oder sonst jemand verkaufen dürfe 1). Am wenigsten sollte das natürlich an Juden geschehen; trotzdem wurden in der Rumpelkammer der Synagoge von Altkairo Stücke einer ursprünglich

1) Auch der Kanonist Balsamon um 1200 beklagt: twès di' alozq0κέρδειαν βιβλίων τῶν θείων γραφῶν ἐμπορευόμενοι ἀπήλειφον, und verlangt σημείωσαι ταῦτα διὰ τοὺς βιβλιοκαπήλους τοὺς ἀπαλείφοντας τῶν θείων γραφῶν,

griechischen Evangelienhandschrift gefunden, die später für jüdische Schrift benützt worden war. Ursprünglich hat man nur zu Konzepten und dergleichen derartige Pergamente verwendet statt der Wachstafel, auf der man ja auch die Schrift wieder auswischen konnte.

a) Uncialhandschriften.

* 1) (Aleph), der codex Sinaiticus, jetzt in Petersburg, das ganze NT. umfassend, vom (IV oder) V in 1). Fast romantisch ist die Geschichte seiner Auffindung und Erhaltung. Als Tischendorf mit Unterstützung seines Königs Friedrich August von Sachsen 1844 zum erstenmal auf den Sinai kam, zog er im dortigen Katharinenkloster aus einem Korb 43 alte Pergamentblätter, die mit anderem Abfall zum Ofenheizen bestimmt waren, und bekam so Teile einer der ältesten Handschriften des AT.s in die Hand, die er als codex Friderico-Augustanus (F-A) 1846 herausgab. Zugleich erfuhr er, dass noch weitere Teile im Kloster seien. Bei einem zweiten Besuch 1853 war keine Spur derselben zu finden, bei einem dritten unter dem Patronat des Kaisers von Russland unternommenen Besuch brachte ihm der Koch des Klosters kurz vor der Abreise am 4. Febr. 1859 in ein rotes Tuch eingewickelt, was alle Erwartungen überstieg, alles was von der Hdschr. noch übrig war, einen grossen Teil des AT.s und das ganze NT. Letzteres lückenlos, ja hinter den 27 Büchern desselben noch der Brief des Barnabas und ein Teil des sogenannten Hirten des Hermas, zwei Schriften, die im christlichen Altertum im höchsten Ansehen standen und in Europa griechisch nur teilweise erhalten waren. Tischendorf wusste es zu erreichen, dass die Hdschr. von dem Kloster dem Kaiser von Russland geschenkt und 1862 auf dessen Kosten zur 1000 jährigen Feier des russischen Reiches in 4 Foliobänden herausgegeben werden konnte. Einen neuen Silberschrein zu Ehren der heil. Katharina, 7000 Rubel für die Bibliothek, 2000 für das Kloster des Berges Tabor, auch einige russische Dekorationen bekamen die Väter zum Ersatz. Leider war die photo

1) Die römischen Zahlen bezeichnen im Hdschrr.-Katalog das Jahrhundert, welchem die Hdschr. zugewiesen wird. V in (Anfang des 5. Jahrhundert), ex (Ausgang), med (Mitte).

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