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Scheide, welche, wenn die Scheide am Körper des Kriegers anliegt, nach aussen gekehrt ist, und deshalb zum Schmucke mit Edelsteinen verziert wurde, wie dies noch heutzutage nicht selten z. B. bei den Dolchen der Tscherkessen zu sehen ist.

SAT. V. V. 76 fgg.

Scilicet hoc fuerat, propter quod saepe, relicta Conjuge, per montem adversum gelidasque cucurri Esquilias, fremeret saeva quum grandine vernus Juppiter et multo stillaret paenula nimbo!

Heinrich sagt II, S 207: «Scilicet etc. kann der Gast nicht laut zum Sclaven sagen, der ihm eben grob begegnete: aber es ist seine Empfindung bei solchen Beleidigungen. Wie stimmt dies nun aber zum Ganzen, da im Gegentheil hier von Menschen die Rede ist, die bei dergleichen Begegnung unempfindlich sind? Vielleicht ist cucurrit zu lesen, und der ganze Satz als eine Juvenalische Parenthese zu nehmen, worin der Dichter seine Empfindung reden lässt. >> Diesem Vorschlage steht jedoch entgegen, dass sich der Dichter mit seinen Bemerkungen und Parenthesen die ganze Satire hindurch stets gera→ dezu an den Trebius wendet und die zweite Person gebraucht, mit Ausnahme bloss von V. 19 fgg., wo aber, wie es scheint, nur deshalb die dritte Person gebraucht ist, weil Trebius dort zum ersten Male aufgeführt wird. Es liegt ganz im Charakter der hier unter dem Namen des Trebius geschilderten Leute, dass, wird ihnen gar zu grob begegnet, wie hier dem Trebius von den Sclaven des Virro, endlich auch bei ihnen sich der Unwille regt, und sie dergleichen bei sich denken, wie hier V. 76 fgg. gesagt ist, obgleich sie nicht wagen, ihre bitteren Gefühle laut werden zu lassen. Die Erniedrigung hat den höchsten Grad erreicht, wenn

selbst die Sclaven sich herausnehmen, die Gäste ihres Herrn grob zu behandeln. Das fühlt nun wohl so ein Trebius mitunter, kann es aber doch nicht über sich gewinnen, solchen Einladungen nicht zu folgen; trotz der schmählichsten Behandlung nimmt er doch wieder die Einladung des Patrons an und lässt sich für ein schlechtes Mahl Alles gefallen. Die niedrige Gesinnung solcher Leute konnte kaum lebhafter und wahrer geschildert werden.

SAT. V. V. 168 fg.

Inde parato

Intactoque omnes et stricto pane tacetis.

Heinrich II, S. 218 bemerkt zu dieser Stelle: «Strictus panis könnte gesagt sein, wie strictus ensis: aber es ging intactus vorher. Ich nehme daher stringere in seiner ersten Bedeutung, für premere, comprimere: sie führen das Brod nicht zum Munde, und drücken es im Aerger zwischen den Händen zusammen.» Wenn intactus schon hindert, strictus panis in dem Sinne von strictus ensis zu gebrauchen, wie sollte es nicht noch weit mehr hindern, stringere hier im Sinne von premere oder comprimere zu nehmen? Intacto pane heisst hier: sie berühren das Brod nicht, d. i. sie essen nicht davon, sondern halten es bereit, um es zugleich mit den Speisen, welche sie mit Ungeduld erwarten, zu verzehren, wobei eben stricto pane den Heisshunger und die Ungeduld der Erwartung schildern soll. Vom Schwerte sagt man im Lateinischen stringitur, wenn der Feind schon nahe ist, und man jeden Augenblick erwartet, dass es zum Einhauen kommen werde; ebenso ist hier stricto pane von den hungrigen Clienten gesagt, welche die ihnen immer näher kommende Schüssel kaum erwarten können und das Brod bereit halten, um, wenn endlich die

ersehnte Schüssel ihnen dargereicht wird, dann auch keinen Augenblick mehr zu verlieren. Richtig übersetzt W. E. Weber S. 57: - - - «zu dem Zweck Legt ihr zurechte das Brod unberührt, und haltet's (empor still. >>

SAT. VI. V. 582 fgg.

Si mediocris erit, spatium lustrabit utrinque
Metarum et sortes ducet frontemque manumque
Praebebit vati crebrum poppysma roganti.
Divitibus responsa dabunt Phryx augur et Indus
Conductus, dabit astrorum mundique peritus
Atque aliquis senior, qui publica fulgura condit.
Plebejum in Circo positum est et in aggere fatum.
Quae nudis longum ostendit cervicibus armum,
Consulit ante phalas delphinorumque columnas,
An saga vendenti nubat, caupone relicto?

Die verschiedenen Meinungen älterer Ausleger über die Bedeutung des Wortes poppy sma findet man bei Ruperti II, S. 375 fg. zusammengestellt. Vgl. auch E. W. Weber S. 251 fg. Indessen ist es keinem der dort Aufgeführten gelungen, das Rechte zu treffen, denn poppy sma kann hier nur einen laut schallenden Kuss, einen Schmatz bedeuten, wie zuerst W. E. Weber S. 90 dieses Wort richtig verstanden und passend übersetzt hat. Dass übrigens nur dies das Richtige ist, hat schon Heinrich II, S. 278 fgg. in einer ausführlichen und gelehrten Anmerkung genügend dargethan. Schwieriger wird es herauszubringen, was für ein Frauenzimmer der Dichter in den drei letzten Versen der vorliegenden Stelle gemeint und mit V. 589, an dessen Ende in allen Handschriften das Wort aurum steht, bezeichnet habe. Da es schien, als könne durch blosse Erklärung kein vollkommen gesunder Sinn gewonnen werden, so haben schon einige ältere Ausleger

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V. 589 für verdorben gehalten und mancherlei Aenderungen versucht, sind jedoch alle gleich weit davon entfernt geblieben, den wahren Fehler zu entdecken. (1) Das Verdienst, diesen aufgefunden und richtig verbessert zu haben, hat sich Madvig erworben. Er schlug nämlich in seinen Opuscc. Acadd. II, S. 198 vor, statt aurum in V. 589 armum zu schreiben und erklärte, nun: «Robustam de plebe mulierem describit Juvenalis et inornatam, nudis cervicibus longum humerum ostendentem; eum, rem augens, appellat vocabulo a bestiis traducto, quemadmodum Virgilius (Aeneid. XI, 644) in homine corporis ingentis.» Diese höchst scharfsinnige und alle Zeichen der wahren Lesart an sich tragende Conjectur ist zwar von Paldamus a. a. O. S. 1035 und von W. Teuffel a. a. O. S. 122. als unnöthig verworfen worden, allein, was diese beiden Kritiker zur Vertheidigung der handschriftlichen Lesart aurum vorgebracht haben, trägt wenig oder gar nichts zum Schutze derselben bei. Denn wenn Paldamus gegen Madvig einwendet: «Die Erwähnung der langen, kräftigen Schulter ist hier müssig, während longum aurum gar wohl von dem Halsgeschmeide gesagt sein kann, mit dem grade die untern Volksklassen sich damals wie noch jetzt in Rom zu schmücken liebten (s. Plin. N. H. 33, 12, cl. 54), zumal eine copa.» so hat er dámit, um von dem Ausdrucke longum aurum zu schweigen, den weder er gründlich gerechtfertigt. noch Madvig geradezu für unerträglich erklärt hat, nur eine Behauptung bestätigt, deren Wahrheit in Zwei

(Ruperti corrigirte sogar einen Fehler in den Vers hinein, indem er II, S. 378 schreiben wollte: Quae nullum_longis ostendit cervicibus aurum, wodurch auf die vier ersten Füsse des Hexameters neun lange Sylben kämen. Madvig a. a. O. rügt dieses nicht, sondern begnügt sich damit, Ruperti's Aenderung eine sehr gewaltsame zu nennen. Freilich könnte man leicht helfen, indem man nullum und longis die Stellen tauschen liesse, wobei eine lange Sylbe elidirt werden würde; allein die Aenderung würde dadurch nur noch gewaltsamer werden.

fel zu ziehen, Niemandem und auch Madvig nicht eingefallen ist, dass nämlich die unteren Volksklassen in Rom es ehemals liebten, sich mit goldenem Halsgeschmeide zu schmücken; aber er hat nicht gezeigt, wie in V. 589 das entschuldigt werden könne, woran allein die Ausleger Anstoss genommen haben, dass nämlich hier, wo die caupona (von einer solchen, und nicht von einer copa ist hier die Rede) offenbar den in V. 585 erwähnten reichen Damen gegenübergesetzt, also doch eine arme Bürgersfrau verstanden werden muss, dieser als ein bezeichnendes Costüm eine lange, goldene Kette gegeben ist. Soll übrigens, ganz abgesehen von diesem ohne Madvigs Conjectur in der Stelle zurückbleibenden Widerspruche, V. 589 nun einmal dazu dienen, die caupona dem Leser noch mehr zu veranschaulichen, so ist es gewiss um nichts müssiger, wenn deren lange, kräftige Schulter als ein körperliches Merkmal der Weiber dieser Volksklasse erwähnt, als wenn irgend ein Stück ihres Costüms dem Leser vor Augen gebracht wird; nur musste in beiden Fällen durchaus ein hinlänglich bezeichnendes Merkmal gewählt werden, als welches für Römerinnen dieser Klasse, wie gern sie auch sich mit Geschmeide geschmückt haben mögen, wohl schwerlich eine lange, goldene Kette angesehen werden dürfte. W. Teuffel wieder sagt gegen Madvig: «Es werden in der ganzen Stelle die verschiedenen Arten von abergläubischer Divination beschrieben, denen sich die Frauen der verschiedenen Stände hingeben. Begonnen wird mit Frauen, welche in Bezug auf Rang und Geld zur Mittelklasse gehören, dann die Vornehmen, darauf die Niederen, die Plebejischen; der Begriff der Letzteren wird mit dem fraglichen Verse beschrieben und es ist in die Sache eingreifender, wenn dabei der Vermögensstand als Ausgangspunkt genommen wird. Freilich ist dieses auch bei Madvig's Erklärung der Fall: die Aermlichkeit, das Verwahrloste des Anzugs charakterisirt die Armuth: aber bei der vulgären Lesart

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