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für angemessener erachtet, den vollen jambischen Trimeter beizubehalten, indem er nur selten den katalektischen und hyperkatalektischen Trimeter gebraucht (vgl. das Vorwort zu sein. Uebers. S. VI.). Was nun zuvörderst im Allgemeinen von einer so unnöthigen, in neuester Zeit aber öfter gewagten Aenderung der dichterischen Form beim Uebersetzen lateinischer Dichterwerke, insbesondre aber davon zu halten ist, dass Hausmann dasselbe, was von einem so grossen Dichter, wie Wieland, bei seiner so zu nennenden Nachdichtung der Horazischen Satire nicht ohne Glück versucht worden ist, nun auch bei einer Verdeutschung der Juvenalischen Satire in Anwendung gebracht und den heroischen Hexameter des Originals mit jambischem Versmasse vertauscht hat, darüber hat schon Konr. Schwenck in seiner Recension der Hausmannschen Uebersetzung (Hallische Lit. Zeitg. vom Febr. des Jahres 1840. No 27. S. 212-215.) ein wahres Wort gesprochen. Mag nämlich immerhin Wieland mit seiner Modernisirung des Horaz keinen Missgriff gethan haben, so dürften doch auf keinen Fall, um mich hier der Ausdrücke Schwenck's zu bedienen, die Satiren des in geharnischtem Zorn einherdeclamirenden Rhetors Juvenal, gleich denen des nur lachenden und nie aus seiner philosophischen Ruhe herauskommenden Horaz, in tändelnde Jamben umgeformt werden. Dazu kommt aber noch, dass Hausmann häufig den Rhythmus gröblich verletzt hat und in der Handhabung des von ihm gewählten Versmasses nicht einmal zu gewöhnlicher Fertigkeit, geschweige denn zu derjenigen Sicherheit gelangt ist, ohne welche ein solches Unternehmen jedenfalls sehr bedenklich bleibt. Verdient daher Hausmanns Uebersetzung irgend ein Lob, so dürfte dieses darauf beschränkt werden müssen, dass sie sich recht leicht lesen und da, wo der Dichter von seinem Uebersetzer richtig verstanden worden ist, auch ohne Vergleichung des Textes wohl verstehen lässt. Denn im Ganzen ist weder die Uebertragung sinn-und wortgetreu genug,

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noch hat auch Hausmann überall den Gedanken Juvenals glücklich erfasst, ja zuweilen ist selbst da, wo über die richtige Construction einer Stelle nicht zu zweifeln war, nach einer falschen übersetzt worden. Für die Kritik und Erklärung des Textes hat Hausmann gar nichts gethan; denn um davon zu schweigen, dass seine eigenen Conjecturen alle mindestens müssig sind, so hat er auch bei dem seiner Uebersetzung zum Grunde gelegten Texte, den er als neu durchgesehen ankündigt, nicht einmal die neueren Forschungen auf diesem Felde gehörig benutzt: zuweilen ist unter den von Handschriften dargebotenen Lesarten die offenbar bessere übersehen worden, ja in einzelnen Fällen stimmt sogar die Uebersetzung nicht mit der Lesart des nebenbei gedruckten Textes überein. Unter solchen Umständen muss das Ganze wohl als eine ziemlich verfehlte Arbeit angesehen werden.

Ausser denen, die den ganzen Juvenal bearbeitet haben, indem sie entweder neue Ausgaben oder Uebersetzungen desselben lieferten, haben in den letzten fünf und zwanzig Jahren auch noch Viele theils durch Erklärung oder Uebersetzung einzelner Satiren und einzelner Stellen Juvenals, theils durch die Bearbeitung der alten Scholien zum Juvenal, theils endlich durch genaue Untersuchungen über das Leben dieses Dichters nicht wenig zum besseren Verständniss desselben beigetragen. Am meisten leisteten auf diese Weise unstreitig J. K. VON ORELLI und J N. MAD VIG. Ersterer gab in seinen Eclogis poëtarum latinorum Turici. 1822. Ed. II. ibid. 1833. gr. 8°. S. 230 fgg. die vierte, achte, funfzehnte und einen Theil der zehnten Satire und muss bei der Kritik des Textes der genannten Satiren als die beste Richtschnur anerkannt werden. J. N. MADVIG aber schrieb zwei Programme: «De locis aliquot Juvenalis interpretandis », deren ersteres zu Kopenhag. 1830. erschien und in seinen Opusculis acadd., ab ipso collectt., emendatt, auctt. Hauniæ. 1834. S. 29-36. wieder abgedruckt ist. Das zweite Programm

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erschien zu Kopenhagen 1837. und ist nachher in die Opuscc. acadd. altera Hauniæ. 1842. S. 167-205. übergegangen. Was Madvig durch diese Schriften wirklich für die Erklärung Juvenals gethan hat, steht in keinem Verhältnisse mit der anspruchslosen Form, in welcher er seine Studien über Juvenal der gelehrten Welt mitgetheilt hat; denn viele und meist die schwersten und dunkelsten Stellen Juvenals hat er da auf eine so einleuchtende Weise erklärt und emendirt, dass man fast überall seiner Meinung gern und ohne Einwendungen beipflichtet. (Vgl. W. Teuffel a. a. O. S. 122.) E. W. WEBER'S schon oben angeführte Animadversiones in Juvenalis satiras. Partic. 1. Jenæ. 1820. 8°. werden durch seine fünf Jahre später erschienene vollständige Ausgabe Juvenals entbehrlich gemacht. Sehr beachtenswerth scheint GST. PINZGER's De versibus spuriis et male suspectis in Juvenalis satiras dissertatio. Vratislaviæ. 1827. gr. 4°. zu sein, welche Schrift ich mehr als einmal mit Bedauern vermisst habe. Unbedeutender sind die von K. FR. AUG. NOBBE in einem Schulprogramme gegebenen Observatt. in Juvenalis satiram primam Lips. 1828. 8°., insofern sie sich nur auf vier Stellen der ersten Satire (V 26 fgg. V. 30 fgg. V. 63 fgg. und V. 85 fgg.) beziehen. In demselben Jahre erschien: B. A. ВH. OTTO's Versuch einer neuen Uebersetzung der Satiren des A. Persius Flaccus, der vierten Satire des D. Jun. Juvenalis und der dritten des Horatius a. d. ersten Buche im Versmass der Origg. Leipz. 1828. gr. 8°. Die Lesarten des auch von Heinrich verglichenen und von ihm oft gerühmten Codex Husumensis theilte FRIEDRICHSEN (varr. lectt. in Juvenalem. Husum. 1830. 4°.) in einem Schulprogramme mit. Zwei Stellen Juvenals (Sat. XIII, 192-235. und Sat. VI, 161-183.) behandelte CORNEL. MÜLLER in seiner Commentatio de locis aliquot Juvenalis specim. I. Hamb. 1831. 4°. und SCHRADER Schrieb über Juvenals Sat. XI, 100–107. Stendal. 1831. 4°. K. FR. HERMANN sandte als Jubelund Glückwünschungsprogramm an K. Fr. Chr.

Wagner ein spicilegium annotationum ad Juvenalis satiram tertiam. Marburg. 1839. 4°., welche gewiss nicht zu übersehende Schrift ich leider nur aus den Anführungen andrer Gelehrten kennen gelernt habe. Eine Schulausgabe der dritten, vierten und fünften Satire mit kurzen und meist sehr guten Anmerkungen gab K. L. ROTH unter dem Titel: D. Jun Juvenalis Aquinatis satiræ tres: tertia, quarta, quinta. Norimb. 1841. gr. 8°. Auch W. Teuffel a. a. O. S. 120 fg. hat dieser Ausgabe, in welcher übrigens die obscönen Stellen weggelassen sind, das gebührende Lob gespendet. In demselben Jahre erschien LUDW. BAUER'S Auswahl Römischer Satyren (sic) und Epigramme oder Horaz, Persius, Juvenal und Martial für reifere Schüler bearbeitet. Stuttg. 1841. 8°., in welchem Buche drei Satiren Juvenals, namentlich 'die vierte, achte und dreizehnte kurz behandelt sind. In der Erklärung hat sich Bauer meist an Achaintre, Ruperti und Qrelli angeschlossen und nur selten eine eigene Meinung vorgetragen. Eine kurze Recension dieses Büchleins gab W. Teuffel a. a. O. S. 121. Bald darauf liess L. BAUER eine Uebersetzung derselben drei Satiren folgen unter dem Titel: Die vierte, achte und dreizehnte Satyre des D. Jun. Juvenalis, metrisch übersetzt. Stuttgart. 1842. 4°. Auch in dieser Uebersetzung, von deren Vorhandensein ich übrigens nur durch die im Ganzen nicht ungünstige Beurtheilung W. Teuffels (a. a. O. S. 121 fg.) unterrichtet worden bin, ist das Versmass des Originals mit dem jambischen Trimeter vertauscht und Juvenal in mancher Hinsicht modernisirt worden. Sehr oberflächlich sind CAROLI KEMPFii Observatt. in Juvenalis aliquot locos interpretandos. Berolini. 1843. gr. 8°., in welcher Schrift Kempf vornehmlich die Unechtheit der funfzehnten Satire zu beweisen gesucht hat, aber wohl schwerlich irgend Jemand von der Haltbarkeit seiner Behauptungen überzeugt haben wird, zumal da dieselben schon von K. Fr. Hermann in dessen strenger aber gerechter Recension der Kempfschen Abhandlung (Zeitsch. f. d. Alterthumswiss. v. Th.

Bergk und Jul. Cæsar. Cassel. 1844. II. Jahrg. 1. Heft. 8-10. S. 61-79.) und ebenso von W. Teuffel (a. a. O. S. 103-109.) als völlig grundlos hingestellt worden sind. Dagegen enthält N. MOHR's Spicilegium annotationum ad D. Jun. Juvenalis satiram primam et secundam, sive censura commentariorum C. Fr. Heinrichii in has satiras. Dorpati Livonor. 1845. gr. 8°. meist kurze aber recht schätzbare Beiträge zur Erklärung der beiden ersten Satiren. Der Verfasser dieses Büchleins wollte besonders das von W. E. Weber über die grammatischen Bemerkungen Heinrichs ausgesprochene Lob entkräften und hat deshalb der Reihe nach alle (im Ganzen 54) Stellen der genannten Satiren, in deren Erklärung ihm Heinrich vornehmlich gegen die Grammatik verstossen zu haben schien, näher beleuchtet.

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Auch um die Scholien zu Juvenals Satiren haben sich seit Ruperti mehrere Gelehrte sehr verdient gemacht. Zuerst gab AND. G. CRAMER ein Specimen novæ edit. scholiasta Juvenalis. Kiliæ. 1820. 8°., liess aber bald darauf eine vollständige Ausgabe der Scholien folgen unter dem Titel: In D. Jun. Juvenalis satiras commentarii vetusti. Post Pt. Pithoei curas auxit, virorum doctorum suisque notis instruxit AND. G. CRAMER. Hamb. 1823. gr. 8o. und 4o. Dann erschienen CASP. BARTHii Observv. ad D. Jun. Juvenalis scholia vett. et ad aliquot Catulli, Tibulli, Ovidii, Calpurnii, Plauti, Terentii, aliorumque locos ex ejusd. auct. adversarr. commentt., ab Spohnio repertis, nunc primum ed. FRANC. FIEDLER, Vesaliæ. 1827. gr. 8°. Eine sehr wichtige Ergänzung zu Cramers Bearbeitung der Scholien ist: Scholiasta Juvenalis e Cod. Sangallensi cura J. C. ORELLii suppletus et emendatus Turici. 1833. gr. 4o., zu finden vor dem Index lectionum in Acad. Turicensi für das Wintersemester 1854, und noch weniger dürfen die hieher gehörigen, erst in Heinrichs grösserer Ausgabe des Juvenal mitgetheilten Leistungen K. FR. HEINRICHS und LUDW. SCHOPEN's übersehen werden. Vergl. hier noch die oben angeführten

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