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dieser Ausgabe nur das übertriebene Lob veranlasst haben, welches ihr in deutschen Zeitschriften, unter andren auch in der Hallischen Allg. Lit. Zeitung vom Juli des Jahres 1825. M 178 fg. S. 585-596 gespendet worden war. Eine durchaus richtige Schätzung derselben findet man in Wilh. Ernst Weber's Vorrede zu seiner Uebersetzung der Satiren Juvenals S. VIII fg.

Grössere Verdienste als E. W. Weber haben sich KARL FRIEDRICH HEINRICH und WILHELM ERNST WEBER um die Kritik und Erklärung Juvenals erworben. Schou 1806 hatte K. Fr. HEINRICH eine Commentatio 1. in D. Jun. Juvenalis satiras Kiliæ. 1806. 4°. herausgegeben. Dieser folgte bald ein Novum specimen Commentationis in D. Jun. Juvenalis satiras. Kiliæ. 1810. 4°. und ein Judicium literarium de nupera Juvenalis editione Parisiensi (Achaintrii. 1810.) Kiliæ. 1811. 4°. Sowohl diese Schriften, als auch die Vorträge, welche Heinrich damals in Kiel (sejt 1804) über Persius und Juvenal hielt ('), berechtigten die gelehrte Welt zu den grössten Erwartungen, als vollends Heinrich selbst 1817 in Fr. A. Wolf's lit. Analect. I. S. 512. öffentlich erklärte, dass er eine neue Ausgabe Juvenals zum Drucke bereit liegen habe. Nichts desto weniger erschien bis zum Tode Heinrichs (+ 1837) nichts, und man hoffte, die gespannten Erwartungen, mit denen man schon lange einer von Heinrich bearbeiteten Ausgabe Juvenals entgegengesehen hatte, nun endlich durch seinen Nachlass gerechtfertigt zu sehen. Aber auch hier fand sich eine vollständige Ausgabe des Juvenal nicht fertig vor; namentlich war eine eigentliche Redaction des Textes nicht vorhanden. Indessen stellte doch der Sohn des Verstorbenen, Karl Berthold Heinrich, unter Ludw. Schopen's thätigem Beistande aus den Papieren

(") Heinrich hat über vierzig Jahre lang, in Breslau seit 1795 als Lehrer am Magdalenum, in Kiel seit 1804 als Professor der Philosophie und Beredsamkeit und in Bonn seit 1818 als Professor der Philologie die Römischen Satiriker, besonders den Persius und Juvenal, mit Vorliebe und grossem Beifalle erklärt.

des Vaters zwei neue Ausgaben Juvenals, eine grössere und eine sogenannte Schulausgabe, zusammen...Die grössere erschien unter dem Titel: D. Junii Juvenalis Satirae cum Commentariis Caroli Friderici Heinrichii. Accedunt Scholia vetera ejusdem Heinrichii et Ludovici Schopeni annotationibus criticis instructa. Voll. II. Bonnæ. 1839. gr. 8°. Der erste Band derselben enthält ausser einer lateinischen Vorrede des Herausgebers zuerst den Text der XVI Satiren, der im Ganzen nach Ruperti abgedruckt ist, indem der Herausgeber nur die Interpunction und Orthographie nach den ausdrücklichen Vorschriften des Vaters geändert und die von demselben vorgezogenen handschriftlichen Lesarten in ihr Recht eingesetzt, aber mit richtigem Takte es nicht gewagt hat, auch die zahlreichen Emendationen und Conjecturen K. Fr. Heinrichs aufzunehmen. Den einzelnen Satiren gehen K. Fr. Heinrichs lateinisch geschriebene Einleitungen voraus, und nach dem Texte aller Satiren folgen die Scholia vetera in Juvenalem, dann, besonders zusammengestellt, C. Fr. Heinrichii et Lud. Schopeni annotationes criticæ ad scholia vetera, endlich ein von dem Herausgeber fleissig gearbeiteter Index zu den Scholien und zu den Anmerkungen. Der zweite umfangreichere Band enthält den deutsch geschriebenen Commentar zu Juvenals Satiren von K. Fr. Heinrich, und zwar sind der Erklärung der einzelnen Satiren zwei Aufsätze, «Von der Satire» und «Vom Dichter >> überschrieben, als Einleitung vorausgeschickt. Das Ganze schliesst mit einem Register zum Commentar. Gegen diese kommt die kleinere Ausgabe: D. Jun. Juvenalis Satiræ ex recensione et cum summariis C. Fr. Heinrichii. Ed. minor in usum prælectionum academicarum. Bonnæ. 1839. gr. 8°. nicht sehr in Betracht; wie wenig aber auch jene grössere ungeachtet des übermässigen, von Einzelnen ihr gespendeten Lobes (2) geeignet war, die ungemeinen Er

(*) So finden der anonyme Beurtheiler in Brandes lit. Zeitung. 1840. 31. und F. W. Schneidewin (vgl. Götting, gel.

wartungen der Gelehrten zu befriedigen (3), zeigte besonders Wilh. Ernst Weber in seiner ausführlichen und trefflichen Recension derselben (Neue Jahrbüch. f. Philologie und Pädagog. v. Seebode, Jahn und Klotz. 11ter Jahrg. Leipzig. 1841. Bd. 32. Heft 2. S. 115-173), obgleich Manches, was Weber dort, wie es scheinen könnte, mit vollem Rechte ihrem Verfasser zum Vorwurf gemacht hat, namentlich die sarkastische, oft sogar mit Verachtung gepaarte Polemik gegen die früheren Ausleger Juvenals, besonders gegen Ruperti, gegen den Heinrich zuweilen offenbar ungerecht erscheint, und gegen Achaintre, so wie auch die gänzliche Uernachlässigung alles dessen, was in neuerer Zeit für Juvenal und überhaupt in der Alterthumswissenschaft gethan war, hinlänglich dadurch entschuldigt ist, was Otto Jahn (Hallische Allg. Lit. Zeitung vom Jahre 1842 Febr. 23-27.) und früher schon F. W. Schneidewin in ihren Beurtheilungen der Heinrichschen Ausgabe des Juvenal zur Abwendung dieser Vorwürfe gesagt haben. Denn dass wir in Heinrichs Commentar nichts weiter, als ein sorgfältig ausgearbeitetes, ursprünglich nur zu seinen Vorlesungen bestimmtes

Anzeig. v. Jahre 1840. Bd. III. Stück 142–144. S. 1409–1426) nicht nur nichts an derselben auszusetzen, sondern loben selbst da, wo K. Fr. Heinrich gewiss Tadel verdient hat. Beide Beurtheiler mögen durch den grossen Ruf Heinrichs bestochen worden sein, der Ungenannte aber scheint es sich gar leicht gemacht und bloss die Vorrede des Herausgebers gelesen zu

haben.

(3) Madvig opuscc. acadd. II. S. 176. Anm. 1. sagt über Heinrichs Ausgabe des Juvenal: «Omnino vix dici potest, quantum commentarii Heinrichii infra famam et exspectationem reperti sint, quamque pravo acumine saepe sana perverterit, aperta et perspicua inanibus suspicionibus et opinionibus obscuraverit. » und in dem Urtheile Kempfs (vgl. dessen Observv. in Juv. aliquot locos interpretandos S. 10 fg.) vernehmen wir nur die allgemeine Stimme der Gelehrten, von denen gewiss nur wenige durch Heinrichs Nachlass in ihren Erwartungen nicht getäuscht worden sind. Vgl. auch die Recension des Paldamus in der Zeitschr. f. d. Alterthumswissensch. von Th. Bergk und Jul. Caesar. Marburg. 1843. Heft. XI. No 128–130. S. 1020. fgg.

Heft Heinrichs, wie er es bei seinen in Kiel gehaltenen Vorträgen von 1811 bis 1814 entworfen hat, besitzen, erklärt schon der Herausgeber in der Vorrede S. V.; dieses Heft ist aber nicht, wie Weber (Recens. S. 116.) sagt, nachdem es niedergeschrieben war, unablässig überarbeitet, ergänzt und erweitert worden, in welchem Falle Webers Vorwürfe den Verfasser mit vollem Rechte treffen würden, sondern es ist, wie Jahn (Recens. No 24) darthut, im Wesentlichen unverändert geblieben (4), so dass sich von einem 1811 und in den folgenden Jahren nachgeschriebenen Collegienhefte, welches Jahn mit dem gedruckten Commentare vergleichen konnte, in diesem nur selten solche Abweichungen finden, die eine spätere Meinungsverschiedenheit beweisen. Die Worte des Herausgebers (Vorrede S. V.): «Quo factum est, ut, quæ (pater) scripserat in Juvenalem, recoquens, retractans, locupletans, mox iterum atque iterum ad alia, maxime Ciceroniana, studia avocatus, tandem, quominus ipse Satiricum ex omni parte absolutum ederet, opprimente prohiberetur fato», auf welche Weber seine Behauptung von der späteren unablässigen Ueberarbeitung und Vervollständigung jenes Heftes gestützt zu haben scheint, sind demnach nicht, wenigstens nicht in solcher Ausdehnung, auf jenes Heft zu beziehen; obgleich die neue Ausgabe Juvenals, auf welche Heinrich 1817 Hoffnung machte, sehr wohl, was indessen Jahn (Rec. No 24. Anf.) leugnet, dieselbe sein kann, welche wir jetzt aus seinen Papieren zusammengestellt besitzen. Jedenfalls würde nämlich jenes Heft, das wir erst 1839 als ein opus posthumum Heinrichs erhalten haben, wäre es schon 1817 in der Gestalt einer neuen Ausgabe

(*) Dass Heinrich sich nicht entschlossen hat, später eigene und fremde Forschungen diesem Hefte hinzuzufügen, ersieht man, wie Jahn (Rec. 26) richtig bemerkt hat, deutlich auch daraus, dass die funfzehnte Satire im Commentare wie eine durchaus echte behandelt ist, während doch Heinrich nach dem Zeugnisse des Herausgebers (Vorrede. S. V.) später von der Unechtheit derselben ganz überzeugt gewesen sein soll.

Juvenals und zwar von dem Verfasser selbst besorgt erschienen, damals, sieben Jahre nach Achaintre's und zwei Jahre vor der zweiten Rupertischen Ausgabe, viel zeitgemässer und eine ungleich bedeutendere Erscheinung gewesen sein, als es dasselbe Buch jetzt sein kann, nachdem es über zwanzig Jahre unverändert im Pult gelegen und sich so gewissermassen selbst überlebt hat. Fallen doch gerade in die Zeit dieses Brachliegens alle die neueren Forschungen auf demselben Gebiete, deren Nichtberücksichtigung eben die Heinrichsche Arbeit jetzt als zum Theil veraltet erscheinen lässt und dem Verfasser zum Vorwurf gemacht wird. Warum aber, kann man hier fragen, täuschte denn Heinrich die Erwartungen Aller, die er selbst erregt hatte, und gab seine zum Druck bereit liegende Ausgabe Juvenals nicht heraus, was er doch nach jener Erklärung ohne Zweifel beabsichtigt hat? Hierauf lässt sich allerdings nicht mit Bestimmtheit antworten, Heinrich mag aber vielleicht, ehe er die letzte Hand an sein Werk legte,- und dass es dessen nach seiner eigenen Ansicht noch bedurfte, sagt der Herausgeber in seiner Vorrede S. V.- auf eine Zeitlang durch andre, anziehendere Studien von dieser im Ganzen immer doch nur mechanischen Arbeit abgezogen worden sein, wie das nach dem Zeugnisse seines Sohnes (Vorrede S. V.) so die Weise K. Fr. Heinrichs war und hier wirklich der Fall gewesen zu sein scheint. Darüber mag denn jenes Heft bei seinem Verfasser anfänglich bloss in Vergessenheit gekommen sein, später aber, als Nachtragen neuerer, auf diesem Felde gewonnener Resultate bereits nöthig geworden war, ohne solches demselben nicht mehr zur Herausgabe reif und passend geschienen haben. Da nun aber wirklich die ganze Anlage des Commentars, wie er uns jetzt vor Augen liegt, von der Art ist, dass die Benutzung und Nachtragung neuerer Beiträge denselben offenbar zu einer ungelenken Materialiensammlung gemacht, oder eine gänzliche Umarbeitung desselben erfordert hätte, so mag Heinrich

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