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ähnlich unsern Westwinden, die ja auch bisweilen die Wolken verjagen. 19. molli, gewöhnlich zu vino gezogen, aber wohl Imperativ, da labores sich durch merum nicht finire lassen, sondern mollire; so die Leier in Od. 33.,,laborum lenimen“. 21. Teucer, der von seinem Vater Telamon in Salamis nicht wieder aufgenommen wurde, weil er ohne seinen Bruder Ajax zurückkehrte. Er gründete darauf ein neues Salamis auf der Insel Cypern. 23. populea, die Pappel dem Herkules heilig, dem Beschützer auf Reisen. 32. iterabimus, wieder aufnehmen, befahren.

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Od. I, 8. Lydia dic. Versmass Sapphicum majus; der erste Vers ein Ord. logaoed. 1 dactyl. 2 troch.; der 2. mit folgendem Schema

Die Lydia wird angeredet, aber die Ode gilt indirect dem Sybaris, der in seiner Liebe zur Lydia zu verweichlichen anfängt. Die Lydia mag bei den gehäuften Fragen stolz auf ihre Gewalt sein und sich geschmeichelt fühlen, für den Sybaris aber baut sich ein mahnendes Bild auf, wie er früher gewesen und wie jeder echte junge Römer sein sollte. Das kann denn auch manchem andern zur Mahnung dienen.

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6.

v. 1. gerade der starke Ausdruck des Unbegreiflichen soll den Sybaris treffen. 4. Campum, das Marsfeld. Gallische Rosse mit Wolfsgebiss (eisernen Stacheln). 8. olivum, Oel für Salbung zum Ringkampf, also sine armis, gegenüber dem armis im zweiten Glied mit neque. 14. filium, sc. latuisse; Achilles weiblich verkleidet bei den Töchtern des Lycomedes in Scyrus. sub, zur Zeit des Trojanischen Krieges. 16. die Lycier Verbündete der Trojaner.

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Od. I, 9. Vides ut alta. Versmass das Alcäische. Ueber den in der Ode angeredeten Thaliarchus (griech. Vorsitzender beim Mahle) sind verschiedene Meinungen. Der Dichter blickt gleichsam zum Fenster hinaus auf die winterliche Landschaft und den schneebedeckten Soracteberg und wirft den jugendlichen Gehalt dieser Ode zwischen die sorgenvollen Gespräche über die Zukunft. Die beiden ersten Strophen correspondiren köstlich mit den beiden letzten, der Schnee des Soracte mit dem Schnee des Alters; Natur und Menschenleben; Momentanes und Nachhaltiges; so wird die Weisheit der beiden Mittelstrophen umschlossen und eingefasst.

v. 1. vides, als Frage lebendiger und momentaner, und überleitend zu dem Imperativ dissolve. 2. Soracte, ein äusserst auffallender, vereinzelter Hochgipfel nördlich von Rom. 5. Kaminfeuerchen gegenüber der Winterlandschaft, das ladet wohl ein zum Trinken, mag der Thaliarchus sein, wer er will. — 7. quadrimum, war schon ein ziemliches Alter

für Sabinerwein. 10. also auch die Stürme des Lebens. 14. jeder Tag gehört unter die Rubrik,,Haben". 18. die Turnspiele. 19. Liebesflüstern zur verabredeten Stunde. 21-24. zu vergleichen unsern Pfandspielen. Die ganze Stelle erinnert an Hölty.

Od. I, 10. Mercuri, facunde. Versmass das Sapphische. Ein Hymnus auf den Merkur, dem der Dichter als dem Dichterpatron und Erfinder der Lyra gewiss einen Preisgesang schuldete; natürlich wird dabei alles hervorgehoben, was dem Gotte eigenthümlich ist und zu seiner Verherrlichung dient; und so fällt auch seine diebische Schlauheit, die er ohnehin nur scherzend übt (v. 7), nicht unter den Massstab der Moral, sondern gehört seiner geistigen Virtuosität an, daher die entsprechende joviale Scene wohl gerade zur Mittelstrophe gemacht worden. Zur Erklärung der einzelnen Momente dienen die griechischen Epitheta, welche dem Merkur ('Epuñs) beigelegt werden: λόγιος, ἀγώνιος, διάκτορος, μουσικός, δόλιος, ἐριούνιος, χρυσόρραπις, ψυχοπομπός.

v. 1. Sohn der Maja, der Tochter des Atlas. Geistige und körperliche Bildung der ersten Menschen. 5-6. die Beziehung und Erhebung des Menschlichen zum Göttlichen. 9. Die bekannte Sage von Apollo, als er die Herden des Admet hüten musste. Die geschraubte Windung des Satzbaus wohl absichtlich für die schlauen Windungen des kleinen Merkur.

17.

13. wie Priamus, von niemand bemerkt, zu Achilles kommt, um den Leichnam des Hektor einzulösen. Il. 24, 336. pias und laetis schön in Beziehung gesetzt: levem turbam, umbras. 20. kräftiger Schluss; gleichsam: ,,von oben bis unten".

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Od. I, 11. Tu ne quaesieris. Versmass: Asclepiadeum V (majus), dessen Cäsuren (Diäresen) sehr geeignet für den Grundton der Ode Carpe diem". Wahrsage - Spiele auch jetzt noch bei geselliger Znsammenkunft beliebt. Hier geht's dem Horaz mit dem Anfragen an's Schicksal zu weit. Er springt gleichsam plötzlich auf und ruft:,,Ei, lass ab von solchen Verwegenheiten! was kommen wird, nimmt man an; aber so lange man lebt, gilt's Zeit und Stunde zu benutzen; jetzt ein Gläschen Wein herbei!" Das nunc in v. 5. gibt dem Ganzen die momentane, dichterisch anschauliche Scenerie, ähnlich wie in Od. 9. vides ut alta; wahrscheinlich bei einem Winteraufenthalt in einem Badeorte am Meere; denn das Meer muss man in der Ode sehen oder hören können.

zu.

v. 2. Leuconoe, der Name lässt verschiedene Deutungen Die Babylonier oder Chaldäer beschäftigten sich viel mit

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5. Meerestoben gegen

Sterndeuterei und Wahrsagekünsten.
Felsenpartie.
gegen das Quaerere und tentare im Anfang.

Die Schlusssentenzen so recht als Hemmfelsen

Od. I, 12. Quem virum. Versmass das Sapphische. Eine äusserst fein angelegte Ode zum Preis des Augustus. Der Dichter fühlt plötzlich einen fast Pindarischen Drang zum hohen Dichten und Singen, als würde er an die Quellen der Musen versetzt, ähnlich wie wenn einen Musiker plötzlich der Geist des Componirens ergreift. Einen bestimmten Gegenstand hat der Dichter noch nicht, und so beginnt er mit dem Höchsten, mit Zeus selbst, füs den in der Reihenfolge kein Zweites existirt; eilt dann durch die Reihe der Götter, der Heroen und der grossen Männer Roms, bis er zu Demjenigen gelangt, den er eigentlich von Anfang an gemeint hat, zu Augustus, dem er als Stellvertreter Juppiters auf Erden eben jenen zweiten Platz zutheilt, für den er in v. 18 kein Wesen gefunden. So gipfelt also, sagt gleichsam der Dichter, auch alle meine Poesie in Augustus, wenn sie sich, anfangs gegenstandslos, der Begeisterung überlässt. Uebrigens ist der Anfang dem Pindar nachgebildet: Olymp. II, 2. tíva Jeòv, tív’ ἥρωα, τίνα δ ̓ ἄνδρα κελαδήσομεν (hier also Θεόν voraus).

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v. 1. herōa, in engerer Bedeutung, sogenannter Halbgott mit Cult; Heros, nicht Held. lyra und tibia s. Od. I, 32–34. 2. Clio, besonders für grosse Stoffe. 3. jocosa imago, das Echo, s. Od. 20. 6. Haemus in Thrazien, wo die ältesten Dichter: Linus, Musäus und Orpheus. 9. materna, als Sohn der Muse Kalliope. 11. aurita, proleptisch; seinen schmeichelnden Tönen folgten die Bäume, als hätten sie Ohren. 16. horis, der regelmässige Zeitwechsel, besonders im Laufe der Gestirne, also coelum zu mare ac terras. 20. Pallas, aus Juppiters Haupt hervorgegangen. 21. die siegreichen Culturzüge des Bacchus; daneben die Ausrottung der wilden Thiere durch Diana, und die Bestrafung des Uebermuths durch Apollo. 25. Herkules mit Kastor und Pollux oft zusammengenannt als Heroen. 26. pugnis von pugnus, im Faustkampf. 27. simul, simulac. 29. höchst anschauliche Zeichnung in jedem Zuge, zumal bei einem etwaigen Sonnenblick auf den noch triefenden Felsen. 35. der höchste Glanz des Königthums gegenüber dem resignirenden Republicaner Cato. 37. Scauros, besonders Aemilius Scaurus, Consul 116. Aem. Paulus in der Schlacht bei Cannä. 40. Fabricius, der Unbestechliche dem Pyrrhus gegenüber. 41. Curius, Dentatus im Samniterkriege, seine Rüben kochend; die ersten Bartscheerer und Haarfriseure zu Rom um 300 v. Chr. 42. Camillus, der Befreier der Stadt im Gallischen

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Kriege. 45. Der ältere Marcellus als Sieger bei Nola und Eroberer von Syrakus 212; der jüngere ein Sohn von des Augustus Schwester Octavia, und seit 25 Gemahl seiner Tochter Julia, sein voraussichtlicher Nachfolger, zu allgemeiner Betrübniss früh gestorben 23 v. Christ. (verherrlicht bei Virgil Aen. VI, 861 etc.). 47. sidus, dieser Blick nach oben leitet zugleich das scheinbar plötzlich folgende Gebet an Juppiter ein. 53. Rüstungen gegen den Orient begannen schon im Jahre 27; den Hauptzug vollführte Augustus von 22 bis 19. 59. parum castis, auf die religiöse Heilighaltung.

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Od. I, 14. O navis. Versmass Asclepiad. ÏV. Die Ode ist eine Allegorie,,,quae aliud verbis, aliud sensu ostendit." Quintilian führt sie als Beispiel dafür an, mit den Worten:,,totus ille Horatii locus, quo navem pro republica, fluctuum tempestates pro bellis civilibus, portum pro pace atque concordia dicit." Nicht aber braucht jeder einzelne Theil, wie Mast, Segel, Kiel etc. bildlich gedeutet zu werden, obgleich auch darin damals feine, für uns kaum erkennbare Anspielungen liegen mögen. Ueber den Zeitpunkt, wo dieser Ausbruch eines neuen Bürgerkrieges befürchtet wurde, sind die Meinungen verschieden; namentlich ob etwa nach dem Frieden von Brundisium (wahrscheinlich), oder vor den Rüstungen des Augustus gegen Antonius; für den poetischen, oder allgemein gültigen Gehalt darf's darauf nicht ankommen, sonst hätte der Dichter es selbst näher angeben müssen.

v. 1. schon ein einzelnes o ist affectvoll; hier nun gar zweimal; das zeigt ein völliges Versunkensein in die Anschauung des gewählten Bildes, und daraus eben entsprang die lyrisch allegorische Durchführung. 8. imperiosius, also das Schiff ein Spiel der Willkür. 10. di, mit Rücksicht auf die bei Schiffen angebrachten Bilder der Schutzgötter. 11. Aus Pontus kam das beste Schiffsholz; vielleicht auch Anspielung auf Roms Abstammung von Troja. 14. pictis, die Hintertheile der Schiffe wurden besonders verziert, wie auch heute noch. 17. nuper, wo kaum noch Hoffnung auf Frieden und Rettung. 18. nunc, jetzt nach so glücklichem Abschluss eines Friedens, und nun doch wieder Anzeichen von neuen Zerwürfnissen. Das Cycladenmeer als eines der gefährlichsten (wegen der Felsen, schimmernder Marmor); vielleicht auch mit Beziehung auf damalige Kriegesverhältnisse zur See (Sextus Pompejus beherrschte als Führer der Pompejaner und Republicaner das ganze Mittelmeer).

Od. I, 15. Pastor quum traheret. Versmass Asclep. III. Die Ode könnte nach ihrer vorliegenden, poetisch völlig abgerundeten Fassung eine Ballade genannt werden,

worin die Gestalt des mit Frevel behafteten Paris nebst dem grossen Hintergrunde des ganzen Trojanischen Krieges vor uns aufsteigt. Ohne Zweifel aber hat sie auch Beziehung auf damalige politische Verhältnisse der Römer, und wird dadurch von lyrisch erregter Stimmung des Dichters getragen; am nächsten liegt dafür der orientalisch verweichlichte Antonius mit der Kleopatra (natürlich ohne Vergleichungen im Einzelnen).

5.

v. 1. Pastor, Paris, der als Hirt über den Eris-Apfel der Schönheit entschieden und sich dadurch das Verhältniss zur Helena vorbereitet hatte. traheret, die Eile bezeichnend; dem gegenüber das otium ingratum in v. 3. (Meeresstille). Nereus; Meer- und überhaupt Wassergottheiten sind vielfach weissagend, gleichsam aus dunkler Tiefe heraus. avi, auspicio, omine. 9. Es folgt eine Reihe Homerischer Scenen. 11-12. vgl. Hom. Il. V, 735 ff. — 13–16. vgl. Hom. II. III, 54 ff. 15. dividere, gliedern, μɛλiew, modulari. 17. Gnosii, die Cretischen Bogenschützen berühmt; daneben der schnelle Ajax, des Oileus Sohn; vgl. Il 14, 520. 22. respicis, passt zu dem schlauen Odysseus und dem Berather Nestor. Teucer, Bruder des Ajax, Telamons Söhne. Sthenelus, Wagenlenker des Diomedes. 26. Meriones, Wagenlenker des Kre28. Tydides, Diomedes; über melior patre vgl. Il. IV, 405. 32. non hoc, sondern das gerade Gegentheil. 33. der Zorn des Achilles wird den Tag des Unterganges nur verschieben.

tischen Idomeneus.

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24.

Od. I, 16. O matre pulchra. Versmass Alcäisch. Eine sogenannte Palinodie (recantatio, Widerruf), worin der Dichter ein jambisches Schmähgedicht (also eine Epode), wozu er sich im Zorne gegen eine Freundin, etwa aus Eifersucht, hat hinreissen lassen, widerruft, indem er alles dem leidigen, in die menschliche Natur hineingepflanzten Zornelemente zuschreibt, das ihn gleichsam bewusstlos und somit (was als Hauptsache die Mittelstrophe bildet) unzurechnungsfähig mache. v. 1. gewiss ein schmeichelnder Anfangsgruss. 2. vernichte das Jambengedicht auf ewig. 5-8. Dindymene, die Phrygische grosse Göttin Cybele, deren Cult von ihren Priestern, den Corybanten, stürmisch begangen wurde. Der Zustand der Pythischen Priesterin und der Bacchantinnen_bekannt. 10. also blindlings in den Tod hinein. 13. Prometheus bildete (nach späterer Sage) die ersten Menschen aus Thon. 17. die tragischen Folgen, selbst zwischen Brüdern, und für ganze Städte. 23. auch meine Jugend entschuldigt. 27. recantatis, nachdem ich also meinerseits alles gethan, was ich zur Genugthuung leisten kann.

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