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ut veniat? lacrimae siccentur protinus, et se
excusaturos non sollicitemus amicos.
'da testem' iudex cum dixerit, audeat ille
nescio quis, pugnos qui vidit, dicere 'vidi',
et credam dignum barba dignumque capillis
maiorum. citius falsum producere testem
contra paganum possis, quam vera loquentem
contra fortunam armati contraque pudorem.

praemia nunc alia atque alia emolumenta notemus
sacramentorum. convallem ruris aviti
improbus aut campum mihi si vicinus ademit
et sacrum effodit medio de limite saxum,

35 adquemolumenta P aliae add. p 38 effodi P

Freund die äussersten Gefahren, ja selbst den Tod nicht fürchtet.

27 Vernünftiger ist es den Schmerz und Unwillen über die erlittenen Unbilden zu bemeistern und die Freunde gar nicht zum Beistand aufzufordern, da sie ja doch sicher unter allen nur möglichen Ausflüchten ablehnen werden (se excusaturos). lacrimae siccentur, wie Prop. I 19, 23 quam vereor ne te contempto, Cynthia, busto abstrahat a nostro pulvere iniquus Amor, cogat et invitam lacrimas siccare cadentes.

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33 Tac. h. I 53 inter paganos corruptior miles, Suet. Aug. 27 admissa turba paganorum apud milites, Tac. h. II 14 mixtis paganis, immer im Gegensatz zum Kriegsvolk.

34 fortunam, denn die Verurteilung konnte die Beförderung des miles hemmen, die Bestrafung sein Ehrgefühl (pudorem, zu 8, 83) verletzen, die Sache selbst ihm Schande machen.

35 alia atque alia bei Juv. nur hier, doch ist 3, 268 ähnlich: respice nunc alia atque diversa pericula noctis. emolumenta auch

3, 22.

36 sq. sacramentorum für militiae, da der Soldat unter Ableistung des Fahneneides auf den Namen des Imperators in die Armee eintritt. Daher schon Caes. VI 1 consulis sacramento, Tac. h. I 5 miles longo Caesarum sacramento imbutus. convallis ist das von Bergen umschlossene, campus das im weiten Thal liegende Grundstück.

am

38 sacrum saxum, den Terminus, der bei dem ländlichen Flurfeste 23. Februar mit unblutigen Opfern, wie Kuchen und Spelt, nach alter Sitte verehrt wurde, Ovid. f. Il 639 Termine, sive lapis, sive es defossus in agro stipes ab antiquis, sic quoque numen habes. Te duo diversa domini pro parte (denn er steht auf der Mitte des Rains, des limen) coronant, binaque serta tibi binaque liba ferunt. Die

quod mea cum patulo coluit puls annua libo, debitor aut sumptos pergit non reddere nummos vana supervacui dicens chirographa ligni, expectandus erit qui lites inchoet annus

otius populi. sed tunc quoque mille ferenda taedia, mille morae; totiens subsellia tantum sternuntur, iam facundo ponente lacernas Caedicio et Fusco iam micturiente parati digredimur, lentaque fori pugnamus harena.

Verschiebung des Rainsteins gewährte eine actio termini moti. Daran reiht der Dichter das Beispiel einer actio depositi, vgl. Walter, Römische Rechtsgeschichte I § 249. II 736.

39 patulo erinnert an Verg. VII 115 patulis nec parcere quadris, vgl. 13, 74 patulae vix ceperat angulus arcae, 3, 277 patulas defundere pelves.

40 pergit non reddere beharrlich verweigert. Sonst hat Juv. 10, 154 tamen ultra pergere tendit, und 14, 122 ire peragant, beides gewöhnlicher.

41 ist wiederholt aus 13, 137. Das chirographum ist ein einseitiges Bekenntnis über eine aus einem Darlehen herrührende Schuld. Eine solche Handverschreibung galt als Verbalobligation. Daher konnte die Verbindlichkeit der Urkunde leicht bestritten werden (vanum), unter dem Vorwande, dafs dem Versprechen nicht die nötige und übliche Frage vorangegangen oder dafs die Parteien einander gar nicht gegenwärtig gewesen seien. Vgl. Walter, R.-R. II § 574.

42 qui lites inchoet annus, der Konjunktiv steht wie in exspectandum est, dum annus inchoet lites, denn ist das Abwarten auch durch die Verhältnisse gegeben, so hängt es doch immer von dem Willen und den Zweckmässigkeitsgründen des Klägers ab. Die Annahme von Prozessen erfolgte in der Regel nur bis zum 1. September, da in die letzten vier Monate des Jahres zu viele ludi und darum auch Gerichtsferien fielen, vgl. zu 6, 69 und Halms Einl. zu Cic. Verr. § 17. Da ferner Verjährung der Prozesse eintrat,

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wenn sie innerhalb eines Jahres unter dem Magistratus, bei dem sie eingebracht waren, nicht zu Ende geführt wurden, so mufste der Kläger, wollte er sich gegen Verjährung schützen, den Antritt eines neuen Magistrats abwarten, damit ihm die längste Frist, die Zeit einer ganzen Magistratur, zu gute kam.

43 totius populi im Gegensatz zu einem einzelnen Stande, dem Militär.

44 taedia Verdriefslichkeiten, vgl. 11, 207 und 7, 34.

45 sq. Denn wenn endlich (iam) es so weit ist, dafs der Rechtsanwalt (facundo) Caedicius (vgl. 13, 197) bereits den Überwurf der Toga (zu 9, 29) ablegt und der berüchtigte Trinker Fuscus (vgl. 12, 45) in einen ängstlichen Notzustand gerät (micturiente), da gehen wir, zum Kampf bereit, wieder auseinander, ziehen ab. Plin. ep. V 9, 1 descenderam in basilicam Iuliam auditurus quibus proxima comperendinatione respondere debebam. sedebant iudices, decemviri venerant, obversabantur advocati, silentium longum, tandem a praetore nuntius: dimittuntur centumviri, eximitur dies. Die Beziehung von micturiente erläutert bei Macrob. III 16, 15 C. Titius, vir aetatis Lucilianae, in oratione qua legem Fanniam suasit describens homines prodigos in forum ad iudicandum ebrios commeantes sic ait: veniunt in comitium: tristes (verstimmt) iubent dicere, quorum negotium est narrant, iudex testes poscit, ipsus mictum, ubi rediit, ait se omnia audivisse, tabulas poscit, litteras inspicit, vix prae vino sustinet palpebras.

47 pugnamus wir führen den Kampf, aber nicht mit Worten und

ast illis, quos arma tegunt et balteus ambit,
quod placitum est ipsis praestatur tempus agendi,
nec res atteritur longo sufflamine litis.

solis praeterea testandi militibus ius vivo patre datur. nam quae sunt parta labore militiae, placuit non esse in corpore census, omne tenet cuius regimen pater. ergo Coranum signorum comitem castrorumque aera merentem quamvis iam tremulus captat pater; hunc favor aequus

53 esset P

48 illi P 52 lavare P labor po

Rechtsmitteln, sondern mittels des Schneckengangs unserer Gerichtsverhandlungen (fori). Denn zur Entscheidung kommt auf diese Weise der Kampf, d. h. der Prozefs, auch, aber freilich durch Verjährung oder Erschöpfung der Parteien. harena, vom Amphitheater übertragen, ist, wie sonst sehr oft, der Kampf, die Kampfesart, ja sogar der Kreis der Thätigkeit eines Mannes, z. B. Plin. ep. VI 12, 2 itaque Vettio Prisco quantum plurimum potuero praestabo, praesertim in harena mea, hoc est apud centumviros, d. h. auf meinem Felde, wo ich zu verkehren und zu handeln gewohnt bin.

48 ast illis, zu 6, 67. balteus, über der Schulter, Verg. XII 941 umero cum apparuit alto balteus.

49 Den Soldaten wird in foro militari ein Termin leicht und schnell bewilligt. Die Worte quod placitum est sind eine Hyperbel gegenüber den morae, die der Bürger sich gefallen lassen muss.

50 res das streitige Objekt, selbst z. B. eine Injurie. sufflamen ist in übertragener Bedeutung sonst nicht nachweisbar, wohl aber sagte Caes. Aug. bei Senec. contr. exc. 4 praef. 7 p. 414 (Bip.) Aterius noster sufflaminandus est, wegen seiner zu grofsen velocitas orationis.

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52 Solange der Sohn in der manus des Vaters ist, kann er kein Testament machen, weil er eigenes Vermögen nicht besitzt; denn was er erwirbt, erwirbt er dem Vater. Der Soldat dagegen hat das peculium castrense. Was er im Dienste

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56 favor Ruperti:

oder sonst durch Geschenke erworben hat, darüber kann der filius familias miles als über sein Eigentum frei verfügen, also auch testieren. Vgl. Iustinian. instit. II 11—12.

53 in corpore census in der Masse des väterlichen Vermögens. Denn nur dieses ist dem Census unterworfen. Sehr geläufig war corpus imperii im Gegensatz zu seinen partes oder provinciae, z. B. Ovid. tr. II 232 denique ut in tanto, quantum non exstitit unquam, corpore pars nulla est, quae labet, imperii, man sagte aber auch corpus patrimonii in den Rechtsbüchern.

54 omne regimen unumschränkte Gewalt. Das Relativum an dritter Stelle im Satze findet sich auch 14, 143 und 10, 46 defossa in loculos quos sportula fecit amicos, denn die Präposition zählt nicht als selbständiges Wort, an fünfter Stelle 2, 41 hirsuto spirant opobalsama collo || quae tibi? ja an sechster Stelle 11, 172 nudum olido stans fornice mancipium quibus abstinet. Ähnlich verfährt der Dichter mit den relativen Konjunktionen, z. B. 8, 207. Der Name Coranus ist aus Hor. s. II 5, 55 sqq. entlehnt, denn wie dort der scriba Coranus von dem gierigen Schwiegervater Nasica, so ist hier der miles Coranus von seinem eigenen Vater umworben, der wohl auch die Erfahrung machen mufs: nil sibi legatum praeter plorare (= oluά¿εiv).

56 favor aequus die verdiente Gunst, wie er sie nach seinen Verdiensten erwarten darf, Anerkennung, Hor. ep. II 1, 9 ploravere

provehit et pulchro reddit sua dona labori.
ipsius certe ducis hoc referre videtur,
ut qui fortis erit, sit felicissimus idem,
ut laeti phaleris omnes et torquibus, omnes

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suis non respondere favorem speratum meritis.

57 sua dona die gebührenden Geschenke. labor ist hauptsächlich vom Kampf zu verstehen.

58 ducis des Kaisers, zu 4, 145. 7, 21 ducis indulgentia.

60 Der letzte Gedanke ist offenbar nicht vollständig erhalten. phalerae sind aus edlem Metall gearbeitete Schildchen oder Medaillons, welche an den Rändern mit Löchern versehen waren, und auf Riemen befestigt wurden. Mit sol

IVVENALIS SATVRAE.

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60 in P extremi quaternionis extremae paginae versus extremus. cetera desunt

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chen phalerae verzierte man ursprünglich das Riemenzeug der Pferde, die als donum militare verliehenen phalerae wurden aber auf einer zitterförmig zusammengefügten Riemenunterlage über der ganzen Breite des Panzers getragen. Marquardt III 2, 440, wo auch AbDie bildungen zu finden sind. torques sind silberne oder goldene um den Hals zu tragende Ketten, vgl. Horat. III 6, 12 et adiecisse praedam torquibus exiguis renidet.

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